Bei einem Brand in einem überfüllten Rohingya-Flüchtlingslager im Südosten von Bangladesch sind mindestens 2.000 provisorische Unterkünfte niedergebrannt. Bei dem Feuer heute im Bezirk Cox’s Bazar seien knapp 10.000 Menschen obdachlos geworden, sagte Mohammad Shamsuddoza, ein hochrangiger Vertreter der örtlichen Flüchtlingskommission, der dpa. Die Feuerwehr habe mehrere Stunden gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) nannte auf Twitter gar eine Zahl von rund 12.000 Obdachlosen und teilte mit, es unterstütze die Opfer des Feuers mit seinen Partnern in Bangladesch. Bei dem Brand seien auch Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen zerstört worden. Nach Angaben der Polizei ist die Brandursache noch unklar. Es habe bisher keine Berichte über Tote oder Verletzte gegeben.
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Überschattet von den Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Estland heute ein neues Parlament gewählt. Dabei zeichnete sich Umfragen vor der Wahl zufolge ein Sieg der wirtschaftsliberalen Reformpartei von Ministerpräsidentin Kaja Kallas ab. Die seit 2021 als erste Frau an der Regierungsspitze Estlands stehende Kallas gilt als eine der resolutesten Unterstützer der Ukraine in Europa.
Die 45-Jährige führt gegenwärtig eine Dreierkoalition mit den Sozialdemokraten und der konservativen Partei Isamaa an. Ob dieses Bündnis sich trotz hoher Zustimmungswerte für Kallas an der Macht halten kann, ist aber unklar. Insgesamt könnten bis zu sechs Parteien den Einzug ins Parlament des baltischen EU- und NATO-Lands schaffen. Erste offizielle Ergebnisse werden in der Nacht erwartet.
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Ein Anführer des Extremistennetzwerks al-Kaida ist bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff im Jemen getötet worden. Hamad bin Hamud al-Tamimi sei bereits am 26. Februar bei einem Drohnenangriff auf sein Haus im Norden des Jemen getötet worden, teilte al-Kaida heute nach Angaben des US-Unternehmens Site mit. Site ist auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisiert.
Auch Sicherheits- und Behördenkreise berichteten über die Tötung Tamimis. Er sei einer der obersten Anführer des jemenitischen Al-Kaida-Ablegers AQAP gewesen, hieß es aus diesen Quellen, die anonym bleiben wollten, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. AQAP wird von den USA als einer der gefährlichsten Zweige von al-Kaida betrachtet. Die USA greifen AQAP bereits seit zwei Jahrzehnten mit Drohnen an.
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Ein türkisches Oppositionsbündnis will trotz einer Spaltung einen Gegenkandidaten zu Präsident Recep Tayyip Erdogan bei den Wahlen im Mai aufstellen. Erwartet wird morgen die Kandidatur von Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu (74), Chef der Mitte-links-Partei CHP.
Die Personalie ist umstritten. Sie führte zu einem Zerwürfnis innerhalb des ehemals aus sechs Parteien bestehenden Oppositionsbündnisses.
Die Vorsitzende der nationalkonservativen Partei Iyi, zweitstärkste Kraft im Bündnis, hatte am Freitag deutlich gemacht, dass sie eine Kandidatur Kilicdaroglus nicht mittragen werde, und die Zusammenarbeit aufgekündigt.
Iyi-Chefin Meral Aksener ist der Ansicht, dass der Oppositionsführer schlechte Gewinnchancen hat. Sie wollte den beliebten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu oder den Bürgermeister von Ankara, Mansur Yavas, nominieren. Beide CHP-Politiker schneiden in Umfragen besser ab als ihr Parteichef. Kilicdaroglu hielt an seiner Kandidatur fest und wurde dabei von seiner eigenen und den vier kleineren Parteien im Bündnis unterstützt. Auch die Bürgermeister stehen hinter Kilicdaroglu.
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