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Ophira Handelshaus GmbH müssen sich Ihre Kunden Sorgen machen Herr Fillkorn?

qimono (CC0), Pixabay
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In den letzten Wochen haben wir mehrere Hinweise von unseren Usern erhalten, dass es bei dem Unternehmen möglicherweise „haken“ könnte. Von echten Problemen wollen wir an dieser Stelle noch nicht sprechen.

Schaut man sich das Unternehmen jedoch einmal genauer an und recherchiert im Unternehmensregister, findet man dort eine „jungfräuliche Firma“ – ohne hinterlegte Bilanzen oder vergleichbare Informationen. Erst wenn man in der Suche etwas tiefer gräbt, stößt man auf ältere Bilanzen, die bis einschließlich 2019 reichen. Danach wurden offenbar keine weiteren Bilanzen im Unternehmensregister hinterlegt, denn ab dem Jahr 2019 werden dort keine neuen Bilanzen mehr angezeigt.

Wer jedoch bei North Data nachsieht, findet dort Bilanzen bis zum Jahr 2021. Doch auch hier ist danach Schluss mit neuen Einträgen, obwohl die Bilanz für 2022 längst hätte hinterlegt werden müssen.

Wi

Wie es momentan um das Unternehmen bestellt ist wissen wir aktuell nicht, da eben keine neue Bilanz hinterlegt wurde.

Analyse der Bilanz der Ophira Handelshaus GmbH aus Anlegersicht

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021 (01.01.2021 bis 31.12.2021)

Die Bilanz der Ophira Handelshaus GmbH bietet einen Einblick in die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und zeigt sowohl positive als auch problematische Aspekte, die aus Anlegersicht bewertet werden sollten. Im Folgenden werden die wesentlichen Punkte der Bilanz analysiert.


1. Allgemeiner Überblick über die finanzielle Entwicklung

Ein Vergleich der Bilanzzahlen von 2021 und 2020 zeigt eine erhebliche Reduktion der Bilanzsumme um rund 486.548 Euro (-39,3 %). Die Bilanzsumme lag 2021 bei 750.264,54 Euro (Vorjahr: 1.236.812,43 Euro). Dies deutet auf eine deutliche Schrumpfung der Geschäftstätigkeit oder Liquiditätsprobleme hin.

Besonders auffällig ist der Rückgang des Umlaufvermögens, das um rund 42 % auf 638.582,54 Euro gesunken ist (Vorjahr: 1.101.476,43 Euro). Dies betrifft vor allem die Vorräte, die von 600.670,60 Euro auf 390.254,80 Euro zurückgingen, und die liquiden Mittel, die sich drastisch von 462.561,04 Euro auf 169.279,44 Euro reduzierten.

Die Eigenkapitalquote blieb stabil, sank jedoch leicht von 28 % (2020) auf 41 % (2021). Die Reduktion der Verbindlichkeiten hat die Eigenkapitalquote dabei gestützt. Dennoch weist das Unternehmen eine relativ niedrige Kapitaldecke auf, die ein Risikofaktor sein kann.

2. Analyse des Anlage- und Umlaufvermögens

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen sank von 135.336 Euro (2020) auf 111.682 Euro (2021), was vor allem auf die planmäßigen Abschreibungen zurückzuführen ist. Dieser Rückgang ist nicht ungewöhnlich und zeigt, dass keine nennenswerten Investitionen in das Anlagevermögen vorgenommen wurden.

Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen reduzierte sich von 1.101.476 Euro (2020) auf 638.582 Euro (2021). Besonders problematisch ist der massive Rückgang der liquiden Mittel um 63,4 %, was auf eine potenzielle Liquiditätskrise hinweisen könnte. Die Vorräte gingen ebenfalls stark zurück, was auf eine geringere Geschäftstätigkeit oder Probleme im Einkauf hinweisen könnte.

Ein Lichtblick ist der Anstieg der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 38.244 Euro (2020) auf 79.048 Euro (2021). Allerdings entfallen davon 62.299,55 Euro auf Forderungen gegen Gesellschafter. Dies bedeutet, dass ein erheblicher Teil der Vermögenswerte nicht unmittelbar liquidierbar ist, sondern von der Rückzahlung durch Gesellschafter abhängt.

3. Analyse der Passivseite

Eigenkapital

Das Eigenkapital betrug 2021 311.071,99 Euro, was im Vergleich zu 2020 leicht gesunken ist (2020: 347.274,02 Euro). Der Jahresüberschuss von 151.397,17 Euro konnte den Rückgang durch geringeren Gewinnvortrag nicht vollständig ausgleichen.

