Das muss man so sagen, wenn man die aktuelle Bilanz im Unternehmensregister der Gesellschaft liest, denn ein nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil in dieser Höhe ist sicherlich kein Ruhmesblatt für die Geschäftsführung.Nordic Shanghai Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG
Hamburg
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016
(Amtsgericht Hamburg, Nr. HRA 113 241)
Bilanz zum 31. Dezember 2016
AKTIVSEITE
Vorjahr | |||
EUR | EUR | EUR | |
A. Anlagevermögen | |||
Sachanlagen | |||
Seeschiff | 10.180.000,00 | 14.810.302,52 | |
II. Finanzanlagen | |||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | |
B. Umlaufvermögen | |||
I. Bordbestände | 45.685,97 | 53.860,70 | |
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.069,62 | 1.837,05 | |
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 731.662,12 | 150,11 | |
3. sonstige Vermögensgegenstände | 44.663,97 | 28.907,18 | |
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 306.749,06 | 409.684,36 | |
1.134.830,74 | |||
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 40.133,25 | 63.960,41 | |
D. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile | 4.892.187,06 | 21.133,29 | |
16.247.151,05 | 15.389.835,62 | ||
PASSIVSEITE |
|||
Vorjahr | |||
EUR | EUR | EUR | |
A. Eigenkapital | |||
I. Festkapitalkonto der Kommanditisten | 89.286,00 | 89.286,00 | |
II. Kapitalsonderkonto der Kommanditisten | 4.936.171,90 | 4.936.171,90 | |
III. Einlagen stiller Gesellschafter | 1.000,00 | 1.000,00 | |
IV. Verlustsonderkonten | – 9.918.644,96 | – 5.047.591,19 | |
– 4.892.187,06 | – 21.133,29 | ||
Ausweis auf der Aktivseite als Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile | 4.892.187,06 | 21.133,29 | |
0,00 | 0,00 | ||
B. Rückstellungen | |||
1. Steuerrückstellungen | 58.380,00 | 42.937,40 | |
2. sonstige Rückstellungen | 214.247,51 | 21.144,67 | |
272.627,51 | |||
C. Verbindlichkeiten | |||
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 15.864.595,36 | 15224.579,77 | |
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 79.110,97 | 59.880,87 | |
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 15.135,67 | 0,00 | |
15.958.842,00 | |||
D. Rechnungsabgrenzungsposten | 15.681,54 | 41.292,91 | |
16.247.151,05 | 15.389.835,62 |
Anhang für das Geschäftsjahr 2016
I. Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der Nordic Shanghai Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG zum 31. Dezember 2016 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Gesellschaftsvertrages aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde in Anlehnung an das gesetzliche Gliederungsschema des § 275 Abs. 1 und 2 HGB und die Empfehlung des Verbandes Deutscher Reeder gegliedert. Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine kleine Personenhandelsgesellschaft gem. § 264a in Verbindung mit § 267 Abs. 1 HGB. Von der Aufstellung eines Lageberichts wurde gem. § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB abgesehen.
Der Fortbestand der Gesellschaft ist gefährdet, da die Liquiditätslage aufgrund der schwachen Erlössituation angespannt ist. Aktuell duldet die Bank die Tilgungsaussetzungen und toleriert die Durchbrechung von Darlehensklauseln. Die Gesellschaft ist zudem zum 31. Dezember 2016 in Höhe von TEUR 4.892 bilanziell überschuldet.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Jahresabschluss wegen des geplanten Verkaufes des Schiffes unter Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt wurde, aber gleichwohl aus Sicht der Geschäftsführung keine Insolvenzantragspflicht besteht. Diese Prognose beruht auf der Tatsache, dass die Gesellschaft im partnerschaftlichen Verständnis mit der finanzierenden Bank den Verkauf des Schiffes bis zum 31. Dezember 2017 sowie die anschließende insolvenzfreie Liquidation der Gesellschaft anstrebt. Auch in Anbetracht bestehender Haftungsverhältnisse geht die Geschäftsführung davon aus, dass die eigenen liquiden Mittel ausreichen werden, um die insolvenzfreie Liquidation der Gesellschaft umsetzen zu können. Bei der Bewertung wurde daher von der Liquidation der Gesellschaft und von der Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit ausgegangen. Sollte sich der Verkauf des Schiffes erheblich verzögern oder sollte der Forderungsverzicht der Bank im Verhältnis zum erzielten Erlös aus dem Schiffsverkauf zu gering ausfallen, wäre die insolvenzfreie Liquidation der Gesellschaft gefährdet. In diesem Falle des Weiterbetriebes müsste ein langfristiges Finanzierungskonzept mit der Bank erarbeitet werden.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden wurden zum 1. Januar 2016 aus der Bilanz des Vorjahres übernommen. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres wurden mit den nachfolgend genannten Einschränkungen unverändert übernommen.
