VW-Chef Blume verteidigt Sparkurs
Volkswagen-Chef Oliver Blume hat auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg die jüngst angekündigten Sparmaßnahmen des Konzerns gerechtfertigt. Angesichts eines zunehmenden Kostendrucks und sinkender Nachfrage sei ein „klarer Kurswechsel“ erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern, erklärte Blume laut Teilnehmern der nicht-öffentlichen Veranstaltung.
Die Einschnitte betreffen mehrere Bereiche: Werksschließungen, ein Stellenabbau sowie die Kürzung von Gehältern und Boni. „Die Situation ist ernst, und wir müssen heute handeln, um morgen stark zu sein“, betonte Blume. Die Maßnahmen sollen Milliarden einsparen und so Investitionen in Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und autonomes Fahren ermöglichen. Die Ankündigung trifft allerdings auf gemischte Reaktionen: Während die Konzernspitze die Notwendigkeit des Sparkurses betont, fürchten viele Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze.
Zwischenfall auf der Ostsee: Bundeswehr und russisches Schiff geraten aneinander
Auf der Ostsee hat es einen Zwischenfall zwischen der Bundeswehr und einem russischen Schiff gegeben. Ein Luftwaffen-Hubschrauber war zu einem regulären Aufklärungsflug unterwegs, als die Besatzung des russischen Schiffs plötzlich Signalmunition abfeuerte. Außenministerin Annalena Baerbock bestätigte das Ereignis am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel.
Obwohl weitere Einzelheiten bislang ausblieben, steht der Vorfall im Kontext wachsender Spannungen in der Region. Erst kürzlich wurden Sabotageakte auf Pipelines und Datenkabel in der Ostsee bekannt, was die Nato zu verstärkten Überwachungsmaßnahmen veranlasst hat. Baerbock kündigte an, dass Deutschland die Ostsee künftig mit häufigeren Patrouillen intensiver sichern wolle. „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen“, erklärte die Außenministerin.
Scholz ruft zu Gesprächen über Kriegsende in der Ukraine auf
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer Regierungsbefragung im Bundestag betont, dass es wichtig sei, gemeinsam mit der Ukraine nach Wegen zu einem Ende des Krieges zu suchen. „Wir dürfen den Menschen in der Ukraine nicht das Gefühl geben, dass sie alleine stehen“, sagte der Kanzler.
Deutschland hat die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges umfassend unterstützt. Scholz verwies auf bisher bereitgestellte militärische Hilfen im Wert von rund 28 Milliarden Euro. Zugleich unterstrich er, dass ein Ende des Konflikts nur durch politische Lösungen erreicht werden könne. Ziel sei es, Konzepte zu entwickeln, die Frieden ermöglichen, ohne die Souveränität der Ukraine aufs Spiel zu setzen.
OECD: Deutschland bleibt Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum
Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland bleiben trübe. Die OECD prognostiziert für 2025 ein Wachstum von lediglich 0,7 Prozent – damit wäre Deutschland das Schlusslicht unter den Industrienationen. Zum Vergleich: Für die Eurozone insgesamt wird ein Plus von 1,1 Prozent erwartet.
Die Gründe für die schwache Entwicklung liegen laut OECD vor allem in der sinkenden Exportnachfrage aus China. Deutschland ist stärker als andere europäische Länder von der chinesischen Wirtschaft abhängig, was es besonders anfällig für Schwankungen macht.
Die OECD empfiehlt der deutschen Regierung, die Schuldenbremse zu reformieren, um mehr Spielraum für staatliche Investitionen zu schaffen. Insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Digitalisierung und erneuerbare Energien müsse deutlich mehr getan werden, um das Wachstum anzukurbeln.
Frankreich: Regierung droht Sturz durch Misstrauensantrag
In Frankreich steht Premierminister Michel Barnier und seiner Mitte-Rechts-Regierung ein politisches Erdbeben bevor. Die Nationalversammlung debattiert aktuell über einen Misstrauensantrag, der durch einen Streit über den Haushaltsplan und den von Barnier eingeschlagenen Sparkurs ausgelöst wurde.
Besonders brisant: Die rechtsradikale Partei „Rassemblement National“ hat angekündigt, den Antrag der linken Opposition zu unterstützen. Sollte es zu einer Abstimmung kommen, könnte die Regierung ihre Mehrheit verlieren. Frankreich steht damit möglicherweise vor einer schweren politischen Krise, während die Haushaltsdebatte weiter ungelöst bleibt.
Innenministerkonferenz: Fokus auf illegale Zuwanderung
Die Innenminister der Bundesländer haben sich in Rheinsberg zur diesjährigen Herbstkonferenz versammelt, um aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Frage, wie die illegale Zuwanderung effektiver begrenzt werden kann.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen, der Vorsitzende der Konferenz, forderte eine stärkere Fokussierung der Bundespolizei auf Regionen mit besonders hohen Zahlen illegaler Einreisen. Die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser initiierten Grenzkontrollen zu Luxemburg, Dänemark und den Niederlanden kritisierte er als reine Symbolpolitik. „Wir brauchen Maßnahmen, die Wirkung zeigen, und keine PR-Aktionen“, sagte Stübgen. Die Konferenz dauert bis Freitag.
Copsy-Studie: Kinder psychisch weiterhin stark belastet
Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden psychisch noch immer stärker als vor der Corona-Pandemie. Dies zeigt die aktuelle Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Laut den Ergebnissen gaben 21 Prozent der Befragten an, sich schlecht zu fühlen oder unter Angstsymptomen zu leiden. Vor der Pandemie waren es lediglich 15 Prozent.
Die Studie nennt als Gründe nicht nur die Nachwirkungen der Pandemie, sondern auch die Belastung durch neue Krisen wie Krieg, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit. Besonders die Angst vor globalen Konflikten und die Unsicherheit über die Zukunft belasten die Heranwachsenden.
Die Copsy-Studie, die zum siebten Mal durchgeführt wurde, zeigt erneut, wie wichtig der Ausbau psychologischer Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche ist. Experten fordern, dass die Politik den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie deutlich stärker unterstützt.
Suedlink-Stromtrasse: Start der Bohrarbeiten für Elbtunnel
Zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben die Bohrarbeiten für einen neuen Tunnel unter der Elbe begonnen. Dieser ist ein zentrales Bauprojekt der Suedlink-Stromtrasse, die Windenergie aus dem Norden in die südlichen Bundesländer transportieren soll.
Die Elbquerung, die den fünf Kilometer langen Tunnel zwischen Wewelsfleth (Schleswig-Holstein) und Wischhafen (Niedersachsen) umfasst, gilt als eines der technisch anspruchsvollsten Projekte des gesamten Vorhabens. Mit Suedlink sollen bis 2028 rund zehn Millionen Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
Das Umweltministerium in Kiel erklärte, dass der Tunnelbau nicht nur der Energiewende dient, sondern auch mit höchsten ökologischen Standards durchgeführt werde, um die Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich zu halten.
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