In Großbritannien hat heute das Verfahren zur Auswahl der Kandidaten und Kandidatinnen für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson begonnen. Im Laufe des Tages sollten die Bewerber und Bewerberinnen ihre Kandidatur offiziell anmelden, morgen und Donnerstag sowie falls nötig am Montag sollen Wahlrunden stattfinden, sodass sich am Ende nur noch zwei Kandidaten bzw. Kandidatinnen gegenüberstehen.
Aktuell beanspruchen zehn Kandidaten und Kandidatinnen aus den Reihen der Torys die Nachfolge Johnsons, Verkehrsminister Grant Shapps zog seine Kandidatur zurück und stellte sich hinter den ebenfalls kandidierenden Ex-Finanzminister Rishi Sunak.
Damit ihre Kandidatur angenommen wird, müssen die Bewerber und Bewerberinnen auf die Unterstützung von mindestens 20 Tory-Abgeordneten zählen können. In den Wahlrunden scheiden jeweils die schlechtplatziertesten Bewerber aus, sodass vor der parlamentarischen Sommerpause am 22. Juli nur noch zwei Kandidaten zur Auswahl stehen.
Danach obliegt die Wahl des Johnson-Nachfolgers den Mitgliedern der Tory-Partei. Am 5. September soll der neue Parteivorsitzende benannt werden, der dann auch das Amt des Regierungschefs von Johnson übernimmt.
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Der italienische Premier Mario Draghi klopft der Fünf-Sterne-Bewegung auf die Finger, die den Druck auf die Regierung erhöht hat und damit Sorgen vor einer politischen Krise befeuert. „Eine Regierung funktioniert mit Ultimaten nicht, sie verliert ihre Existenzberechtigung“, sagte Draghi bei einer Pressekonferenz heute in Rom. Er schloss aus, dass es zu einer zweiten Regierung unter seiner Führung kommen könnte, sollten die Fünf Sterne aus der Koalition austreten.
Draghi führte heute Konsultationen zur Konsolidierung seiner Regierungskoalition. So traf er Sozialdemokraten-Chef Enrico Letta und stellte ihm die Liste von Forderungen vor, die die Fünf-Sterne-Bewegung als Bedingung für ihren Verbleib in der Mehrparteienkoalition bis Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2023 gestellt hatte. Gestern hatte Draghi den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella getroffen und mit ihm die politische Lage besprochen.
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Das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, immungeschwächten und anderen gefährdeten Menschen eine zweite Coronavirus-Auffrischimpfung zu verabreichen, also die vierte Impfung. Das teilte das Büro heute mit.
Die Länder der Region sollten zudem erwägen, eine solche weitere Impfung auch bestimmten Risikogruppen wie Älteren, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens sowie Schwangeren anzubieten, hieß es in Kopenhagen.
Zugrunde liegen dem Ganzen aktualisierte Empfehlungen für die Herbstzeit, für die eine Expertengruppe auf den aktuellen Stand beim Impfen, die epidemiologische Lage in Europa und Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Omikron-Variante des Coronavirus geschaut hat.
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