Bei soviel Text einer Bilanz fragen wir uns auch immer „muss man eine komplette Bilanz abbilden?“. Wir in der Redaktion von diebewertung.de meinen ja, denn nur so kann sich der interesierte Leser ein komplettes Bila von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens machen können. Nur einzelne Passagen herauszunehmen könnten dann auch ein „verfälschtes Bild“ abgeben.
Rechnungslegung / Finanzberichte
Bundesanzeiger
PCC SEDuisburgKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020Bericht des Verwaltungsrats für das Geschäftsjahr 2020 Der Verwaltungsrat hat im Geschäftsjahr 2020 seine gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Grundlinien der Geschäftstätigkeit und deren Umsetzung durch die Geschäftsführenden Direktoren überwacht. Hierzu hat sich der Verwaltungsrat in vier ordentlichen Sitzungen am 02.04., 10.06., 04.09. und 18.12.2020 über die Geschäftspolitik, über alle relevanten Aspekte der Unternehmensentwicklung und Unternehmensplanung, über die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft, einschließlich ihrer Vermögens- Finanz- und Ertragslage sowie alle für den Konzern wichtigen Entscheidungen beraten und Beschlüsse gefasst. Die Beschlussfassungen erfolgten alle einstimmig. Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 3 außerordentliche Sitzungen zu speziellen Themenbereichen mit diesbezüglichen Beschlussfassungen statt:
Auch in diesen außerordentlichen Sitzungen wurden alle Beschlüsse einstimmig gefasst. Darüber hinaus wurden diverse Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst, eine entsprechende Übersicht ist diesem Bericht beigefügt. Leitungs-, Überwachungs- und Beratungsschwerpunkte In den einzelnen Verwaltungsratssitzungen standen neben der laufenden Geschäftsentwicklung zahlreiche Einzelthemen auf der Tagesordnung, die der Verwaltungsrat mit den Geschäftsführenden Direktoren umfassend erörtert hat. Dabei ergaben sich keine Zweifel im Hinblick auf die Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung der Geschäftsführenden Direktoren. Im Geschäftsjahr 2020 der PCC SE standen im Wesentlichen die folgenden Themenkomplexe im Vordergrund:
Zu diesen Themen nahm der Verwaltungsrat Einsicht in die Finanzberichte und Schriften der einzelnen Gesellschaften sowie der Projektleitung Siliziummetall Island, DME Russland und Malaysia. Prüfung und Feststellung von Jahresabschluss und Konzernabschluss 2019 Der Jahresabschluss der PCC SE, der Konzernabschluss der PCC Gruppe sowie die Lageberichte für das Geschäftsjahr 2019 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 06.06.2019 mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses beauftragten Abschlussprüfer, der Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat festgestellt, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten worden sind und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Im Ergebnis seiner Prüfung hatte der Verwaltungsrat keinen Anlass, Einwendungen gegen die geprüften Jahresabschlussunterlagen zu erheben. Der Verwaltungsrat billigte somit den Jahresabschluss der PCC SE sowie den Konzernabschluss der PCC Gruppe einstimmig am 12.06.2020. Der Jahresabschluss 2019 der PCC SE war damit festgestellt. Dem Vorschlag der geschäftsführenden Direktoren zur Behandlung des Jahresergebnisses wurde zugestimmt. Ein ausführlicher Bericht über die vorläufigen Zahlen wurde dem Verwaltungsrat der PCC SE am 24.02.2020 zur Verfügung gestellt und in der Sitzung vom 02.04.2020 diskutiert. Die finalen Prüfberichte wurden dem Verwaltungsrat der PCC SE im Juni 2020 zur Prüfung übersandt. Gender-Hinweis Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wurde von uns in diesem Bericht bei personenbezogenen Hauptwörtern entweder die männliche oder die weibliche Form gewählt. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. Alle Leser mögen sich vom Inhalt dieses Berichts gleichermaßen angesprochen fühlen. Wir bitten um Ihr Verständnis. 01 Konzernlagebericht 02 Konzernabschluss 03 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers KonzernlageberichtDie PCC-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 trotz des Corona-bedingten Verfalls der Rohstoffpreise einen Konzernumsatz von 716,8 Mio.€, ein Rückgang um 6,6%. Auf Vorsteuerebene (EBT) ergab sich ein Fehlbetrag von -38,4 Mio.€. Bereinigt um den Verlust der Siliziummetall-Anlage lagen jedoch das operative Ergebnis (EBIT) sowie das EBITDA über den guten Vorjahreswerten. Organisation der PCC-Gruppe Schwerpunkte unserer Geschäftstätigkeit Geschäftsentwicklung in den Segmenten Polyole Tenside Chlor Spezialchemie Konsumgüter Energie Logistik Holding/ Projekte Wirtschaftliche und finanzielle Verhältnisse Entwicklung ausgewählter Konzernkennzahlen Ertragslage Vermögenslage Finanzlage Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung Internes Kontrollsystem und Risikomanagement in Bezug auf den Konzernrechnungslegungsprozess Internes Kontrollsystem und Risikomanagement in Bezug auf die unterjährige Steuerung der Beteiligungen Nachhaltigkeitsbericht/Nichtfinanzielle Berichterstattung Kurzbeschreibung des Geschäftsmodells Corporate Social Responsibility der PCC Nachhaltigkeit in den PCC-Konzerngesellschaften Nichtfinanzielle Berichterstattung Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Ausblick auf das Folgejahr 2021 Organisation der PCC-Gruppe Die PCC-Gruppe ist mit rund 3.200 Mitarbeitern an 40 Standorten in 18 Ländern aktiv. Unser Beteiligungsportfolio ist in acht Segmente gegliedert. Die sieben Segmente Polyole, Tenside, Chlor, Spezialchemie, Konsumgüter, Energie und Logistik tragen dabei die operative Verantwortung. Diesen Segmenten sind insgesamt 18 Geschäftsfelder zugeordnet, die von unseren internationalen Gesellschaften und Einheiten gesteuert werden. Zum achten Segment Holding/Projekte gehören neben der Holdinggesellschaft PCC SE noch weitere Gesellschaften und Einheiten, die überwiegend zentrale Konzerndienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Unternehmensentwicklung, Informationstechnologie, Umweltschutz, Standortmanagement, Forschung und Entwicklung sowie Technik und Instandhaltung erbringen. Darüber hinaus werden die PCC BakkiSilicon hf. (Siliziummetall-Produktion in Island), die OOO DME Aerosol (Dimethylether-Produktion in Russland), die PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. (geplantes Alkoxylate-Projekt in Malaysia) sowie einige kleinere Projektgesellschaften in diesem Segment geführt. Sparten, Segmente und Geschäftsfelder des PCC-Konzerns Die Konzernstrategie der PCC ist auf die nachhaltige Unternehmensbeteiligung und Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Die Hauptziele sind die Schaffung beziehungsweise die kontinuierliche Steigerung von Unternehmenswerten. Als wachstumsorientierter Investor mit überwiegend langfristiger Ausrichtung fördert die Holding PCC SE ihre Beteiligungen in ihrer unternehmerischen Entwicklung und beim Ausbau ihrer jeweiligen besonderen Stärken. Das bestehende Beteiligungsportfolio wird dabei aktiv gemanagt und fortlaufend optimiert. Zur Konzernpolitik gehört einerseits die permanente Prüfung weiterer Projekte und Akquisitionen mit dem Ziel der kompetenznahen Diversifikation in neue Marktsegmente. Andererseits werden Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, nur bis zu einer gewissen Marktreife entwickelt und anschließend zur Disposition gestellt. Insgesamt soll auf diese Weise langfristig weiteres nachhaltiges Wachstum gesichert werden. Für unsere Finanzkommunikation fassen wir unsere Geschäftstätigkeiten in sieben Regionen zusammen: Deutschland, Polen, andere EU-Mitgliedstaaten, sonstiges Europa, USA, Asien und sonstige Regionen. Im Geschäftsjahr 2020 erzielten wir 20,2 % (Vorjahr: 23,3 %) unseres Umsatzes mit Kunden in Deutschland, 37,4 % entfielen auf Kunden in Polen (Vorjahr: 36,1 %). Im Konzernabschluss 2020 der PCC-Gruppe sind – einschließlich der PCC SE – 49 Gesellschaften vollkonsolidiert. Drei Gemeinschaftsunternehmen sind nach der Equity-Methode einbezogen. Schwerpunkte unserer Geschäftstätigkeit Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2020 bei 716,8 Mio. € und blieb damit um 50,7 Mio. € oder 6,6 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 767,5 Mio. €. Für 2020 erwartete die PCC-Gruppe einen Umsatzanstieg, der im Wesentlichen pandemiebedingt deutlich verfehlt wurde. Der drastische Einbruch der durchschnittlichen Verkaufspreise für chemische Rohstoffe infolge der Coronavirus- Pandemie ist als eine der wesentlichen Ursachen dafür zu nennen. Demzufolge ging der Umsatz der Chemiesparte noch deutlich stärker (um 67,4 Mio. € oder 10,4 %) zurück als der Umsatz der PCC-Gruppe insgesamt. Mit 578,9 Mio. € oder 80,8 % des Konzernumsatzes (Vorjahr: 84,2 %) blieb die Chemiesparte dennoch unverändert der Hauptumsatzträger im Konzern. Der Umsatz der Logistiksparte blieb – trotz pandemiebedingter Einflüsse – im Geschäftsjahr 2020 mit 96,0 Mio. € nahezu konstant (Vorjahr: 97,1 Mio. €). Demzufolge erhöhte sich der Anteil dieser Sparte am Konzernumsatz auf 13,4 % (Vorjahr: 12,7 %). Die Umsätze des Energie-Segments reduzierten sich um 8,1 % auf 11,4 Mio. € (Vorjahr: 12,4 Mio. €). Im Segment Holding/Projekte wurde ein Umsatzanstieg um 18,8 Mio. € auf 30,5 Mio. € erzielt. Hauptursache hierfür waren die entsprechend höheren Umsätze der PCC BakkiSilicon hf., die ihren Regelbetrieb erst Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres aufgenommen hatte. In den einzelnen Konzernsegmenten verlief die Geschäftsentwicklung erneut höchst unterschiedlich, wie die hier dargestellte Detailbetrachtung zeigt. Geschäftsentwicklung in den SegmentenPolyole Polyole sind Grundstoffe für die Produktion von Polyurethan (PU)-Schaumstoffen und PU-Systemen, die ein breites Anwendungsspektrum in einer Vielzahl von Branchen besitzen. PU-Weichschaumstoffe dienen unter anderem zur Herstellung von komfortablen Matratzen. PU-Hartschäume werden in der Kälteindustrie zu Isolierzwecken sowie in der Bauindustrie als Dichtschaum eingesetzt. Aus speziellen Prepolymer-Schäumen werden unter anderem Polierscheiben für die Automobilbranche hergestellt und PU-Systeme finden Anwendung etwa als Thermoisolierungen und Blocksysteme von Wärmedämmplatten sowie als PU-Klebstoffe für den Bergbau. Das Segment Polyole umfasst die Geschäftsfelder Polyole und Polyurethan-Systeme. Zu diesem Segment zählen die entsprechende Geschäftseinheit der PCC Rokita SA, Brzeg Dolny (Polen), also deren Business-Unit Polyole mit der Produktion und dem Vertrieb von Polyether-Polyolen, sowie die PCC PU Sp. z o.o., Brzeg Dolny, deren Fokus auf der Herstellung und dem Vertrieb von Polyester-Polyolen liegt. Im Segment Polyole werden des Weiteren der Spezialschaum- und Polierscheibenhersteller PCC Prodex GmbH, Essen, und das Systemhaus PCC Prodex Sp. z o.o., Brzeg Dolny, geführt sowie die Zwischenholding PCC Insulations GmbH, Duisburg, unter deren Dach alle Beteiligungen in Produktion und Vertrieb von Isolier- und sonstigen Baumaterialien gebündelt sind. Hierzu zählen die PCC Therm Sp. z o.o., Brzeg Dolny, die PCC Bulgaria EOOD, Sofia (Bulgarien), sowie der entsprechende Geschäftsbereich der tschechischen PCC Morava-Chem s.r.o., Český Těšín. Das Geschäft dieser Beteiligungen befand sich 2020 weiterhin im Aufbau, dessen Zeitplan sich pandemiebedingt verschob. Dies gilt auch für die Aktivitäten der PolyU GmbH, Oberhausen, in der 2020 die Entwicklung von kundenspezifischen Spezialprodukten zusammengeführt wurde. Komplettiert wird das Segment Polyole durch die thailändische IRPC Polyol Company Ltd., Bangkok, an der die PCC-Gruppe in einem Joint Venture mit der thailändischen IRPC Public Company Ltd. eine 50%ige Beteiligung hält. Die Gesellschaft wird nach der Equity-Methode in den Konzern einbezogen. Die Zahl der Mitarbeiter im Segment Polyole betrug zum Geschäftsjahresende 237 (Vorjahr: 265). Das Segment Polyole erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 144,5 Mio. € und lag damit um 2,4 % über Vorjahr (141,1 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich auf 20,2 % (Vorjahr: 18,4 %). Unsere Umsatzerwartungen konnten pandemiebedingt nicht erreicht werden, ergebnisseitig schloss das Segment Polyole das Geschäftsjahr 2020 jedoch deutlich über Vorjahr ab und auch viel besser als vor der Corona-Krise erwartet. Getragen wurde diese positive Entwicklung durch den Bereich Polyether-Polyole. Infolge der Corona-Pandemie brachen Umsatz- und Ergebnisentwicklung in diesem (wie auch in allen anderen Bereichen) zwar zunächst stark ein, ab Mitte Juni war jedoch eine zunehmende Erholung der Nachfrage aus der Möbel- sowie der Matratzenindustrie zu verzeichnen. Hinzu kam eine teilweise Unterdeckung des europäischen Polyether-Polyole-Marktes resultierend aus einem Explosionsunglück in einem spanischen Chemiepark im Januar 2020. Der davon betroffene Wettbewerber hat seine Produktion bis dato noch nicht wieder aufgenommen. Die Verkaufspreise für Polyether-Polyole zogen daher im Jahresverlauf deutlich an. Die Business-Unit Polyole konnte ihre fünf Produktionslinien infolgedessen vollständig auslasten und gleichzeitig auch von gesunkenen Einkaufspreisen, unter anderem für Propylenoxid und Ethylenoxid, profitieren. Positiv wirkte sich zudem der steigende Anteil an höherwertigen Spezial-Polyolen im Produktportfolio aus. Die Geschäftsbereiche Polyester-Polyole, Polyurethan-Systeme, Spezialschaum und Polierscheiben sowie der Bereich Isolier- und sonstige Baumaterialien wurden 2020 in ihrer Entwicklung beziehungsweise in ihrem Aufbau durch die Corona-Pandemie gebremst und blieben daher weiterhin defizitär. Dank der im Jahresverlauf wieder anziehenden Nachfrage konnten zumindest die PCC PU Sp. z o.o. und die PCC Prodex GmbH ihre Performance gegenüber dem Vorjahr verbessern. Das thailändische Joint Venture IRPC Polyol Company Ltd. erzielte erstmals ein positives Ergebnis. Die infolge des pandemiebedingten Lockdowns der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 stark gestiegene Nachfrage in den südostasiatischen Ländern, die erfreulicherweise auch nach der Wiederöffnung Chinas weiter anhielt, ist als wesentliche Ursache dafür zu nennen. Das Segment Polyole schloss das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der positiven Entwicklung im Geschäftsfeld Polyether-Polyole insgesamt deutlich über Vorjahr ab und konnte somit einen signifikanten positiven Beitrag zum Konzernergebnis leisten.
Das Produktportfolio des Polyole-Segments soll auch in Zukunft kontinuierlich diversifiziert und ausgebaut werden, um die Erfolgsbasis dieses Segments langfristig zu stärken. Dabei wird unter anderem die Entwicklung von kundenspezifischen Anwendungen im Fokus stehen. Diese Aktivitäten wurden 2020 unter dem Dach der PolyU GmbH zusammengeführt, um Synergieeffekte besser zu nutzen und gleichzeitig Kosten einzusparen. Durch die 2020 beschlossene Anschaffung einer weiteren Fräsmaschine für die PCC Prodex GmbH in Essen soll außerdem die Effizienz der Polierscheibenproduktion an diesem Standort nachhaltig gesteigert werden. Die damit verbundenen Ergebnisverbesserungen sollen nunmehr 2021 bei dieser Beteiligung zum Turnaround führen. Darüber hinaus soll auch die geografische Expansion weiter vorangetrieben werden, insbesondere in den nach wie vor dynamisch wachsenden asiatischen Märkten. Dies gilt nicht nur für das Polyole-Segment, sondern segmentübergreifend für alle Kerngeschäftsbereiche der PCC-Gruppe. Ende 2020 erreichte die PCC SE in diesem Zusammenhang einen weiteren wichtigen Meilenstein mit der finalen Umsetzung des Verkaufs von 50 % der Anteile an ihrer malaysischen Tochtergesellschaft PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. an die PETRONAS Chemicals Group Berhad (PCG). Gemeinsam mit PCG, einem der führenden integrierten Chemieproduzenten Südostasiens, plant die PCC SE, die Märkte für Alkoxylate (eine Chemikaliengruppe, die nichtionische Tenside und Polyether-Polyole umfasst) in dieser Wachstumsregion zu erschließen. Tenside Tenside haben als oberflächenaktive Substanzen ein überaus breites Anwendungsspektrum. Sie verringern die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung etwa zwischen einer festen Oberfläche und einer Flüssigkeit. Ihre Wirkungsvielfalt umfasst Schäumen, Benetzen, Emulgieren und Reinigen. Tenside sind Grundkomponenten von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Körperpflegeprodukten. Darüber hinaus finden sie unter anderem in der Textilindustrie und der Agrochemie sowie bei der Herstellung von Schmierstoffen, Farben, Lacken und auch Kunststoffen Anwendung. Das Segment Tenside umfasst die Geschäftsfelder Anionische Tenside, Nichtionische Tenside und Betaine (Amphotere Tenside). Zu diesem Segment zählen die PCC Exol SA, Brzeg Dolny, deren türkische Vertriebsgesellschaft in Istanbul sowie die PCC Chemax, Inc., Piedmont (South Carolina, USA). Dieses Segment erzielte 2020 einen Umsatz in Höhe von 123,1 Mio.€ und lag damit auf Vorjahresniveau (123,2 Mio. €). Der Anteil am Gesamtumsatz des PCC-Konzerns erhöhte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 7,2 %. Die Zahl der Mitarbeiter betrug 296 (Vorjahr: 289). Die dominierende Beteiligung in diesem Segment ist nach wie vor die PCC Exol SA, die ihre Performance 2020 gegenüber dem bereits ausgesprochen erfolgreichen Vorjahr erneut verbessern konnte. Dabei zahlte sich insbesondere der steigende Anteil von Spezialprodukten mit höheren Margen im Produktportfolio aus. Außerdem konnte die PCC Exol SA 2020 von günstigeren Preisen für ihre Hauptrohstoffe Ethylenoxid und Fettalkohole profitieren. Demzufolge schlossen die PCC Exol SA und mit ihr auch das Tenside-Segment insgesamt das Geschäftsjahr 2020 auf allen Ergebnisebenen erneut erfolgreich und über Vorjahr ab. Die übrigen in diesem Segment geführten Beteiligungen leisteten hierzu ebenfalls positive Beiträge. Ähnlich wie im Segment Polyole plant die PCC-Gruppe auch im Tenside-Segment das Produktportfolio weiter zu diversifizieren und den Anteil an höherwertigen Spezialprodukten kontinuierlich auszubauen. Segmentübergreifend wird außerdem eine zunehmende Internationalisierung, insbesondere im asiatischen Markt, angestrebt. Weiterhin gehen wir davon aus, dass im zweiten Quartal 2021 eine neue Anlage zur Herstellung von hochwertigen Spezial-Tensiden am Standort Brzeg Dolny in Betrieb geht. Dies wird eine fortlaufende Erweiterung des Produktportfolios ermöglichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Segments verbessern.
Chlor Chlor zählt zu den wichtigsten und meistproduzierten Grundstoffen in der chemischen Industrie. Innerhalb des PCC-Konzerns dient es unter anderem zur Herstellung von Propylenoxid für unsere Polyole-Produktion sowie als Rohstoff für die Produktion von Monochloressigsäure (MCAA, englisch: Monochloroacetic acid) und von Phosphor-Derivaten. Chlor kommt außerdem als Desinfektionsmittel zum Einsatz und findet, ebenso wie diverse Chlor-Folgeprodukte, unter anderem in der Wasserwirtschaft und der Petrochemie Anwendung. Das Segment Chlor ist in drei Geschäftsfelder unterteilt: Chlor, MCAA sowie Andere Chlor-Folgeprodukte. Zu diesem Segment zählen die entsprechende Geschäftseinheit der PCC Rokita SA, also deren Business-Unit Chlor, die MCAA SE sowie die PCC MCAA Sp. z o.o., alle am Standort Brzeg Dolny. Der Umsatz dieses Segments belief sich 2020 auf 131,2 Mio.€ und lag damit um 15,2 % unter Vorjahr (154,8 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz reduzierte sich auf 18,3 % (Vorjahr: 20,2 %). Das Segment beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 396 Mitarbeiter (Vorjahr: 399). Wesentliche Ursache für den Umsatzrückgang waren die stark rückläufigen Verkaufspreise, insbesondere im Geschäftsfeld Chlor für das bei der Chlor-Produktion anfallende Kuppelprodukt Caustic Soda beziehungsweise Natronlauge. Diese Entwicklung resultierte zum einen aus dem steigenden Angebot von Caustic Soda aus China und Indien. Zum anderen stieg auch das regionale Angebot an Natronlauge im Vergleich zu den Vorjahren weiter an, da die lokalen Wettbewerber der PCC Rokita SA nach erfolgter Umstellung ihrer Produktionsanlagen im Geschäftsjahr 2020 wieder ganzjährig Chlor produzierten. Im Vorjahr war es hier noch zu temporären Unterbrechungen gekommen. Trotz dieses herausfordernden Marktumfelds schloss die Business-Unit Chlor das Geschäftsjahr 2020 deutlich positiv ab, blieb aber unter dem Vorjahresergebnis. Im Geschäftsfeld MCAA lagen die Umsätze dagegen auf Vorjahresniveau. Zwar musste die PCC MCAA Sp. z o.o. den Verlust eines bisherigen Großkunden, der 2020 von einem Wettbewerber übernommen wurde, verkraften. Dank der pandemiebedingt hohen Nachfrage nach Monochloressigsäure, die unter anderem für die Produktion von hautfreundlichen Tensiden (Betainen) eingesetzt wird, konnte dieser Wegfall jedoch nahezu vollständig kompensiert werden. Außerdem profitierte auch diese Beteiligung von günstigeren Rohstoffeinkaufspreisen (unter anderem für Essigsäure). Gleichzeitig wurden der Produktionsprozess und auch die Einsatzfaktoren weiter optimiert. Zumindest auf operativer Ebene konnte die PCC MCAA Sp. z o.o. daher sowohl ihr gutes Vorjahresergebnis als auch die für das Geschäftsjahr 2020 gesteckten Ziele deutlich übertreffen. Auf Vorsteuerebene wurde jedoch aufgrund der Abwertung des polnischen Złotys gegenüber dem Euro ein Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgewiesen. Diese liquiditätsneutralen Währungseffekte resultierten aus der stichtagsbezogenen Fremdwährungsbewertung.
Spezialchemie Das Portfolio des Segments Spezialchemie ist besonders breit gefächert: Unsere Produkte reichen von phosphorbasierten Flammhemmern sowie Weichmachern und Stabilisatoren bis zu Zusatzmitteln für Hydrauliköle und Additiven zur besseren Verarbeitbarkeit von Frischbeton. Darüber hinaus zählen das traditionelle Rohstoffhandelsgeschäft der PCC-Gruppe sowie unser Quarzit-Steinbruch in Polen bis dato zu diesem Segment. Das Segment Spezialchemie umfasst die Geschäftseinheit Phosphor- und Naphthalin-Derivate der PCC Rokita SA, den Alkylphenol-Hersteller PCC Synteza S.A., Kędzierzyn-Koźle (Polen), sowie die folgenden Gesellschaften: die PCC Trade & Services GmbH, Duisburg, die PCC Morava-Chem s.r.o., Český Těšín (Tschechien), die AO Novobalt Terminal, Kaliningrad (Russland), die PCC Silicium S.A., Zagórze (Polen), sowie die S.C. Euro-Urethane S.R.L., Râmnicu Vâlcea (Rumänien). Darüber hinaus wird die PCC Specialties GmbH, Oberhausen, deren Geschäftsbetrieb 2020 von der PolyU GmbH übernommen wurde, in diesem Segment geführt. Die PCC Specialties GmbH übt seither keine Geschäftstätigkeit mehr aus. Die PolyU GmbH, die sich 2020 noch in der Aufbauphase befand, wurde in das Polyole-Segment umgegliedert. Insgesamt erzielte das Segment Spezialchemie im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 153,2 Mio.€. Der Vorjahreswert von 205,6 Mio. € wurde damit um 25,5 % verfehlt, was im Wesentlichen aus dem starken Einbruch der Rohstoffpreise infolge der Corona-Pandemie resultiert. Dennoch blieb dieses Segment unverändert das umsatzstärkste im Konzern. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich auf 395 (Vorjahr: 403). Hauptumsatzträger des Spezialchemie-Segments war auch 2020 die Handelsgesellschaft PCC Trade & Services GmbH. Allerdings blieben Umsatz und auch Ergebnis dieser Beteiligung pandemiebedingt deutlich unter Vorjahr und auch unter unseren Erwartungen. Die rückläufige Nachfrage nach Koks und Anthrazit unter anderem aus der Stahlindustrie sowie der drastische Einbruch des Rohölpreises, einem der wesentlichen Indikatoren für die Preisentwicklung bei chemischen Basisrohstoffen, zu Beginn der Pandemie sind als Hauptgründe dafür zu nennen. Parallel zum Umsatz ging jedoch auch der Materialeinsatz zurück, sodass die PCC Trade & Services GmbH das Geschäftsjahr 2020 trotz des schwierigen Marktumfeldes insgesamt positiv abschließen konnte. Das Handelsgeschäft der PCC Morava-Chem s.r.o. verlief dagegen erneut defizitär. Die Verluste fielen allerdings dank eines ungeplanten Großauftrages für russischen Anthrazit im zweiten Quartal insgesamt deutlich geringer aus als im Vorjahr und als ursprünglich erwartet. Keine weiteren Sonderaufträge vorausgesetzt wird das Handelsgeschäft dieser Beteiligung dennoch zukünftig voraussichtlich weiter an Bedeutung verlieren. Bei der PCC Trade & Services GmbH setzte dagegen zum Jahresende eine Belebung des Handelsgeschäftes ein, die sich über den Jahreswechsel hinaus deutlich verstärkte. Die Preise für chemische Rohstoffe und auch für Koks und Anthrazit weisen inzwischen wieder eine steigende Tendenz auf. Außerdem steigen auch die Verfügbarkeiten bei den Kokerei-Nebenprodukten, die zum Kerngeschäft der PCC Trade & Services GmbH gehören, im Vergleich zum Vorjahr wieder an, da insbesondere die russischen Kokereien ihre Produktion infolge der stark steigenden Nachfrage aus den inzwischen wieder wirtschaftlich wachsenden asiatischen Ländern (vor allem aus China) hochgefahren haben.