Positiv ist zu vermerken, dass das Unternehmen einen Gewinn erzielt hat, der im Vergleich zum Vorjahr (95.429 Euro) sogar gestiegen ist. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Geschäftstätigkeit trotz der schrumpfenden Bilanzsumme noch profitabel war.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich erheblich von 846.702 Euro (2020) auf 415.682 Euro (2021). Der Großteil der Verbindlichkeiten entfällt auf kurzfristige Verbindlichkeiten (332.398 Euro). Dies ist positiv, da das Unternehmen offenbar Schulden abgebaut hat. Allerdings ist unklar, ob dies durch operative Gewinne oder durch Liquiditätsreserven geschehen ist, was angesichts der gesunkenen liquiden Mittel ein potenzielles Problem darstellt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen 83.284,29 Euro und sind vollständig durch eine persönliche Bürgschaft gesichert. Dies könnte ein Risikofaktor sein, falls die Geschäftsführung in Zahlungsschwierigkeiten gerät.

4. Wesentliche Risiken aus Anlegersicht

  • Rückgang der liquiden Mittel: Der drastische Rückgang der Kassenbestände und Bankguthaben um mehr als 63 % könnte auf eine schwindende Liquidität hinweisen. Anleger sollten sich fragen, ob das Unternehmen künftig ausreichend flüssige Mittel hat, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.
  • Forderungen gegen Gesellschafter: Ein erheblicher Teil der Forderungen besteht gegenüber Gesellschaftern. Sollte es bei diesen Forderungen zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen, könnte dies die finanzielle Stabilität des Unternehmens weiter belasten.
  • Schrumpfende Bilanzsumme: Die deutliche Reduktion der Bilanzsumme weist auf eine Verkleinerung der Geschäftstätigkeit hin, was für Anleger ein Alarmsignal sein kann. Dies könnte entweder durch den Rückzug aus Märkten oder durch eine Krise im operativen Geschäft begründet sein.
  • Rückgang der Vorräte: Der Rückgang der Vorräte könnte auf ein schwächeres Geschäft hinweisen, wenn dies nicht durch eine effizientere Lagerhaltung begründet ist.
  • Fehlende Bilanzen ab 2022: Es ist unklar, ob das Unternehmen inzwischen eine Bilanz für 2022 hinterlegt hat. Fehlende Transparenz erschwert eine Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

5. Handlungsempfehlungen für Anleger

Anleger sollten die folgenden Punkte berücksichtigen:

  1. Prüfung der aktuellen Geschäftsentwicklung: Da die Bilanz aus dem Jahr 2021 stammt, ist unklar, wie sich das Unternehmen in den letzten zwei Jahren entwickelt hat. Anleger sollten nachfragen, ob aktuelle Bilanzen vorliegen.
  2. Bewertung der Gesellschafterforderungen: Anleger sollten hinterfragen, ob und wann die Forderungen gegen Gesellschafter realisiert werden können. Verzögerungen könnten die finanzielle Stabilität gefährden.
  3. Liquidität überwachen: Angesichts der sinkenden Kassenbestände und Bankguthaben sollten Anleger ein Augenmerk auf die kurzfristige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens legen.
  4. Schuldenmanagement: Obwohl Verbindlichkeiten reduziert wurden, könnten die verbleibenden Verbindlichkeiten Risiken bergen. Die Abhängigkeit von einer persönlichen Bürgschaft sollte kritisch hinterfragt werden.
  5. Klärung der operativen Strategie: Der Rückgang der Vorräte und die geringere Bilanzsumme deuten auf eine Verkleinerung der Geschäftstätigkeit hin. Anleger sollten verstehen, ob dies Teil einer bewussten Strategie ist oder ein Hinweis auf Schwierigkeiten.

Fazit

Die Ophira Handelshaus GmbH zeigt im Jahresabschluss 2021 Licht und Schatten. Während der Jahresüberschuss positiv auffällt und die Verbindlichkeiten reduziert wurden, sind der Rückgang der liquiden Mittel und die starke Abhängigkeit von Gesellschafterforderungen potenzielle Risikofaktoren. Anleger sollten besonders die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Liquiditätslage prüfen, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden.

1 Komment

  • Danke für die ausführliche Information über die Firma Ophira
    Seit September 2023 warte ich auf die vollständige Rückzahlung eines gewährten Darlehen
    Bei Nachfragen keine Antwort mehr erhalten seit August 2024
    Dies lässt leider nichts gutes vermuten
    Ich werde nun Klage einreichen

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