Die Opferzahl der Sekte in Kenia steigt weiter an. In der Nähe der Küstenstadt Malindi wurden im Shakahola-Wald weitere 19 Tote entdeckt, wie Regionalkommissarin Rhoda Onyancha gestern bekannt gab. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bisher gefundenen Opfer auf 303.
Etwa zwei Monate nach dem ersten Fund der Leichen wird weiterhin ein 15.000 Hektar großer Wald nach Massengräbern durchsucht. Erste Autopsien haben ergeben, dass die meisten Opfer der Sekte verhungert sind. Einige der Opfer, einschließlich Kinder, wurden erdrosselt, erschlagen oder erstickt.
Laut Polizeiangaben gehören die meisten der gefundenen Opfer der Sekte von Paul Nthenge Mackenzie an. Den Ermittlungen zufolge soll Mackenzie die Anhänger seiner christlichen Sekte „Internationale Kirche der guten Botschaft“ dazu aufgefordert haben, sich zu Tode zu hungern, „um Jesus zu begegnen“. Der Sektenführer befindet sich seit Mitte April im Gefängnis und wird wegen „Terrorismus“ angeklagt.
Angesichts dieses grausamen Vorfalls ist in Kenia eine Debatte über Regeln für die Religionsausübung entbrannt. In dem überwiegend christlichen Land gibt es nach offiziellen Angaben rund 4.000 verschiedene religiöse Strömungen, die sich selbst als „Kirchen“ bezeichnen.
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