Auf den ersten Blick ist die Welt sehr in Ordnung.
Der Schnee liegt, wo er liegen soll. Die Lifte laufen. Die Pisten sind voll, aber die Liftschlangen erträglich. Hotels und Pensionen sind gut gebucht. Auf den Hütten schunkeln Hundertschaften zu DJ Ötzi. Wenn dann noch die Sonne scheint und die österreichischen Alpinen siegen, ist Winterwonderland perfekt. „Zwei Bretteln, a g’führiger Schnee, Juchhee“ – ein Traum in Weiß. Österreich, die Skination: ein ganzes Land im weißen Rausch.
Doch mitten im kollektiven Jubel legt einer die Stirn in Falten: „Das ist das Bild der nationalen Jubelberichterstattung“, relativiert der Freizeitforscher Peter Zellmann. Denn lediglich drei von zehn Bürgern führen tatsächlich Ski oder Snowboard .
Einmal im Jahr, wissen aber auch die Seilbahnbetreiber, ist zu wenig, um eine Branche am Leben zu halten. Doch der einwöchige Skiurlaub, hat Zellmann erhoben, ist längst ein Minderheitenprogramm. „Nur 14 Prozent machen so Skiurlaub.“ Die Tendenz sei „eher fallend“ – nicht zuletzt aufgrund der horrenden Kosten. 140 Euro kostet laut Zellmann ein Durchschnittsskitag den Durchschnittsgast. Inklusive Unterkunft, Verpflegung und Liftkarte – exklusive Ausrüstung. Andere gehen daher von 190 Euro pro Kopf und Tag aus: „Skifahren ist vermutlich eine der teuersten Breitensportarten überhaupt“, bringt es der Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Egon Smerald, auf den Punkt.
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