Sachsens Krankenhäuser dürfen sich über einen unerwarteten Geldsegen freuen: Das Gesundheitsministerium in Dresden verkündete großzügig eine zusätzliche Pauschalförderung von 20 Millionen Euro für dieses Jahr. Der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags nickte den Kabinettsbeschluss wohlwollend ab, und die Sächsische Aufbaubank wird nun die Rolle des Geldboten spielen.
Besonders praktisch für die Krankenhäuser: Sie müssen sich nicht einmal die Mühe machen, neue Anträge zu stellen. Das Geld wird einfach so verteilt – wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk mitten im Jahr.
Sozialministerin Petra Köpping, in der Rolle der gütigen Fee, erklärte mit staatstragender Miene, man fülle damit Lücken in den Krankenhauskassen, die durch „massive Kostensteigerungen“ entstanden seien. Der böse Bund habe diese Lücken ja bisher sträflich vernachlässigt.
Kommentar: Ist es nicht erstaunlich, wie großzügig und umsichtig unsere Politiker plötzlich werden können, wenn eine Wahl am Horizont auftaucht? Diese 20 Millionen Euro fallen wie Manna vom Himmel, just zu einer Zeit, in der jede positive Schlagzeile Gold wert ist. Man könnte fast meinen, das Timing sei kein Zufall. Aber nein, das wäre ja zynisch zu denken, dass unsere gewählten Vertreter solch opportunistisches Verhalten an den Tag legen würden. Sicherlich ist es reiner Zufall, dass diese dringend benötigte finanzielle Unterstützung genau jetzt beschlossen wurde und nicht etwa vor Monaten oder nach der Wahl. Schließlich geht es hier um das Wohl der Bürger und nicht um Wählerstimmen. Oder?
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