Der Alkylphenol-Hersteller PCC Synteza S.A. sowie die Business-Unit Phosphor- und Naphthalin-Derivate der PCC Rokita SA schlossen das Geschäftsjahr 2020 positiv ab. Umsatz und Ergebnis der PCC Synteza S.A. blieben allerdings unter anderem aufgrund der pandemiebedingt zunächst stark eingebrochenen Nachfrage deutlich unter Vorjahr und auch unter unseren Erwartungen. Die Business-Unit Phosphor- und Naphthalin-Derivate der PCC Rokita SA konnte dagegen sowohl die guten Vorjahresergebnisse als auch die für 2020 gesteckten Ergebnisziele deutlich übertreffen. Zwar verzeichnete auch diese Business-Unit im zweiten Quartal pandemiebedingt zunächst einen starken Nachfragerückgang. Dieser Trend kehrte sich jedoch bereits im Sommer 2020 wieder um. Infolgedessen zogen sowohl die Preise für Additive für die Bauindustrie als auch für phosphorbasierte Flammschutzmittel wieder deutlich an. Bei bestimmten Flammschutzmitteln wurde der Aufwärtstrend durch fehlende Importe aus China sogar noch verstärkt. Darüber hinaus wirkte sich auch die Erweiterung der Produktionskapazität für hoch spezialisierte, innovative Phosphor-Derivate positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung dieser Business-Unit aus. Die finale Inbetriebnahme der entsprechenden Anlage mit einer Jahreskapazität von 3.000 Tonnen wurde im vierten Quartal 2020 erfolgreich abgeschlossen. Diese Anlage wird 2021 ganzjährig zu weiterem Wachstum in diesem Geschäftsfeld beitragen. Auch für die PCC Synteza S.A. sollten sich 2021 aufgrund der gemeinsam mit der PCC Rokita SA sowie der PolyU GmbH geplanten Entwicklung von Spezialchemikalien neue Wachstumschancen ergeben. Umsatz- und Ergebnisentwicklung der PCC Silicium S.A. blieben aufgrund fehlender Quarzit-Lieferungen an die PCC BakkiSilicon hf. in Island unter Vorjahr. Hinzu kamen negative Währungseffekte, in deren Folge die Gesellschaft insgesamt Verluste auszuweisen hatte. Zumindest auf operativer Ebene beendete die PCC Silicium S.A. das Geschäftsjahr 2020 jedoch deutlich positiv und auch viel besser als erwartet. Der unverändert hohe Absatz von nicht für die Siliziummetall-Produktion der PCC BakkiSilicon hf. geeigneten Quarzit-Qualitäten an Kunden in der Ferrolegierungsindustrie ist als eine der Ursachen dafür zu nennen. Darüber hinaus profitierte die PCC Silicium S.A. nahezu ganzjährig (mit Ausnahme des Urlaubsmonats August) von der Vielzahl an neuen Infrastrukturprojekten in der Region und der damit verbundenen anhaltend starken Nachfrage nach Schotter für den Bau von Straßen und Eisenbahntrassen. Im August 2020 erhielt die Gesellschaft eine neue Lizenz für den Quarzit-Abbau auf weiteren 8,9 Hektar Land, die bis 2040 gültig ist. Damit wurde 2020 ein wichtiger Grundstein für die Zukunftssicherung der PCC Silicium S.A. sowie für die langfristige Rohstoffversorgung der PCC BakkiSilicon hf. gelegt. Konsumgüter Im Segment Konsumgüter liegt unser Schwerpunkt auf der Produktion von Haushaltsreinigern und Desinfektionsmitteln sowie Waschmitteln und Körperpflegeprodukten. Die Beteiligungen dieses Segments stellen sowohl Private-Label-Produkte für namhafte Discounter und Handelsketten als auch zunehmend PCC-Eigenmarken her. Darüber hinaus produzieren wir Wasch- und Reinigungsmittel für industrielle Anwendungen, die unter anderem an Reinigungsfirmen, Hotels und Restaurants sowie an die Lebensmittelindustrie und die Landwirtschaft geliefert werden. Zum Sortiment gehörten bis Geschäftsjahresende außerdem Streichhölzer und Anzünder. Das Segment wird von der PCC Consumer Products S.A., Brzeg Dolny, gesteuert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Umsatz dieses Segments um 25,0 % auf 27,0 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 21,6 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich auf 3,8 % (Vorjahr: 2,8 %). Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte dieses Segment 214 Mitarbeiter (Vorjahr: 384). Die Entwicklung des Konsumgüter-Segments wurde auch 2020 von der PCC Consumer Products Kosmet Sp. z o.o. (PCC CP Kosmet), Brzeg Dolny, dominiert, die Haushaltsreiniger, Desinfektionsmittel, Waschmittel und Körperpflegeprodukte herstellt. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie fokussierte sich die PCC CP Kosmet aufgrund hoher Nachfrage verstärkt auf die Produktion von Handdesinfektionsmitteln und antibakteriellen Seifen. Nach mehreren verlustreichen Jahren konnte die PCC CP Kosmet im zweiten Quartal 2020 erstmals wieder den Turnaround zu einem positiven Ergebnis erreichen. Der Boom bei Desinfektionsmitteln und Seifen ließ allerdings im Jahresverlauf deutlich nach. Die kontinuierlich steigenden Verkäufe an eine große internationale Discounterkette, die im Vorjahr als Neukunde gewonnen worden war, konnten dies jedoch im zweiten Halbjahr 2020 zumindest teilweise ausgleichen. Außerdem zogen unter anderem die Exporte nach Kasachstan mit der Aufhebung des dortigen Lockdowns im Jahresverlauf 2020 wieder an. Die PCC CP Kosmet konnte ihren Umsatz daher gegenüber Vorjahr um rund ein Drittel steigern und, nach deutlichen Verlusten im Vorjahr, ein positives Ergebnis erzielen. Zusätzlich begünstigt wurde diese erfreuliche Entwicklung durch die zunehmende Automatisierung des Produktionsprozesses (unter anderem im Bereich Abfüllung) und die damit verbundenen Einsparungen an Personalkosten. Alle übrigen Beteiligungen des PCC-Consumer-Products-Teilkonzerns in Belarus und Russland sowie die PCC Packaging Sp. z o.o., Brzeg Dolny, und die Streichholzfabrik PCC Consumer Products Czechowice S.A. i.L., Czechowice-Dziedzice (Polen), verfehlten 2020 sowohl ihre Umsatz- als auch ihre Ergebnisziele und wiesen zum Jahresende erneut Verluste aus.
Bei der Streichholzfabrik wirkte sich dabei insbesondere der immer stärkere Marktrückgang bei Standardstreichhölzern negativ auf die Geschäftsentwicklung aus. Dieser konnte durch alternative Produkte wie Anzünder bis dato zwar abgemildert, aber nicht aufgefangen werden. Die für 2020 geplante Erweiterung des Produktportfolios um die Produktion von Holzbesteck hat sich zudem aufgrund der pandemiebedingten Verspätung bei der Lieferung der hierfür benötigten zusätzlichen Maschine aus China verzögert. Außerdem werden die aus diesem Geschäftsfeld zusätzlich zu erwartenden Erträge nach jüngsten Erkenntnissen nicht ausreichen, um die steigenden Verluste aus dem Streichholzgeschäft zu kompensieren. Dies gilt insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Gesellschaft in naher Zukunft aufgrund neuer behördlicher Anordnungen erhebliche Investitionen unter anderem beim Brand- und beim Emissionsschutz vornehmen müsste. Ende 2020 wurde daher die Liquidation der PCC Consumer Products Czechowice Sp. z o.o. beschlossen, die aktuell umgesetzt wird. Die im Rahmen dieses Liquidationsprozesses benötigten finanziellen Mittel (unter anderem für Abfindungszahlungen) werden von der PCC SE zur Verfügung gestellt. Inzwischen wurden auch mit mehreren Kaufinteressenten Verhandlungen bezüglich der Verwertung der Vermögenswerte der Streichholzfabrik aufgenommen. Der Ausgang dieser Gespräche bleibt abzuwarten. Bei den übrigen Konsumgüteraktivitäten geht die PCC SE langfristig von einer weiteren Erholung aus. Die von der PCC CP Kosmet angestrebte Erweiterung des Kundenportfolios sowie der kontinuierliche Aufbau des Geschäfts in den osteuropäischen Märkten, verbunden mit einer stärkeren Entwicklung der Eigenmarken, sollen in den kommenden Jahren zu neuem Wachstum im Konsumgüter-Segment führen. Weitere Automatisierungen der Produktions- und Abfüllprozesse und die damit einhergehenden Kosteneinsparungen sowie die Nutzung von Synergieeffekten sollen den aktuellen positiven Trend zusätzlich stützen. Mit der gesellschaftsrechtlichen Übernahme der PCC Packaging Sp. z o.o. durch die PCC CP Kosmet erfolgte im Dezember 2020 ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Energie Das Segment Energie (gleichbedeutend mit der Sparte Energie) umfasst zwei Geschäftsfelder: zum einen den Bereich Konventionelle Energien, der insbesondere unseren großen Chemiestandort in Polen mit Strom und Prozessdampf versorgt, und zum anderen den Bereich Erneuerbare Energien, in dem wir Kleinwasserkraftwerke in Südosteuropa projektieren und betreiben. Fünf dieser umweltfreundlichen Anlagen haben wir bislang ans Netz gebracht. In diesem Segment steuern wir im konventionellen Bereich die entsprechende Geschäftseinheit der PCC Rokita SA, also deren Business-Unit Energie, sowie die PCC Energetyka Blachownia Sp. z o.o., Kędzierzyn-Koźle. Des Weiteren wird die PCC DEG Renewables GmbH, Duisburg, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften in Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Bulgarien im Energie-Segment geführt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten die Beteiligungen dieses Segments einen Umsatz von 11,4 Mio.€ (Vorjahr: 12,4 Mio.€). Die Zahl der Beschäftigten lag zum Jahresende bei 170 (Vorjahr: 184). Hauptumsatz- und Hauptergebnisträger dieses Segments blieb das Geschäftsfeld Konventionelle Energien mit der im Bereich Energie- und Wärmeversorgung tätigen PCC Energetyka Blachownia Sp. z o.o. und dem Energiebereich der PCC Rokita SA. Letzterer stellt unter anderem unsere Versorgung mit Strom und Prozessdampf am Standort Brzeg Dolny mit einem eigenen Kraftwerk sicher.
Im Bereich der regenerativen Energien waren Ende 2020 unverändert fünf Kleinwasserkraftwerke in Betrieb. Eines davon in Bosnien-Herzegowina und vier in Nordmazedonien, wo im März 2020 ein fünftes Kraftwerk den Testbetrieb aufnahm; die finale Inbetriebnahme verzögert sich noch aufgrund behördlicher Probleme. Für weitere drei Standorte in Bosnien-Herzegowina stehen noch Genehmigungen aus und ein Abschluss dieses langwierigen Prozesses ist nach wie vor nicht in Sicht. Bei den in Betrieb befindlichen Kraftwerken verlief die Geschäftsentwicklung 2020 zwar aufgrund der ungünstigen Hydrologie in der Region unter Vorjahr, aber sie lieferten dennoch einen stabilen Cashflow. Engagements bestehen darüber hinaus bei Windkraftprojekten in Bulgarien, die aktuell jedoch „on hold“ gesetzt sind, weil sowohl die politischen als auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Umsetzung nicht gegeben sind. Eine dieser bulgarischen Projektgesellschaften, die Novi Energii OOD, Sofia, wurde daher Ende 2020 von der PCC DEG Renewables GmbH an einen lokalen Mitgesellschafter veräußert. Die PCC SE wiederum nahm 2020 mit ihrem Mitgesellschafter bei der PCC DEG Renewables GmbH, der Deutschen Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG), Köln, Gespräche über deren Ausstieg aus dem gemeinsamen Joint Venture auf. Die DEG hatte ihre entsprechende Put-Option zum Stichtag gezogen. Die entsprechenden Verhandlungen haben sich jedoch pandemiebedingt über den Jahreswechsel 2020/2021 hinaus verzögert und sollen nunmehr 2021 im Rahmen eines unabhängigen Bewertungsverfahrens zum Abschluss gebracht werden. Perspektivisch sollte die PCC SE durch das Ausscheiden der DEG eine größere Flexibilität bei einer möglichen Verwertung der jeweiligen Assets gewinnen. Logistik Das Segment Logistik (gleichbedeutend mit der Sparte Logistik) ist in drei Geschäftsfelder unterteilt: Intermodaler Transport, Straßen- sowie Eisenbahntransport. Die PCC Intermodal S.A. ist einer der führenden Anbieter von Containertransporten in Polen. Das Logistiknetz reicht auf der Basis mehrerer eigener Containerterminals von Osteuropa bis in die Benelux-Länder. Die Tankwagenflotte der PCC ist auf den europaweiten Straßentransport flüssiger Chemikalien spezialisiert. In Russland unterhält die PCC einen Fuhrpark von Eisenbahnwaggons für die Breitspur. Zum Logistik-Segment zählen wir die polnische PCC Intermodal S.A., Gdynia, und deren deutsche Tochtergesellschaft PCC Intermodal GmbH, Duisburg, sowie die PCC Autochem Sp. z o.o., Brzeg Dolny, und in Russland die ZAO PCC Rail, Moskau. Der Umsatz der Logistiksparte belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 96,0 Mio. € und blieb damit leicht unter Vorjahr (97,1 Mio. €). Die Zahl der Mitarbeiter betrug zum Stichtag 576 (Vorjahr: 559). Das Segment Logistik wird von der PCC Intermodal S.A. dominiert, deren Portfolio regelmäßige kombinierte Transporte sowohl innerhalb Polens als auch auf internationalen Strecken mit Ausgangspunkten unter anderem in Rotterdam, Hamburg und Duisburg umfasst. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen teilweisen Lockdown ganzer Industriezweige ging das internationale Transportgeschäft 2020 zunächst sehr stark zurück. Verschärft wurde die Situation durch fehlende Importe aus Asien sowie den verstärkten Wettbewerb durch den Straßentransport, resultierend aus den deutlich niedrigeren Kraftstoffpreisen. Die PCC Intermodal S.A. konnte sich in diesem schwierigen Marktumfeld dennoch gut behaupten und nach Aufhebung des Lockdowns bereits Ende des zweiten Quartals 2020 zumindest bei ihren Verbindungen von und nach Rotterdam wieder eine Auslastung auf dem guten Vorjahresniveau erreichen. Mit zunehmenden Importen aus Asien (insbesondere aus China) sowohl über den See- als auch über den Landweg nahm dann die Auslastung aller Verbindungen kontinuierlich zu und lag teilweise sogar über dem ausgesprochen guten Vorjahr. Die noch vor der Corona-Krise beschlossene Investition in weitere Containerplattformen, die im dritten Quartal ausgeliefert wurden, begann sich daher bereits 2020 auszuzahlen. Ergebnisseitig konnte die PCC Intermodal S.A. aufgrund des pandemiebedingt schwachen zweiten Quartals zwar nicht an das ausgesprochen gute Vorjahr anknüpfen, die Gesellschaft schloss das Geschäftsjahr 2020 jedoch immer noch deutlich positiv ab. Mit der Ausschreibung zusätzlicher Lokomotiven wurde 2020 außerdem ein wichtiger Grundstein für weiteres Wachstum gelegt. Durch den Bau weiterer Terminals soll dies auch langfristig gestützt werden. Ein entsprechendes Projekt südlich der polnischen Seehäfen Gdynia und Gdansk wurde daher 2020 weiter vorangetrieben. Die für dieses Projekt erforderlichen Grundstücke befinden sich bereits seit einigen Jahren im Besitz einer Gesellschaft, mit der ein Beteiligungsverhältnis seitens der PCC SE besteht, was der PCC Intermodal S.A. Planungssicherheit gewährleistet. Die Tankwagenspedition PCC Autochem Sp. z o.o. verzeichnete eine stabile Geschäftsentwicklung und schloss das Geschäftsjahr 2020 positiv und im Rahmen unserer Erwartungen ab. Beim russischen Waggonbetreiber ZAO PCC Rail war dagegen 2020 aufgrund der pandemiebedingt eingetrübten Wirtschaftslage in Russland eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächere Umsatz- und Margenentwicklung zu verzeichnen. Außerdem musste die ZAO PCC Rail im abgelaufenen Geschäftsjahr nennenswerte Wechselkursverluste verbuchen. Diese negativen Währungseffekte resultieren im Wesentlichen aus der stichtagsbezogenen Fremdwährungsbewertung von Mitteln, die ihr für Investitionen in ihre Waggonflotte gewährt worden waren. Infolge der genannten Entwicklungen musste die ZAO PCC Rail ihre bis dahin regelmäßigen Teilrückzahlungen auf diese Darlehen aussetzen. Aktuell befinden sich die Waggontarife in Russland krisenbedingt weiterhin auf niedrigem Niveau. Mit einer Erholung ist erst im Jahresverlauf 2021 zu rechnen. Dies sollte die ZAO PCC Rail mittelfristig wieder in die Lage versetzen, positive Cashflows zu generieren und ihre Darlehenstilgungen wieder aufzunehmen. Aktuell umfasst die Waggonflotte der ZAO PCC Rail noch 433 Waggons, von denen 394 an das größte Güterbahnunternehmen Russlands vermietet sind. Auf Basis dieser Konstellation bei der Waggonvermietung sollte sich die Geschäftsentwicklung bei der ZAO PCC Rail im Jahresverlauf 2021 stabilisieren. Langfristig wird der Transport auf der Schiene in Russland in jedem Fall die wichtigste Transportart bleiben.
Holding/Projekte Das Segment Holding/Projekte (gleichbedeutend mit der Sparte Holding/Projekte) erbringt zentrale und segmentübergreifende Dienstleistungen für die Konzerngesellschaften. Dies gilt unter anderem für die Bereiche Finanzen, Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit, Recht, Informationstechnologie, Forschung und Entwicklung sowie Instandhaltung. Darüber hinaus werden in diesem Segment Projekte des PCC-Konzerns in ihrer Entwicklungsphase gesteuert, so etwa aktuell die Produktionsanlage für Siliziummetall in Island, die Dimethylether-Anlage in Russland sowie die malaysische Projektgesellschaft PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. Neben der Konzernholding PCC SE zählen die folgenden Beteiligungen zum Segment Holding/Projekte: die PCC IT S.A., die PCC Apakor Sp. z o.o., die LabMatic Sp. z o.o. und die Ekologistyka Sp. z o.o., jeweils mit Sitz in Brzeg Dolny. Diese Beteiligungen, ergänzt um die Geschäftseinheit Headquarters der PCC Rokita SA, erbringen weitestgehend gesellschaftsübergreifende und konzerninterne Dienstleistungen. Darüber hinaus wird die distripark.com Sp. z o.o., Brzeg Dolny, (eine gemeinsame Tochtergesellschaft der PCC Rokita SA und der PCC SE) in diesem Segment konsolidiert. Über die Internetplattform dieser Beteiligung werden Produkte der PCC-Gruppe sowie auch Produkte von Drittanbietern direkt an kleinere Abnehmer (B2B) vermarktet. Das deutsche „Pendant“ der distripak.com Sp. z o.o., die Distripark GmbH, Oberhausen, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr aus Rationalisierungsgründen auf die PCC Trade & Services GmbH verschmolzen und führt ihr Geschäft seither unter dem Dach dieser größten Handelsgesellschaft der PCC-Gruppe fort. Des Weiteren werden die Projektgesellschaften der PCC SE, die isländische PCC BakkiSilicon hf., Húsavík, das russische Joint Venture OOO DME Aerosol, Pervomaysky, sowie das malaysische Joint Venture PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, im Segment Holding/Projekte geführt. Die beiden letztgenannten Beteiligungen werden nach der Equity-Methode einbezogen. Die Entwicklung der PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. erreichte Ende 2020 einen wichtigen Meilenstein, denn Ende November schloss die PCC SE den Verkauf von 50 % ihrer Anteile an dieser Beteiligung an die PETRONAS Chemicals Group Berhad (PCG), einen der führenden Chemieproduzenten Südostasiens, erfolgreich ab. Gemeinsam mit diesem starken Partner plant die PCC SE den Aufbau einer Produktion von Alkoxylaten, insbesondere von chemischen Speziallösungen in den Bereichen Polyole und Tenside für ein breites Spektrum industrieller Anwendungen.
Die Expansion von Kerngeschäftsbereichen der PCC-Gruppe in der wachstumsstarken Region Südostasien soll dadurch 2021 segmentübergreifend vorangetrieben werden. Das zweite Joint Venture der PCC SE, die OOO DME Aerosol, die wir gemeinsam mit einem russischen Partner in der Region Tula betreiben, hatte Ende 2018 die Produktionsanlage für hochreinen Dimethylether (DME) in Aerosol-Qualität in Betrieb genommen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verlief die Umsatz- und Ergebnisentwicklung durchaus erfreulich und dank steigender Absatzmengen erreichte die OOO DME Aerosol im Jahresverlauf den Turnaround auf EBITDA-Ebene. Dabei wurden insbesondere die Verkäufe nach Polen und in die südosteuropäischen Märkte in Zusammenarbeit mit der PCC Trade & Services GmbH ausgebaut. Hinzu kamen Ende 2020 noch Verkäufe von DME-Gemischen, die 2021 zu zusätzlichem Absatzpotenzial führen werden. Insgesamt wird für 2021 ein kontinuierlicher Anlagenbetrieb angestrebt, der zu erheblichen Kosteneinsparungen und somit zu einer weiteren, nachhaltigen Verbesserung der Ergebnissituation führen soll. Die OOO DME Aerosol wurde auch 2020 durch liquide Mittel in Form von Darlehen seitens beider Gesellschafter gestützt. Dies wird sich 2021 ebenfalls weiter fortsetzen. Die PCC BakkiSilicon hf., deren Siliziummetall-Anlage mit einer nominalen Jahreskapazität von 32.000 Tonnen 2019 den Regelbetrieb aufgenommen hatte, sah sich im Geschäftsjahr 2020 infolge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen weltweiten Konjunkturschwäche mit einem drastischen Einbruch der Siliziummetall-Preise konfrontiert. Umsatz und Ergebnis dieser Beteiligung blieben demzufolge deutlich unter unseren Erwartungen. Wie viele andere Siliziummetall-Hersteller weltweit sah sich die PCC BakkiSilicon hf. daher zu einem temporären Produktionsstopp gezwungen. Der erste der beiden Lichtbogenöfen wurde im zweiten Quartal 2020 außer Betrieb genommen, der zweite wurde im Juli in Vorbereitung des erforderlichen mehrwöchigen Dachumbaus am Filterhaus der Anlage durch den Anlagenbauer abgeschaltet. Das Wiederanfahren des ersten der beiden Öfen erfolgte Ende April 2021. Der Umbau war ursprünglich für Mai 2020 geplant, musste jedoch aufgrund der Corona-Beschränkungen auf August verschoben werden. Parallel dazu wurde einem Großteil der Mitarbeiter vor Ort zumindest vorübergehend gekündigt, um die Fixkosten während der Stillstandphase zu minimieren. Das verbleibende Team der Gesellschaft nutzte die Stillstandzeit für turnusmäßige Wartungsarbeiten sowie weitere noch ausstehende und vertraglich garantierte Umbau- und Reparaturmaßnahmen. Aufgrund der teilweise langen Lieferzeiten der dafür benötigten Materialien entschloss sich die PCC BakkiSilicon hf. im Herbst 2020, diese Arbeiten zur Beschleunigung selbst vorzunehmen und dementsprechend teilweise die Gewährleistungsgarantie des Anlagenbauers zu ziehen. Im Januar 2021 konnte die PCC SE mit dem Anlagenbauer der Siliziummetall-Anlage in Island eine bilaterale Vereinbarung bezüglich der Gewährleistungsansprüche der PCC BakkiSilicon hf. erzielen. Mit der Zustimmung der übrigen Stakeholder des Siliziummetall-Projekts konnte ein drohendes Schiedsgerichtsverfahren abgewendet werden. Während der Stillstandphase arbeitete die PCC BakkiSilicon hf. außerdem gemeinsam mit der PCC SE mit Hochdruck an Verbesserungen auf der kommerziellen Seite und erzielte dabei einige signifikante Erfolge. Darüber hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr eine erste Restrukturierung der Finanzierung der PCC BakkiSilicon hf. vereinbart und aktuell werden mit allen Stakeholdern Verhandlungen über weitere Anpassungen geführt, die die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft nachhaltig verbessern sollen. Alle diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die PCC BakkiSilicon hf. langfristig und nachhaltig in die Erfolgsspur zu führen. Erfreulicherweise zeigen die Preise für Siliziummetall inzwischen wieder eine deutlich ansteigende Tendenz auf. Langfristig gesehen zeichnet sich außerdem ein starker Bedarfszuwachs für Siliziummetall, unter anderem aus neuen Einsatzfeldern wie dem Batteriebereich, ab und damit auch ein deutlich verbessertes wirtschaftliches Umfeld für diesen Geschäftsbereich. Das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Segments Holding/Projekte war im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wesentlichen durch die Verluste der PCC BakkiSilicon hf. geprägt und belief sich inklusive der Konsolidierungseffekte auf -23,0 Mio. € (Vorjahr: -8,8 Mio. €). Die Mitarbeiterzahl des Segments betrug zum Stichtag 892 (Vorjahr: 1.100). Wirtschaftliche und finanzielle VerhältnisseEntwicklung ausgewählter Konzernkennzahlen
Rundungsdifferenzen sind möglich. 1 EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) = Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen Ertragslage Das Geschäftsjahr 2020 stand stark unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie. Dabei hatten für die PCC die Gesundheit und die Sicherheit unserer Mitarbeiter höchste Priorität. Operativ lag der Fokus konzernweit auf der Fortführung und Aufrechterhaltung der Aktivitäten der Geschäftsbereiche im Rahmen der Beschränkungen durch die Pandemie. Die PCC-Gruppe setzte die Investitionstätigkeit, unter anderem als Covid-19-Schutzmaßnahme, zeitweise aus. Die weltweite Wirtschaftsleistung war infolge der Pandemie rückläufig, insbesondere im zweiten Quartal brachen Konsum, Handel und internationaler Warenverkehr ein, begleitet von einer erheblichen Zunahme der Arbeitslosigkeit in vielen Teilen der Welt. Erst durch die massive Fiskalpolitik vieler Länder konnte die wirtschaftliche Situation im dritten und vierten Quartal stabilisiert werden. Die PCC-Gruppe spürte die Auswirkungen der Pandemie in ihrem diversifizierten Portfolio von Geschäftsbereichen ganz unterschiedlich. Das Chemiegeschäft zeigte sich in der Corona-Krise robust mit weiterhin konstant hoher Nachfrage, jedoch massiv eingebrochenen Rohstoffpreisen. Das intermodale Transportgeschäft zog nach dem Einbruch im zweiten Quartal wieder an und stützte auch unsere Lieferkettenstabilität in Europa. Den Produktionsbetrieb der Siliziummetall-Anlage in Island mussten wir aufgrund massiver Preisrückgänge und Anlagenstopps auf der Kundenseite vorübergehend einstellen. Diese Effekte schlugen sich auch in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der PCC-Gruppe nieder. Insgesamt beendete der PCC-Konzern das Geschäftsjahr 2020 mit einem Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 83,8 Mio. € und lag damit um 15,1 Mio. € oder 15,3 % unter dem Vorjahresergebnis von 99,0 Mio. €. Der Konzernumsatz belief sich 2020 auf 716,8 Mio. €, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 767,5 Mio. € einen Rückgang um 50,7 Mio. € oder 6,6 % bedeutet. Diese Umsatzentwicklung war durch die konstant hohe Nachfrage bei gleichzeitigem Einbruch der Weltmarktpreise infolge der Coronavirus-Pandemie bedingt. Mit 67,4 Mio. € entfiel der größte Teil dieses Umsatzrückgangs auf die Segmente der Chemiesparte und hier im Wesentlichen auf das Rohstoffhandelsgeschäft im Segment Spezialchemie. Das Logistik-Segment verzeichnete eine konstante Umsatzentwicklung. Das Segment Holding/Projekte erreichte ein Umsatzplus von 18,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Wesentliche Umsatzauswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises waren 2020 nicht zu verzeichnen. Für die meisten PCC-Konzerngesellschaften ist der Euro nicht die funktionale Währung. Daher haben Wechselkurseffekte bei der Umrechnung der Umsatz- und Ergebniszahlen einen Einfluss auf die Konzerngewinn- und Verlustrechnung. Auf der Basis zum Vorjahr unveränderter Wechselkurse läge der Umsatz der PCC-Gruppe bei 739,1 Mio. € und fiele damit um 22,3 Mio. € oder 3,1 % höher aus als tatsächlich. Hintergrund dafür ist, dass infolge der Coronavirus-Pandemie und der massiv ausgeweiteten Geld- und Fiskalpolitik in vielen Wirtschaftsräumen die für den PCC-Konzern maßgeblichen Währungen – der polnische Złoty und der US-Dollar – abwerteten. Auch der Rohertrag der PCC-Gruppe ging 2020 zurück, er sank um 14,3 % auf 216,5 Mio. € (Vorjahr: 252,6 Mio. €). Die Rohertragsquote konnte dabei aber auf vergleichbar hohem Niveau von 30,2 % gehalten werden (Vorjahr: 32,9 %), denn auf der Beschaffungsseite profitierten unsere Beteiligungen von den gesunkenen Rohstoffkosten. Positiv wirkten sich auch fortlaufende Optimierungen im Rohstoffmix sowie in den Produktionsprozessen und der damit einhergehende reduzierte Rohstoffeinsatz aus. Mit Beginn des vierten Quartals verzeichnete die PCC-Gruppe allerdings auch wieder steigende Beschaffungskosten. Die weitere Entwicklung lässt sich aufgrund der immer noch unklaren Pandemielage und deren weltweiten Auswirkungen auf internationale Handelsbeziehungen, Krisen, Handelskonflikte sowie aufgrund unklarer politischer Entwicklungen derzeit nur schwer abschätzen. Die Personalaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr inflationsbedingt um 3,5 % von 94,6 Mio. € auf 97,9 Mio. €. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern reduzierte sich zum Stichtag um 11,4 % von 3.583 auf 3.176. Ein Teil dieses Rückgangs entfiel auf das Segment Holding/Projekte, wo im Rahmen der vorübergehenden Stilllegung des Produktionsbetriebs in Island rund 90 Mitarbeiter entlassen wurden. Das Segment Konsumgüter hat aufgrund der Entkonsolidierung des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs „Streichhölzer“ einen Rückgang um 170 Mitarbeiter zu verzeichnen, welche ausschließlich auf die Region Polen entfallen. Das Geschäftsfeld Intermodaler Transport verzeichnete wachstumsbedingt eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, während die Mitarbeiterzahl in allen anderen Segmenten der PCC-Gruppe rückläufig war. Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Gruppe führten unter anderem zum Abbau von Doppelstrukturen. In der regionalen Betrachtung fielen 346 Stellen in Polen und 53 in der Region sonstiges Europa weg; in der Region Deutschland, die auch die Holdinggesellschaft PCC SE umfasst, fielen 5 Stellen weg. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 35,5 Mio. € um 21,2 Mio. € über dem entsprechenden Vorjahreswert von 14,3 Mio. €. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den von der PCC BakkiSilicon hf. vereinnahmten Vertragsstrafen in Höhe von 13,6 Mio. € (Vorjahr: Null). In den Segmenten der Chemiesparte werden fortlaufend neue Produkte, Prozesse und Verfahren erforscht und entwickelt sowie bestehende Kundenlösungen weiterentwickelt. Dafür werden auch gesellschaftsübergreifende Projektteams gebildet. Die PCC-Gruppe erfasste im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufwendungen aus Forschung und Entwicklung (F&E) mit 10,4 Mio. € und unterstrich damit das Engagement in diesem Bereich zum wiederholten Mal im Jahresvergleich (Vorjahr: 14,8 Mio. €). Das Investitionsvolumen betrug 2020 insgesamt 66,6 Mio. € und lag damit deutlich, um 59,3 % unter dem Vorjahresniveau von 163,5 Mio. €. Infolge der Coronavirus-Pandemie reduzierte die PCC-Gruppe ihr Wachstums- und Investitionsprogramm auf ein Minimum. Höchste Priorität hatte dabei die Reduzierung von Kontakten durch Fremdfirmen oder nicht betriebseigene Mitarbeiter auf das zur Aufrechterhaltung des eigenen Produktionsbetriebes unbedingt nötige Maß. Die Investitionen verteilten sich im Wesentlichen auf die Segmente Chlor und Logistik. Des Weiteren wurden fortlaufende Ersatzinvestitionen getätigt. Darüber hinaus wurden 2,8 Mio. € in der nun zum Stichtag at Equity konsolidierten Beteiligung PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. für die Projektentwicklung von chemischen Anlagen in Südostasien investiert (Vorjahr: 2,0 Mio. €). In diesem Projekt konnte im vierten Quartal 2020 das 50/50-Joint-Venture mit der PETRONAS Chemicals Group Berhad finalisiert werden. Ebenfalls wurde noch 2020 der Lieferant für einen schlüsselfertigen Anlagenbau nominiert. Die 2020 gestoppten Investitionen sollen bei weiterhin gegebener Wirtschaftlichkeit 2021 wieder aufgenommen werden und in den kommenden Jahren zum Umsatzwachstum sowie zur Steigerung von Ergebnis und Margen der PCC-Gruppe beitragen. Gleichzeitig bedeuten alle abgeschlossenen Investitionen für die Konzerngewinn- und Verlustrechnung einen Anstieg von Abschreibungen und Zinsaufwand. Bei den nicht abgeschlossenen Investitionen werden diese Aufwendungen weiterhin aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Nutzungsrechte erhöhten sich 2020 um 30,2 % von 55,7 Mio. € auf 72,5 Mio. €, was im Wesentlichen aus der erstmalig ganzjährig erfassten Abschreibung der Siliziummetall-Anlage resultiert. Zinsen und ähnliche Aufwendungen resultierten aus Anleiheverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Leasingverbindlichkeiten. Diese Aufwendungen erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 37,1 % von 27,1 Mio. € auf 37,1 Mio. €. Im Wesentlichen resultiert dieser Anstieg aus der Beendigung der Aktivierung von Bauzeitzinsen. Sowohl die PCC SE als auch weitere Konzerngesellschaften konnten dabei vom weiterhin günstigen Marktzinsumfeld profitieren und sich entsprechend finanzieren beziehungsweise refinanzieren. Der gewichtete Zinssatz aller zinstragenden Verbindlichkeiten reduzierte sich von 4,8 % auf 3,6 %. Die Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich dabei im Jahresvergleich um 24,0 Mio. € oder 2,5 %. Zinsen, die auf die Schaffung eines qualifizierenden Vermögenswerts anfallen, werden während der Bauzeit aktiviert. Erträge und Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen sind im Finanzergebnis in der Position Ergebnis aus Währungsumrechnungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2020 resultierte daraus ein Ergebniseffekt von -8,6 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) um 57,7 Mio. € von 19,3 Mio. € auf -38,4 Mio. €. Im Wesentlichen machen sich hier die zuvor genannten Anstiege bei Abschreibungen, Zinsaufwand sowie Währungskursdifferenzen bemerkbar. Die per Beschluss eingeleitete Liquidation der Streichholzaktivitäten führte durch Abwertungen von finanziellen Vermögenswerten zu einer Ergebnisbelastung von -6,5 Mio. €. Das Konzerngesamtergebnis der PCC-Gruppe reduzierte sich von 9,3 Mio. € auf -62,3 Mio. €, was sich im Wesentlichen durch nicht ergebniswirksame Währungseffekte von rund -22,4 Mio. € ergibt (Vorjahr: 3,1 Mio. €). Vermögenslage Die Bilanzsumme verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr um 118,2 Mio. € oder 8,8 % auf 1.224,2 Mio. €. Dieser Rückgang spiegelt sich in fast allen Bilanzpositionen wider. Die immateriellen Vermögenswerte reduzierten sich um 7,7 Mio.€ auf 37,5 Mio. €. Ein nach absoluten Werten betrachtet signifikanterer Rückgang war bei den Sachanlagen zu verzeichnen, die sich im Wesentlichen durch Abschreibungen und Kurseffekte um 76,5 Mio.€ oder 8,2 % auf 856,9 Mio. € reduzierten. Die Siliziummetall-Anlage in Island ist erstmals über das gesamte Geschäftsjahr in den Abschreibungen berücksichtigt. Die Nutzungsrechte reduzierten sich um 10,7 Mio.€ oder 16,2 % auf nunmehr 55,4 Mio. € zum Stichtag. Die Position der at Equity bewerteten Beteiligungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Mio.€ und beinhaltet nunmehr auch den Wertansatz der PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd., die nach Gründung des Joint Ventures mit der PETRONAS Chemicals Group Berhad zum Stichtag at Equity bewertet wird. Zudem enthält diese Bilanzposition die Joint-Venture-Anteile an der thailändischen IRPC Polyol Company Ltd. sowie die Anteile am russischen Gemeinschaftsunternehmen OOO DME Aerosol. Sofern aufgelaufene Verluste den Equity-Wertansatz übersteigen, wird dieser mit einem fortgeschriebenen Equity-Wertansatz von Null geführt. Zum Stichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres war dies weiterhin bei der OOO DME Aerosol der Fall. Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 233,7 Mio. € (Vorjahr: 265,9 Mio. €). Dabei war insbesondere beim Vorratsvermögen ein Rückgang um 22,8 Mio.€ von 80,7 Mio. € auf 57,9 Mio. € zu verzeichnen. Gegenläufig wirkte sich die Erhöhung der liquiden Mittel bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten um 13,3 Mio. € auf 73,7 Mio. € aus. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich dagegen von 80,7 Mio. € auf 72,0 Mio. €. Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte reduzierten sich aufgrund von Darlehenstilgungen von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie des Rückgangs von Steuerforderungen von 42,9 Mio. € auf 29,5 Mio. €. Zum 31. Dezember 2020 lagen wie im Vorjahr keine zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte vor. Finanzlage Das Eigenkapital der PCC-Gruppe reduzierte sich um 72,8 Mio. € auf 74,8 Mio. €. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Verlust des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie die ergebnisneutralen Differenzen aus Währungsumrechnungen zurückzuführen. Bei der Position Gewinnrücklagen/Sonstige Rücklagen war aufgrund des negativen Konzernergebnisses ein Rückgang um 42,9 Mio. € auf 77,1 Mio. € zu verzeichnen. Die Anteile anderer Gesellschafter gingen um 7,5 Mio. € auf 33,2 Mio. € zurück. Die sonstigen Eigenkapitalposten reduzierten sich um 22,4 Mio. € von -18,1 Mio. € auf -40,5 Mio. €, vor allem infolge der oben erwähnten ergebnisneutralen Differenzen aus Währungsumrechnungen um 22,4 Mio. € von -18,0 Mio. € auf -40,4 Mio. €. Die Neubewertung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen führte dagegen zu keiner nennenswerten Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich aufgrund der genannten Effekte von 11,0 % auf 6,1 %. Die langfristigen Investitionen sind mit langfristigem Fremdkapital finanziert. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich 2020 leicht auf 874,5 Mio. € (Vorjahr: 883,3 Mio. €). Die passiven latenten Steuern reduzierten sich auf 7,5 Mio. € (Vorjahr: 10,3 Mio. €). Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich um 6,0 Mio. € auf 812,0 Mio. €, was in erster Linie auf Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen ist. Die sonstigen Verbindlichkeiten blieben mit 41,8 Mio. € leicht unter Vorjahresniveau (43,0 Mio. €). Bei den Verbindlichkeiten aus Anleihen tilgte die PCC SE im Jahresverlauf 2020 insgesamt sechs Anleihen vollständig und fristgerecht: die Anleihe ISIN DE000A2E4ZZ4 in Höhe von 7,5 Mio. € am 1. Februar, die Anleihe ISIN DE000A14KJ35 in Höhe von 18,2 Mio. € am 1. April, die Anleihe ISIN DE000A2NBFU2 in Höhe von 5,0 Mio. € am 1. Mai, die Anleihe ISIN DE000A2E4HH0 in Höhe von 19,2 Mio. € am 1. Juli, die Anleihe mit der ISIN DE000A162AP6 in Höhe von 25,0 Mio. € am 1. Oktober und die Anleihe ISIN DE000A2TR422 in Höhe von 4,5 Mio. € am 1. Dezember. Somit ergab sich für 2020 ein Tilgungsvolumen von insgesamt 79,4 Mio. € (Vorjahr: 64,7 Mio. €). Das bis Jahresende platzierte Emissionsvolumen belief sich auf insgesamt 73,6 Mio. €. Diese Mittel wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr vorranging für Liquiditätsreserven im Rahmen der unklaren Entwicklung in der Corona-Pandemie sowie zur teilweisen Refinanzierung der 2020 fälligen Verbindlichkeiten eingesetzt. Neben der PCC SE, deren Anleihen auf Euro lauten, begeben auch weitere Konzerngesellschaften Anleihen. Die in polnischen Złoty emittierten Anleihen der PCC Rokita SA und der PCC Exol SA hatten zum Stichtag des Geschäftsjahres 2020 einen Wert von 68,1 Mio. € (Vorjahr: 84,0 Mio. €). Der in US-Dollar begebene Bond der isländischen PCC BakkiSilicon hf. reduzierte sich aufgrund der Abwertung des US-Dollars zum Euro im Wertansatz von 77,2 Mio. € auf nunmehr 70,7 Mio.€. Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich um 36,6 Mio. € auf 274,9 Mio. €. Dabei erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf 87,3 Mio. € (Vorjahr: 83,7 Mio. €). Die Finanzverbindlichkeiten sanken um 18,0 Mio. € auf 119,6 Mio. €, was im Wesentlichen aus dem Rückgang der Anleiheverbindlichkeiten um 29,0 Mio. € resultiert. Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich signifikant um 32,7 Mio.€ auf knapp 40,8 Mio. €. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den um 24,8 Mio. € geringeren Verbindlichkeiten aus Investitionen. Die Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich um 5,5 Mio. € auf 26,3 Mio. € (Vorjahr: 20,8 Mio. €).
Die Nettofinanzverbindlichkeiten des PCC-Konzerns reduzierten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 896,2 Mio. € auf 858,8 Mio. €. Dazu trugen sowohl die Erhöhung der liquiden Mittel als auch die Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten bei. Aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr reduzierten Ergebnisses vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verschlechterte sich dennoch das Verhältnis zwischen Nettofinanzverbindlichkeiten und EBITDA von 9,1 auf 10,2 im abgelaufenen Geschäftsjahr. Trotz des voraussichtlich nahezu konstanten Niveaus der Finanzverbindlichkeiten gehen wir bei gleichzeitig zu erwartenden Zuwächsen beim EBITDA derzeit davon aus, dass wir diese Kennzahl im Geschäftsjahr 2021 wieder werden verbessern können. Unser Ziel, diesen Wert auf unter 5,0 zu verbessern, besteht unverändert. In der Gesamtschau beurteilt die Unternehmensleitung die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2020 insbesondere vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie, und mit Ausnahme der Auswirkungen aus der isländischen Siliziummetall-Anlage, als zufriedenstellend. Unsere Kerngeschäftsaktivitäten in den Chemie-Segmenten und dem Segment Logistik zeigten sich robust in der Krise. Im Gegensatz dazu hatten operative Verluste sowie erstmals ganzjährige Abschreibungen und Zinsaufwendungen aus der vorübergehend stillgelegten Siliziummetall-Anlage in Island negative Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung. Die abgeschlossenen Verkäufe sowie die Liquidation von verlustreichen Geschäftsaktivitäten sorgen 2020 zwar für eine zusätzliche Belastung, stärken aber den Konzern in der Zukunft. Zwar wurden nicht in allen Bereichen die in der Vorjahresberichterstattung dokumentierten Erwartungen erfüllt – was aber insbesondere durch die Pandemie so nicht vorhersehbar war -, einige Geschäftsfelder konnten 2020 jedoch auch deutlich besser als vor Pandemie erwartet abschließen. Zudem wurden 2020 – abgesehen vom vorübergehenden Stillstand der Siliziummetall-Produktion in Island – weitere wesentliche Meilensteine für die langfristige Verbesserung der Ertragslage und die Steigerung des Unternehmenswerts erreicht. Chancen und Risiken der zukünftigen EntwicklungDie anhaltende Corona-Pandemie sowie der damit verbundene erneute Teil-Lockdown wirken sich nach wie vor belastend auf die deutsche und die europäische Wirtschaft aus. Auch weltweit sind die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung nach wie vor hoch. Eine Ausnahme bilden nur die asiatischen Länder (insbesondere China), die inzwischen wieder ein deutliches Wachstum verzeichnen. Zu weiteren Einzelheiten wird auf das Kapitel „Ausblick auf das Folgejahr 2021“ verwiesen. Neben allgemeinen konjunkturellen Risiken bestehen mit dem Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie dem Russland-Ukraine-Konflikt auch politische Risiken, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen. Im operativen Geschäft der Beteiligungen sind jedoch nach wie vor keine wesentlichen Auswirkungen dieser Konflikte zu spüren. Dies könnte sich beispielsweise ändern, falls die EU ihre wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland ausweitet beziehungsweise Russland entsprechende Ausfuhrbeschränkungen oder sonstige Sanktionen verhängt, die das Geschäft einer PCC-Gesellschaft konkret berühren würden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts ist hiervon jedoch nicht auszugehen. Negative Auswirkungen insbesondere auf das Wirtschaftswachstum in Europa, den Hauptabsatzmarkt der Beteiligungen der PCC SE, könnten sich außerdem aufgrund des Brexits ergeben, dessen konkrete Konditionen erst kürzlich endverhandelt wurden. Welche Konsequenzen daraus für die künftige Entwicklung des PCC-Konzerns entstehen, ist aktuell noch nicht vollständig abzusehen. Als weitere indirekte Faktoren, welche die Performance unserer Beteiligungen und somit deren Dividendenausschüttungen an die Konzernholding PCC SE beeinträchtigen können, sind unter anderem Preisänderungs- und Ausfallrisiken zu nennen. Insbesondere die Ausfallrisiken könnten im Verlauf einer anhaltenden Krise aufgrund der Corona-Pandemie zunehmen. Diese Risiken sollen durch den Abschluss von Warenkreditversicherungen seitens der Konzerngesellschaften weitestgehend eliminiert werden. Den Preisänderungsrisiken wird durch den Abschluss von Back-to-back-Geschäften, durch Preisformeln und/oder Preisabsicherungen begegnet. Daneben bestehen sowohl für die PCC SE als auch für die operativ tätigen Beteiligungen Zinsänderungs- oder Wechselkursrisiken, die zumindest teilweise durch Hedging (Absicherungsgeschäfte) reduziert werden können. Das Wechselkurs- und Fremdwährungsrisiko in der PCC-Gruppe ließe sich mit einer Einführung des Euro als offizielle Währung in Polen deutlich reduzieren. Kurzfristig ist dies jedoch nicht zu erwarten. Weitere Risiken können sich aus der Veränderung rechtlicher oder regulatorischer Grundlagen ergeben. So unterliegt beispielsweise das gültige Steuerrecht, auch in seiner verwaltungstechnischen Anwendung, einem stetigen Wandel. Zukünftige Gesetzesänderungen sowie abweichende Gesetzesauslegungen durch die Finanzbehörden oder -gerichte können nicht ausgeschlossen werden. Hieraus könnten gegebenenfalls höhere steuerliche Belastungen für die PCC SE und ihre Beteiligungen im In- und Ausland resultieren. Negative Auswirkungen können sich auch durch nachträgliche Änderungen bei der Bewertung staatlicher Fördermaßnahmen und durch damit eventuell verbundene Rückzahlungsforderungen ergeben. So prüft die Europäische Kommission aktuell, ob die der PCC MCAA Sp. z o.o. in den Jahren 2012 und 2013 von der polnischen Regierung direkt gewährten Finanzhilfen in Höhe von umgerechnet rund 16 Mio.€ mit den EU-Vorschriften über staatliche Regionalbeihilfen vereinbar sind. Die Untersuchung richtet sich gegen die polnische Regierung und wird ergebnisoffen geführt. Eine negative Entscheidung der EU-Kommission könnte jedoch zu einer Rückforderung der genannten Finanzhilfen sowie zu einem Wegfall der in diesem Zusammenhang zusätzlich gewährten Steuervergünstigungen führen. Ähnliche Szenarien lassen sich auch in Zukunft nicht ausschließen. Des Weiteren sehen sich unsere in der Sparte Chemie tätigen Beteiligungen dem Risiko steigender Umweltschutzaufwendungen im Zuge der sich europaweit verschärfenden Abfall-, Abwasser- und sonstigen Umweltvorschriften ausgesetzt. Möglicherweise daraus resultierende Investitionsverpflichtungen könnten in Zukunft negative Auswirkungen auf die Ertragslage dieser Sparte und somit auch auf die Dividendenzuflüsse aus den entsprechenden Beteiligungen an die Konzernholding haben. Gleiches gilt für eventuelle zusätzliche Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der REACH-Verordnung der EU (Verordnung zur Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) entstehen können. REACH-ähnliche Verordnungen werden aktuell auch von anderen Ländern geplant beziehungsweise befinden sich bereits in der Umsetzung. Dies gilt unter anderem für Russland, die Türkei, die USA sowie einige asiatische Länder. Welche Konsequenzen dies für die weitere Entwicklung des PCC-Konzerns mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten. Insbesondere für die in der Sparte Chemie tätigen Beteiligungen bestehen außerdem Risiken bei der Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen. Diese können oft nur von wenigen Lieferanten bezogen werden. Seitens der PCC SE werden daher verstärkt Möglichkeiten der Rückwärtsintegration geprüft, insbesondere beim wesentlichen Rohstoff Ethylenoxid. Einige Beteiligungen der PCC SE sehen sich darüber hinaus mit der zunehmenden Veralterung ihrer Vermögenswerte konfrontiert. Dies gilt insbesondere für die Produktionsanlage der PCC Synteza S.A. sowie die Waggons der ZAO PCC Rail. Mit weiterer intensiver Nutzung steigen das Risiko von Havarien und Produktionsausfällen sowie die Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung. In unserer Finanzplanung gehen wir auch für die Zukunft von regelmäßigen Liquiditätszuflüssen aus der Emission von Unternehmensanleihen bei der Holdinggesellschaft aus. Eventuelle Irritationen im Marktsegment für Mittelstandsanleihen könnten gegebenenfalls – zumindest vorübergehend – zu Liquiditätsengpässen führen. Daher wird kontinuierlich daran gearbeitet, die gewährten Liquiditätsdarlehen an Tochtergesellschaften durch lokale Bankkredite abzulösen. Auch sollen eventuelle neue Großprojekte nur dann umgesetzt werden, wenn dafür eine entsprechende Projektfinanzierung erlangt werden kann. Ergänzend zu den Unternehmensanleihen wird langfristig auch die Erschließung alternativer Finanzierungsquellen auf institutioneller Ebene in Erwägung gezogen. Letzteres setzt allerdings unter anderem eine deutliche Verringerung des Verschuldungsgrades voraus, die langfristig auch weiterhin angestrebt wird. Nicht zuletzt bestehen für die PCC SE und ihre Beteiligungen auch personelle Risiken. Das eventuelle Ausscheiden wesentlicher Personen, unter anderem aus dem Management oder aus dem Bereich Forschung und Entwicklung, und der damit eventuell verbundene Verlust beispielsweise von langjährigen Kontakten, Branchenerfahrung oder Know-how könnte gegebenenfalls zumindest temporär negative Auswirkungen auf die Weiterführung der Geschäfte mit sich bringen. Darüber hinaus birgt der erhebliche Einfluss des Alleinaktionärs der PCC SE unter Umständen ein höheres Risiko für unternehmerische Fehlentscheidungen, als dies bei einer breiter gestreuten Eigentümerstruktur der Fall sein könnte. Gleichzeitig bietet die Konstellation bei der PCC jedoch auch die Möglichkeit, schneller und flexibler auf neue Investitionschancen zu reagieren und somit die Weichen für weiteres nachhaltiges Wachstum des PCC-Konzerns zu stellen. Die zunehmende Fokussierung unserer Beteiligungen auf höherwertige Produkte sowie die geplante Diversifikation der Absatzmärkte stellen aus Sicht der Unternehmensleitung die wesentlichen Chancen für das zukünftige Wachstum des PCC-Konzerns dar. Hinzu kommen weitere Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen, durch die unsere Marktposition in den einzelnen Segmenten weiter ausgebaut werden soll. Von den daraus resultierenden Ertragssteigerungen sollte die PCC SE langfristig in Form steigender Dividenden profitieren. Zusätzliches Ertragspotenzial könnte sich durch die Veräußerung von Randaktivitäten oder marktreifen Projekten und Beteiligungen ergeben. Internes Kontrollsystem und Risikomanagement in Bezug auf den KonzernrechnungslegungsprozessDer Konzernabschluss der PCC SE zum 31. Dezember 2020 wurde nach den am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union (EU) anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) aufgestellt. Ergänzend wurden die nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden Vorschriften beachtet. Der Konzernabschluss wird in der PCC-Gruppe in einem mehrstufigen Prozess mithilfe einer einheitlichen Konsolidierungssoftware der Firma IDL GmbH Mitte erstellt. Die von einzelnen Tochtergesellschaften vorkonsolidierten und vom jeweiligen Abschlussprüfer geprüften Abschlüsse werden bei der PCC SE im Konzernabschluss zusammengefasst. Die Verantwortung für die Betreuung und Unterstützung hinsichtlich des Konsolidierungssystems, für den konzerneinheitlichen Konzernkontenrahmen und für die Durchführung der Konsolidierungsmaßnahmen liegt bei der PCC SE. Für die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften gilt eine einheitliche Richtlinie zur Bilanzierung und Berichterstattung. Diese umfasst die anzuwendenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze in Übereinstimmung mit den Vorschriften nach IFRS. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben für die Aufstellung ihres Abschlusses und die Durchführung der Abschlussprüfung einen bindenden, einheitlichen Terminkalender. Im gesamten Aufstellungsprozess sind sowohl automatisierte als auch manuelle Kontrollen integriert. Die organisatorischen Regelungen stellen sicher, dass alle Geschäftsvorfälle und die Jahresabschlusserstellung vollständig, zeitnah, korrekt und periodengerecht erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Bevor eine finale Meldung an die PCC SE erfolgt, wird in den Tochtergesellschaften der PCC-Gruppe ein qualitätssichernder Bewertungsprozess durch eigene Gremien oder unter direkter Einbeziehung des Managements durchgeführt. Dieser interne Prozess schließt mit einer formalen schriftlichen Wirksamkeitsbestätigung durch die Freizeichnung des einzubeziehenden Einzelabschlusses beziehungsweise Teilkonzerns und dessen Informationen ab. Internes Kontrollsystem und Risikomanagement in Bezug auf die unterjährige Steuerung der BeteiligungenDie PCC SE steuert ihre Beteiligungen auf Basis einer rollierenden Dreijahresplanung. Dabei wird die Planung für das laufende Geschäftsjahr zweimal jährlich überprüft, erforderliche Anpassungen werden im Forecast I beziehungsweise im Forecast II dokumentiert. Für das unterjährige Monatsreporting der einzelnen Gesellschaften bleibt jedoch der jeweilige Abgleich mit der ursprünglichen Planung ausschlaggebend. Die verbindlichen Abgabetermine für Planung, Forecast I und II sowie für die einzelnen Monatsreporte werden jeweils zum Ende eines Geschäftsjahres für das Folgejahr mittels eines konzernweiten Reporting-Kalenders kommuniziert und fixiert. Die laufende Performance der einzelnen Beteiligungen wird in regelmäßig stattfindenden Review-Meetings überprüft. An diesen Meetings nehmen neben dem Konzerncontrolling sowie dem Controlling der einzelnen Beteiligungen beziehungsweise Geschäftsbereiche auch das Management der PCC SE sowie die Geschäftsführung beziehungsweise die Business-Unit-Leiter der jeweiligen Einheiten teil. Die Geschäftsführenden Direktoren sowie die Mitglieder des Verwaltungsrats der PCC SE nehmen darüber hinaus auch Aufsichtsratsmandate in verschiedenen Beteiligungen wahr. Sowohl in diesen Gremien als auch in genannten Review-Meetings werden eventuelle Planabweichungen bei den Beteiligungen beziehungsweise Geschäftsbereichen diskutiert und Maßnahmen zur Gegensteuerung eruiert. Deren Umsetzung erfolgt durch das jeweilige Management vor Ort. Des Weiteren steuert die PCC SE mithilfe eines konzernweit ausgerollten Treasury-Systems kontinuierlich die Liquiditätsentwicklung und das Fremdwährungs-Exposure im Konzern. Neben wöchentlichen Cash-Reports erstellt das Konzerncontrolling auf Basis der gemeldeten Daten und Informationen eine Sechs-Monats-Liquiditätsplanung, die zu Beginn eines jeden Monats aktualisiert wird. Die Liquiditätsplanung der PCC SE wird im Hinblick auf deren Anleihefinanzierung von der Geschäftsleitung jeweils für 24 Monate erstellt und dem Verwaltungsrat vorgelegt. Liquiditätsschwankungen sowie temporärer Liquiditätsbedarf in einzelnen Bereichen und Segmenten können auf diese Weise schnell identifiziert und innerhalb des Konzerns kurzfristig ausgeglichen werden. Nachhaltigkeitsbericht / Nichtfinanzielle BerichterstattungDer freiwillig aufgenommene Abschnitt „Nachhaltigkeitsbericht/ Nichtfinanzielle Berichterstattung“, der die Angaben nach §§ 289b bis 289e HGB und §§ 315b und 315c HGB enthält, ist im Einklang mit § 317 Abs. 2 Satz 4 HGB nicht Gegenstand der Abschlussprüfung. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Element unserer langfristigen Strategie und ein wichtiger Bestandteil unseres Handelns und unserer Unternehmensphilosophie. Alle Unternehmen der PCC-Gruppe verpflichten sich zu einem ethischen und nachhaltigen Ansatz bei ihren Geschäftsaktivitäten und wir analysieren kontinuierlich alle Bereiche und Aktivitäten, die zu einem besseren Umweltschutz oder zur effizienteren Nutzung natürlicher Ressourcen beitragen können. Durch wirtschaftliche, gesellschaftliche und umweltbezogene Nachhaltigkeit sichern wir die Zukunft unserer Unternehmensgruppe und wir tragen gleichzeitig zur Zukunftssicherung unseres Umfelds bei. Unser Wachstum soll künftige Generationen in ihren Möglichkeiten nicht einschränken, sondern im Gegenteil dazu beitragen, ihnen neue Möglichkeiten zu eröffnen. Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Sinn besteht bei der konzernleitenden Holding PCC SE vor allem in einer verantwortungsvollen, risikobewussten Unternehmensführung und in einem vorwiegend langfristig ausgerichteten Management des Beteiligungsportfolios. Unser Ziel ist es, den Wert dieses Portfolios kontinuierlich und nachhaltig zu steigern. Diese wirtschaftliche Komponente der Nachhaltigkeit geht Hand in Hand mit Nachhaltigkeit im ökologischen und gesellschaftlichen Sinn. Dazu gehört, dass wir mit unseren Produktionsanlagen und mit unseren Produkten die Umwelt und das Klima schonen, beispielsweise durch eine immer effizientere Ressourcen- und Energienutzung. In unserem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld handeln wir stets verantwortlich, wobei wir der glaubwürdigen und transparenten Kommunikation mit allen Interessengruppen der PCC eine besondere Bedeutung beimessen. Wirtschaftlicher Erfolg und die Verantwortung, auch ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen zu schaffen, bedingen sich gegenseitig. Dieses ganzheitliche Verständnis von nachhaltiger Entwicklung ist die Grundlage unserer konzernweiten, werthaltigen Wachstumsstrategie. Der Nachhaltigkeitsbericht der PCC-Gruppe gliedert sich wie folgt:
