Die EU will angesichts der Abhängigkeit von russischem Gas enger mit Israel zusammenarbeiten. „Wir wollen unsere Energiezusammenarbeit mit Israel fördern“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern Abend bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett in Jerusalem.
Angesichts russischer Erpressungsversuche wolle man die Zusammenarbeit mit anderen, vertrauenswürdigen Lieferanten ausbauen, erklärte sie. Die EU-Kommission hatte schon Mitte Mai angekündigt, dass sie noch vor dem Sommer ein Energieabkommen mit Israel und Ägypten über Flüssiggaslieferungen (LNG) für Europa abschließen will.
Via Pipeline zu LNG-Terminal in Ägypten
Vor Israel wurden große Erdgasvorkommen entdeckt. Bei einem Besuch in Ägypten solle heute eine gemeinsame Absichtserklärung Israels, der EU und Ägyptens unterzeichnet werden, so von der Leyen. Ziel seien Gaslieferungen aus Israel über eine Pipeline nach Ägypten. Dort sei die Umwandlung in Flüssiggas vorgesehen, das dann in die EU transportiert werden könne. Die Unterzeichnung sei ein „sehr wichtiger Schritt“, sagte sie.
Von der Leyen hatte zuvor auch auf den Bau einer geplanten Stromverbindung zwischen Israel, Zypern und Griechenland im östlichen Mittelmeer verwiesen. Zudem sei eine Gaspipeline im östlichen Mittelmeer in Vorbereitung. Das Projekt war zwischenzeitlich schon fast aufgegeben.
Eine 1.900 Kilometer lange Pipeline namens „EastMed“ (Ostmittelmeer) soll Gas von Israel über Zypern nach Griechenland und damit in die Europäische Union leiten. Dann könnte es nach Mitteleuropa weitertransportiert werden.
Kommentar hinterlassen