Heute findet die erste Gläubigerversammlung der seit Juni insolventen Möbelkette kika/Leiner am Landesgericht St. Pölten statt.
In dieser Sitzung wird der Insolvenzverwalter Volker Leitner über die bislang angefallenen Forderungen informieren und erläutern, ob eine Fortsetzung des Geschäftsbetriebs im Interesse der Gläubiger sinnvoll erscheint. Die Sitzung startet um 10.00 Uhr.
Die bisherigen Schätzungen belaufen sich auf Schulden von 132 Mio. Euro. Laut Cornelia Wesenauer vom Alpenländischen Kreditorenverband können Gläubiger ihre Forderungen auch nach diesem Termin noch geltend machen. Betroffene der Insolvenz haben die Möglichkeit, am Gerichtstermin teilzunehmen und sich über den aktuellen Stand des Prozesses zu informieren.
Ein weiterer wichtiger Termin ist für den 25. September angesetzt, an dem der Sanierungsplan vorgestellt wird. Bis zu diesem Datum wird auch der zweite Insolvenzverwalter, Stephan Riel, seinen Bericht an das Insolvenzgericht und den Gläubigerausschuss weitergeben.
Nachdem im Zuge der Insolvenz Fragen über die Geschäftsaktivitäten von kika/Leiner unter der Eigentümerschaft von Signa aufkamen, wurde Riel, ein Wiener Anwalt und Insolvenzspezialist, zum „besonderen Verwalter“ ernannt. Seine Aufgabe ist die Untersuchung der Gründe für den Vermögensverfall und die Überprüfung von Ansprüchen aufgrund von Verstößen gegen Gläubigerschutzvorschriften.
Bis Ende Juli wurden bereits 23 der 40 kika/Leiner-Filialen geschlossen. 1.500 Mitarbeiter wurden zur Entlassung vorgeschlagen, während 200 das Unternehmen ohne offizielle Kündigung verließen. Vor der Insolvenz beschäftigte die Möbelkette insgesamt etwa 3.900 Personen.
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