Kurzbeschreibung des Geschäftsmodells Die PCC SE ist eine wertorientierte Beteiligungsgesellschaft mit Hauptsitz in Duisburg. Wir verfügen über ein diversifiziertes Portfolio an Konzerngesellschaften, die vorwiegend in der Produktion von chemischen Rohstoffen und Spezialchemikalien aktiv sind. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Bereich Containerlogistik. Als wachstumsorientierter Investor unterstützt die PCC SE ihre Beteiligungen in deren unternehmerischen Entwicklung und beim Ausbau der jeweiligen besonderen Stärken. Gegründet wurde die PCC 1993 von Waldemar Preussner, der heute als Alleinaktionär den Vorsitz im Verwaltungsrat der PCC SE innehat. Der Konzernumsatz, den die PCC-Gruppe mit ihren rund 3.200 Mitarbeitern in 18 Ländern generiert, lag 2020 bei 716,8 Mio.€. Den überwiegenden Teil, rund 80,8 % des Umsatzes, erbrachten die fünf Chemie-Segmente Polyole, Tenside, Chlor, Spezialchemie und Konsumgüter, insbesondere an ihren Standorten in Mittel- und Osteuropa, allen voran in Polen. Die PCC erzielte dabei ein Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 83,8 Mio. €. Das Investitionsvolumen betrug 2020 insgesamt 66,6 Mio. €, im Wesentlichen bedingt durch die Corona-Krise deutlich unter Vorjahr (163,5 Mio. €). Die Konzernstrategie der PCC ist auf die Unternehmensbeteiligung und die nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Ziel ist die Schaffung beziehungsweise die kontinuierliche Steigerung von Unternehmenswerten. Das bestehende Beteiligungsportfolio wird dabei aktiv gemanagt und fortlaufend optimiert. Zur Konzernpolitik gehört einerseits die permanente Prüfung weiterer Projekte und Akquisitionen mit dem Ziel der kompetenznahen Diversifikation in neue Marktsegmente. Andererseits werden Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, gegebenenfalls nur bis zu einer gewissen Marktreife entwickelt und anschließend zur Disposition gestellt. Insgesamt soll auf diese Weise langfristig die Basis für weiteres nachhaltiges Wachstum geschaffen werden. Der größte Standort der PCC-Gruppe befindet sich in Polen, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Wrocław (Breslau) in der polnischen Kleinstadt Brzeg Dolny, dem Sitz unserer beiden größten Chemieunternehmen PCC Rokita SA und PCC Exol SA. Diese stellen dort Chemikalien wie Polyole, Chlor sowie Chlor-Neben- und -Folgeprodukte beziehungsweise Tenside sowie Kunststoffadditive für die Automobil-, Möbel-, Waschmittel- und Kunststoffindustrie her. Die Chemiesparte insgesamt ist der Hauptumsatz- und Hauptergebnisträger unseres Konzerns. Daneben verbindet unsere Containerlogistik europäische Destinationen, teils über eigene Umschlagterminals, und im Energie-Segment betreiben wir moderne Kraftwerke. Im Segment Holding/Projekte führen wir Zukunftsprojekte, aktuell beispielsweise in Malaysia den gemeinsam mit einem dortigen Petrochemiekonzern geplanten Bau von Produktionsanlagen für Spezialchemikalien. Corporate Social Responsibility der PCC Unsere gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmen, die sogenannte Corporate Social Responsibility, kurz CSR, bildet das Fundament unserer Nachhaltigkeitsstrategie. CSR bedeutet für uns, die Anliegen aller Interessengruppen („Stakeholder“) unseres Konzerns angemessen und verantwortlich zu berücksichtigen. Unseren Anspruch gesellschaftlich verantwortlichen Handelns haben wir in speziellen Leitlinien für diejenigen Themenfelder verankert, in denen sich die Interessen der jeweiligen „Stakeholder“ mit unseren berühren. Ein Beispiel dafür ist der für alle Mitarbeiter im Konzern verbindliche Ethik-Kodex, in dem unter anderem ein von Fairness und Verlässlichkeit geprägter Umgang mit den Kollegen untereinander und mit unseren Geschäftspartnern festgeschrieben ist. Die PCC unterhält als internationale, in vielen verschiedenen Märkten agierende Unternehmensgruppe teils sehr enge Beziehungen zu unterschiedlichsten Interessengruppen: Zu ihnen gehören neben unseren Mitarbeitern aus diversen Kulturen auch unsere Kunden, Lieferanten und andere Geschäftspartner, die Anwohner unserer 40 Standorte in 18 Ländern, die privaten Zeichner unserer Anleihen sowie institutionelle Investoren und Kreditinstitute, aber auch staatliche und öffentliche Institutionen wie etwa Regulierungsbehörden oder Universitäten. Mit unseren Interessengruppen stehen wir in regelmäßigem Dialog. Beispiele hierfür sind unsere Informationsabende für Investoren und Interessenten sowie der traditionelle jährliche Investorentag. Alle Veranstaltungen mussten wir 2020 coronabedingt aus Sicherheitsgründen absagen. 2021 werden wir die Kommunikation digital um Online-Events wie Internet-Investorenkonferenzen erweitern. Auch unsere beiden an der Börse in Warschau notierten Konzerngesellschaften PCC Rokita SA und PCC Exol SA veranstalten gemeinsam einen jährlichen Investorentag und darüber hinaus diverse Informationsveranstaltungen unter anderem auch in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule in Wrocław. Der Grundsatz einer stets offenen und transparenten Kommunikation mit allen Interessengruppen ist allerdings nur ein Aspekt unserer gesellschaftlichen Verantwortung. In der Praxis bedeutet CSR bei der PCC natürlich auch, dass wir keine Korruption dulden, dass wir für unsere Mitarbeiter die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten und dass wir Umweltauflagen stets erfüllen. Gesellschaftlich akzeptierte Normen machen wir so zu unseren eigenen und konkretisieren sie weiter. Wir verpflichten uns in unserer CSR auch zur Einhaltung von Maßstäben, die über allgemeine Standards hinausgehen, etwa durch die entschiedene Unterstützung von Umweltschutzinitiativen. Die Holding PCC SE übernimmt dabei die Verantwortung für die strategischen Positionen und Leitbilder in konzernweiten Themenfeldern wie beispielsweise der transparenten Kommunikation mit unseren Anleihezeichnern. Die eigentlichen Treiber des Dialogs mit unseren vielfältigen Interessengruppen an unseren Standorten sind die einzelnen PCC-Konzerngesellschaften. Die Nachhaltigkeitsleitlinien der PCC:
Nachhaltigkeit in den PCC-Konzerngesellschaften Nachhaltigkeit in der Sparte Chemie Die Konzerngesellschaften unserer Chemie-Segmente Polyole, Tenside, Chlor, Spezialchemie und Konsumgüter rücken Nachhaltigkeit zunehmend in ihren strategischen Fokus. Fortgesetzt steigern sie die Effizienz ihrer Produktionsanlagen und sie bringen immer modernere und umweltschonendem Technologien zum Einsatz. Die begrenzten Ressourcen an Rohstoffen schonen wir durch ihre immer effizientere Nutzung und den vermehrten Einsatz nachwachsender Rohstoffe – so bauen wir beispielsweise für unsere Tenside-Produktion eine nachhaltige Versorgung mit dem Rohstoff Palmkernöl im westafrikanischen Ghana auf. Die für unsere dortige Palmkernöl-Produktion benötigten Kerne der Palmfrucht ernten wir nicht etwa auf Großplantagen, sondern sie werden bei den Kleinbauern der Region eingesammelt. Und unser Klima schützen wir durch den Einsatz immer effektiverer Technologien zur Vermeidung von Emissionen. Beispielsweise sparen wir seit 2015 durch die Komplettumstellung unserer Chlor-Produktion auf die energieeffiziente und umweltschonende Membrantechnologie 750 Kilogramm CO 2 pro produzierter Tonne Natronlauge im Vergleich zum herkömmlichen Amalgam-Verfahren ein. Unsere Herstellung wird hohen Umweltschutzansprüchen gerecht und neue Auflagen erfüllen wir oft lange, bevor sie in Kraft treten. Zum Beispiel waren wir mit der Technologieumstellung der Chlor- Produktion einer Änderung der entsprechenden EU-Regeln um fast drei Jahre voraus. Unsere Chemieunternehmen realisieren Nachhaltigkeit auch in dem, was sie herstellen. Ihre Innovationen machen Produkte, die viele Menschen im Alltag nutzen, langlebiger, sicherer und umweltverträglicher. Die innovativen chemischen Substanzen unserer Beteiligungen in der Chemiesparte sorgen zum Beispiel dafür, dass Hydrauliköle seltener gewechselt werden müssen und Häuser effektiver wärmegedämmt werden können; sie ermöglichen noch hautverträglichere Kosmetika genauso wie bequeme Schaumstoffe, die auch nahezu emissionsfrei und äußerst schwer entflammbar sind. Unser Anspruch ist es, dass unsere Chemie nicht nur kreativ und innovativ sein soll, sondern zugleich nachhaltig. Diesen Anspruch unterstreichen unsere Chemieunternehmen mit ihrem neuen Produktportfolio nachhaltiger Chemikalien, das sie im vergangenen Jahr unter dem Markennamen GREENLINE eingeführt haben und das inzwischen mehr als 220 Produkte umfasst. Zum Sortiment grüner Chemie der PCC gehören hochwertige Produkte, die unter verschiedensten Aspekten nachhaltig sind, zum Beispiel Chemikalien, die die Wirksamkeit von Waschmitteln bei niedrigen Temperaturen erhöhen und so den Energieverbrauch reduzieren. Chlor, das wir unter der Marke GREENLINE anbieten, haben wir nicht nur im umwelt- und ressourcenschonenden Membranverfahren hergestellt, sondern wir gewährleisten auch, dass wir zur Produktion ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen einsetzen. Andere Chemikalien, die wir unter dem Label „Eco Products“ vertreiben, eigenen sich speziell zur Herstellung von Bio- und Ökoprodukten. Zu unserem Portfolio gehört auch ein Sortiment von Produkten, die ausschließlich auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren, darunter eine Vielzahl von Haushaltsreinigern und Körperpflegeprodukten. Wir haben eine Reihe von natürlichen, besonders umweltfreundlichen Wasch- und Reinigungsmitteln entwickelt und viele unserer Chemikalien sind zu 100% biologisch abbaubar. Wie konsequent und erfolgreich die Konzerngesellschaften der PCC Nachhaltigkeit realisieren, zeigt die jüngere Geschichte unserer beiden größten Chemieunternehmen, der PCC Rokita SA und der PCC Exol SA. Sie zählen zu den modernsten ihrer Branche in Polen und auch darüber hinaus und messen CSR einen zunehmenden Stellenwert bei. Die PCC Rokita SA, eines der größten Chemieunternehmen Polens, ist Hauptumsatz- und Hauptergebnisträger der PCC-Gruppe. Durch erhebliche Investitionen in die Modernisierung und Erweiterung der Produktionskapazitäten haben wir mit der PCC Rokita SA in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten nicht nur einen florierenden Chemiekonzern geformt, sondern das Unternehmen ist heute auch ein wichtiger Faktor für die Region, etwa als bedeutender und mehrfach ausgezeichneter Arbeitgeber. Zudem versorgt die PCC Rokita SA mit ihrem modernen Kraftwerk große Teile der nahen Kleinstadt Brzeg Dolny umweltfreundlich mit Wärme. Die PCC Exol SA, einer der modernsten Tenside-Hersteller in Mittel- und Osteuropa, nimmt bei CSR heute eine Vorreiterrolle ein. Eine wichtige Produktgruppe der PCC Exol SA bilden Rohstoffe für die Kosmetikindustrie und eines der ausschlaggebenden Kriterien für die Qualifizierung von Zulieferern dieser Branche ist das vom europäischen Branchenverband EFfCI zertifizierte System der Good Manufacturing Practice (GMP). Die PCC Exol SA ist das erste Unternehmen in Polen, das dieses System implementiert und zertifiziert hat. Und die Konzerngesellschaft nimmt auch an der Berichterstattung über die Umweltauswirkungen im Rahmen des Carbon Disclosure Projects (CDP) teil. Nachhaltigkeit in der Sparte Energie In der Sparte Energie wird Nachhaltigkeit sowohl im Geschäftsfeld Konventionelle Energien als auch im Geschäftsfeld Erneuerbare Energien realisiert. Im Bereich konventioneller Energien wurden in den vergangenen Jahren die Staubemissionen unseres Heizkraftwerks am Chemiestandort Brzeg Dolny deutlich reduziert. Dieses Kraftwerk versorgt auch einen Großteil der Haushalte der Kleinstadt umweltschonend mit Wärme. Das Geschäftsfeld Erneuerbare Energien konzentriert sich auf den Bau und den Betrieb von Kleinwasserkraftwerken, die aufgrund ihres relativ geringen Eingriffs in die Natur besonders umweltfreundlich sind. Nachhaltigkeit in der Sparte Logistik Die tragende Säule des Segments Logistik ist der intermodale Containertransport. Auf der Basis von fünf eigenen, in den vergangenen Jahren stark ausgebauten und modernisierten Container-Umschlagterminals in Polen und Deutschland realisiert die PCC Intermodal S.A. europaweite Kombiverkehrstransporte. Sie kombiniert auf diese Weise effizient den umweltfreundlichen Schienen- und den flexiblen Straßentransport. Nachhaltigkeit in der Sparte Holding/Projekte In der Sparte Holding/Projekte führen wir unter anderem eine Produktionsanlage für Siliziummetall in Island, die Ende Oktober 2019 den Regelbetrieb aufnahm. Sie ist als eine der weltweit umweltschonendsten konzipiert. Die Energieversorgung der Anlage wird vollständig aus regenerativen Energiequellen, vor allem Geothermie, gedeckt. Modernste Filter machen die Anlage nahezu frei von Staubemissionen. Diese Anlage musste coronabedingt Mitte 2020 heruntergefahren werden, das Wiederanfahren des ersten der beiden Öfen erfolgte nun Ende April. Durch die Nutzung der Geothermie-Vorkommen in Island werden durchschnittlich rund zwei Drittel der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu anderen Siliziummetall-Produktionsanlagen weltweit eingespart. Nach Wiederinbetriebnahme wird die Anlage somit einen großen Beitrag dazu leisten, den globalen Ausstoß von Treibhausgasen bei der energieintensiven Produktion von Siliziummetall zu verringern. Initiativen und Zertifizierungen Dem Ziel, Nachhaltigkeit in allen Unternehmen der PCC-Gruppe fest zu verankern, dienen auch das Engagement von PCC-Einheiten in einer Vielzahl von Zertifizierungen, die Unterzeichnung von öffentlichen Vereinbarungen und auch die Mitgliedschaft in Initiativen. So nehmen unsere Chemieunternehmen an der weltweiten Initiative Responsible Care ® der chemischen Industrie teil. Mehrere Auszeichnungen und hohe Bewertungen in Nachhaltigkeitsrankings, insbesondere unserer Produktionsgesellschaften PCC Exol SA und PCC Rokita SA sowie der PCC Synteza S.A. und der PCC Consumer Products Kosmet Sp. z o.o. („PCC CP Kosmet“), bestärken uns in dieser strategischen Ausrichtung. So haben beispielsweise drei unserer Gesellschaften im renommierten Nachhaltigkeits-Rating EcoVadis ein Gold-Zertifikat erhalten: Die PCC Exol SA (2017), die PCC Synteza S.A. (2018), die PCC CP Kosmet (2018) und seit 2021 auch die PCC MCAA Sp. z o.o. gehören damit zu den international am besten bewerteten Unternehmen. Die PCC Rokita SA erreichte den Silber-Status. Nachhaltigkeit auch nach außen zu dokumentieren und zu kommunizieren, schärft in unserem Konzern das Bewusstsein für deren Bedeutung. Wir profitieren dabei zum einen vom Austausch mit „gleichgesinnten“ Unternehmen, zum anderen messen wir unsere Fortschritte im Vergleich zu Wettbewerbern. Und wir bringen uns mit unserem Engagement in Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Chemie ein. Denn damit sichern wir – in unserem ureigenen Interesse – auch unsere Zukunft. Die wesentlichen Zertifizierungen und Initiativen sind jeweils den nachfolgenden fünf Nachhaltigkeitsaspekten zugeordnet. Nichtfinanzielle Berichterstattung Seit dem Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht die PCC-Gruppe entsprechend dem am 19. April 2017 verabschiedeten CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) jährlich eine freiwillige nichtfinanzielle Berichterstattung in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c in Verbindung mit den §§ 289c bis 289e HGB. Die PCC SE legt die nichtfinanzielle Berichterstattung jährlich als Bestandteil des Konzernlageberichts vor. Wenn nicht anders erläutert, beziehen sich die Angaben der Leistungsindikatoren auf die Gesellschaften des Konsolidierungskreises. Eine Vorjahresanpassung bei einer Anpassung des Konsolidierungskreises im Berichtsjahr findet nicht statt. Diese nichtfinanzielle Berichterstattung orientiert sich an den Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und fasst die wesentlichen Sachverhalte inhaltlich in den fünf Aspekten Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte, Sozialbelange sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung zusammen. Zusätzlich werden im allgemeinen Teil dieser nichtfinanziellen Berichterstattung Maßnahmen und Initiativen der PCC-Gruppe und einzelner Gesellschaften erläutert, die das vielfältige Engagement unseres Konzerns in Bezug auf unsere gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmen belegen. Im Folgenden werden zu den fünf genannten Nachhaltigkeitsaspekten jeweils deren Leitlinien, Risiken, Maßnahmen und Ziele sowie ihre wesentlichen nichtfinanziellen Kennzahlen berichtet. Dabei haben wir den PCC-Konzern als Gesamtheit abgebildet und auf die Darstellung einzelner Beteiligungen verzichtet. 1. Umweltbelange Umweltbelange im Zusammenhang mit unseren unternehmerischen Tätigkeiten berühren insbesondere die Interessen der Anwohner unserer Standorte und anderer lokaler Bevölkerungsgruppen. Hier verpflichten wir uns, alle anwendbaren Regulierungen, Vorschriften und Standards in Bezug auf den Umweltschutz einzuhalten und darüber hinaus alle unsere Investitionen mit modernen, umweltfreundlichen und effizienten, insbesondere energiesparenden Technologien zu realisieren. Neben der Sicherheit der Mitarbeiter und Anwohner hat der Erhalt der Umwelt für uns oberste Priorität. Wir schonen sie daher beispielsweise durch die verantwortungsvolle Nutzung von Rohstoffen und die Reduzierung des Energieverbrauchs sowie der Treibhausgasemissionen. Leitlinien der PCC zu Umweltbelangen Die hohe Bedeutung, die wir im PCC-Konzern dem Umweltschutz beimessen, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Produktionsprozesse und Produkte, sie bestimmt unser Engagement für Nachhaltigkeit und Sicherheit. Dies haben wir auch in unserem für die gesamte PCC-Gruppe verbindlichen Ethik-Kodex festgeschrieben. Alle unsere Investitionsvorhaben realisieren wir unter Anwendung moderner, umweltfreundlicher und damit auch energiesparender sowie wirtschaftlich effizienter Technologien. Die PCC strebt eine Minimierung des Rohstoff- und Energieverbrauchs in ihren Produktionsprozessen an und analysiert fortlaufend Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsmethoden, Produktionsprozesse und Produkte. Damit soll sichergestellt werden, dass diese für die Mitarbeiter, die Kunden, die Öffentlichkeit und andere Interessengruppen sicher und akzeptabel sind. Jeder Mitarbeiter ist in seinem Arbeitsumfeld für den Schutz von Mensch und Umwelt mitverantwortlich. Die Gesetze, Vorschriften und internen Richtlinien zum Umweltschutz, zur Gesundheit sowie zur Anlagen- und Arbeitssicherheit sind jederzeit strikt einzuhalten. Jeder Vorgesetzte ist verpflichtet, seine Mitarbeiter in der Wahrnehmung dieser Verantwortung zu unterweisen, zu beaufsichtigen und zu unterstützen. Die gewerbliche Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Luft, Wasser und Boden darf in der Regel nur im Rahmen einer zuvor erteilten Genehmigung erfolgen. Gleiches gilt für die Errichtung und den Betrieb von Produktionsanlagen sowie deren Änderung oder Erweiterung. Jede ungenehmigte Freisetzung von Stoffen ist untersagt. Die Entsorgung von Abfällen hat nach den gesetzlichen Vorschriften zu erfolgen. Werden hierfür Dritte eingeschaltet, ist sicherzustellen, dass auch diese die umweltrechtlichen Vorschriften und die entsprechenden Vorgaben der PCC einhalten. Maßnahmen Die Geschäftstätigkeit der PCC hat Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere im Bereich unserer Chemieproduktion. Erhebliche Umweltauswirkungen sind dabei: die Emissionen luftfremder Stoffe, der Rohstoff- und Materialverbrauch, der Umgang mit Gefahrstoffen, der Verbrauch von Wasser und Energie, die Abwasserbelastung, die Abfallentsorgung sowie Störfälle und Lärmemissionen. Diesen Umweltauswirkungen begegnen Gesellschaften der PCC-Gruppe zum einen dadurch, dass sie kontinuierlich alle Bereiche und Aktivitäten analysieren, von denen Beeinträchtigungen der Umwelt und der effizienten Nutzung von Ressourcen ausgehen können. Dabei berücksichtigen wir sorgfältig die Hinweise aller Interessengruppen, insbesondere der Anwohner. Dieser Dialog mit den Beteiligten direkt vor Ort gehört zu den Aufgaben der jeweiligen Konzerngesellschaften. Zum anderen realisieren wir im PCC-Konzern alle unsere Investitionsvorhaben unter Anwendung moderner, umweltfreundlicher, dabei energiesparender und zugleich wirtschaftlich effizienter Technologien. Dies betrifft vor allem unsere Produktionsbetriebe, insbesondere in der Chemiesparte. Ein Beispiel dafür ist die 2015 abgeschlossene Technologieumstellung unserer Chlor-Produktion auf das umweltschonende Membranelektrolyse-Verfahren. Durch diese energieeffiziente Technologie konnten wir den Stromverbrauch deutlich, um rund 30 %, senken und damit auch die CO 2 -Emissionen signifikant reduzieren. Im Vergleich zum herkömmlichen Amalgam-Verfahren sparen wir 750 Kilogramm CO 2 pro produzierter Tonne Natronlauge ein. Mit dieser Technologieumstellung konnte zudem Quecksilber, das zuvor zur Chlor-Elektrolyse verwendet worden war, komplett aus dem Produktionszyklus eliminiert werden. Ein weiteres Beispiel ist unsere Produktionsanlage für Siliziummetall in Island, deren Regelbetrieb wir Ende Oktober 2019 aufnahmen. Die Energieversorgung der Anlage wird vollständig aus regenerativen Energiequellen, vor allem durch die Nutzung von Geothermie, gedeckt. Dadurch können die CO 2 -Emissionen im Produktionsbetrieb drastisch reduziert werden. Im Mittel der fünf bedeutendsten Erzeugerländer China, Brasilien, USA, Frankreich und Norwegen liegen die CO 2 -Emissionen knapp um das Dreifache über denen der PCC-Anlage; gegenüber der Durchschnittsemission dieser Länder spart das PCC-Werk auf Island 9,65 Tonnen CO 2 pro Tonne Siliziummetall ein. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Lehrstuhls Energiesysteme und Energiewirtschaft der Ruhruniversität Bochum unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. H.- J. Wagner im Auftrag der PCC. Und die bei der Siliziummetall-Herstellung entstehenden Staubemissionen werden in unserer Anlage durch besonders effektive Filteranlagen nahezu komplett aus der Umgebungsluft entfernt. Das größte Geschäftsfeld unseres Logistik-Segments ist der intermodale Containertransport, der den umweltfreundlichen Schienen- und den flexiblen Straßentransport effizient kombiniert. Verglichen mit einem reinen Straßentransport ermöglichte unser kombinierter Intermodaltransport 2020 Emissionseinsparungen von 315.077 Tonnen des Treibhausgases CO 2 (Vorjahr: 296.714 Tonnen CO 2) bei einer Gesamtleistung von 2.536,9 Mio. Tonnenkilometern (Vorjahr: 2.389,0 Mio. Tonnenkilometer). Die Berechnung erfolgte auf Basis der Daten der Europäischen Umweltagentur vom 5. November 2015 für das Bezugsjahr 2014. Im Segment Energie reduzierten wir in den vergangenen Jahren durch den Einbau moderner Elektrofilter an unserem Heizkraftwerk, einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage am Chemiestandort Brzeg Dolny, die Staubemission von 50 auf 20 Milligramm je Kubikmeter. Damit unterschreitet die Anlage den derzeit in Polen gültigen Grenzwert von 100 mg/m 3 noch deutlicher als zuvor. Im Geschäftsfeld Erneuerbare Energien konzentrieren wir uns auf den Bau und den Betrieb von Kleinwasserkraftwerken, die aufgrund ihres relativ geringen Eingriffs in die Natur besonders umweltfreundlich sind. Fünf dieser Kraftwerke, vier in Nordmazedonien und eines in Bosnien-Herzegowina, haben wir bisher ans Netz angeschlossen. Ein fünftes Kraftwerk in Nordmazedonien nahm im März 2020 den Probebetrieb auf, die Inbetriebnahme verzögerte sich infolge behördlicher Probleme über den Jahreswechsel hinaus. Unsere bereits produzierenden Kraftwerke ermöglichen CO 2 -Emissionseinsparungen von durchschnittlich insgesamt rund 22.500 Tonnen pro Jahr (im langjährigen Mittel) – berechnet im Vergleich zum CO 2 -Ausstoß der regionalen Strombereitstellung. Die ersten vier nordmazedonischen Kraftwerke wurden bereits 2013 von der UN-Klimaschutzbehörde UNFCCC offiziell als Klimaschutzprojekte im Rahmen des Kyoto-Protokolls registriert. Zahlreiche Zertifizierungen, die Unterzeichnung öffentlicher Vereinbarungen sowie die Mitgliedschaft in Initiativen dokumentieren das Engagement von PCC-Beteiligungen zu Umweltbelangen. Zertifizierungen und Initiativen zu Umweltbelangen Leistungsindikatoren Die PCC-Gruppe ermittelt jährlich die für die Geschäftstätigkeit relevanten Leistungsindikatoren. Diese umfassen im Bereich Umweltbelange neben den Treibhausgasemissionen (Greenhouse Gases, GHG) in der Definition des Scope 1 auch den Energie- und den Wasserverbrauch. Scope 1 definiert Treibhausgasemissionen, die direkt durch eigene oder durch von PCC-Gesellschaften kontrollierte Assets entstehen. Beim Energieverbrauch werden sämtliche Energiequellen zusammen erfasst und im Ausweis nicht getrennt, also Strom, Gas, Wärme, Dampf, Heizöl, Benzin und Diesel. Die Angaben des Wasserverbrauchs enthalten sowohl Wasser für den Produktionsprozess als auch Abwasser. Ebenso unterscheiden wir bei den Angaben nicht, ob ein Verbrauch oder eine Emission bei der Herstellung eines verkaufsfähigen Endprodukts oder der eines Produkts zur internen Weiterverarbeitung anfällt. Der spezifische Energieverbrauch unserer Beteiligungen in den Segmenten der Chemiesparte verringerte sich 2020 im Jahresvergleich um 11,2 % und lag bei 0,56 MWh pro produzierter Tonne (Vorjahr: 0,63 MWh). Insgesamt wurden 1.137.054 MWh (Vorjahr: 1.229.024 MWh) an Energie aufgewendet. Davon entfielen 186.972 MWh oder 16,4 % (Vorjahr: 300.190 MWh oder 24,4 %) auf Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser Anteil sank vor allem durch den zeitweisen Stillstand unserer Siliziummetall-Anlage in Island, die ausschließlich mit grünem Strom, vor allem aus Geothermie, versorgt wird. Der spezifische Energieverbrauch im Verhältnis zum Umsatz lag bei 1.586,3 MWh pro Mio.€ (Vorjahr: 1.601,3 MWh). Die absolute Emission von Treibhausgasen sank 2020 gegenüber dem Vorjahr um 7,0 % auf 307.369 Tonnen CO 2 -Äquivalent (Vorjahr: 330.571 Tonnen). Der überwiegende Teil der Treibhausgasemissionen entfiel dabei erneut auf Kohlendioxid (CO 2 ). Spezifisch, also pro produzierter Tonne, verringerte sich die Emission von Treibhausgasen um 10,7 % auf 0,15 Tonnen CO 2 (Vorjahr: 0,17 Tonnen CO 2 ). Im Verhältnis zum Umsatz lagen die Emissionen von Treibhausgasen bei 428,8 Tonnen CO 2 pro Mio. € (Vorjahr: 430,7 Tonnen CO 2 ). Der Wasserverbrauch und die Erzeugung von Abwasser fallen im Wesentlichen im Herstellungsprozess unserer Beteiligungen in der Chemiesparte an. Der absolute Wasserverbrauch reduzierte sich 2020 um 7,5 % auf 6.352 Tsd. m 3 (Vorjahr: 6.868 Tsd. m 3 ). Bezogen auf die erzeugten Mengen der genannten Geschäftsbereiche ergibt sich ein spezifischer Verbrauch von 3,1 m 3 Wasser pro produzierter Tonne und damit um 11,2 % unter dem Vorjahresniveau von 3,5 m 3. Im Verhältnis zum Umsatz lag der Wasserverbrauch gegenüber dem Vorjahr unverändert auf 8,9 Tsd. m 3 pro Mio. €. Ziele Die PCC-Gruppe strebt langfristig eine Reduzierung des spezifischen Verbrauchs insbesondere von Energie und Wasser an. Parallel dazu soll der Anteil der Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen erhöht und der spezifische Ausstoß von Treibhausgasen weiter verringert werden. Unter Berücksichtigung von Treibhausgasemissionen aus dem Einsatz von fremdem Strom, die dem Scope 2 zugerechnet werden, leistet unsere neue Produktionsanlage für Siliziummetall in Island einen großen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Trotz des Anstiegs des absoluten Ausstoßes werden die spezifischen Emissionen weiter verringert werden können, denn die CO 2 -Emissionen der Anlage in Island liegen deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt vergleichbarer Fabriken. Dies liegt neben der hohen Anlageneffizienz insbesondere an der ausschließlichen Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Geothermie zum Anlagenbetrieb. 2. Arbeitnehmerbelange Im Bereich der Arbeitnehmerbelange ist an erster Stelle die Sicherheit der Mitarbeiter zu nennen. Um die Arbeitssicherheit nicht nur innerhalb der PCC-Gesellschaften, sondern auch entlang der Wertschöpfungskette kontinuierlich zu verbessern, investieren wir in die technische Sicherheit und in Schulungen. Die Einhaltung unserer Standards für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt überprüfen wir regelmäßig. Die fortgesetzten Investitionen in moderne Produktionsanlagen tragen einen wesentlichen Teil zum Arbeitsschutz bei. Mit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wurden kurzfristig konkrete Schutzmaßnahmen für die Sicherheit der Mitarbeiter getroffen. Sowohl bei der konzernleitenden Holding PCC SE als auch bei ihren Beteiligungen in der PCC-Gruppe wurden frühzeitig Homeoffice-Regelungen sowie Sicherheitsprotokolle für die Beschäftigten in den Werken entwickelt und umgesetzt. Desinfektions- und Reinigungsmittel aus unserer eigenen Fertigung wurden den Mitarbeitern auch für den Hausgebrauch kostenlos zur Verfügung gestellt. Benötigte Infrastruktur, insbesondere um die Umsetzung von Homeoffice-Lösungen für eine Vielzahl von Mitarbeitern zu ermöglichen, wurde kurzfristig angeschafft. Daneben fördern wir auch unter den außergewöhnlichen Bedingungen während der Pandemie die individuelle Entwicklung unserer Mitarbeiter. Wir bieten ihnen Freiräume zu selbstständigem, ergebnisorientiertem Arbeiten sowie Gelegenheiten, Verantwortung zu übernehmen. Eigeninitiative und Kreativität der Mitarbeiter werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten gezielt gefördert und die Mitarbeiter erhalten Entscheidungskompetenzen. Wir unterstützen sie durch die Vorbereitung auf neue Aufgaben sowie durch die begleitende Fortbildung in ihrer persönlichen Entwicklung. Wir legen in unserem Personalmanagement großen Wert auf Diversität, also die kulturelle und fachliche Vielfalt. Diskriminierung wird in der Unternehmensgruppe in keiner Form toleriert. Die Bestimmungen zur Gleichstellung von Mann und Frau sind bindend. Leitlinien der PCC zu Arbeitnehmerbelangen Die PCC erkennt in ihrem Ethik-Kodex die vier Grundprinzipien der internationalen Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organization) an. Dies sind:
