Scholz betont Einigkeit mit der Türkei in Istanbul
Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch in Istanbul den Schulterschluss zwischen Deutschland und der Türkei bekräftigt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdogan hob Scholz hervor, dass beide Länder fest an der Seite der Ukraine stünden und deren Kampf gegen den russischen Angriff unterstützten. Er betonte die Wichtigkeit eines geschlossenen Handelns innerhalb der NATO, um der Ukraine die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Gleichzeitig standen auch schwierige Themen auf der Agenda: Im Nahostkonflikt bestehen deutliche Differenzen, und die Positionen zur Eskalation dort driften auseinander. Zudem wurde über die Zusammenarbeit bei der Migrationspolitik gesprochen, wobei Scholz betonte, dass man auch in diesem Bereich auf eine enge Abstimmung setzen wolle.
Nahost: Eskalation setzt sich trotz Sinwars Tod fort
Die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten wurde enttäuscht: Auch nach der Tötung des Hamas-Anführers Yahya Sinwar gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Die libanesische Hisbollah-Miliz intensivierte ihre Angriffe und feuerte Raketen und Drohnen auf israelisches Territorium. Unter den Zielen befand sich auch das Haus von Premierminister Benjamin Netanjahu in Caesarea, das jedoch leer stand. Die israelische Armee reagierte mit Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Al Maghasi im Gazastreifen, bei denen elf Menschen ums Leben kamen, und griff außerdem Stellungen der Hisbollah im Libanon an. Sinwars Tod hatte zwar Hoffnungen auf eine Beruhigung der Lage geweckt, doch die Realität sieht weiterhin düster aus.
Thüringen: SPD will Koalitionsgespräche mit CDU und BSW
Nach der CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat nun auch die SPD in Thüringen grünes Licht für Koalitionsverhandlungen gegeben. Der Landesvorstand stimmte dem Beginn von Gesprächen in Erfurt zu, nachdem die BSW klarstellte, dass eine stärkere diplomatische Initiative zur Beendigung des Ukraine-Kriegs Voraussetzung sei. Ein mögliches Bündnis aus CDU, BSW und SPD würde im Landtag jedoch keine Mehrheit erreichen, weswegen die Unterstützung der Linken nötig wäre. Die AfD, stärkste Fraktion in Thüringen, bleibt als Koalitionspartner tabu – eine Zusammenarbeit mit ihr ist für die anderen Parteien weiterhin ausgeschlossen.
Grüne Jugend fordert Kurswechsel und wählt neue Spitze
Auf ihrem Bundeskongress in Leipzig hat die Grüne Jugend die Mutterpartei aufgefordert, einen deutlichen politischen Richtungswechsel einzuschlagen. Die jungen Grünen fordern, soziale Verteilungsfragen und Arbeitnehmerrechte in den Mittelpunkt des nächsten Bundestagswahlkampfes zu stellen. Der nahezu einstimmig angenommene Leitantrag plädiert für „Umverteilung im großen Stil“, um der zunehmenden Angst vor sozialem Abstieg zu begegnen. Die Delegierten wählten Jette Nietzard und Jakob Blasel als neue Vorsitzende der Nachwuchsorganisation. Zeitgleich drängen auch die Jungen Liberalen auf Veränderungen: Auf ihrem Treffen in Hildesheim forderte Vorsitzende Sarah Brandmann, die Bundesregierung müsse dringend Reformen in den Bereichen Haushalt, Wirtschaft und Rente vorantreiben, andernfalls solle die FDP die Koalition verlassen.
Jugendwort des Jahres 2024: „Aura“ dominiert
Das Jugendwort des Jahres 2024 heißt „Aura“. Dies verkündete der Langenscheidt-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse. In der Jugendsprache wird das Wort häufig verwendet, um die Ausstrahlung oder das Charisma einer Person zu beschreiben – oft im Zusammenhang mit Sportlern, die als besonders „stark“ oder „charismatisch“ wahrgenommen werden. Es kann aber auch negativ konnotiert sein, wenn jemand eine „Minus-Aura“ hat, etwa durch peinliche Aktionen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten „Talahon“ – eine Bezeichnung für junge Männer, die in Gruppen provozieren und oft gefälschte Designerklamotten tragen – und „Schere“, ein Ausdruck aus der Gaming-Szene, der Fehler oder Missgeschicke beschreibt.
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