Twitters ehemaliger Sicherheitschef Peiter Zatko hat erneut gravierende Lücken beim Schutz von Nutzerdaten des Onlinedienstes bemängelt. Der im Jänner gefeuerte Manager, der im Juli eine Beschwerde als Whistleblower gegen das Unternehmen einreichte, kritisierte die Twitter-Führung bei einer Senatsanhörung in Washington heute scharf.
Die Aussagen haben auch mit Blick auf den Rechtsstreit zwischen Twitter und Elon Musk um die 44 Milliarden Dollar teure Übernahme des Konzerns Brisanz. Sie kommen zudem unmittelbar vor Twitters Aktionärsabstimmung über den Deal.
Die IT-Sicherheit von Twitter habe bei seinem Dienstantritt 2020 „mehr als ein Jahrzehnt hinter den Branchenstandards“ gelegen, sagte Zatko vor dem Senatsausschuss. Seine Bemühungen, die Missstände zu beheben, seien vergeblich gewesen. Die Konzernführung habe zu wenig Ahnung vom Umgang mit Nutzerdaten gehabt und außerdem den Profit statt der Sicherheit in den Vordergrund gestellt.
Twitter hat die Anschuldigungen bisher stets energisch zurückgewiesen und Zatko vorgeworfen, seinem früheren Arbeitgeber schaden zu wollen. Zatko bestritt bei der Anhörung, aus Groll gehandelt zu haben.
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Der Bürgermeister der französischen Großstadt Saint-Etienne ist wegen des Vorwurfs der Erpressung eines städtischen Beamten mit einem Sexvideo in Polizeigewahrsam genommen worden.
Dasselbe gelte für vier Personen aus seinem Umfeld, bestätigte heute die Staatsanwaltschaft in Lyon entsprechende Medienberichte. Die Justiz leitete Ermittlungen wegen Verletzung der Intimsphäre, schwerer Erpressung und Missbrauchs öffentlicher Gelder ein.
Bei den Ermittlungen geht es um ein 2014 heimlich aufgenommenes Video, das den ehemaligen hochrangigen Funktionär der Stadtverwaltung in einem Pariser Hotelzimmer mit einem anderen Mann zeigen soll. Dem Mann, den der Bürgermeister angeblich politisch kaltstellen wollte, soll absichtlich eine Falle gestellt worden sein.
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Ein mutmaßlicher türkischer Schlepper ist auf Sizilien wegen des Verdachts der Beihilfe zur illegalen Einwanderung festgenommen worden. Er steuerte ein kleines Boot mit 34 Personen an Bord von der Türkei nach Italien. Während der Überfahrt starben nach Angaben der Überlebenden sechs Menschen an Hunger und Durst. Unter ihnen waren drei Kinder.
Ohne Nahrung und Wasser wurden 28 Menschen von einem unter liberianischer Flagge fahrenden Handelsschiff, der „Arizona“, gerettet. Am Sonntag veranlasste der kritische Zustand eines kleinen Mädchens und ihrer Tante den Kapitän, eine dringende medizinische Rettung anzufordern. Tante und Nichte wurden mit einem Hubschrauber abgeholt und in ein Krankenhaus auf Malta gebracht.
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