Dazu gehört, dass alle Mitarbeiter das Recht auf faire, höfliche und respektvolle Behandlung haben. Die PCC duldet daher keinerlei Diskriminierung oder Belästigung von Mitarbeitern. Untersagt ist bei der PCC eine Benachteiligung oder Belästigung insbesondere aufgrund von Abstammung, Rasse, Religion, Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter, Zivilstand, sexueller Orientierung, politischer Anschauungen oder Mitgliedschaft bei Gewerkschaften oder politischen Parteien. Die Sicherheit der Mitarbeiter hat neben der Sicherheit der Anwohner und dem Schutz der Umwelt oberste Priorität. Die PCC verpflichtet sich daher, stets ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Dies gilt auch und insbesondere in Ausnahmesituationen wie einer Pandemie, etwa durch die großflächige und kurzfristige Umsetzung von Homeoffice-Lösungen. Bei Unfällen oder Betriebsstörungen leitet die PCC so schnell und zielgerichtet wie möglich die gebotenen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Schadensbehebung ein und informiert die Behörden. Die Bestimmungen zur Gleichstellung von Mann und Frau sind einzuhalten. Die Gleichstellung umfasst insbesondere Bereiche wie die Aufgabenzuteilung, die Vergütung, die Aus- und Weiterbildung und die Beförderung. Jegliche Form sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ist untersagt. Als sexuelle Belästigung gilt jedes Verhalten mit sexuellem Bezug, das von der oder dem Betroffenen unerwünscht ist und sie oder ihn in der Würde herabsetzt. Mobbing als bewusste Ausgrenzung und Demütigung von Mitarbeitern wird nicht toleriert. Mobbing wird dabei definiert als systematisches, anhaltendes oder wiederholtes feindseliges Verhalten mit dem Zweck, eine Person am Arbeitsplatz und in der Belegschaft oder sogar vom Arbeitsplatz zu isolieren. Die PCC trifft alle zumutbaren Maßnahmen, um diskriminierendes oder belästigendes Verhalten zu verhindern. Alle Mitarbeiter sind aufgerufen, Diskriminierungen oder Belästigungen, die sie in ihrem Arbeitsumfeld beobachten, dem Vorgesetzten, der Personalabteilung oder dem Compliance-Beauftragten zu melden. Maßnahmen Innerhalb der PCC-Gruppe bestehen vor allem bei den produzierenden PCC-Gesellschaften für die Arbeitnehmer Risiken in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wir arbeiten aktiv an einer sicheren Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeiter, wobei wir insbesondere mit dem Einsatz moderner Technologien und durch Investitionen in moderne Produktionsanlagen kontinuierlich die Arbeitsbedingungen verbessern. Beispielsweise konnte durch die komplette Technologieumstellung unserer Chlor-Produktion auf das moderne Membranverfahren Quecksilber vollständig aus dem Produktionsprozess eliminiert werden, was die Qualität der dortigen Arbeitsplätze deutlich verbessert hat. Wir stellen sicher, dass alle Mitarbeiter – in jeder Form gleichberechtigt – Möglichkeiten zu ihrer beruflichen Entwicklung, Zugang zu Weiterbildung und Aufstiegschancen besitzen. Wir investieren in der PCC-Gruppe intensiv in die Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern, im vergangenen Jahr 32.969 Stunden (Vorjahr: 68.619 Stunden). Der Rückgang zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus pandemiebedingt weniger Trainingsmaßnahmen. Das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz hat bei den Schulungsthemen grundsätzlich einen hohen Stellenwert. Die Arbeitsunfälle mit einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als einem Tag lagen 2020 bei 69 (Vorjahr: 72). Die Anzahl der Krankheitstage aufgrund von Arbeitsunfällen reduzierte sich konzernweit insgesamt deutlich auf 1.320 (Vorjahr: 2.480). Somit sank auch die Anzahl von Krankheitstagen aufgrund von Arbeitsunfällen pro Mitarbeiter auf durchschnittlich 0,42 (Vorjahr: 0,69). Wir vergüten den Einsatz unserer Mitarbeiter angemessen und wir respektieren alle ihre Rechte der Organisationsfreiheit und Mitbestimmung. Jede Form von Diskriminierung lehnen wir ab. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter leiten wir – über persönliche Gespräche hinaus – auch aus einer relativ hohen durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit zum PCC-Konzern von fast neun Jahren ab. Das Durchschnittsalter von 39,8 Jahren dokumentiert, dass wir neben den Einstiegsmöglichkeiten für junge Menschen auch die Erfahrung der älteren Mitarbeiter nutzen und so eine Vielfalt schaffen, die gute Teamleistungen durch sich ergänzende Kompetenzen und Erfahrungen fördert. Die Gesellschaften der PCC-Gruppe unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch flexible Arbeitszeitmodelle. Diese Angebote reichen von Arbeitszeitkonten, über Teilzeitverträge und Vorruhestandsregelungen bis hin zu Homeoffice-Vereinbarungen. Wir ermutigen eine offene Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und, soweit möglich, mit unseren Interessengruppen. Das Engagement der PCC in Bezug auf Arbeitnehmerbelange wird durch zahlreiche Zertifizierungen, die Unterzeichnung von öffentlichen Vereinbarungen sowie die Mitgliedschaft in Initiativen dokumentiert: Zertifizierungen und Initiativen zu Arbeiternehmerbelangen Leistungsindikatoren Die PCC-Gruppe ist ein international agierender Konzern, was sich nicht nur im weltweiten Vertrieb und Absatz von Produkten und Dienstleistungen widerspiegelt, sondern auch in der Diversität unserer Mitarbeiter. Weltweit beschäftigten wir 2020 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 23 Nationen (Vorjahr: 31). Durch unsere umfangreichen Investitionen, insbesondere auch in neuen Regionen, stieg unsere Mitarbeiterzahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich an, sie reduzierte sich jedoch 2020 um 11,4 % auf 3.176 zum Jahresende. Der Anteil an Frauen lag nahezu unverändert bei 26,2 % (Vorjahr: 27,4 %). Die Frauenquote in den ersten und zweiten Ebenen des Managements unserer Beteiligungen beläuft sich auf 18,7% im abgelaufenen Berichtsjahr (Vorjahr: 23,7 %). Ziele Die PCC hat sich zum Ziel gesetzt, die Standards für Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter im Konzern kontinuierlich zu erhöhen. Unser besonderes Augenmerk liegt dabei weiterhin auf der Unfallverhütung und dem Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie auf der Gesundheitsprävention. Über ein sicheres, angenehmes und auf gegenseitiger Wertschätzung beruhendes Arbeitsumfeld hinaus ist es ein zentrales Ziel der PCC, allen Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, etwa durch Fortbildung, zu bieten. Zudem soll auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessert werden, was sich unter anderem in einem steigenden Anteil von Frauen auf allen Ebenen der Unternehmensgruppe auswirken soll. 3. Achtung von Menschenrechten Die PCC achtet den Schutz der internationalen Menschenrechte gemäß der UN-Menschenrechtscharta, erkennt sie ohne Einschränkung an und unterstützt diese innerhalb ihres Einflussbereichs. Verstöße gegen Menschenrechte werden nicht geduldet und sie werden sanktioniert. Das unterstreicht insbesondere die PCC Exol SA durch ihre Mitgliedschaft im Global Compact der Vereinten Nationen. Maßnahmen Sowohl die PCC SE als auch die Gesellschaften des Beteiligungsportfolios setzen sich aktiv für die Achtung von Menschenrechten ein. Dies wird insbesondere durch die Teilnahme an einer Reihe von Initiativen dokumentiert. Initiativen zur Achtung von Menschenrechten Leistungsindikatoren Im Berichtsjahr 2020 wurden wie schon im Vorjahr weder in den Gesellschaften der PCC-Gruppe noch in der Holdinggesellschaft Verstöße gegen Menschenrechte gemeldet. Jedem potenziell gemeldeten Verstoß würde die Konzernleitung in einer Prüfung nachgehen und ihn bei Bestätigung sanktionieren. Ziele Die PCC hat sich zum Ziel gesetzt, der Achtung der Menschenrechte auch in Zukunft eine herausragende Bedeutung beizumessen. Die im Ethik-Kodex der PCC-Gruppe verankerte Achtung der Menschenrechte ist für alle Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter in allen PCC-Gesellschaften verpflichtend. Dies gilt insbesondere, aber nicht nur, an neuen Standorten in Regionen, in denen die PCC bislang noch nicht unternehmerisch tätig war. Die PCC geht davon aus, dass an solchen Standorten die Kontrolle zur Einhaltung der Menschenrechte intensiviert werden muss. 4. Sozialbelange Unternehmerisches Handeln ist bei der PCC eng verbunden mit gesellschaftlicher Verantwortung. Im sozialen Bereich berücksichtigen wir nicht nur die Interessen der Anwohner von PCC-Standorten, sondern auch die einer breiteren Öffentlichkeit. Unsere Konzerngesellschaften sind Mitglieder internationaler Organisationen auf dem Gebiet der CSR und implementieren entsprechende Programme. Die PCC SE und ihre Tochtergesellschaften fördern soziale Initiativen und Einrichtungen. Wir unterstützen darüber hinaus auch unsere Mitarbeiter bei ihrem freiwilligen sozialen Engagement und wir bringen uns aktiv in den Dialog mit den lokalen Gemeinschaften ein. Unsere gesellschaftliche Verantwortung nehmen wir zudem durch Kooperationen mit Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen sowie durch unser Engagement in den Bereichen Sport und Kultur wahr. Dabei werden Sponsorengelder nur auf der jeweils gültigen Rechtsgrundlage gewährt. Dafür ist überdies die Zustimmung des geschäftsführenden Direktoriums der PCC SE beziehungsweise des Vorstands oder der Geschäftsführung in den jeweiligen Konzerngesellschaften erforderlich. Geldzahlungen und andere geldwerte Zuwendungen an Politiker, Parteien oder andere politische Organisationen sind strikt untersagt. Leistungsindikatoren Die Gesellschaften der PCC-Gruppe haben unterschiedliche Stakeholder. Die nachfolgende Wertschöpfungsrechnung zeigt, dass der Großteil der erwirtschafteten Gesamtleistung im Konzern an unsere wichtigsten Stakeholder, unsere Mitarbeiter, zurückgeflossen ist. In Form von Gehältern, Arbeitgeberleistungen für Sozialversicherungen, Vorsorgeleistungen und weitere Leistungen gingen 100,8 Mio.€ und damit 85,9 % der im Berichtsjahr 2020 erzielten Wertschöpfung an unsere Mitarbeiter.
Der Staat erhielt in Form von Steuerzahlungen wie zum Beispiel Körperschaftsteuern oder Grundsteuern einen Anteil von 16,5 % der Wertschöpfung der PCC-Gruppe. Unsere Investoren, Zeichner von Anleihen und auch Minderheitsaktionäre an Beteiligungen erhielten durch Zinszahlungen oder Dividenden einen Anteil von 37,3 Mio. € und damit 31,7 % an der Wertschöpfung. Anders als in den Vorjahren trug das Konzernergebnis im von der Corona-Krise geprägten Ausnahmejahr 2020 nicht zur im Unternehmen verbliebenen Wertschöpfung bei. Erreichtes in Bezug auf Sozialbelange Die PCC SE und ihre Tochtergesellschaften engagieren sich gesellschaftlich beispielsweise als Schirmherr von Kinderheimen und wir unterstützen an unserem Konzernhauptsitz zum Beispiel seit mehreren Jahren die Obdachlosenhilfe Gemeinsam gegen Kälte Duisburg e.V. In Tansania haben wir uns bei der Hilfsorganisation AOHM Amani Orphans‘ Home Mbigili für Aidswaisen mit dem Bau eines Hauses und durch die Finanzierung von Studienstipendien engagiert. Zudem fördern wir lokale und regionale Sport- und Kulturereignisse. So sind wir Namensgeber des PCC-Stadions in Duisburg-Homberg in der Nähe unseres Konzernsitzes und Hauptsponsor des dort beheimateten Fußball-Regionalligisten VfB Homberg e.V. Mitarbeiter unserer Chemiewerke in Polen engagieren sich regelmäßig in sozialen Initiativen etwa zur Unterstützung von Waisenhäusern und unsere US-Tochter PCC Chemax, Inc. ist in Piedmont, South Carolina, seit langen Jahren Partner einer Hilfseinrichtung für Kinder mit Behinderung. Insgesamt unterstützte die PCC-Gruppe zum Stichtag 31. Dezember 2020 83 Projekte (Vorjahr: 85). Ziele Die PCC hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertschöpfung innerhalb der Unternehmensgruppe auch in Zukunft zum Nutzen aller Interessengruppen zu steigern. Wir streben danach, unser gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein durch die immer intensivere Mitgliedschaft unserer Konzerngesellschaften in internationalen Organisationen und Initiativen auf dem Gebiet der CSR kontinuierlich zu erweitern, und implementieren entsprechende Programme zunehmend. Wir wollen auch unser gesellschaftliches Engagement, beispielsweise unsere Kooperationen mit Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen, weiter ausbauen. 5. Bekämpfung von Korruption und Bestechung Die PCC toleriert keine Form von aktiver oder passiver Korruption, einschließlich Erpressung und Bestechung. Dies ist im Ethik-Kodex der PCC, der für alle Mitarbeiter der PCC-Gruppe verpflichtend ist, festgelegt. Maßnahmen Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten und Geschäftspartnern sind ausschließlich nach sachlichen und kaufmännischen Kriterien zu führen. Persönliche Interessen dürfen hierbei keine Rolle spielen. Das Verbot von Vorteilsnahme und -gewährung betrifft dabei nicht nur direkte finanzielle Zuwendungen, sondern auch sonstige Vergünstigungen, welche die dienstliche Unabhängigkeit in Frage stellen könnten. Hinsichtlich der Annahme und Gewährung von Zuwendungen, Geschenken oder Einladungen gelten die Richtlinien der PCC sowie die steuerrechtlichen Vorschriften und relevanten Genehmigungspflichten. Diese sind einzuhalten. Leistungsindikatoren Um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Verhinderung von Korruption sowie die Ziele aus diesem Aspekt zu gewährleisten, werden sämtliche Maßnahmen nur nach intensiver Prüfung der jeweils verantwortlichen Organe genehmigt. Die Zahl signifikanter Bußgelder und Strafen für die Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften betrug wie im Vorjahr Null. Initiativen im Bereich Anti-Korruption Ziele Die PCC wird auch in Zukunft kompromisslos gegen Korruption und Bestechung vorgehen. Hier verfolgt die PCC eine Null-Toleranz-Strategie. Unser Ziel ist, dass im Konzern weiterhin keine Fälle dieser Art auftreten. Wesentliche Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 1. April 2021 wurde die von der PCC SE emittierte Anleihe mit der ISIN DE000A2E4Z04 mit einem platzierten Volumen von 19,9 Mio. € vollständig getilgt. Diese Anleihe war am 1. Juli 2017 emittiert worden und hatte eine Verzinsung von 4,0 % p.a. Im Januar 2021 konnte die PCC SE mit dem Anlagenbauer der Siliziummetall-Anlage in Island eine bilaterale Vereinbarung bezüglich der Gewährleistungsansprüche der PCC BakkiSilicon hf. erzielen. Mit der Zustimmung der übrigen Stakeholder des Siliziummetall-Projekts, konnte ein drohendes Schiedsgerichtsverfahren abgewendet werden. Ende April 2021 nahm die PCC BakkiSilicon hf. mit dem Anfahren des ersten ihrer beiden Lichtbogenöfen den operativen Geschäftsbetrieb wieder auf. Wegen eines genehmigungsrechtlich erforderlichen Umbaus des Daches am Filterhaus der Anlage durch den Anlagenbauer war der Ofenbetrieb im Juli 2021 vorübergehend eingestellt worden. Im Anschluss hat unter anderem die Coronavirus-Pandemie Preiseinbrüche bei Siliziummetall und gleichzeitige Produktionsstilllegungen auf Kundenseite ausgelöst, woraufhin die Stillstandzeit verlängert wurde. Ausblick auf das Folgejahr 2021Die überwiegend langfristig orientierte Unternehmensbeteiligung und -entwicklung wird auch im Geschäftsjahr 2021 im Fokus des PCC-Konzerns stehen. Den Schwerpunkt bildet dabei weiterhin die nachhaltige Stärkung der Kernaktivitäten sowie der Wettbewerbsfähigkeit der PCC-Gruppe durch weitere Investitionen. Darüber hinaus werden auch in Zukunft Greenfield- und Brownfield-Projekte geprüft. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die eventuelle eigene Produktion von strategisch wichtigen Rohstoffen. Außerdem wird die Strategie des aktiven Beteiligungsportfolio-Managements verbunden mit fortlaufender Optimierung des Portfolios auch in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt. Oberstes Ziel bleibt dabei die kontinuierliche und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Die Geschäftsentwicklung der PCC-Gruppe wird auch 2021 stark von der weltweiten Konjunkturentwicklung abhängen, die weiterhin stark von der Corona-Pandemie geprägt ist. Im Gegensatz zu den asiatischen Ländern (insbesondere China), in denen das Wirtschaftswachstum inzwischen wieder Fahrt aufgenommen hat, sind die Wachstumsaussichten für den europäischen Raum – den Hauptabsatzmarkt der PCC-Gruppe – aktuell eher nur vorsichtig optimistisch. Sowohl die Bundesregierung als auch die OECD hatten ihre ursprünglichen Wachstumsprognosen zu Jahresbeginn nach unten korrigiert. Das Bundeswirtschaftsministerium hob die Prognose jüngst auf 3,5 % an. Aufgrund der andauernden Pandemie und der aktuell verstärkt auftretenden Virusmutanten wird der eigentliche Wachstumsschub aber weiterhin erst für das zweite Halbjahr 2021 erwartet. Dabei liegen die Prognosen der Politik sowie diverser Banken und Institute nach wie vor relativ weit auseinander. Diese nach wie vor bestehende Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Pandemie und der daraus resultierenden gesamtwirtschaftlichen Folgen lässt zum jetzigen Zeitpunkt noch keine hinreichend konkrete Abschätzung der Auswirkungen auf unsere ursprüngliche Prognose zur Geschäftsentwicklung des Jahres 2021 zu. Diese Prognose wurde im Zeitraum September bis November 2020 unter dem zunehmenden Eindruck der zweiten Corona-Welle und des erneuten Lockdowns erstellt. Die darin getroffenen, teilweise eher konservativen Annahmen werden aktuell zu Jahresbeginn bei Auftragseingängen und Bestellungen in den Konzernsegmenten Polyole, Spezialchemie (einschließlich Rohstoffhandel) und Logistik deutlich übertroffen. Die Nachhaltigkeit dieses positiven Trends ist jedoch stark von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens abhängig, insbesondere vor dem Hintergrund der verstärkt beobachteten Virusmutanten bei gleichzeitig insbesondere in Deutschland eher schleppenden Fortschritten bei den Impfungen. Aktuell steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht an. Dies könnte gegebenenfalls zu einer Rücknahme der gerade erst eingeführten, vorsichtigen Lockerungen oder sogar zu einer erneuten Verschärfung der geltenden Restriktionen führen. Daraus eventuell resultierende erneute Geschäftsbeeinträchtigungen sind derzeit nicht hinreichend konkret abschätzbar. Aufgrund des trotz der Coronavirus-Pandemie positiven Geschäftsverlaufs beim überwiegenden Teil der Beteiligungen der PCC SE, insbesondere bei der PCC Rokita SA und der PCC Exol SA, im Geschäftsjahr 2020 sollten die Dividendenausschüttungen an die PCC SE 2021 erneut im zweistelligen Millionenbereich und aller Voraussicht nach über Vorjahr liegen. Dabei wird die PCC Rokita SA erneut den weitaus größten Beitrag zu den Dividendenerträgen der PCC SE leisten. Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen oder andere Einmaleffekte sind hierbei bisher nicht berücksichtigt. Die aktuelle Budgetplanung für die Jahre 2021 bis 2023, die für das operative Geschäft der Konzerngesellschaften und Beteiligungen im Zeitraum September bis November 2020 und damit, wie erwähnt, unter dem Eindruck der zweiten Corona-Welle erstellt wurde, geht für 2021 von einem Umsatzwachstum in einer Bandbreite von rund 5 % bis 10 % aus. Auf Konzernebene wird dabei ein Gesamtergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) unterstellt, das in einer Bandbreite von 15 % bis 20 % über dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 liegt. Zuwächse werden dabei insbesondere im Segment Chlor infolge der zumindest temporär wieder steigenden Preise für Natronlauge sowie im Segment Tenside aufgrund der Kapazitätserweiterungen bei der PCC Exol SA unterstellt. Ergebnissteigerungen werden darüber hinaus auch im Geschäftsfeld Intermodaler Transport erwartet. Im Segment Spezialchemie wird über alle Geschäftsfelder hinweg von einer stabilen Entwicklung auf dem Niveau von 2020 ausgegangen. Auch im Segment Polyole wird für das Geschäftsjahr 2021 eine stabile Entwicklung unterstellt, wobei allerdings die außergewöhnlich guten Ergebnisse des vierten Quartals 2020, die sich 2021 bislang weiter fortsetzen, in diese Planung nicht einflossen. Für das Konsumgüter-Segment geht die Planung 2021 dank der voraussichtlich weiterhin positiven Entwicklung bei der PCC Consumer Products Kosmet Sp. z o.o. vom Turnaround aus. Für die Siliziummetall-Produktionsanlage der PCC BakkiSilicon hf. in Island werden dagegen 2021 aufgrund des unterjährigen Wiederanfahrens der Anlage weitere Verluste erwartet. Diese werden aber aufgrund der gestiegenen Siliziummetall-Preise sowie infolge der sowohl auf technischer als auch auf Beschaffungsseite erzielten deutlichen Verbesserungen weitaus geringer ausfallen als im Vorjahr. Die DME-Anlage in Russland unterstellt für 2021 eine kontinuierliche Produktion, die ebenfalls zu Ergebnisverbesserungen führen sollte. Insgesamt gesehen sollte das EBITDA der PCC-Gruppe demzufolge deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert liegen. Das Konzernergebnis auf Vorsteuerebene (EBT) wird wahrscheinlich ebenfalls deutlich besser ausfallen als 2020, aber aller Voraussicht nach weiter negativ bleiben, was im Wesentlichen auf die erneuten Verluste der PCC BakkiSilicon hf. zurückzuführen sein wird. Bereinigt um die jeweiligen Verluste dieser Gesellschaft geht die Planung von einer EBT-Steigerung um rund ein Drittel aus. In diese Betrachtung sind mögliche negative Auswirkungen durch eine eventuelle erneute Verschärfung der Corona-Krise nicht mit eingeflossen, da diese – wie bereits erwähnt – momentan nicht hinreichend konkret abschätzbar sind. Vorbehaltlich einer positiven Konjunkturentwicklung in den kommenden Jahren sollte die Ergebniskurve insgesamt 2022 noch deutlicher ansteigen. Positive Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung der PCC SE sind dann jeweils in den Folgejahren in Form deutlich steigender Dividendenzahlungen zu erwarten. Entgegen der ursprünglichen Budgetplanung geht die PCC SE aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2020 inzwischen auch bereits für 2021 von leicht erhöhten Dividendenerträgen aus. Die Verschuldung sowohl der PCC SE als auch der PCC-Gruppe wird infolge dieser Entwicklungen zumindest mittelfristig weiter steigen. Langfristig strebt die PCC-Gruppe einen Verschuldungsgrad von rund 5 an. Hauptumsatz- und Hauptergebnisträger wird im Geschäftsjahr 2021 erneut die Chemiesparte sein, mit deutlichem Abstand gefolgt von der Logistiksparte. Für die Chemiesparte gehen wir überwiegend von einer mit 2020 vergleichbaren Auslastung der Kapazitäten aus. Die Absatzmenge wird unter anderem aufgrund der Kapazitätserweiterungen in den Segmenten Tenside und Spezialchemie sowie infolge weiterer Prozessoptimierungen in den Segmenten Chlor und Konsumgüter voraussichtlich weiter steigen. Darüber hinaus wird die PCC BakkiSilicon hf. voraussichtlich ab April 2021 nach Wiederanfahren ihrer Produktionsanlage zu Absatz und Umsatz des PCC-Konzerns beitragen. Gleichzeitig sollte das durchschnittliche Rohstoffpreisniveau gegenüber dem Vorjahr steigen. Für das Segment Logistik wird im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatzanstieg von rund 10% erwartet. Dieser wird im Wesentlichen auf das intermodale Transportgeschäft entfallen. Aufgrund der dort vorgenommenen beziehungsweise noch geplanten Kapazitätserweiterungen sowie der bestehenden Auftragslage sollte der Geschäftsverlauf in diesem Bereich deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Für die im Segment geführte Tankwagenspedition wird eine positive Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau erwartet. Umsatz und Ergebnis des Waggonbetreibers ZAO PCC Rail sollten sich 2021 zumindest stabilisieren. Dies setzt jedoch eine Erholung der russischen Wirtschaft im Jahr 2021 verbunden mit wieder steigenden Waggontarifen voraus. Darüber hinaus wird die Entwicklung der russischen Währung für die ZAO PCC Rail eine wichtige Rolle spielen. Das Segment Energie wird auch 2021 sowohl für den Konzernumsatz als auch für das Konzernergebnis von untergeordneter Bedeutung bleiben. Sowohl 2021 als auch in den Folgejahren wird die überwiegend langfristig ausgerichtete Unternehmensbeteiligung und Unternehmensentwicklung im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit der PCC SE stehen. Dabei wird sich die PCC SE 2021 vordringlich auf die Unterstützung der PCC BakkiSilicon hf. bei der Wiederaufnahme ihrer Produktion, der Verbesserung ihrer Ertragssituation sowie bei der Restrukturierung ihrer Finanzierung konzentrieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Entwicklung von höherwertigen Produkten für kundenspezifische Anwendungen liegen. Dies gilt nicht nur für das Segment Spezialchemie, sondern auch in den Bereichen Polyole und Tenside. Für diese beiden Kerngeschäfte steht auch die geografische Expansion im Fokus der PCC-Gruppe. Mit der PETRONAS Chemicals Group Berhad konnte für die Wachstumsregion Südostasien ein starker Partner zum Aufbau einer Alkoxylate- Produktion gefunden werden. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für weiteres Wachstum der PCC-Gruppe wird die langfristige Sicherung der Rohstoffversorgung sein. Zu diesem Zweck arbeitet die PCC SE seit 2018 an der Entwicklung eines neuen Großprojektes zur Herstellung eines strategisch wichtigen Rohstoffes für ihre produzierenden Gesellschaften, unter anderem an einem Standort in Deutschland. Die Entwicklung dieses Großprojektes hat sich aufgrund der Corona-Krise verzögert, soll aber 2021 wieder vorangetrieben werden. Grundsätzlich wird die PCC SE weiterhin an ihrer Strategie des aktiven Beteiligungs-Portfoliomanagements und der fortlaufenden Optimierung dieses Portfolios festhalten. Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, sollen dabei nach und nach abgestoßen werden. Nachhaltiges Wachstum und eine kontinuierliche Verbesserung des Unternehmenswertes werden dabei die maßgeblichen Unternehmensziele bleiben.
