Nach den Panama- und Paradise-Papers bringen nun die Pandora-Papers mit einem neuen Offshore-Datenleck geheime Geschäfte und versteckte Vermögenswerte ans Licht – darunter von mehr als 300 Politikern. Es ist das bisher umfangreichste Leck von Steueroasenakten, das dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) zugespielt wurde. Für einen kommen die Enthüllungen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: den tschechischen Premierminister Andrej Babis.
Die Pandora-Papers umfassen mehr als 11,9 Millionen Finanzunterlagen mit 2,94 Terabyte an vertraulichen Informationen. Sie stammen von 14 Offshore-Dienstleistern in verschiedenen Ländern, die Briefkastenfirmen und Trusts in Steuerparadiesen rund um den Globus gründen und verwalten. Das ICIJ wertete die Daten mit 600 Journalistinnen und Journalisten aus Dutzenden Ländern aus. In Österreich sind „profil“ und der ORF mit an Bord.
Die Dokumente umfassen fünf Jahrzehnte, wobei die meisten zwischen 1996 und 2020 erstellt wurden. Sie enthalten Informationen über mehr als 29.000 Eigentümer von Offshore-Vermögenswerten. Das sind doppelt so viele wie bei den Panama-Papers. Der Besitz einer Offshore-Gesellschaft ist per se freilich nicht illegal, aber die damit verbundene Geheimhaltung kann illegalen Geldströmen Vorschub leisten und Bestechung, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Terrorismusfinanzierung und Ähnliches ermöglichen, sagen Experten.
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