In einer Welt, in der man alles von der Schraube bis zur Gartenlaube im Baumarkt findet, machen die großen deutschen Baumarktketten eine kühne Aussage: „Cannabis-Pflanzen? Die gibt’s bei uns nicht im Topf!“ Obi, Toom und Hornbach, die Triade des Heimwerkerglücks, haben einstimmig beschlossen, dass sie trotz der teilweisen Legalisierung von Cannabis ihre Regale nicht mit Grünzeug der besonderen Art bestücken werden. „Wir bleiben bei Dübeln und Bohrmaschinen“, verkündeten sie, „für alles andere gibt’s den Gartencenter nebenan – vielleicht.“
Bauhaus hingegen, das stets bereit ist, neue Wege zu beschreiten, zögert noch und kratzt sich am Kinn: „Cannabis, hm? Kommt drauf an, wie sehr die Leute danach verlangen. Wenn die Schlange vor der Tür steht und ‚Wir wollen Weed!‘ skandiert, wer weiß?“ Sie prüfen die Lage, wahrscheinlich mit einem Expertenteam aus Gärtnern und Juristen, die sich durch das Dickicht der Gesetze kämpfen.
Ab morgen winkt ein neues Gesetz, das neben dem Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis auch den Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen erlaubt. Die Hobby-Gärtner unter den Cannabis-Freunden reiben sich bereits die Hände – und zwar nicht wegen der Gartenarbeit. Doch in den heiligen Hallen der Baumärkte bleibt es, zumindest vorerst, bei Farbeimern und Fliesenkleber. „Zu kompliziert, das Ganze“, murmeln die Marktleiter, während sie einen skeptischen Blick auf ihre Gartenschere werfen. „Stell dir vor, die Leute fangen an, in der Pflanzenabteilung zu ‚chillen‘ statt zu kaufen…“
So bleibt das Cannabis vorerst ein Phantom in den Gängen zwischen Rasenmähern und Rührquirlen, ein grüner Traum, der in der Ferne winkt, aber nicht in den Einkaufswagen findet.
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