Startseite Allgemeines Online-Casino Drückglück: Spielerin erhält 58.000 Euro zurück
Allgemeines

Online-Casino Drückglück: Spielerin erhält 58.000 Euro zurück

lechenie-narkomanii (CC0), Pixabay
Teilen

Urteil LG Regensburg: Anbieter Titanium Brace Marketing Ltd. muss Verluste erstatten – Verbotenes Glücksspiel im Internet

Die Klage war so etwas wie der letzte Joker für eine Zockerin, die im Online-Casino viel Geld verspielt hatte. Und der Joker hat gestochen.

Die Titanium Brace Marketing Ltd., Anbieterin des Online-Casinos „Drückglück“, muss ihr die verlorenen Einsätze zurückzahlen – mehr als 58.000 Euro. Das hat das Landgericht Regensburg mit Urteil vom 31.05.2021 entschieden (Az.: 71 O 3074/20). Grund: Die Titanium Brace Marketing Ltd. hätte das Online-Glücksspiel in Deutschland gar nicht anbieten dürfen.

„Laut Glücksspielstaatsvertrag ist das Glücksspiel im Internet in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen verboten. Das bedeutet, dass die Anbieter die Teilnahme am Online-Glückspiel erst gar nicht ermöglichen dürfen. Viele Anbieter halten sich allerdings nicht an das Verbot. Für die Spieler bedeutet der Verstoß gegen das Online-Glücksspiel-Verbot, dass sie ihren verlorenen Einsatz zurückverlangen können“, erklärt Rechtsanwalt István Cocron, der das Urteil am Landgericht Regensburg erwirkt hat.

Von dem Verbot des Online-Glücksspiels in Deutschland wusste die Klägerin in dem Fall vor dem LG Regensburg nichts. Sie nahm über die deutschsprachige Webseite www.drueckglueck.com/de von ihrer Wohnung in Bayern aus an den Online-Glücksspielen teil. Viel Glück hatte sie nicht. Im Laufe der Zeit verlor sie dabei mehr als 58.000 Euro. Ihre Einsätze tätigte sie über ihren Computer bzw. Smartphone. Die Beträge wurden von ihren Konten in Deutschland abgebucht.

Mit ihrer Klage erklärte sei den Widerruf sämtlicher geschlossener Spielverträge und verlangte die Erstattung ihres Verlusts. Mit Erfolg: Das LG Regensburg stellte klar, dass das Veranstalten und Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet in Bayern laut Glücksspielstaatsvertrag verboten ist. Daher seien der Rahmenvertrag und die Spielverträge zwischen der Klägerin und der Titanium Brace Marketing Ltd. ungültig. Die Gesellschaft müsse den Verlust erstatten, entschied das Gericht.

„Die Anbieter von Online-Glücksspielen haben ihren Sitz zumeist im EU-Ausland, z.B. auf Malta so wie die Titanium Brace Marketing Ltd. Obwohl sie das Verbot für Online-Glücksspiele in Deutschland kennen, bieten sie sie leicht zugänglich an. Da sie damit gegen geltendes Recht verstoßen, können die Spieler ihr verlorenes Geld zurückverlangen“, erklärt Rechtsanwalt Cocron von CLLB Rechtsanwälte München.

 

 

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

VARITAS GenoServices eG und das mit den Bilanzen

Da haben wir dann zweimal hingeschaut, denn bei der Genossenschaft finden wir...

Allgemeines

Sieben Wege, wie eine Trump-Administration Ihre Finanzen beeinflussen könnte

Mit großen Versprechungen kehrt Donald Trump ins Weiße Haus zurück. Er will...

Allgemeines

Versetzt Christian Lindner zur Marine- als Zerstörer

Laut „Zeit“ und „Süddeutscher Zeitung“ scheint die FDP fleißig gewesen zu sein...

Allgemeines

Kritische Analyse der Bilanz der Augenärztegenossenschaft Sachsen-Anhalt eG aus Anlegersicht

Die vorliegende Bilanz der Augenärztegenossenschaft Sachsen-Anhalt eG zeigt auf den ersten Blick...