Mit Beachtung der durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) geänderten Umsatzerlösdefinition des § 277 Abs. 1 HGB sind verschiedene Erlöse, die im Jahresabschluss 2015 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurden, ab dem Jahresabschluss 2016 unter den Umsatzerlösen auszuweisen. Entsprechendes gilt für die zu den Erlösen gehörenden Aufwendungen. Um eine Vergleichbarkeit der Posten im Jahresabschluss herzustellen, wurden die Vergleichszahlen für das Vorjahr entsprechend angepasst, so dass diese nicht mit dem Vorjahresabschluss übereinstimmen. Insgesamt wurden für das Vorjahr TEUR 100 von den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umgegliedert.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen (TEUR 3.210 zum 31. Dezember 2015, TEUR 4.095 zum 31. Dezember 2016) bewertet. Die planmäßige Abschreibung des Seeschiffs erfolgt linear über 25 Jahre unter Berücksichtigung eines Schrottwerts von TEUR 2.810.
Das Umlaufvermögen wurde zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.
Die Rückstellungen umfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des Erfüllungsbetrages passiviert worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag bewertet.
Auf fremde Währung lautende Geschäftsvorfälle werden grundsätzlich mit dem Kurs bei Ersteinbuchung erfasst. Da die dazugehörigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten am Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr haben, werden diese zum Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages umgerechnet.
III. Erläuterung einzelner Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben — wie im Vorjahr — eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Sämtliche Verbindlichkeiten haben — wie im Vorjahr — eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Wie im Vorjahr sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in voller Höhe durch eine Bürgschaft und erstrangige Schiffshypothek besichert. Die Sicherheiten bestehen im Wesentlichen aus einer Gesamtschiffshypothek sowie Abtretungen von sämtlichen Chartererträgen, Versicherungsleistungen, Garantieansprüchen gegen die Werft und einer Verpfändung sämtlicher Bankguthaben. Alle übrigen Verbindlichkeiten sind nicht besichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind zugleich Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 140.886,29 (Vorjahr EUR 90.929,80) und Zahlungseingänge auf abgeschriebene Forderungen in Höhe von EUR 91.851,67 (Vorjahr EUR 0,00) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 549.113,19 (Vorjahr EUR 1.690.494,76) und Aufwendungen aus der Bildung von Drohverlustrückstellungen in Höhe von EUR 150.000,00 (Vorjahr EUR 0,00) sowie Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von EUR 1.025.770,13 (Vorjahr EUR 197.481,24).
IV. Weitere Angaben
Die Gesellschaft hat mit sechs Schwestergesellschaften und der Muttergesellschaft GNS Shipping GmbH & Co. KG, Hamburg, eine gemeinsame Zusatzvereinbarung mit dem finanzierenden Kreditinstitut abgeschlossen. Aufgrund dieser Zusatzvereinbarung haften sämtliche Gesellschaften gesamtschuldnerisch dem Kreditinstitut gegenüber für bisher ausgezahlte Darlehen und aufgelaufene Zinsen in Höhe von umgerechnet TEUR 130.497 (Stand: 31. Dezember 2016) (Vorjahr: TEUR 124.105). Aufgrund einer Vereinbarung mit der GNS Shipping GmbH & Co. KG ist nicht mit einer Inanspruchnahme der Gesellschaft zu rechnen.
Für den (Weiter-) Betrieb des Schiffes ist es erforderlich, mindestens alle fünf Jahre die Klasse zu erneuern. Für die im Zuge der nächsten Klasseerneuerung im Juni 2018 anfallenden Kosten wird mit einem Betrag in Höhe von TUSD 800 gerechnet.
Der Personalaufwand entfällt auf eine Besatzung von durchschnittlich rd. 21 Seeleuten (Vorjahr rd. 22).
Hamburg, den 24. November 2017
Die Geschäftsführer der Nordic Guoyu Seahorse Two GmbH
Dr. Hans-Rowil Ponta
Richard Grube
Der Jahresabschluss zum 31.12.2016 wurde in der Gesellschafterversammlung am 21.12.2017 festgestellt.
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