Duisburg, den 6. Mai 2021 PCC SE Ulrike Warnecke, Geschäftsführende Direktorin Dr. rer. oec. (BY) Alfred Pelzer, Geschäftsführender Direktor KonzernabschlussDie Bilanzsumme verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr um 118,2 Mio. € auf 1.224,2 Mio. €. Die Sachanlagen nahmen im Wesentlichen aufgrund von Abschreibungen und Kurseffekten um 76,5 Mio. € auf 856,9 Mio. € ab, wobei die Siliziummetall-Anlage in Island erstmals ganzjährig in den Abschreibungen berücksichtigt ist. Corona-bedingt fuhr die PCC Investitionen in neue Projekte 2020 stark zurück. Konzernbilanz Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzerngesamtergebnisrechnung Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung Konzernkapitalflussrechnung Konzernanhang Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung Segmentberichterstattung Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz Erläuterungen zu weiteren Anhangangaben KonzernbilanzAktiva in Tsd. €
Passiva in Tsd. €
Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Konzerngesamtergebnisrechnung
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung
Konzernkapitalflussrechnung
KonzernanhangInhalt Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (1) Allgemeine Angaben (2) Änderungen in der Rechnungslegung und noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Erstmals verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen (3) Konsolidierungskreis (4) Konsolidierungsmethoden (5) Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Bilanzierung Sachanlagen Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Immaterielle Vermögenswerte Vorräte Fremdkapitalkosten Finanzinstrumente Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und damit in Zusammenhang stehende Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Kontokorrentkredite Rückstellungen Ertragsteuern Leasing Umsatzrealisierung Zuwendungen der öffentlichen Hand Exploration und Evaluierung von Bodenschätzen Umrechnung von Fremdwährungen Verwendung von Schätzungen Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung (6) Umsatzerlöse (7) Andere aktivierte Eigenleistungen (8) Materialaufwand (9) Personalaufwand (10) Sonstige betriebliche Erträge (11) Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen (13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte (14) Ergebnis aus Zinsen (15) Ergebnis aus Währungsumrechnungen (16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag/ Steueraufwand Segmentberichterstattung (17) Berichterstattung nach Segmenten (18) Berichterstattung nach Regionen Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz (19) Immaterielle Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte (20) Sachanlagen (21) Nutzungsrechte (22) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (23) Langfristige finanzielle Vermögenswerte (24) Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte (25) Vorratsvermögen (26) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (27) Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (28) Eigenkapital (29) Anteile anderer Gesellschafter (30) Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen (31) Sonstige Rückstellungen (32) Finanzverbindlichkeiten (33) Sonstige Verbindlichkeiten (34) Latente Steuern (35) Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten Marktrisiken Ausfall- oder Bonitätsrisiken Liquiditätsrisiken Finanzinstrumente nach Klassen und Kategorien Derivative Finanzinstrumente Cashflow-Hedge (36) Leasingverhältnisse (37) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen (38) Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement Kapitalflussrechnung Kapitalstrukturmanagement Erläuterungen zu weiteren Anhangangaben (39) Nahestehende Unternehmen und Personen (40) Alternative Leistungskennzahlen (41) Gesellschaftsorgane (42) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (43) Sonstiges (44) Anteilsbesitzliste gemäß § 313 Abs. 2 HGB Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden(1) Allgemeine Angaben Die PCC Societas Europaea (PCC SE) ist eine nicht-börsennotierte Kapitalgesellschaft europäischen Rechts mit Sitz in Duisburg und die Muttergesellschaft des PCC-Konzerns. Die Anschrift ist Moerser Str. 149, 47198 Duisburg, Deutschland. Die PCC SE ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Duisburg unter HRB 19088 eingetragen. Der Konzernabschluss der PCC SE wurde unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt, die bis zum Abschlussstichtag von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen wurden und zum 31. Dezember 2020 verpflichtend anzuwenden waren. Ergänzend sind die nach § 315e Abs. 3 Handelsgesetzbuch (HGB) i.V.m. § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden Vorschriften beachtet worden. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis fortgeführter Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente. Der Stichtag für die Aufstellung des Konzernabschlusses ist der 31. Dezember 2020, der zugleich auch Stichtag für den Jahresabschluss der PCC SE ist. Das Geschäftsjahr des Konzerns entspricht dem Kalenderjahr. Die Jahres- und Teilkonzernabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind ebenfalls zu diesem Stichtag aufgestellt. Die Abschlüsse der PCC SE sowie der einbezogenen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die Berichtswährung ist Euro. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (Tsd. €) angegeben, es können sich daher Rundungsdifferenzen ergeben. Einzelne Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung der PCC-Gruppe sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit in der Darstellung teilweise zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Der PCC-Konzern stellt kurzfristige und langfristige Vermögenswerte sowie kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten gemäß IAS 1.60 in der Bilanz als getrennte Gliederungsgruppen dar, die im Anhang zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 teilweise zusätzlich nach ihren jeweiligen Laufzeiten untergliedert sind. Die Geschäftsführenden Direktoren der PCC SE haben diesen Abschluss in ihrer Sitzung am 4. Mai 2021 aufgestellt, den aufgestellten Abschluss dem Verwaltungsrat zur Prüfung und Billigung vorgelegt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Konzernabschluss der PCC SE wird beim Betreiber des Bundesanzeigers zur Veröffentlichung eingereicht. (2) Änderungen in der Rechnungslegung und noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Erstmals verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Die folgenden neu anzuwendenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen an diesen haben keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss der PCC-Gruppe zum 31. Dezember 2020.
Noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen beziehungsweise Änderungen an diesen veröffentlicht, die im Geschäftsjahr 2020 noch nicht anzuwenden waren. Diese Standards und Interpretationen sind teilweise noch nicht in EU-Recht übernommen worden („Endorsement“) und werden vom PCC-Konzern nicht angewandt. Die PCC-Gruppe prüft derzeit, inwieweit neue, noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Einfluss auf den Konzernabschluss haben werden. Derzeit wird erwartet, dass die aufgelisteten noch nicht anzuwendenden Standards und Interpretationen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.
(3) Konsolidierungskreis Neben der PCC SE werden alle wesentlichen Tochterunternehmen voll in den Konzernabschluss der PCC-Gruppe einbezogen. Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden nicht konsolidiert, sondern als Finanzinvestition in Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Eine detaillierte Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB befindet sich in Abschnitt (44).
Im Geschäftsjahr 2020 gab es mit der PCC Chemicals GmbH, Duisburg, im Segment Holding/Projekte einen Zugang zum Konsolidierungskreis. Die Gesellschaft wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr neu gegründet und agiert im PCC-Konzern als Zwischenholding für die zwei börsennotierten Gesellschaften PCC Rokita SA und PCC Exol SA, beide Brzeg Dolny (Polen). Aufgrund des Beschlusses zur Einstellung des Geschäftsbetriebs und Einleitung des Liquidationsverfahrens der PCC Consumer Products Czechowice S.A. i.L., Czechowice-Dziedzice (Polen), wurden die Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 entkonsolidiert. Zudem wurden die Anteile an der Novi Energii OOD, Sofia (Bulgarien), verkauft und die Gesellschaft ebenfalls entkonsolidiert. Zur Bündelung der Aktivitäten im Handelsgeschäft in Deutschland wurde die distripark GmbH, Duisburg, auf die PCC Trade & Services GmbH, Duisburg, verschmolzen. Darüber hinaus wurde der Verkauf von 50 % der Anteile an der PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), an den Joint-Venture-Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad erfolgreich abgeschlossen. Die Gesellschaft wird nunmehr nach der Equity-Methode konsolidiert. (4) Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss der PCC-Gruppe werden die auf Grundlage einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten Einzelabschlüsse der PCC SE sowie aller wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, auf welche die PCC SE die Beherrschung ausüben kann. Die Tochtergesellschaften werden ab dem Zeitpunkt des Erwerbs vollkonsolidiert. Der Zeitpunkt des Erwerbs ist dabei der Zeitpunkt, zu dem die Muttergesellschaft die Beherrschung dieser Konzerngesellschaften erlangt hat. Die Tochterunternehmen werden so lange in den Konzernabschluss einbezogen, bis die Beherrschung dieser Unternehmen nicht mehr vorliegt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch gegen die Beherrschung des erworbenen Unternehmens. Mit dem Unternehmenszusammenschluss eventuell verbundene Transaktionskosten werden erfolgswirksam erfasst. Dabei wird der Kaufpreis auf die erworbenen Vermögenswerte und Schuldenpositionen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung verteilt. Sofern sich im Zuge dieser Verteilung ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen anteiligen Nettovermögen ergibt, wird dieser als Goodwill aktiviert. Für den Fall, dass sich ein negativer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam erfasst. Ein eventuell entstandener Goodwill wird mindestens einmal jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Näheres ist dazu in Abschnitt (19) erläutert. Alle konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert. Zwischenergebnisse werden, sofern wesentlich, herausgerechnet. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sowie an Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode einbezogen werden, werden in der Konzernbilanz mit ihren Anschaffungskosten bilanziert. In den Folgeperioden wird der Equity-Wertansatz entsprechend dem anteilig erwirtschafteten Jahresergebnis und der vereinnahmten Dividenden fortgeschrieben. Ein bei der Erstkonsolidierung entstehender möglicher Unterschiedsbetrag wird im Equity-Wertansatz berücksichtigt. Der Konzern überprüft zu jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass hinsichtlich der Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder an einem Gemeinschaftsunternehmen ein Wertminderungsaufwand berücksichtigt werden muss. In diesem Fall wird der Unterschied zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag als Wertminderung erfasst und in der Position „Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen“ in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. (5) Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Bilanzierung Das Geschäftsjahr 2020 stand stark unter dem Einfluss der Coronavirus-Pandemie. Dabei hatten für die PCC die Gesundheit und die Sicherheit unserer Mitarbeiter höchste Priorität. Operativ lag der Fokus konzernweit darauf, die Aktivitäten der Geschäftsbereiche im Rahmen der Beschränkungen durch die Pandemie fortzuführen und aufrechtzuerhalten. Die PCC-Gruppe setzte die Investitionstätigkeit, unter anderem als Covid-19-Schutzmaßnahme, zeitweise aus. Noch nicht begonnene Investitionen wurden verschoben und werden erst nach einer erneuten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wieder aufgenommen. Das gesamte Investitionsvolumen für das Geschäftsjahr 2020 sank von 163,5 Mio. € im Vorjahr auf 66,6 Mio. €. Die weltweite Wirtschaftsleistung war infolge der Pandemie rückläufig. Insbesondere im zweiten Quartal brachen Konsum, Handel und internationaler Warenverkehr ein, begleitet von einer erheblichen Zunahme der Arbeitslosigkeit in vielen Teilen der Welt. Erst durch die massive Fiskalpolitik vieler Länder konnte die wirtschaftliche Situation im dritten und vierten Quartal wieder stabilisiert werden. Auf das diversifizierte Portfolio von Geschäftsbereichen der PCC-Gruppe wirkte sich die Pandemie sehr unterschiedlich aus. Das Chemiegeschäft zeigte sich nach einem kurzzeitigen Einbruch im zweiten Quartal im weiteren Jahresverlauf in der Corona-Krise infolge konstant hoher Nachfrage und entsprechend hoher Auslastung der Anlagen ausgesprochen robust. Die massiv eingebrochenen Rohstoffpreise führten jedoch zu Umsatzrückgängen. So verzeichnete das Rohstoffhandelsgeschäft des Konzerns einen Umsatzeinbruch von rund 50 Mio. €. Dagegen stieg die Nachfrage im Tenside-Segment sowie im Geschäftsbereich Körperpflegeprodukte und im Geschäftsbereich Haushalts- und Industriereiniger (inklusive Desinfektionsmittel) insbesondere im zweiten Quartal 2020 so stark an, dass sie nicht vollständig bedient werden konnte. Der Einbruch der Rohstoffpreise führte allerdings auch dazu, dass sich die Gesellschaften auf der Beschaffungsseite günstiger mit Rohstoffen zur Produktion eindecken konnten. Dies begründet auch im Wesentlichen die im Vorjahresvergleich niedrigeren Niveaus an Vorratsvermögen sowie an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das intermodale Transportgeschäft zog nach dem Einbruch im zweiten Quartal wieder an und stützte insgesamt unsere Lieferkettenstabilität in Europa. Den Produktionsbetrieb der Siliziummetall-Anlage in Island mussten wir aufgrund massiver Preisrückgänge und Anlagenstopps auf der Kundenseite vorübergehend einstellen. Begleitet wurde dieser Stillstand von Personalkürzungen. Wegen der beschriebenen wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Veränderungen durch die Coronavirus-Pandemie, überprüfte die Konzernleitung das Expected-Credit-Loss (ECL)-Modell hinsichtlich der Einschätzungen und Berücksichtigung aller relevanten Faktoren. Die PCC-Gruppe hatte im Geschäftsjahr 2020 keine wesentlichen Forderungsausfälle zu verzeichnen. Die Aktivitäten der PCC-Gruppe haben kein signifikantes einzelnes Branchen-Exposure, sondern vornehmlich Kundenbonitätsrisiken. Infolgedessen blieb der Ansatz zur Ermittlung eines Ausfallsrisikos bei künftig zu erwartenden Forderungsausfällen unverändert zum Vorjahr. Die Überwachung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt fortwährend und wurde hinsichtlich möglicher pandemiebedingter Ausfälle verstärkt. Die wesentlichen Geschäftsbereiche der PCC-Gruppe führten im Laufe des Geschäftsjahres oder im Rahmen der Aufstellung ihrer Jahresabschlüsse Werthaltigkeitsprüfungen ihrer Vermögenswerte sowie der Geschäfts- und Firmenwerte durch. Anlass für diese Prüfungen waren Veränderungen im Marktumfeld, Währungsentwicklungen sowie damit verbundene aktualisierte Planungsrechnungen. Mit Ausnahme des nachfolgend erläuterten Sachverhalts im Geschäftsbereich Streichhölzer, ergab sich hieraus insgesamt gesehen jedoch kein wesentlicher Wertminderungsbedarf. In der abgelaufenen Periode wurden Wertminderungen in Höhe von 2,7 Mio. € erfasst. Im Rahmen der Überprüfung der Marktfähigkeiten wurden die Geschäfte von zwei Gesellschaften in der Region Deutschland zusammengefasst und Doppeltstrukturen aufgelöst. Das Online-Handelsgeschäft mit chemischen Rohstoffen, bislang unter der distripark GmbH, Oberhausen, geführt, wurde auf die PCC Trade & Services GmbH, Duisburg, verschmolzen. Die Aktivitäten im Geschäftsbereich Streichhölzer wurden aufgrund der nur unzureichenden Zukunftsfähigkeit eingestellt und anschließend in die ordnungsmäßige Liquidation überführt. Einige Gesellschaften in Deutschland und auch im Ausland konnten von pandemiebedingten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Kurzarbeitergeld und Stundungen von Zahlungen an die öffentliche Hand, profitieren. Keine der Konzerngesellschaften nutzte staatliche Finanzierungshilfen aus den verschiedenen Corona-Hilfspaketen. Über die genannten Effekte hinaus konnten wir keine pandemiebedingten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der PCC-Gruppe feststellen. Die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie ist nach wie vor dynamisch, was auch weiterhin zu erhöhten Risiken hinsichtlich der Wertschöpfung mit und der Werthaltigkeit von Vermögenswerten führen könnte. Die in der Weltwirtschaft weiterhin vorherrschende Unsicherheit könnte Lieferanten, Kunden und andere Geschäftspartner belasten und zum Beispiel zu einer Unterbrechung von Lieferketten, Zahlungsausfällen oder betrieblichen Änderungen führen. Die PCC-Gruppe wird die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie weiterhin sorgfältig überwachen. Dies gilt auch für die Auswirkungen auf Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie wesentliche Annahmen in Bezug auf Geschäfts- oder Firmenwerte. Sachanlagen Sachanlagen werden gemäß IAS 16 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Kosten für Reparatur und Wartung von Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand erfasst. Eine Aktivierung erfolgt für turnusmäßige Wartungen von Großanlagen oder beim Austausch von wesentlichen Komponenten, sofern ein zusätzlicher künftiger Nutzen erwartet wird. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Zu den Nutzungsdauern von Vermögenswerten aus Leasingverhältnissen wird auf Abschnitt (21) verwiesen. Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wertaufholungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende jedes Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Immobilien, die als Finanzinvestition zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden, sind mit ihren Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten aktiviert. Wertaufholungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst, Wertminderungen in den Abschreibungen. Vermögenswerte dieser Kategorie werden nach dem Anschaffungskostenmodell bilanziert und mit einer Nutzungsdauer von 35 Jahren planmäßig linear abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen bilanziert. Sind die Voraussetzungen für die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten erfüllt, werden auch diese aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert und grundsätzlich linear über die geschätzte Nutzungsdauer zwischen drei und 40 Jahren abgeschrieben. Sie beinhalten im Wesentlichen Konzessionen zum Betrieb von technischen Anlagen. Die im Konzern aktivierten immateriellen Vermögenswerte haben – ausgenommen Geschäfts- oder Firmenwerte – begrenzte Nutzungsdauern. Die Kosten für Forschung und Entwicklung werden nach IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ bilanziert. Die Forschungskosten werden bei ihrer Entstehung als Aufwand gebucht. Die Entwicklungskosten werden unter bestimmten Voraussetzungen (siehe IAS 38.57) in Abhängigkeit vom möglichen Ergebnis der Entwicklungsaktivitäten aktiviert. Entwicklungskosten eines Projekts qualifizieren sich zur Aktivierung, wenn das Projekt technisch realisierbar und daher eine interne Nutzung oder ein Verkauf des Vermögenswerts möglich ist und auch die Absicht sowie die Mittel bestehen, diesen fertigzustellen und zu nutzen oder zu verkaufen. Die Einschätzung dieses möglichen Ergebnisses erfordert wesentliche Annahmen durch die jeweilige Geschäftsleitung. Des Weiteren muss der Konzern belegen, dass die Ausgaben, welche dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnen sind, zuverlässig ermittelt werden können. Vorräte Bei den Vorräten handelt es sich um jene Vermögenswerte, die im Rahmen der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe), die sich in der Herstellung befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen des normalen Geschäftsverlaufs zum Verkauf gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren). Der erstmalige Ansatz erfolgt zu Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten. Die Folgebewertung der Vorräte erfolgt aus den auf Basis des First-In-First-Out-Verfahrens (FIFO) oder auf Basis der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- oder Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, je nachdem welcher Wert niedriger ist, das heißt, sie erfolgt aus dem im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlös abzüglich noch anfallender Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Fremdkapitalkosten Direkt zurechenbare Fremdkapitalkosten, die im Rahmen des Erwerbs, des Baus oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts anfallen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Sie werden bis zu dem Zeitpunkt aktiviert, ab dem der Vermögenswert für die vorgesehene Nutzung bereit ist. Dabei wird der jeweilige Fremdkapitalkostensatz angesetzt. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode aufwandswirksam erfasst, in der sie anfallen. Finanzinstrumente Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn die PCC SE oder eines ihrer Tochterunternehmen bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten auslaufen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Marktübliche Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden grundsätzlich zum Handelstag angesetzt, also dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf beziehungsweise zum Verkauf verpflichtet. Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden anhand ihrer Beschaffenheit und ihres jeweiligen Verwendungszwecks nach IFRS 9 in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt: (a) Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (aC) Finanzielle Vermögenswerte werden in die Kategorie aC eingeordnet, wenn sie im Rahmen eines auf die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme ausgerichteten Geschäftsmodells gehalten werden (strenge Geschäftsmodellbedingung). Zudem muss der Vermögenswert so ausgestaltet sein, dass er nur zu zeitlich festgelegten Zahlungsströmen führt, die Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag darstellen (Zahlungsstrombedingung). Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich in die Kategorie aC eingeordnet, es sei denn, es handelt sich um ausschließlich zu Handelszwecken gehaltene Finanzpassiva, Derivate oder Verbindlichkeiten, für welche die Fair-Value-Option ausgeübt wurde. Der Bewertungskategorie aC werden in der PCC-Gruppe die „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ zugeordnet sowie Forderungen und Ausleihungen, die in den Positionen „Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“ und „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen sind. Zudem fallen „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“ unter diese Bewertungskategorie. Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten, mit Ausnahme von Derivaten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Zugangsbewertung erfolgt für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem Nennwert der Forderung beziehungsweise dem ausgereichten Kreditbetrag entspricht. Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche langfristige Forderungen und Kredite werden zum Barwert angesetzt. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb oder der Emission von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten zuzurechnen sind, werden dem beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte oder finanziellen Verbindlichkeiten hinzugerechnet. Die Folgebewertung der Finanzinstrumente der Kategorie aC erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die Wertänderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. (b) Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (FVtOCI) Finanzielle Vermögenswerte werden in die Kategorie FVtOCI eingeordnet, wenn sie in einem Geschäftsmodell gehalten werden, um sowohl vertraglich vereinbarte Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch Verkäufe zu tätigen (gemilderte Geschäftsmodellbedingung). Zudem muss der Vermögenswert so ausgestaltet sein, dass er nur zu zeitlich festgelegten Zahlungsströmen führt, die Zins- und Tilgungszahlungen für eine Kapitalüberlassung darstellen (Zahlungsstrombedingung). Eigenkapitaltitel erfüllen nie die Zahlungsstrombedingung, können aber freiwillig als FVtOCI bewertet werden. Im PCC-Konzern werden Anteile an Tochterunternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert werden, der Bewertungskategorie FVtOCI zugeordnet. Zudem fallen Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden, darunter. Finanzielle Verbindlichkeiten dürfen grundsätzlich nicht der Kategorie FVtOCI zugeordnet werden. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in den überwiegenden Fällen den Anschaffungskosten entspricht. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb oder der Emission von finanziellen Vermögenswerten zuzurechnen sind, werden dem beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte hinzugerechnet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden im Rahmen der Folgebewertung erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt und erst bei Abgang erfolgswirksam erfasst (Recycling). Dagegen werden erfasste Beträge aus Eigenkapitaltiteln bei Abgang des Finanzinstruments erfolgsneutral innerhalb des Eigenkapitals umgegliedert (kein Recycling). (c) Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (FVtPL) Alle Finanzinstrumente, die nicht die Zugangsbedingungen der beiden erstgenannten Kategorien erfüllen, sind grundsätzlich der Kategorie FVtPL zuzuordnen. Dazu zählen Eigenkapitaltitel, sofern sie nicht freiwillig der Kategorie FVtOCI zugeordnet wurden, Derivate und alle weiteren Finanzinstrumente, die zu Handelszwecken gehalten werden. Zudem kann in bestimmten Fällen die Fair-Value-Option für die Klassifizierung von Finanzinstrumenten freiwillig, aber unwiderruflich ausgeübt werden. Die Zugangs- und die Folgebewertung von Finanzinstrumenten der Kategorie FVtPL erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten zuzurechnen sind, werden sofort ergebniswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wird eine bilanzielle Vorsorge für erwartete Wertminderungen erfasst. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden dazu auf Basis historischer Ausfälle und in die Zukunft gerichteter Schätzungen erwartete Ausfallraten ermittelt (Stufe 2 des Wertminderungsmodells). Um sowohl dem Geschäftsmodell als auch der jeweiligen Kundenstruktur und dem wirtschaftlichen Umfeld der geografischen Region Rechnung zu tragen, werden für die einzelnen Konzerngesellschaften spezifische Ausfallraten ermittelt. Eine zusätzliche Differenzierung erfolgt durch die Klassifizierung des Forderungsportfolios anhand der Dauer der Überfälligkeiten. Liegen objektive Hinweise dafür vor, dass Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder sonstige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte als wertgemindert anzusehen sind, werden diese einzeln auf eine Wertminderung geprüft (Stufe 3 des Wertminderungsmodells). Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Insolvenzverfahren über den Schuldner einer Forderung eröffnet wurde oder andere substanzielle Hinweise auf eine Wertminderung, beispielsweise eine deutliche Verschlechterung der Bonität, vorliegen. Die Wertberichtigungen werden über ein aktivisches Wertberichtigungskonto erfasst. Erst bei Uneinbringlichkeit der Forderung werden der Bruttowert und die Wertberichtigung ausgebucht. Für Vertragsvermögenswerte und sonstige finanzielle Vermögenswerte werden aus Wesentlichkeitsgesichtspunkten keine erwarteten Wertminderungen ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von welcher Art der abgesicherte Posten ist. Der PCC-Konzern designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente entweder (a) als Sicherung des beizulegenden Zeitwerts eines bilanzierten Vermögenswerts, einer Verbindlichkeit oder einer bilanzunwirksamen festen Verpflichtung (Fair-Value-Hedge), (b) als Sicherung gegen bestimmte Risiken schwankender Zahlungsströme (Cash-flow-Hedge), die mit einem bilanzierten Vermögenswert, einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbunden sind, oder (c) als Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Net-Investment-Hedge). Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr lagen im PCC-Konzern lediglich Cashflow-Hedges vor. Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrundeliegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und auch fortlaufend eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die für eine Absicherung des Cashflows bestimmt sind und als Cashflow-Hedge designiert wurden, wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Der ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird dagegen direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden in derjenigen Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Wenn ein Sicherungsgeschäft ausläuft, veräußert wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte zukünftige Transaktion eintritt. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Im Rahmen von offenem Factoring verkaufte Forderungen werden zum Zeitpunkt des Ankaufs durch den Factor ausgebucht. Lediglich der verbleibende quotale Betrag, der nicht angekauft wird, bleibt in den Forderungen ausgewiesen. Im Rahmen des stillen Factorings erfolgt die Ausbuchung der Forderung erst zum Zeitpunkt der Zahlung durch den Factor. Gleichzeitig wird auf einem Abrechnungskonto gegenüber dem Factor im Bereich der sonstigen Vermögenswerte eine Forderung ausgewiesen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände und Schecks sowie Bankguthaben mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten sowie kurzfristig hochliquide finanzielle Vermögenswerte. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und damit in Zusammenhang stehende Schulden Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte sind mit dem Buchwert oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten zu bewerten, je nachdem, welcher Wert niedriger ist. Planmäßige Abschreibungen werden ausgesetzt. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte sowie damit im Zusammenhang stehende Schulden werden in der Bilanz in gesonderten Posten ausgewiesen. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Kontokorrentkredite Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, aus Kontokorrentkrediten sowie sonstige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt, und sich die Vermögensbelastung zuverlässig schätzen lässt. Langfristige Rückstellungen werden mit dem Barwert der künftigen Vermögensabflüsse angesetzt und über den Zeitraum bis zur erwarteten Inanspruchnahme aufgezinst. Ertragsteuern Der PCC-Konzern bilanziert latente Steuern nach IAS 12 für Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz und ihren Steuerwerten. Latente Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich für alle steuerbaren temporären Differenzen erfasst – jedoch Ansprüche aus latenten Steuern nur, insoweit es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Nutzung der Ansprüche zur Verfügung stehen. Der Buchwert der latenten Ertragsteueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verrechnet werden kann. Früher nicht bilanzierte latente Ertragsteueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es aus aktueller Sicht wahrscheinlich geworden ist, dass zukünftige zu versteuernde Ergebnisse die Realisierung des latenten Steueranspruchs gestatten. Latente Steuerverbindlichkeiten und latente Steueransprüche werden miteinander verrechnet, wenn ein Recht auf Aufrechnung besteht und sie von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Laufende Steuern werden auf der Grundlage von steuerlichen Einkünften der Gesellschaft für die Periode berechnet. Es werden dabei die zum Bilanzstichtag gültigen Steuersätze der jeweiligen Gesellschaft zugrunde gelegt. Leasing Leasingvereinbarungen werden im Einklang mit IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ bilanziert. Ein Leasingverhältnis liegt vor, wenn ein Vertrag für einen festgelegten Zeitraum zur Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts berechtigt und dafür im Gegenzug ein Entgelt gezahlt wird. Leasingverhältnisse, bei denen die PCC als Leasingnehmer auftritt, werden zu Beginn ihrer Laufzeit nach dem sogenannten Nutzungsrechtsmodell bilanziert. Für Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten (kurzfristige Leasingverhältnisse) sowie bei Leasingvereinbarungen über Vermögenswert mit geringem Wert wird die Anwendungserleichterung des IFRS 16.5 in Anspruch genommen. Der Ansatz von Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit entfällt. Stattdessen werden die Zahlungen linear als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten gehen sämtliche vertraglich festgelegte Zahlungsverpflichtungen ein. Auf eine Trennung der Zahlungen für Leasing- und etwaige Nichtleasingkomponenten wird unter Anwendung des Wahlrechts nach IFRS 16.15 verzichtet. Die bestehenden Zahlungsverpflichtungen werden mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz der PCC-Gruppe abgezinst, sofern die Bestimmung des impliziten Zinssatzes nicht möglich ist und der so ermittelte Barwert als Leasingverbindlichkeit passiviert. Das korrespondierende Nutzungsrecht wird in gleicher Höhe angesetzt. Anfänglich direkte Kosten sowie geleistete Vorauszahlungen erhöhen den Zugangswert des Nutzungsrechts, erhaltene Leasinganreize mindern ihn. In der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht linear über die Leasinglaufzeit oder die wirtschaftliche Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts abgeschrieben, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist. Die Leasingverbindlichkeit wird nach der Effektivzinsmethode fortentwickelt. Vertraglich festgelegte Verlängerungs-, Kauf- und Kündigungsoptionen sichern der PCC beim Abschluss von Leasingvereinbarungen zukünftige betriebliche Flexibilität, erfordern aber auch Ermessensentscheidungen. Bei der Bestimmung der Leasinglaufzeit werden sämtliche gegenwärtigen Erkenntnisse und zukünftigen Erwartungen einbezogen, die für die Ausübung oder Nichtausübung der Optionen sprechen. Sofern mit hinreichender Sicherheit von der Ausübung der Verlängerungsoption ausgegangen wird, umfasst die unterstellte Laufzeit auch diese Perioden. Eine Änderung der Laufzeit wird berücksichtigt, sofern sich im Zeitablauf die Einschätzung der hinreichend sicheren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung der bestehenden Option ändert. Leasingverhältnisse, bei denen die PCC als Leasinggeber auftritt, werden abhängig von der Verteilung der Chancen und Risiken als Operating- oder Finance-Leasingverhältnis klassifiziert. Im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen bilanziert die PCC den Vermögenswert und vereinnahmt die Leasingzahlungen als Ertrag linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Bei der Klassifizierung als Finance-Leasingverhältnis erfasst die PCC eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts des identifizierten Vermögenswerts und behandelt die Zahlungen des Leasingnehmers als Tilgungsleistung beziehungsweise Zinsertrag. Die PCC tritt im Regelfall als Leasingnehmer auf. Umsatzrealisierung Die PCC-Gruppe realisiert ihre Umsatzerlöse gemäß IFRS 15 im Wesentlichen in den Segmenten der Sparte Chemie durch den Vertrieb selbst produzierter chemischer Rohstoffe und durch den Handel mit chemischen Rohstoffen und Waren sowie in der Logistiksparte, indem umfassende Logistik- und Transportdienstleistungen erbracht werden. Des Weiteren erzielt der Konzern in der Energiesparte Umsatzerlöse aus Stromerzeugung und -handel sowohl auf der Basis konventioneller als auch erneuerbarer Energiequellen. Bei der Erfassung von Umsatzerlösen folgt der Konzern dem Fünf-Schritte-Modell des IFRS 15:
Die Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuer, Skonti, Boni und Rabatten entweder zu dem Zeitpunkt oder über den Zeitraum realisiert, in dem der Kunde Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und/oder Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Der überwiegende Teil der Leistungsverpflichtungen des PCC- Konzerns wird zu einem Zeitpunkt erbracht. Die relativ betrachtet untergeordnete Umsatzrealisierung über einen Zeitraum kommt vor allem im Energie-Segment beim Verkauf von Strom sowie bei der Erbringung von Dienstleistungen vor. Grundsätzlich liegt den Umsatzgeschäften der PCC-Gruppe keine wesentliche Finanzierungskomponente zugrunde. Das Zahlungsziel beträgt durchschnittlich 13 Tage. Der Konzern bilanziert Vertragsverbindlichkeiten für noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen, aber vom Kunden bereits erbrachte Gegenleistungen und weist diese Beträge unter den sonstigen Verbindlichkeiten in der Bilanz aus. Erfüllt der Konzern hingegen eine Leistungsverpflichtung, wird der Anspruch auf Gegenleistung im Konzern als Vertragsvermögenswert in den übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert, sofern dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist. Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden zu dem Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand nach IAS 20 werden im Konzernabschluss der PCC-Gruppe als passive Rechnungsabgrenzungsposten erfasst, insofern Sicherheit darüber besteht, dass die Bedingungen, die in Verbindung mit den Zuwendungen stehen, erfüllt werden und die Zuwendungen auch gewährt werden. Die erfolgswirksame Auflösung erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen über die Abschreibungsdauer des damit geschaffenen Vermögenswerts. Exploration und Evaluierung von Bodenschätzen Ausgaben für fündige Explorationsbohrungen sowie für nichtfündige Entwicklungsbohrungen werden im Einklang mit IFRS 6 aktiviert. Diese Ausgaben werden bis zur Exploration grundsätzlich als Anlagen im Bau ausgewiesen. Bei positivem Fund und Produktionsbeginn erfolgt die Umbuchung in die Position „Technische Anlagen und Maschinen“. Die aktivierten Aufwendungen werden über die durch Gutachten ermittelten maximalen Förderjahre abgeschrieben. Sollte eine jährlich stattfindende Überprüfung der Funde dazu führen, dass sich diese Laufzeit gegebenenfalls ändert, wird die Abschreibungsdauer daraufhin angepasst. Eine in späteren Perioden ebenso mögliche Feststellung der Unbrauchbarkeit des Funds führt zur außerplanmäßigen Abschreibung. Umrechnung von Fremdwährungen Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Mutterunternehmens, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon ausgenommen sind Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie als Absicherung einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb bilanziert werden. Diese werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition direkt im Eigenkapital und erst bei deren Abgang in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Aus den Umrechnungsdifferenzen dieser Fremdwährungskredite entstehende latente Steuern werden ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst. Für Unternehmen, deren funktionale Währung der Euro ist, gilt: Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, sind mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umzurechnen. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, sind mit dem Kurs umzurechnen, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist. Jegliche Vermögenswerte und Schulden, welche aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs resultieren, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskassakurs umgerechnet. Für Unternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, gilt: Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtag in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum gewichteten Durchschnittskurs des Geschäftsjahres. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil im Eigenkapital erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam aufgelöst. Die Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Währungen sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Verwendung von Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020 in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Einschätzungen und Annahmen durch die Geschäftsleitung, die sich auf die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie auf Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres auswirken. Die Hauptanwendungsbereiche für Annahmen und Schätzungen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauern von langfristigen Vermögenswerten sowie im Ansatz und in der Bewertung von sonstigen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen sowie Ertragsteuern. Schätzungen fließen auch in die Bestimmung von Leasinglaufzeiten ein sowie in die Berechnung des Abzinsungssatzes im Rahmen der Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Des Weiteren ist es für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts erforderlich, den Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, zu ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswerts bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen. Die Buchwerte der von Schätzungen betroffenen Positionen sind den entsprechenden folgenden Kapiteln dieses Anhangs beziehungsweise der Bilanz zu entnehmen. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung(6) Umsatzerlöse Der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 belief sich auf 716,8 Mio. € (Vorjahr: 767,5 Mio. €). Darin enthalten sind 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) Umsatzerlöse aus Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn der Berichtsperiode. Die Umsatzerlöse setzen sich aus 621,2 Mio. € aus dem Verkauf von Waren und 95,6 Mio. € aus der Erbringung von Dienstleistungen zusammen, wobei sich die Erbringung von Dienstleistungen vorranging auf Transportdienstleistungen bezieht. Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren bezieht sich auf die Herstellung und den Vertrieb von chemischen Produkten, welche im Wesentlichen zu einem Zeitpunkt realisiert werden. Insgesamt belief sich die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung auf 697,9 Mio. € und die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung auf 18,9 Mio. €. Der Konzernumsatz verteilt sich in den Berichtssegmenten auf verschiedene geographische Märkte. Dazu wird auf die Segmentberichterstattung in Abschnitt (17) verwiesen. (7) Andere aktivierte Eigenleistungen Die aktivierten Eigenleistungen ergeben sich im Wesentlichen aus Herstellungskosten von Leistungen oder Vermögenswerten, welche aktiviert wurden. Eventuelle Zwischengewinne sind, soweit wesentlich, eliminiert. Die Position verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 14,0 Mio. € auf 8,9 Mio. €. (8) Materialaufwand
Der Materialaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 29,8 Mio. € beziehungsweise 5,6 % auf 500,1 Mio. €. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die infolge der Corona-Krise eingebrochenen Rohstoffpreise, die sich erst im vierten Quartal 2020 wieder stabilisierten. Positiv wirkten sich auch fortlaufende Optimierungen im Rohstoffmix sowie in den Produktionsprozessen und der damit einhergehende reduzierte Rohstoffeinsatz aus. (9) Personalaufwand
Der Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr inflationsbedingt von 94,6 Mio. € um 3,3 Mio. € oder 3,5% auf 97,9 Mio. €. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzierte sich zum Stichtag hingegen um 11,4 % von 3.583 auf 3.176. Der Rückgang ist insbesondere durch den Abgang der entkonsolidierten Gesellschaften sowie auf die vorübergehende Stilllegung des Produktionsbetriebs in Island und die damit verbundenen Entlassungen zurückzuführen. Zudem führten Restrukturierungsmaßnahmen infolge der Coronavirus-Pandemie innerhalb der PCC-Gruppe zum Abbau von Doppelstrukturen. In 2020 führte die Nutzung von Kurzarbeit in Deutschland zu Ansprüchen auf die Erstattung von Arbeitsentgelt sowie Sozialversicherungsbeiträgen, welche hier ausgewiesen sind.
