Die im Schweizer Kanton Zug ansässige Nord Stream 2 AG, die die Ostsee-Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland realisiert, ist in Konkurs. Davon betroffen sind über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das erklärte die Zuger Regierungsrätin Silvia Thalmann-Gut heute gegenüber Blick-TV.
Die Nord Stream 2 AG habe „die Bilanz deponieren“, also Konkurs anmelden müssen. Schon gestern Abend hatte der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin erklärt, dass das ganze Personal von Nord Stream 2 in Zug gekündigt worden sei.
Der Konkurs und die Kündigungen bei der Tochter der russischen Gasprom sind eine Folge des Entscheides der deutschen Regierung, das Projekt „Nord Stream 2“ auf Eis zu legen. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor einer Woche das Genehmigungsverfahren für die bereits gebaute 1.230 Kilometer lange Pipeline in der Ostsee gestoppt. Als Grund wurde der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine genannt.
„Nord Stream 2“ gehört dem staatlichen russischen Gaskonzern Gasprom. Das elf Milliarden Dollar (knapp 10 Mrd. Euro) schwere Projekt war aber zur Hälfte von den Energie- und Ölriesen Shell, OMV, Engie, Uniper und Wintershall DEA finanziert worden. Russland wollte mit der Pipeline durch die Ostsee die Kapazität der Erdgaslieferungen nach Deutschland bzw. Europa verdoppeln.
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