Die deutsche Ampel-Koalition ist Geschichte – und hinterlässt ein Schlachtfeld aus offenen Rechnungen, zerrütteten Beziehungen und jeder Menge politischem Theater. Während SPD und FDP den Bruch nutzen, um in aller Öffentlichkeit ihre gegenseitige Verachtung zur Schau zu stellen, basteln Olaf Scholz und Robert Habeck an einer Minderheitsregierung, die so stabil ist wie ein Kartenhaus im Sturm. Auf die Unterstützung der Opposition? Kann man lange warten. Stattdessen gibt es jede Menge gut gemeinte Forderungen und leere Drohungen. Willkommen im Berliner Politikzirkus!
Ein Kanzler ohne Mehrheit, ein Finanzminister ohne Partei
Was war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte? Natürlich der Streit über die Schuldenbremse. Monate lang hat sich die Ampelregierung mühsam durch den Nebel aus Wirtschaftskrisen, Klimazielen und ständig neuen Haushaltslöchern gewurschtelt. Doch als Christian Lindner erneut auf die Bremse stieg, platzte Olaf Scholz der Kragen: „Dann, lieber Christian, möchte ich nicht mehr, dass du meinem Kabinett angehörst.“ Bäm! Und als hätte Lindner darauf nur gewartet, erwiderte er cool: „Dann gibt es immerhin Klarheit.“ Und so endet das Kapitel Ampel – mit ein paar höhnischen Bemerkungen, eisigem Schweigen und einem finalen „So. Doof.“ Ein Drehbuch hätte es nicht besser schreiben können.
Während Lindner und seine FDP-Kollegen Marco Buschmann und Bettina Stark-Watzinger den schnellen Abgang machen, bleibt Volker Wissing einfach sitzen. Warum? Weil er keine Lust auf Arbeitslosigkeit hat. Stattdessen tritt er lieber aus der FDP aus und sichert sich neben seinem Verkehrsministerium auch noch das Justizressort. Vielleicht ist das der neue FDP-Wahlkampf-Slogan: “Tritt aus der Partei aus, bleib trotzdem Minister!”
Kukies, Özdemir und die Neubesetzung der Stühle
Scholz hat sich in der Zwischenzeit mit ein paar vertrauten Gesichtern umgeben: Jörg Kukies, ehemaliger Investmentbanker und Scholz’scher Schatten aus dem Kanzleramt, wird neuer Finanzminister. Warum? Weil Goldman Sachs die perfekte Vorbereitung auf ein Amt ist, das eigentlich für fiskalische Zurückhaltung stehen sollte. Aber hey, wer kann besser mit Zahlen jonglieren als ein Investmentbanker?
Und Cem Özdemir? Der macht das gleich im Doppelpack. Agrarministerium und Bildungsministerium? Kein Problem. Schließlich hat Özdemir genug Erfahrung mit doppelten Standards. Währenddessen übt Habeck sich in stoischer Gelassenheit: „Wie denn sonst?“ kommentiert er lapidar die neue rot-grüne Minderheitsregierung. Genau, Robert, wie denn sonst? Schließlich bleiben dir ja keine anderen Optionen, außer der Kollaps.
CDU: Lauter Forderungen, leise Taten
Friedrich Merz, der Meister der großen Worte, hat natürlich eine klare Meinung. „Scholz muss die Vertrauensfrage stellen!“ ruft er aus seinem gut gepolsterten Oppositionssessel. Aber selbst Verantwortung übernehmen? Ach, warum denn? Sich in Stellung bringen, ohne den Finger heben zu müssen, ist schließlich viel komfortabler. Lieber abwarten und dem Kanzler zuschauen, wie er sich langsam aber sicher selbst ins politische Aus manövriert. Das nennt man in der CDU offenbar strategisches Geschick.
Das Treffen zwischen Scholz und Merz? Ergab genau nichts, außer einer knappen halben Stunde politischem Small Talk und der Erkenntnis, dass man den Stuhl im Kanzleramt doch lieber noch etwas länger wärmt, bevor man selbst Hand anlegt.
Ein Hauch von Trump und die Sorge Europas
Dass das Ende der Ampel genau am Tag von Donald Trumps Wiederwahl zum US-Präsidenten angekündigt wurde, könnte kein passenderes Symbol für die derzeitige politische Weltlage sein. Während Europa sich nervös fragt, ob Deutschland jetzt komplett handlungsunfähig wird, sorgt man sich in Brüssel vor einer weiteren politischen Lähmung. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bringt es auf den Punkt: „Europa ist nicht stark ohne ein starkes Deutschland.“ Danke, Roberta. Das haben wir gebraucht.
Währenddessen gibt es anderswo weniger Mitleid, dafür umso mehr Häme. Elon Musk, der in politischem Feingefühl genauso talentiert ist wie in der Namenswahl für seine Kinder, twittert auf Deutsch: „Olaf ist ein Narr.“ In Russland sieht man das Berliner Chaos als Beweis dafür, dass Deutschland ohnehin nur ein Handlanger der USA sei. Und irgendwo in Budapest hebt Viktor Orbán vermutlich genüsslich sein Glas.
Fazit: Politischer Flächenbrand
Was bleibt? Ein Kanzler ohne Mehrheit, ein Oppositionsführer ohne Plan und eine FDP, die zwischen Selbstzerstörung und Comeback träumt. Während AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht bereits ihre Krallen wetzen, um von den kommenden Neuwahlen zu profitieren, schauen wir alle zu, wie der politische Zirkus weitergeht. Der nächste Akt? Vertrauensfrage, Misstrauensvoten und jede Menge hitziger Bundestagsdebatten. Deutschlands Demokratie hat schon bessere Tage gesehen – aber hey, wenigstens wird es nicht langweilig.
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