Nach sechs Jahren Ermittlungen beginnt vor dem Landgericht Münster ein spektakulärer Prozess. Es geht um eine erfundene digitale Währung namens OneCoin. Und um die Frage, ob sich dahinter womöglich ein weltweiter, milliardenschwerer Betrug verbirgt, der in Deutschland seinen Anfang nahm.
Angeklagt sind mit Manon H. und Frank R. ein Ehepaar aus Greven sowie Martin B., ein Rechtsanwalt aus München. Dem Ehepaar aus Greven wirft die Staatsanwaltschaft vor, mit ihrer Firma, der IMS GmbH, der deutsche Zahlungsdienstleister der erfundenen digitalen Währung OneCoin gewesen zu sein.
Die IMS GmbH soll so in nur einem Jahr mehr als 320 Millionen Euro eingenommen haben. Enorme Summen sind anschließend in Steuerparadiese und Fonds ins Ausland geflossen. Mehr als 88.000 Zahlungseingänge konnten die Behörden feststellen, darunter auch das Geld von zehntausenden Deutschen.
Damit sollen sie die dubiosen Geschäfte mit der frei erfundenen Währung OneCoin unterstützt haben. 3,2 Millionen Euro Provision soll die Firma von Frank R. und Manon H. dafür bekommen haben. Die Finanzaufsicht BaFin und die Staatsanwaltschaft Bielefeld sahen darin ein unerlaubtes Finanztransfergeschäft. Nach Ansicht des Gerichts kommt allerdings auch eine Verurteilung wegen Geldwäsche und Beihilfe zum Betrug in Frage.
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