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OpenAI erwägt Änderungen bei der Nutzung von „Superintelligenz“

2857440 (CC0), Pixabay
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Der US-amerikanische KI-Entwickler OpenAI, bekannt für die Entwicklung von ChatGPT, könnte laut einem Bericht der Financial Times Änderungen an den Nutzungsbedingungen für eine mögliche zukünftige künstliche „Superintelligenz“ vornehmen. Konkret gehe es um die Frage, ob kommerzielle Nutzung dieser fortschrittlichen Technologie künftig erlaubt sein könnte.

Vertrag mit Microsoft im Fokus
Im Zentrum der Überlegungen steht eine Klausel in den bisherigen Vereinbarungen mit Microsoft. Der Tech-Gigant hat mehrere Milliarden Dollar in OpenAI investiert und ist ein strategischer Partner des KI-Unternehmens. Bisher ist vertraglich geregelt, dass Microsoft keinen Zugriff auf eine von OpenAI entwickelte künstliche allgemeine Intelligenz (Artificial General Intelligence, AGI) erhalten würde. OpenAI soll nun darüber nachdenken, diese Einschränkung aufzuheben, um die Firma für weitere Investoren attraktiver zu machen, so der Bericht der Zeitung.

Eine endgültige Entscheidung darüber sei allerdings noch nicht gefallen. Weder OpenAI noch Microsoft äußerten sich auf Anfrage zu den Spekulationen.

Gemeinnütziger Teil behält Kontrolle über AGI
Laut den aktuellen Regularien von OpenAI liegt die Verantwortung über den Einsatz einer AGI ausschließlich beim gemeinnützigen Teil des Unternehmens. Der Verwaltungsrat von OpenAI entscheidet, ob eine entwickelte Technologie als AGI eingestuft wird. Diese Regelung soll sicherstellen, dass der Einsatz einer solchen potenziell mächtigen Technologie sorgfältig überwacht wird und ein Missbrauch für rein kommerzielle Zwecke verhindert werden kann.

Was ist AGI?
Im Unterschied zu den derzeitigen spezialisierten KI-Systemen, wie sie etwa in ChatGPT oder anderen Modellen verwendet werden, beschreibt Artificial General Intelligence eine Form der künstlichen Intelligenz, die ähnlich wie ein Mensch Probleme lösen und verschiedene Aufgaben unabhängig bewältigen kann. Sie gilt als „Superintelligenz“, die das Potenzial hätte, die Weltwirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft tiefgreifend zu verändern – aber auch als eine Technologie, die enorme Risiken mit sich bringt, falls sie in die falschen Hände gerät.

Hintergrund der Überlegungen
Die Diskussion um die kommerzielle Nutzung der AGI zeigt die Spannungen zwischen OpenAIs Mission und den Anforderungen von Investoren. OpenAI wurde ursprünglich mit einem gemeinnützigen Ansatz gegründet, um sicherzustellen, dass fortschrittliche KI-Technologien zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt werden. Doch mit den Milliardeninvestitionen und der engen Partnerschaft mit Microsoft hat sich das Unternehmen zunehmend hin zu einem kommerziellen Geschäftsmodell entwickelt.

Die Überlegungen zur Lockerung der Einschränkungen könnten auch als Versuch gesehen werden, weitere Investoren anzuziehen und OpenAIs Position im umkämpften KI-Markt zu stärken. Gleichzeitig werfen sie jedoch ethische Fragen auf, da der kommerzielle Einsatz einer AGI mit erheblichen Risiken verbunden wäre.

Ausblick
Wie OpenAI sich entscheidet, bleibt vorerst unklar. Die potenzielle Lockerung der Nutzungsbedingungen könnte zwar mehr Kapital für die Weiterentwicklung der Technologie bringen, steht aber im Spannungsfeld zu den ursprünglichen Idealen des Unternehmens. Falls sich OpenAI dazu entschließt, den kommerziellen Einsatz von AGI zuzulassen, könnte dies die Debatte um die sichere Entwicklung und Regulierung von künstlicher Intelligenz weltweit weiter anheizen.

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