Der umstrittene Gründer des Wasserstoff-Startups Nikola Corp., Trevor Milton, ist am Donnerstag von US-Präsident Donald Trump vollständig und bedingungslos begnadigt worden. Das teilte Milton selbst in einem emotionalen Video auf der Plattform X mit.
Milton war 2022 wegen Betrugs an Investoren verurteilt worden, nachdem er laut Anklage Anleger durch falsche Versprechen über den Entwicklungsstand von Nikola-Fahrzeugen und -Technologie in die Irre geführt hatte. Die US-Staatsanwaltschaft warf ihm vor, eine „Vision statt Realität“ verkauft zu haben – etwa, dass ein angeblich funktionierender Wasserstoff-LKW in einem Werbevideo in Wahrheit nur einen Abhang hinuntergerollt war.
Persönlicher Anruf vom Präsidenten
„Ich bin frei. Die Staatsanwälte können mir nichts mehr anhaben. Sie können nicht mehr meine Familie zerstören oder mir alles nehmen“, sagte Milton im Video. Trump habe ihn persönlich angerufen, um ihm die Entscheidung mitzuteilen.
Brisant: In dem Verfahren wurde Milton von dem Bruder der heutigen US-Justizministerin Pam Bondi vertreten, einer engen Vertrauten Trumps.
Ein hochumstrittener Fall – und eine noch umstrittenere Begnadigung
Milton war nach seiner Verurteilung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden, während Nikola an der Börse massiv an Wert verlor. Kritiker werfen ihm bis heute vor, Anleger mit aufgeblasenen Behauptungen getäuscht zu haben, um den Unternehmenswert künstlich zu steigern – ganz im Stil eines „grünen Hypes“.
Trumps Begnadigung dürfte politisch und wirtschaftlich hohe Wellen schlagen. Während seine Anhänger ihn als Verfechter von Unternehmern und „Kämpfer gegen das System“ feiern, sehen Kritiker darin einen weiteren Beleg für Klientelpolitik und den Missbrauch des Begnadigungsrechts für persönliche Netzwerke.
Fazit:
Mit der Begnadigung Trevor Miltons rehabilitiert Trump eine der schillerndsten Figuren des E-Mobility-Booms – und setzt erneut ein Zeichen: Wer ihm nahesteht, kann selbst nach einer Verurteilung auf Rettung hoffen. Ob der Schritt Vertrauen in die US-Justiz fördert oder weiter untergräbt, dürfte in den kommenden Tagen heftig diskutiert werden.
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