Christian Lindner, der ehemalige Bundesfinanzminister und Chef der FDP, hat mal wieder einen seiner typischen verbalen Degenstöße ausgeführt – diesmal gegen die Grünen und deren Vorgehen beim Atomausstieg. Bei seiner Befragung im Untersuchungsausschuss des Bundestags ließ er keinen Zweifel daran, dass die grüne Energiepolitik aus seiner Sicht weniger pragmatisch und mehr, sagen wir, ideologisch gefärbt war.
„Unlogische Dogmen statt Vernunft“
Lindner, bekannt dafür, dass er sich gern als „Stimme der Vernunft“ inszeniert, bemängelte die Bereitschaft der Grünen, Entscheidungen zu treffen, die seiner Meinung nach „an die Grenzen des Unlogischen“ stießen. Natürlich aus einer Position heraus, die er selbst als unverkennbar neutral und erhaben ansieht. Er deutete an, dass damals taktische und parteipolitische Überlegungen mehr Gewicht hatten als die angeblich dringend benötigte energiepolitische Rationalität. Wer hätte das gedacht? Politiker, die Politik machen!
„Hätte, hätte, Kernkraftwerke“
Lindner, ausgestattet mit der Weisheit des Rückspiegels, erklärte, dass eine pragmatischere Herangehensweise sicher besser gewesen wäre – schließlich sei die Kernenergie doch ein „unverzichtbares Standbein“ in der Energieversorgung. Klar, dass er das jetzt betont, wo die letzten Meiler längst abgeschaltet sind. Aber wie sagt man so schön? Nach der Party weiß jeder, welcher Song hätte laufen sollen.
Politik als Schachspiel?
Natürlich verpackte Lindner seine Kritik geschickt in den Mantel der Besonnenheit. „Aus heutiger Sicht“, betonte er, hätten taktische Erwägungen und parteipolitische Spielchen eine größere Rolle gespielt, als er es damals wahrgenommen habe. Eine subtile Art zu sagen: „Ich hab’s schon damals besser gewusst, aber niemand hat auf mich gehört.“
Fazit: Lindner bleibt Lindner
Lindners Auftritt war wie gewohnt ein rhetorischer Drahtseilakt zwischen Selbstlob und subtilem Seitenhieb. Ob seine Kritik bei den Grünen Wirkung zeigt, ist fraglich. Aber eines ist sicher: Wenn es um die Atomkraft geht, bleibt Lindner fest davon überzeugt, dass die Dogmatiker am Werk waren – und nicht die Pragmatiker. Wer hier am Ende die hellere Birne im energiepolitischen Kronleuchter ist, bleibt wie immer Ansichtssache.
Kommentar hinterlassen