Im Jahresdurchschnitt 2020 waren insgesamt 3.383 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.542) in den Gesellschaften der PCC-Gruppe beschäftigt. Das sind 159 oder 4,5 % weniger als im Vorjahr. Die nachfolgenden Darstellungen zeigen, wie sich die Mitarbeiterzahl zum Bilanzstichtag nach Konzernsegmenten aufteilt. Die übergreifenden Servicefunktionen werden im Segment Holding/Projekte geführt. Auch die Siliziummetall-Anlage der PCC BakkiSilicon hf., Húsavík (Island), ist diesem Segment zugeordnet. Geografisch verteilte sich die Anzahl der Mitarbeiter zum Bilanzstichtag wie folgt: (10) Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 14,3 Mio. € im Vorjahr um 21,2 Mio. € auf 35,5 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Vereinnahmung von Vertragsstrafen in Höhe von 14,2 Mio. € zurückzuführen. Davon entfielen allein 13,6 Mio. € auf Entschädigungszahlungen aus Garantie- sowie Vergleichsfällen im Rahmen der verspäteten Inbetriebnahme der beiden Öfen der Siliziummetall-Anlage in Island. Ein weiterer Grund für den Anstieg sind im Geschäftsjahr vereinnahmte Kompensationszahlungen im Zusammenhang mit CO 2 -Zertifikaten in Höhe von 4,7 Mio. €. Diese wurden vom polnischen Staat als Ausgleich für Preiserhöhungen bei CO 2 -Zertifikaten geleistet. Der Ertrag aus Entkonsolidierungen in Höhe von 4,0 Mio. € entfällt im Wesentlichen auf die PCC Consumer Products Czechowice S.A. i.L., die aufgrund des Liquidationsbeschlusses Ende 2020 aus dem Konsolidierungskreis ausschied, sowie auf die bulgarische Projektgesellschaft Novi Energii OOD, die Ende 2020 an einen lokalen Mitgesellschafter veräußert wurde. Die Erträge aus dem Verkauf von Energieeffizienzzertifikaten betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,5 Mio. € und lagen damit nur geringfügig unter dem Vorjahreswert von 2,7 Mio. €. Diese Zertifikate wurden für besonders energiesparende Investitionen auf Antrag kostenfrei gewährt. Sämtliche Stücke, die nicht zur Deckung eigener Energiemengen notwendig waren, wurden veräußert. Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Erträge setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind. (11) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Im Berichtsjahr 2020 verringerten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 2,2 Mio. € oder 3,1 % von 72,0 Mio. € auf 69,8 Mio. €. Die Position Instandhaltung und Reparaturen stellt mit 11,8 Mio. € wie im Vorjahr den stärksten Einzelposten dar. Die Aufwendungen entfielen im Wesentlichen auf das anlagenintensive Geschäft der Chemie-Segmente. Die Position der sonstigen Steuern enthält alle Steueraufwendungen, bei denen es sich nicht um Steuern vom Einkommen und vom Ertrag handelt. Die inländischen und ausländischen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern sind separat im Steuerergebnis ausgewiesen und in Abschnitt (16) erläutert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen die sonstigen Steuern mit 6,2 Mio. € um 0,8 Mio. € über dem Vorjahreswert von 5,4 Mio. €. Der Rückgang der EWB und ECL auf Forderungen von 1,7 Mio. € im Vorjahr auf 0,5 Mio. € im Berichtsjahr resultiert im Wesentlichen aus der im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Wertberichtigung einer Forderung in Höhe von 1,0 Mio. € aufgrund der Insolvenz eines Kunden im Segment Spezialchemie. Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in der aktuellen Berichtsperiode mit 10,4 Mio. € erfasst (Vorjahr: 14,8 Mio. €). (12) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen
Aufgrund der Verlustzuweisungen, die den Equity-Wertansatz der OOO DME Aerosol, Pervomaysky (Russland), übersteigen, wird die Equity-Methode für diese Gesellschaft ausgesetzt. Die Verluste werden in einer Nebenbuchhaltung fortgeführt und mit künftigen Gewinnen zunächst verrechnet, bevor ein positiver Ergebnisanteil in der Konzernergebnisrechnung ausgewiesen wird. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 betragen die kumulierten Verluste 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €). Im Berichtsjahr sind damit Verluste in Höhe von 3,9 Mio. € nicht erfasst worden. Der im Vorjahr in der Nebenbuchhaltung festgestellte negative Equity-Wertansatz der IRPC Polyol Company Ltd., Bangkok (Thailand), in Höhe von -0,6 Mio. € konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeglichen werden. Dazu beigetragen hat, neben dem positiven Jahresergebnis der Gesellschaft selbst, insbesondere die durchgeführte Kapitalerhöhung von 1,0 Mio. €. Der Verkauf von 50 % der Anteile an der PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), an den Joint-Venture-Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Die Gesellschaft wird daher nun ebenfalls in der Position der at Equity bewerteten Beteiligungen geführt. Zum 31. Dezember 2020 beträgt der Equity-Wert der Gesellschaft 1,6 Mio. €. Die sonstigen Veränderungen beziehen sich auf Währungskurseffekte.
(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte
Die Abschreibungen erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 16,8 Mio. € oder 30,2 % auf 72,5 Mio. €. Der deutliche Anstieg resultiert im Wesentlichen aus abgeschlossenen Investitionen des breit angelegten Investitionsprogramms der PCC-Gruppe der vergangenen Jahre. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens entfielen auf gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte. Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wurden weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch im Vorjahr vorgenommen. Weitere Informationen zum Goodwill sind in Abschnitt (19) zu finden. Im Geschäftsjahr 2020 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €) vorgenommen. Ein Großteil davon resultiert aus der Einleitung des Liquidationsverfahrens der polnischen Streichholzfabrik und der damit verbundenen Neubewertung der Vermögenswerte zu Liquidationswerten. Im Vorjahr entfielen die außerplanmäßigen Abschreibungen hauptsächlich auf Sachanlagen in den Segmenten Energie, Chlor und Holding/Projekte. (14) Ergebnis aus Zinsen Das Ergebnis aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen sank um 43,0 % von -24,3 Mio. € im Vorjahr auf -34,7 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Einzelposten sind in der nachfolgenden Tabelle detailliert aufgelistet.
Die größte Einzelposition war wie im Vorjahr die Position des Zinsaufwands aus Anleihen, die mit 19,5 Mio. € um 4,1 Mio. € über dem Vorjahreswert von 15,3 Mio. € lag. Sowohl die Muttergesellschaft der PCC-Gruppe als auch mehrere Tochtergesellschaften emittieren Anleihen zur Finanzierung von Investitionen sowie zur Refinanzierung fälliger Verbindlichkeiten. In Abschnitt (32) findet sich eine detaillierte Darstellung der Verbindlichkeiten aus Anleihen und deren Laufzeiten. Der größte absolute Anstieg um 5,3 Mio. € auf 14,5 Mio. € zum Bilanzstichtag ist hingegen bei den Zinsen aus Bankverbindlichkeiten zu verzeichnen und resultiert aus der Beendigung der Kapitalisierung von Bauzeitzinsen. Zinsen, die auf Investitionsprojekte entfallen, die einen qualifizierten Vermögenswert darstellen, werden gemäß IAS 23 in deren Bauzeit aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Zinsaufwendungen in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 16,8 Mio. €) aktiviert. Der Finanzierungskostensatz betrug 4,5 % (Vorjahr: 6,7 %). Der gewichtete Zinssatz aller zinstragenden Verbindlichkeiten betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,6 % und lag damit um 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreszins von 4,8 %. (15) Ergebnis aus Währungsumrechnungen
Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung sind im Finanzergebnis ausgewiesen. Sowohl die Aufwendungen als auch die Erträge aus Währungsumrechnungen erhöhten sich im Jahresvergleich. Im Saldo ergibt sich ein negatives Ergebnis von -8,6 Mio. €, um 9,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 0,5 Mio. €. Insbesondere die starke Abwertung des polnischen Złotys in Verbindung mit monetären Posten in Fremdwährung, führen zu diesem Ergebnis. (16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag/Steueraufwand
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die ergebniswirksam erfassten latenten Steuern ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- und Ertragsteuern zusammen. In den sonstigen Steuern in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 5,4 Mio. €) sind Grundsteuern, Vermögenssteuern und sonstige vergleichbare Steuerarten enthalten. Sie sind den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Die effektive Steuerquote des PCC-Konzerns lag im Berichtsjahr bei -3,9 % (Vorjahr: 63,5 %). Die Unterschiede zwischen dem für 2020 in Deutschland geltenden, gegenüber dem Vorjahr unveränderten Ertragsteuersatz von 30 % und den effektiven Ertragsteuern lassen sich wie folgt überleiten:
In einzelnen Konzerngesellschaften existieren steuerlich nutzbare Verlustvorträge. Nachfolgend sind die Zeitbänder angegeben, in denen steuerliche Verlustvorträge genutzt werden können, auf die latente Steuern gebildet wurden. Der Betrag erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 54,0 Mio. €, was im Wesentlichen aus Anlaufverlusten der isländischen Gesellschaft resultiert. Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, belaufen sich auf 125,7 Mio. € (Vorjahr: 136,8 Mio. €) und entstanden im Wesentlichen in der Konzernholding.
Segmentberichterstattung(17) Berichterstattung nach Segmenten Die PCC-Gruppe ist aktuell mit rund 3.200 Mitarbeitern an 40 Standorten in 18 Ländern aktiv. Das Beteiligungsportfolio der PCC SE ist in acht Segmente gegliedert. Die sieben Segmente Polyole, Tenside, Chlor, Spezialchemie, Konsumgüter, Energie und Logistik tragen die operative Verantwortung. Diesen Segmenten sind 18 Geschäftsfelder zugeordnet, die von den internationalen Gesellschaften und Einheiten der PCC gesteuert werden. Das achte Segment Holding/Projekte, dem neben der Holdinggesellschaft PCC SE noch weitere Gesellschaften und Einheiten angehören, erbringt überwiegend zentrale Konzerndienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Unternehmensentwicklung, Informationstechnologie, Umweltschutz, Standortmanagement, Forschung und Entwicklung sowie Technik und Instandhaltung. Sparten, Segmente und Geschäftsfelder des PCC-Konzerns Die Bündelung der Geschäfte in die sieben operativen Segmente stärkt das Heben von Synergieeffekten und schärft das Profil der einzelnen Bereiche. Damit unterstreicht der PCC-Konzern seine Strategie des aktiven Beteiligungsportfolio-Managements und der fortlaufenden Optimierung seines Portfolios. Das Management von Assets beziehungsweise Beteiligungen und die Prüfung weiterer Akquisitionen mit dem Ziel der kompetenznahen Diversifikation in neue Marktsegmente stehen im Mittelpunkt der Konzernpolitik. Langfristig sollen damit nachhaltiges Wachstum gesichert und die Unternehmenswerte kontinuierlich gesteigert werden. Das Segment Polyole umfasst die Geschäftsbereiche Polyole und Polyurethan-Systeme. Diese Produkte bilden die Grundlage von PU-Schaumstoffen, die ein breites Anwendungsspektrum in einer Vielzahl von Branchen besitzen: von der PCC-Schaumstofftechnologie iPoltec ® für Hochkomfortmatratzen bis zu PU-Schaumsystemen für die effektive und klimaschonende Wärmedämmung von Gebäuden. Im Segment Tenside sind die Geschäftsbereiche Anionische Tenside, Nichtionische Tenside und Betaine (Amphotere Tenside) gebündelt. Durch ihre Wirkungsvielfalt aus Schäumen, Benetzen, Emulgieren und Reinigen sind Tenside Hauptbestandteil vieler Produkte. So sorgen sie etwa in Zahncremes für den Reinigungseffekt und die Schaumbildung sowie in Geschirrspülmitteln dafür, dass sich Schmutz von der Oberfläche löst. Chlor bildet den Ausgangspunkt der Wertschöpfungskette vieler anderer Produkte in den Segmenten der PCC-Chemiesparte. Es ist auch aus dem Alltag vieler Menschen kaum wegzudenken: Beim Baden im Schwimmbad schützt es zum Beispiel als Desinfektionsmittel vor Krankheitserregern. Aber auch in der Wasserwirtschaft und in der Petrochemie kommen Chlor, das die PCC umweltschonend mit der Membrantechnologie herstellt, und Chlor-Folgeprodukte zum Einsatz. Die Spezialchemie ist das umsatzstärkste Segment der PCC. Ihre Produkte reichen von phosphorbasierten Flammhemmern sowie Weichmachern, Stabilisatoren und Schmiermitteln über Zusatzmittel für Hydrauliköle bis hin zu Additiven, die die Verarbeitung von Frischbeton verbessern oder Farben und Lacken ihren Glanz verleihen. Zu dem Segment zählen weiterhin der Rohstoffhandel der PCC-Gruppe und der Quarzit-Steinbruch in Polen. Das Segment Konsumgüter umfasst das Geschäftsfeld Haushaltsreiniger und Desinfektionsmittel, Industriereiniger, Waschmittel sowie Körperpflegeprodukte mit polnischen Eigenmarken wie ROKO Professional und Flo. Das bisherige Geschäftsfeld Streichhölzer und Anzünder wird im Rahmen der Einstellung des relevanten Geschäftsbetriebs nicht mehr geführt. Das Energie-Segment umfasst als Hauptumsatzträger das Geschäftsfeld Konventionelle Energien, zu dem ein Kraftwerk zur eigenen Stromversorgung am Verbundstandort in Polen sowie ein regionaler polnischer Wärme-, Strom- und Dampfversorger gehören. Im Fokus des zweiten Geschäftsfelds Erneuerbare Energien stehen die Entwicklung, der Bau und der Betrieb insbesondere von Kleinwasserkraftwerken. Fünf dieser umweltfreundlichen Kraftwerke hat die PCC bislang in Betrieb genommen, eines in Bosnien-Herzegowina und vier in Nordmazedonien, ein weiteres ist aktuell im Testbetrieb. Das Segment Logistik umfasst die Geschäftsfelder Intermodaler Transport, Straßentransport und Eisenbahntransport. Die PCC ist einer der führenden Anbieter von Containertransporten in Polen. Das Logistiknetz reicht von Osteuropa bis in die Benelux-Länder und bedient ebenfalls die ansteigenden Transportvolumina über die neue Seidenstraße nach China sowie zu weiteren asiatischen Knotenpunkten. Fünf konzerneigene Containerterminals in Polen und Deutschland bilden die Basis der Containerlogistik-Services. Die Tankwagenflotte der PCC ist auf den europaweiten Straßentransport flüssiger Chemikalien spezialisiert. In Russland unterhält die PCC einen Fuhrpark von Güterwaggons für die Breitspur. Das Segment Holding/Projekte erbringt zentrale und segmentübergreifende Dienstleistungen etwa zu Finanzen, Informationstechnologie, Forschung und Entwicklung sowie Instandhaltung für die Konzerngesellschaften. Darüber hinaus werden die PCC BakkiSilicon hf. (Siliziummetall-Anlage in Island), die OOO DME Aerosol (Dimethylether-Anlage in Russland) sowie die PCC Oxyalkylates Malaysia Sdn. Bhd. (geplante Ethoxylierungs- und Polyole-Anlage in Malaysia) in diesem Segment geführt. Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung des Konzerns liegen die im IFRS-Konzernabschluss verwendeten Bewertungsgrundsätze zugrunde. Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich wie unter fremden Dritten getätigt. Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internen Berichterstattung über die Konzernbereiche abzugrenzen, deren Betriebsergebnisse regelmäßig vom Hauptentscheidungsträger der Gesellschaft im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen zu diesen Segmenten und die Bewertung ihrer Ertragskraft überprüft werden. An die Hauptentscheidungsträger zur Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente des Konzerns berichtete Informationen sowie die Bewertung ihrer Ertragskraft beziehen sich auf die Arten von Gütern und Dienstleistungen, die hergestellt beziehungsweise erbracht werden. Der Umsatz des Geschäftsjahres 2020 lag mit insgesamt 716,8 Mio. € um 6,6 % unter dem Niveau des Vorjahres von 767,5 Mio. €. Hierfür waren im Wesentlichen Preisrückgänge bedingt durch die Covid-19-Pandemie verantwortlich. Der Umsatz des Segments Polyole lag mit 144,5 Mio. € um rund 2,4 % über dem des Vorjahresniveaus. Das Segment Tenside hielt mit einem Umsatz von 123,1 Mio. € das Vorjahresniveau. Das Segment Chlor verzeichnete einen Umsatzrückgang um 15,2 % auf 131,2 Mio. €. Im Segment Spezialchemie sank der Umsatz deutlich um 25,5 % auf 153,2 Mio. €. Das Konsumgüter-Segment verzeichnete nicht zuletzt aufgrund der pandemiebedingten Nachfrage nach Desinfektions- und Reinigungsmitteln einen Umsatzanstieg um 25,0 % auf 27,0 Mio. €. Das Logistik-Segment stabilisierte seinen Umsatz mit 96,0 Mio. € auf Vorjahresniveau (97,1 Mio. €). Insbesondere der Geschäftsbereich der intermodalen Transporte konnte erneut Zugewinne verzeichnen. Das Segment Energie erreichte einen leicht geringeren Umsatz von 11,4 Mio. € (Vorjahr: 12,4 Mio. €). Die Chemiesparte hatte im Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz von insgesamt 578,9 Mio. € (Vorjahr: 646,3 Mio. €) aus den fünf Segmenten Polyole, Tenside, Chlor, Spezialchemie und Konsumgüter einen verminderten, aber immer noch hohen Anteil von 80,8 % (Vorjahr: 84,2 %) an der Gesamtleistung des Konzerns. Der Umsatz des Segments Logistik entspricht einem leicht erhöhten Anteil von 13,4 % (Vorjahr: 12,7 %). Der Anteil des Segments Energie belief sich im Berichtsjahr unverändert zum Vorjahr auf 1,6 %. Das Segment Holding/Projekte kam mit einem Umsatz von 30,5 Mio. € (Vorjahr: 11,6 Mio. €) auf einen anteiligen Konzernumsatz von 4,3 % (Vorjahr: 1,5 %).
(18) Berichterstattung nach Regionen
Im Rahmen der regelmäßigen internen und externen Berichterstattung wird das Geschäft der PCC-Gruppe geographisch in sieben Regionen (Deutschland, Polen, andere EU-Mitgliedstaaten, sonstiges Europa, USA, Asien und sonstige Regionen) unterteilt. Im Berichtsjahr 2020 erzielte der Konzern 20,2 % der Umsätze mit Kunden in Deutschland (Vorjahr: 23,3 %), 37,4 % entfielen auf Kunden in Polen (Vorjahr: 36,1 %). Die PCC-Gruppe machte insgesamt 82,0 % ihres Umsatzes mit Kunden in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Vorjahr: 83,0 %). Den Schwerpunkt bildeten dabei Polen und Deutschland. Auf Polen entfielen 2020 mit 560,0 Mio. € (Vorjahr: 586,4 Mio. €) 78,1 % des Konzernumsatzes mit Dritten, berechnet nach Sitz der Gesellschaft (Vorjahr: 76,4 %). Nach Sitz der Kunden waren es mit 267,9 Mio. € (Vorjahr: 277,0 Mio. €) 37,4 % (Vorjahr: 36,1 %). In Deutschland reduzierte sich der Umsatz von 178,7 Mio. € auf 144,5 Mio. € nach Sitz der Kunden. Nach Sitz der Gesellschaft reduzierte sich der Umsatz von 139,2 Mio. € auf 94,2 Mio. €. Die Investitionen beliefen sich insgesamt auf 66,6 Mio. € (Vorjahr: 163,5 Mio. €) und fielen pandemiebedingt wesentlich geringer aus als im Vorjahr. Davon entfiel der größte Teil auf die Region Polen, und zwar im Wesentlichen auf die Fortsetzung von Investitionsmaßnahmen zur Kapazitätserweiterung sowie Optimierungsmaßnahmen am Chemiepark Brzeg Dolny. Zudem wurde weiter in den Fuhrpark für intermodale Transporte investiert. In Polen betrugen die Investitionen 51,2 Mio. € (Vorjahr: 80,4 Mio. €). Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz(19) Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte enthalten gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte, Geschäfts- oder Firmenwerte, selbst erstellte und entwickelte Vermögenswerte sowie Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte. Die Nettobuchwerte verringerten sich 2020 von 45,2 Mio. € auf 37,5 Mio. €. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung von CO 2 -Zertifikaten im ersten Halbjahr 2020 zur Liquiditätsentlastung während der Covid-19-Pandemie. Wertminderungen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) erfasst und betreffen im Wesentlichen Entwicklungskosten im Segment Polyole. Auf immaterielle Vermögenswerte gab es zum Stichtag beschränkte Verfügungsberechtigungen in Höhe von 1,8 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €). In einem Tochterunternehmen werden Explorations- und Produktionstätigkeiten durchgeführt. Der in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Nettobuchwert aus diesem Sachverhalt beträgt zum Stichtag 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €). Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden keine Explorationstätigkeiten. Für den PCC-Konzern ist dieser Sachverhalt nicht wesentlich, weshalb auf eine separate Darstellung in der Überleitungsrechnung verzichtet wird.
