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Die Aussichten für Italiens Olivenölproduktion in diesem Jahr sind alles andere als rosig, mit einer erwarteten Halbierung der Produktion im Vergleich zu 2022. Gennaro Sicolo, der Präsident von Italia Olivicola, hat kürzlich mitgeteilt, dass Verbraucher sich auf einen Preisanstieg von 30 bis 40 Prozent für italienisches Olivenöl einstellen müssen. Sicolo vertritt die größte nationale Organisation von Olivenproduzenten mit 47 Genossenschaften in allen italienischen Provinzen.

Ungünstige Wetterbedingungen sind für die reduzierte Ernte verantwortlich. In Mittelitalien etwa haben intensive Regenfälle im Mai und Juni die Bestäubungsperiode der Olivenbäume gestört, gefolgt von einer Periode extremer Trockenheit. Auch andere Faktoren wie Hagelstürme in Apulien und das gefürchtete Feuerbakterium, welches in den letzten Jahren Millionen von Olivenbäumen zerstörte, tragen zur Misere bei.Auch Spanien, der weltweit führende Olivenölproduzent, verzeichnet Preissteigerungen von 42 Prozent seit Jahresbeginn, hauptsächlich aufgrund schlechter Ernten im Vorjahr. Die Prognosen für die kommende Ernte sind ebenfalls düster, da extreme Dürre und Hitzewellen die Produktion negativ beeinflussen.

Die Situation in Griechenland ist nicht besser, mit einer erwarteten Produktion von lediglich 200.000 Tonnen dieses Jahr, was einem Drittel weniger als im Vorjahr entspricht. Laut dem Vorsitzenden des griechischen Branchenverbands für Olivenöl, Manolis Yiannoulis, könnte dies einen Preisanstieg von „mehr als 100 Prozent“ zur Folge haben.Mit der weltweiten Nachfrage nach Olivenöl bei etwa drei Millionen Tonnen und einer voraussichtlichen Produktion von nur 2,4 Millionen Tonnen, wie vom International Olive Council (IOC) geschätzt, zeichnet sich eine Marktverspannung ab.

Angesichts dieser globalen Produktionslücke haben große Unternehmen begonnen, Olivenöl aus Südamerika zu importieren. So musste das Unternehmen Filippo Berio, ehemals italienisch und nun mehrheitlich im Besitz von Bright Foods aus China, Olivenöl aus Chile importieren, um die Versorgungslücke zu schließen, da in Europa keine Großhandelsbestände mehr verfügbar sind.

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