Wegen des Brexits und eines Rückstaus bei der Bearbeitung von Anträgen auf Reisepässe droht der Urlaub vieler Briten in diesem Sommer ins Wasser zu fallen. Seit dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs müssen britische Staatsbürger einen Reisepass zur Einreise in die EU vorlegen, der mindestens drei Monate über das Ausreisedatum hinaus gültig ist. Doch viele haben das Dokument noch nicht beantragt, und die Bearbeitungszeiten sind derzeit deutlich länger als üblich.
Wie die „Times“ heute unter Berufung auf Regierungsquellen berichtete, haben fünf Millionen Menschen aufgrund der Pandemie ihren Antrag auf einen neuen Reisepass hinausgezögert. Das führe nun zu einem nie da gewesenen Ansturm auf die zuständige Behörde, zitierte das Blatt Innenstaatssekretär Kevin Foster. Er habe die Menschen aufgerufen, ihre Anträge nun „so schnell wie möglich“ einzureichen.
Premierminister Boris Johnson schäumte angesichts des bevorstehenden Reisechaos angeblich vor Wut. Wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eine Regierungsquelle meldete, drohte Johnson der mit der Bearbeitung der Anträge beauftragten Behörde mit Privatisierung, sollte sie ihr Preis-Leistungs-Verhältnis nicht verbessern. Johnson sei „entsetzt“ über die Berichte zu dem Rückstau.
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