Geschäfts- oder Firmenwerte Ein während der Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen möglicher, nicht mehr zu verteilender aktivischer Unterschiedsbetrag wird in der Konzernbilanz als Goodwill ausgewiesen. Dieser Goodwill unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird mindestens einmal jährlich gemäß IFRS 3 einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Die Darstellung zeigt sämtliche im Konzern vorhandenen Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember 2020. Darin ist auch der aus dem Einzelabschluss übernommene Geschäfts- oder Firmenwert der US-Gesellschaft PCC Chemax, Inc., Piedmont (South Carolina), enthalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es wie im Vorjahr weder Zugänge noch Abwertungen. Die Veränderung des Firmenwerts der PCC Chemax, Inc. resultiert aus einem Währungseffekt, da der Firmenwert in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Gesellschaft, also in US-Dollar, geführt wird. Die jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen wurden im vierten Quartal des Geschäftsjahres durchgeführt und basierten auf den jeweils von der Unternehmensführung genehmigten Planungen für die drei Folgejahre. Auf Basis des letzten Planjahres wurde mit der ewigen Rente ein Endwert ermittelt.
Der erzielbare Betrag wurde unter Verwendung des Nutzungswerts bestimmt. Als Wachstumsrate wurde wie im Vorjahr 1,0 % unterstellt. Die Planungsprämissen beruhen auf Erfahrungswerten und Schätzungen der jeweiligen Unternehmensführung unter Berücksichtigung zentral vorgegebener Globalpositionen wie Wechselkurse, Konjunkturannahmen, Marktwachstum oder Rohstoffpreise. Hierfür wurde auch auf externe Quellen zurückgegriffen. Weiterhin wurde auf die lokale Steuerrate von 19,0 % bei den polnischen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und 23,6 % bei der US-amerikanischen zahlungsmittelgenerierenden Einheit abgestellt. Die Steuerraten waren unverändert zum Vorjahr. Der Kapitalkostensatz wurde wie im Vorjahr regionenspezifisch ermittelt. Dieser lag für Polen bei 6,92 % (Vorjahr: 6,98 %) und für die USA bei 6,27 % (Vorjahr: 6,32 %). Auch unter Berücksichtigung eines um 10 % veränderten Kapitalkostensatzes ergibt sich kein Wertminderungsbedarf. (20) Sachanlagen
Der Nettobuchwert der Sachanlagen verringerte sich im Berichtsjahr von 933,4 Mio. € auf 856,9 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf Kurseffekte und Abschreibungen zurückzuführen. Die Siliziummetall-Anlage in Island ist erstmals über das gesamte Geschäftsjahr in den Abschreibungen berücksichtigt. Zudem setzte die PCC-Gruppe die Investitionstätigkeit, unter anderem als Covid-19-Schutzmaßnahme, zeitweise aus, sodass die Zugänge zum Sachanlagevermögen deutlich geringer ausfallen als in den Vorjahren. Zugänge zu Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 52,8 Mio. € (Vorjahr: 148,3 Mio. €). Dabei entfielen Investitionen in Höhe von 43,6 Mio. € (Vorjahr: 111,9 Mio. €) auf das Segment Holding/Projekte, in dem unter anderem die Siliziummetall-Anlage in Island geführt wird. Die Zugänge zu den Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 55,4 Mio. € (Vorjahr: 38,4 Mio. €). Der Anstieg resultiert in erster Linie daraus, dass die Siliziummetall-Anlage in Island erstmals über das gesamte Geschäftsjahr in den Abschreibungen berücksichtigt wurde. Über die planmäßigen Abschreibungen hinaus wurden keine außerplanmäßigen Wertminderungen auf die Siliziummetall-Anlage vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden für den Konzern insgesamt Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €) vorgenommen. Ein Großteil davon resultiert aus dem Beschluss zur Liquidation der polnischen Streichholzfabrik und der damit verbundenen Neubewertung der Vermögenswerte zu Liquidationswerten. Die Wertaufholungen sind im Berichts- und im Vorjahr von insgesamt nicht wesentlicher Bedeutung.
Auf vereinzelte Sachanlagen gab es zum Bilanzstichtag 2020 Beschränkungen von Verfügungsberechtigungen in Höhe von 491,7 Mio. € (Vorjahr: 545,2 Mio. €). Darüber hinaus dienen diese als Sicherheiten für Schulden. Insgesamt bestehen zum 31. Dezember 2020 Investitionsverpflichtungen in Höhe von 23,5 Mio. € (Vorjahr: 37,2 Mio. €), die auf bereits vertraglich vereinbarte, aber noch nicht abgeschlossene Investitionen entfielen. Des Weiteren wurden im vergangenen Geschäftsjahr 1,9 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) an Versicherungsentschädigungen vereinnahmt, die auf Sachanlagen entfielen. (21) Nutzungsrechte
In der PCC-Gruppe liegen Leasingverträge insbesondere in den Bereichen bebauter und unbebauter Grundstücke sowie Gebäude, technischer Anlagen und Maschinen sowie in den Bereichen Betriebs- und Geschäftsausstattung und Fuhrpark vor. Zur Sicherstellung der Flexibilität werden teilweise Verlängerungs- und Kündigungsoptionen vereinbart. Bei der Bestimmung der Vertragslaufzeit werden sämtliche Umstände und Tatsachen berücksichtigt, die zum derzeitigen Kenntnisstand einen Einfluss auf die Ausübung einer Verlängerungsoption beziehungsweise die Nichtausübung einer Kündigungsoption haben. Bei der Bestimmung von Leasingverbindlichkeiten und korrespondierenden Nutzungsrechten werden alle hinreichend sicheren Zahlungsmittelabflüsse berücksichtigt. Die Nettobuchwerte der Nutzungsrechte in Höhe von 55,4 Mio. € (Vorjahr: 66,1 Mio. €) teilen sich zum Bilanzstichtag nach Art der zugrundeliegenden Vermögenswerte wie folgt auf:
Die zugrunde liegenden Vertragslaufzeiten reichen bei Leasingverhältnissen über Grundstücke und Bauten von einem bis zu 26 Jahren. Technische Anlagen und Maschinen sind zwischen einem und drei Jahren geleast und andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung inklusive unseres Fuhrparks zwischen einem und 21 Jahren. Die im Geschäftsjahr 2020 erfassten Abschreibungen der Nutzungsrechte in Höhe von 12,7 Mio. € (Vorjahr: 10,7 Mio. €) teilen sich nach Art der zugrundeliegenden Vermögenswerte wie folgt auf:
(22) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Die im Vorjahr unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesenen Vermögenswerte mit einem Nettobuchwert von 1,2 Mio. € wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr vollständig in das Sachanlagevermögen umgegliedert. Da die Vermietung von Immobilien mit Gewinnerzielungsabsicht nicht zum Kerngeschäft der PCC-Gruppe gehört und damit keine wesentlichen Erträge erzielt werden, wird von einer separaten Darstellung abgesehen. (23) Langfristige finanzielle Vermögenswerte In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind die Anteile an verbundenen Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert sind, die Beteiligungen an sonstigen Unternehmen sowie die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens enthalten. Der Wert entfällt im Wesentlichen auf verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen und belief sich zum Stichtag auf nahezu unverändert 5,0 Mio. €. (24) Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte Diese Bilanzposition enthält Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert sind, Ausleihungen an Joint Ventures sowie sonstige Ausleihungen. Zum Abschlussstichtag belief sich der Wert auf insgesamt 19,7 Mio. € und lag damit um 1,0 Mio. € über dem Vorjahreswert von 18,7 Mio. €. Darin enthalten sind insbesondere die Ausleihungen an das Gemeinschaftsunternehmen OOO DME Aerosol in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr: 8,9 Mio. €). (25) Vorratsvermögen
Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das Vorratsvermögen zum Stichtag von 80,7 Mio. € auf 57,9 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf die im Geschäftsjahr stark eingebrochenen Rohstoffpreise und damit gesunkenen Bezugskosten zurückzuführen. Sowohl im Berichtsjahr 2020 als auch im Vorjahr wurden aufgrund gestiegener Marktfähigkeit nur unwesentliche Zuschreibungen auf zuvor wertgeminderte Vorräte vorgenommen. Wertminderungen wurden in Höhe von 1,4 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 0,5 Mio. €). (26) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum 31. Dezember 2020 in voller Höhe mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sie reduzierten sich im Jahresvergleich um 8,7 Mio. € oder 10,8 %. Die auf Basis des Wertminderungsmodells ermittelten künftig zu erwartenden Verluste verminderten sich im Geschäftsjahr 2020 um 0,1 Mio. €. Die Zuführungen zu Wertberichtigungen aufgrund bereits eingetretener Verluste verringerten sich im Jahresvergleich von 1,7 Mio. € auf 0,5 Mio. €. Insgesamt sind Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3,4 Mio. € im Konzern vorhanden, 0,8 Mio. € weniger als im Vorjahr.
Die Fälligkeitsstruktur aller nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist nachfolgend dargestellt. Rund 92,6 % der Forderungen im Konzern sind per 31. Dezember 2020 weder wertgemindert noch überfällig (Vorjahr: 89,0 %). Zudem sind die Ausfallrisiken sowie die Höhe der erwarteten Kreditausfälle (ECL) über die Restlaufzeit je Altersklasse abgebildet.
Einzelne Gesellschaften im PCC-Konzern nutzen Factoring als Forderungsfinanzierung. Das Volumen aller verkauften Forderungen betrug zum Stichtag 13,2 Mio.€ (Vorjahr: 14,4 Mio.€). (27) Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestanden zum 31. Dezember 2020 in voller Höhe mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Darunter sind Forderungen gegen verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen zu verstehen. Weitere Informationen werden auch im Kapitel zu nahestehenden Unternehmen in Abschnitt (39) erläutert. Es handelt sich weitestgehend um Darlehensforderungen gegen Projektgesellschaften. Wertminderungen auf sonstige Vermögenswerte oder auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden wie im Vorjahr nicht vorgenommen. (28) Eigenkapital Das Gezeichnete Kapital der PCC SE ist unverändert zum Vorjahr, beträgt 5,0 Mio. € und ist voll eingezahlt. Es ist eingeteilt in 5.000.000 Stückaktien zum Nennwert von 1 Euro je Aktie. Die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen zum 31. Dezember 2020 enthalten folgende Posten:
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals wird in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil dieses Konzernabschlusses abgebildet. Die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen umfassen die in der abgelaufenen Periode erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften, soweit sie nicht verwendet wurden. Der auf den Konzern entfallende Anteil am Konzerngesamtergebnis des Vorjahres in Höhe von 5,9 Mio. € ist als Ergebnisvortrag in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte aus den Ergebnisvorträgen der PCC SE eine Ausschüttung an den Gesellschafter der PCC SE in Höhe von 3,15 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €). Dies entspricht einer Dividende je Aktie in Höhe von 0,63 € (Vorjahr: 0,80 €). In den sonstigen Eigenkapitalposten werden Differenzen aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verringerten diese das Konzerneigenkapital um 22,4 Mio. € auf insgesamt -40,5 Mio. € (Vorjahr: -18,1 Mio. €). Die Entwicklung der ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen ist nachfolgend dargestellt:
(29) Anteile anderer Gesellschafter An einzelnen Gesellschaften der PCC-Gruppe sind in- und ausländische Minderheitsgesellschafter beteiligt. Der im Konzerneigenkapital am 31. Dezember 2020 ausgewiesene Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter beträgt 33,2 Mio. € und ist damit um 7,5 Mio. € geringer als zum Vorjahresstichtag. Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen sind in verschiedenen Segmenten der PCC-Gruppe tätig. Angaben zum Gesellschaftsnamen, zum Sitz der Gesellschaft und zu Kapitalanteilen für Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen enthält die Anteilsbesitzliste gemäß § 313 Abs. 2 HGB in Abschnitt (44). Es liegen keine wesentlichen Restriktionen vor, die über die üblichen gesellschaftsrechtlichen und vertraglichen Regelungen hinausgehen.
(30) Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen Den meisten Beschäftigten in den polnischen Tochtergesellschaften der PCC-Gruppe werden neben der gesetzlichen Altersversorgung auch einmalige Leistungen aus gesetzlich bedingten Versorgungsplänen gewährt. Die leistungsorientierten Versorgungen bemessen sich in der Regel nach Beschäftigungsdauer und Bezügen. Leistungen im Rahmen von leistungsorientierten Zusagen werden im Allgemeinen bei Erreichen des Renteneintrittsalters oder bei Invalidität beziehungsweise Tod gewährt. Beitragsorientierte Pläne liegen im Wesentlichen in Form der gesetzlichen Rentenversicherungen in Deutschland wie auch bei den ausländischen Tochterunternehmen vor. Für Beschäftigte der deutschen Tochterunternehmen und der Holding kann es neben der gesetzlichen Altersversorgung vereinzelt auch Beiträge zu anderen beitragsorientierten Versorgungen geben. Typische Risikofaktoren für leistungsorientierte Zusagen sind Langlebigkeit, Nominalzinsänderungen sowie Inflations- und Gehaltssteigerungen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus einem Versorgungsplan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer oder ein Rückgang des Anleihezinssatzes führt jeweils zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. Des Weiteren wird der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus einem Versorgungsplan auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Arbeitnehmer ermittelt. Gehaltserhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer führen zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. Die leistungsorientierten Versorgungszusagen sind innenfinanziert. Die Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen betrugen zum Stichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres 0,9 Mio. € und lagen damit um 0,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Davon waren 0,8 Mio. € langfristige Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr.
Insgesamt werden für 2.745 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCC-Konzerngesellschaften (Vorjahr: 3.039) leistungsorientierte Versorgungspläne gewährt, davon entfallen 75,7% auf Männer und 24,3 % auf Frauen. Das Durchschnittsalter belief sich am Stichtag 2020 auf 40,1 Jahre (Vorjahr: 41,4 Jahre). Für die Bestimmung der Pensionsverpflichtungen wurde ein einheitlicher Rechnungszinsfuß von 0,8 % (Vorjahr: 1,2 %) angesetzt. Die Entwicklung der Gehälter wurde mit 3,5 % (Vorjahr: Spanne von 2,0 % bis 4,0 %) angesetzt. Die polnische Richttafel 2017 des Zentralamts für Statistik, welche als Basis für die Berechnung dient, geht von einer Lebenserwartung von 76,3 Jahren aus (Vorjahr: 76,6 Jahre). Eine Anpassung der wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter hätte folgende Auswirkungen auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen:
Die vorstehende Sensitivitätsanalyse dürfte nicht repräsentativ für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da es als unwahrscheinlich anzusehen ist, dass Abweichungen von den getroffenen Annahmen isoliert voneinander auftreten. Im Aufwand des Geschäftsjahres 2020 sind 6,8 Mio. € an Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung enthalten (Vorjahr: 7,1 Mio. €). Über die Beiträge zur gesetzlichen Altersvorsorge hinaus sind Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis der aktuellen Periode in Höhe von 1,0 Mio. € enthalten (Vorjahr: 0,1 Mio. €).
(31) Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Mio. € auf 25,4 Mio. €. Grund für den Anstieg sind im Wesentlichen höhere Rückstellungen für den Erwerb von CO 2 -Zertifikaten von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €). Die Rekultivierungsverpflichtungen erhöhten sich ebenfalls – von 3,8 Mio. € im Vorjahr um 0,6 Mio. € auf nunmehr 4,4 Mio. €. Die Rückstellungen für Energieeffizienzzertifikate haben sich nur leicht, um 0,1 Mio. € auf 2,0 Mio. € erhöht. Diese Rückstellungen entstehen aus den Vorgaben des polnischen Systems zum Energiemix. Eine Minderversorgung des Produktionsprozesses mit Energie aus erneuerbaren Quellen muss entweder durch den Kauf von sogenannten Grün-Zertifikaten oder durch Kompensationszahlungen ausgeglichen werden. Die Personalrückstellungen reduzierten sich um 0,6 Mio. € auf 8,4 Mio. € zum Bilanzstichtag. Diese werden im Wesentlichen für Bonus- und Urlaubsansprüche gebildet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen im Geschäftsjahr 2020. Sonstige Veränderungen enthalten Wechselkurseffekte sowie Konsolidierungskreisveränderungen.
(32) Finanzverbindlichkeiten Die Finanzverbindlichkeiten der PCC-Gruppe setzen sich zusammen aus lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Anleihen, gegenüber Kreditinstituten, aus Leasingverhältnissen sowie gegenüber verbundenen Unternehmen.
Die Finanzverbindlichkeiten verringerten sich von 955,7 Mio. € zum 31. Dezember 2019 um 24,0 Mio. € auf 931,7 Mio. € zum 31. Dezember 2020. Der größte absolute Rückgang um 28,2 Mio. € auf 542,4 Mio. € ist bei den Verbindlichkeiten aus Anleihen zu verzeichnen. Ebenfalls rückläufig waren die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen. Diese verringerten sich um 7,0 Mio. € auf 38,5 Mio. €. Dem entgegen stehen höhere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 350,0 Mio. € (Vorjahr: 339,2 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden mit Zinssätzen zwischen 0,4 % p.a. und 9,0 % p.a. verzinst. Die nicht ausgenutzten, verbindlich zugesagten Kreditlinien innerhalb der PCC-Gruppe betrugen zum Stichtag 48,9 Mio. € (Vorjahr: 36,9 Mio. €). Die im PCC-Konzern vorhandenen Finanzverbindlichkeiten haben zum Stichtag das nachfolgend dargestellte Profil von Restlaufzeiten.
Relevant für die Darstellung der Fälligkeiten vertraglicher Zahlungsströme aus finanziellen Verbindlichkeiten sind Zinszahlungen und Zahlungen des Nominalbetrags sowie sonstige Zahlungen für derivative Finanzinstrumente. In der nachfolgenden Darstellung werden künftige Zahlungsströme nicht abgezinst. Derivate werden mit ihren Nettozahlungsströmen einbezogen, soweit sie negative Marktwerte haben und daher Verbindlichkeiten darstellen. Derivate mit positiven Marktwerten sind Vermögenswerte und werden daher nicht berücksichtigt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Wesentlichen unverzinslich und innerhalb eines Jahres fällig. Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht daher der Summe der künftigen Zahlungsströme.
Die unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie diejenigen aus Leasingverhältnissen waren 2020 in ihrer Gesamtheit durch Grundschulden oder ähnliche Pfandrechte sowie durch die Abtretung von Ansprüchen, die Sicherungsübereignung von Sachanlagen oder sonstige Abtretungen besichert. Insgesamt blieben die gewährten Sicherheiten mit 449,2 Mio. € auf Vorjahresniveau.
Verbindlichkeiten aus Anleihen resultieren aus Emissionen der PCC SE sowie der ausländischen Tochtergesellschaften PCC Rokita SA und PCC Exol SA. Die nicht öffentliche Anleihe der PCC BakkiSilicon hf. ist ein Finanzierungsinstrument des Mitgesellschafters der isländischen Siliziummetall-Anlage. Anleihen der PCC-Gruppe sind in den Währungen Euro, polnischer Złoty sowie US-Dollar emittiert. Die öffentlichen Anleihen in Euro (EUR) sind mit Zinssätzen zwischen 2,0 % und 6,75 % p.a. ausgestattet, die in Złoty (PLN) emittierten Anleihen mit Zinssätzen von 5,0 % bis 5,5 % p.a. Die folgende Abbildung stellt dies tabellarisch dar. Die in Złoty emittierten Anleihen mit einem Volumen von insgesamt 315,8 Mio. PLN (Vorjahr: 360,8 Mio. PLN) hatten zum Stichtag einen Wert in Euro von 68,1 Mio. € (Vorjahr: 84,0 Mio. €).
(33) Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich von 116,5 Mio. € zum 31. Dezember 2019 um 33,9 Mio. € auf 82,6 Mio. € zum 31. Dezember 2020, wobei insbesondere die Verbindlichkeiten aus Investitionen zurückgingen. Dies sind Verbindlichkeiten aus erbrachten Lieferungen oder Leistungen von Dritten, die zum Stichtag aus den Investitionsprojekten resultierten. Die PCC-Gruppe setzte die Investitionstätigkeit, unter anderem als Covid-19-Schutzmaßnahme, zeitweise aus, sodass sich die Verbindlichkeiten aus Investitionen entsprechend verringerten. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten liegen mit 42,1 Mio. € zum 31. Dezember 2020 nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr 2020 sind Auflösungen von passiven Rechnungsabgrenzungsposten aus Subventionen von insgesamt 2,0 Mio. € im Ergebnis enthalten (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Zinszahlungsverpflichtungen enthalten im Wesentlichen Zinsen auf Anleihen, welche zu Beginn des Folgequartals fällig waren. Sie verringerten sich aufgrund der niedrigeren Finanzverbindlichkeiten. (34) Latente Steuern Latente Steuern sind auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte, Schulden und Abgrenzungsposten in der Bilanz und ihren steuerlichen Werten anzusetzen. Für inländische Gesellschaften wurde wie im Vorjahr einheitlich ein Steuersatz von 30 % angewendet. Für ausländische Gesellschaften wurden die jeweiligen nationalen Steuersätze angewendet. Diese blieben gegenüber dem Vorjahr ausnahmslos konstant. Wie sich die latenten Steuern auf die jeweiligen Bilanzpositionen verteilen, ist in der nachfolgenden Tabelle ausgewiesen. Innerhalb der PCC-Gruppe werden aktive und passive Steuern saldiert ausgewiesen, wenn es sich um dieselbe Steuerjurisdiktion handelt und wenn ein einklagbares Recht auf Aufrechnung von Steuerschulden und -forderungen besteht. Für das Geschäftsjahr 2020 ergeben sich damit aktive latente Steuern von 13,5 Mio. € (Vorjahr: 6,1 Mio. €) sowie passive latente Steuern von 7,5 Mio. € (Vorjahr: 10,3 Mio. €).
Die vorangestellte Tabelle zeigt die nicht saldierten latenten Steuern. Auf Konsolidierungsmaßnahmen gebildete latente Steuern lagen 2020 bei 0,0 Tsd. € (Vorjahr: 4,1 Tsd. €) und entfielen in erster Linie auf eliminierte Zwischengewinne. In den sonstigen latenten Steuern werden zukünftige Steuervorteile aus einer Sonderwirtschaftszone ausgewiesen. Die aktiven latenten Steuern auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um insgesamt 8,2 Mio. € auf 14,5 Mio. € zum Bilanzstichtag. Dieser Anstieg resultiert aus den Anlaufverlusten der isländischen Gesellschaft. (35) Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten Als international agierendes Unternehmen ist die PCC-Gruppe im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist im Allgemeinen die Begrenzung von Markt-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowohl für die nachhaltige Sicherung des Unternehmenswerts als auch für die Ertragskraft der Gruppe, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen. Eine Steuerung der Zins- und Währungsrisiken sowie der Ausfallrisiken erfolgt in Zusammenarbeit der konzernleitenden Holding mit den einzelnen Tochterunternehmen. Die Steuerung von Rohstoffpreisrisiken erfolgt durch die jeweiligen operativen Einheiten, die Steuerung der Liquidität liegt hingegen bei der Holding. Marktrisiken Währungsrisiken: Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten sowie zu nachteiligen Veränderungen künftiger Zahlungsströme aus geplanten Transaktionen führen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten resultieren aus der Umrechnung von finanziellen Forderungen, Ausleihungen, Wertpapieren, Barmitteln und finanziellen Verbindlichkeiten zum Stichtagskurs in die funktionale Währung der jeweiligen Gesellschaften. Konkret entstehen Währungsrisiken sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten. Eine potenzielle Veränderung des polnischen Złotys um 10 % hätte eine Auswirkung auf Eigenkapital und Jahresergebnis in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €). Eine Kursänderung des US-Dollars um ebenfalls 10 % würde diese Positionen um 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) verändern. Zinsänderungsrisiken: Diese Risiken bestehen aufgrund von potenziellen Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Eine potenzielle Veränderung der Zinssätze um 100 Basispunkte hätte eine Auswirkung in Höhe von 0,8 Mio. € auf Eigenkapital und Jahresergebnis der Gruppe (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Rohstoffpreisrisiken: Diese Risiken resultieren aus Marktpreisveränderungen bei Rohstoffeinkäufen und -verkäufen sowie bei Strom- und Gaseinkäufen. Für die allgemeine Risikosituation der PCC-Gruppe sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Kontext ist die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und Börsennotierungen zu nennen, insbesondere bei petrochemischen Rohstoffen. Preisvolatilitäten werden unter anderem durch Vereinbarung von Preisgleitklauseln mit Lieferanten und Kunden ausgeglichen. Des Weiteren werden Rohstoffpreisrisiken durch international ausgerichtete Einkaufsaktivitäten gemindert. Rückwärtsgerichtete Integrationen entlang der Wertschöpfungskette beziehungsweise entlang der Produktionsstufen in den Segmenten der Sparte Chemie sorgen zusätzlich für ein höheres Maß an Unabhängigkeit bei der Beschaffung von Rohstoffen und reduzieren das Risiko. Das Rohstoffhandelsgeschäft im Segment Spezialchemie ist zum Teil starken Preisschwankungen ausgesetzt. Ausfall- oder Bonitätsrisiken Ausfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspartner ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Durch kontinuierliche Beobachtung der Kreditwürdigkeit der wesentlichen Schuldner werden Kreditlimits eingeräumt. Aufgrund der internationalen Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der PCC-Gruppe liegt keine wesentliche regionale oder geschäftsbereichsspezifische Konzentration von Ausfallrisiken vor. Bei der Auswahl der kurzfristigen Kapitalanlagen werden verschiedene Sicherungskriterien zugrunde gelegt (zum Beispiel Rating, Kapitalgarantie oder Sicherung durch den Einlagensicherungsfonds). Aufgrund der Auswahlkriterien sowie der laufenden Überwachung der Kapitalanlagen sieht die PCC-Gruppe kein unberücksichtigtes Ausfallrisiko in diesem Bereich. Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge der finanziellen Vermögenswerte stellen grundsätzlich das maximale Ausfallrisiko dar. Im Rahmen eines Forderungs- und Kreditmanagements sowie des Working-Capital-Managements mit Verantwortlichkeit auf operativer und Konzernebene werden solche Risiken regelmäßig beobachtet und analysiert. Insgesamt sind Forderungen gegen Kunden in einer Höhe von 49,2 Mio. € (Vorjahr: 52,9 Mio. €) besichert. Finanzielle Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, werden aufgrund der Bonität der Schuldner als eindringlich eingestuft. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken resultieren aus Zahlungsstromschwankungen. Die laufende Liquidität wird durch ein konzernweit implementiertes Treasury Reporting auf Basis einer IT-gestützten Lösung („Treasury Information Platform“) überwacht und gesteuert. In der mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung werden Liquiditätsrisiken frühzeitig anhand von Simulationen verschiedener Szenarien erkannt und gesteuert. Eventuelle Irritationen im Marktsegment für Mittelstandsanleihen könnten – zumindest vorübergehend – zu Liquiditätsengpässen führen. Diesem Risiko soll langfristig durch die Erschließung alternativer Finanzierungsquellen auf institutioneller Ebene entgegengewirkt werden. Darüber hinaus wird ständig an der teilweisen Ablösung der den Beteiligungsgesellschaften gewährten Liquiditätsdarlehen durch Bankkredite gearbeitet. Tochterunternehmen nutzen Forward-Kontrakte zur Absicherung von Fremdwährungsgeschäften. Zum 31. Dezember 2020 bestehen Forward-Kontrakte mit einem Nominalwert von -0,2 Mio. € (Vorjahr: Null). Die unwesentlichen Zeitwerte sind als Vermögenswert beziehungsweise als Verbindlichkeit berücksichtigt. In der PCC-Gruppe werden Zinsswaps und Zinsoptionen zur Absicherung von Zinssätzen und deren langfristiger Entwicklung eingesetzt. Der Nominalwert der zum Stichtag vorhandenen Derivate beläuft sich auf 127,6 Mio. € (Vorjahr: 155,1 Mio. €) und hat einen beizulegenden Zeitwert von -0,8 Mio. €, welcher als Verbindlichkeit zum Stichtag bilanziert ist (Vorjahr: -0,3 Mio. €). Finanzinstrumente nach Klassen und Kategorien Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen beziehungsweise gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten gelten aufgrund der kurzen Restlaufzeit die Buchwerte als realistische Schätzung ihrer Fair Values. Vermögenswerte, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, sind zu Anschaffungskosten bewertet.
1 FAaC = Financial Assets measured at amortized costs, finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden; Einzelne Verbindlichkeiten aus Anleihen von Tochtergesellschaften enthalten Verkaufsprovisionen und werden entsprechend der Effektivzinsmethode bilanziert. Der in diesem Kapitel angegebene beizulegende Zeitwert entspricht den Marktnotierungen.
Die Nettogewinne und Nettoverluste aus Finanzinstrumenten umfassen Bewertungsergebnisse, das Fortschreiben von Agien und Disagien, das Erfassen und das Stornieren von Aufwendungen aus Wertminderungen, Ergebnisse aus der Währungsumrechnung sowie Zinsen, Dividenden und alle sonstigen Ergebniswirkungen aus Finanzinstrumenten. In den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten sind nur Ergebnisse aus solchen Instrumenten enthalten, die nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 designiert sind. Die Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, enthalten ein Zinsergebnis von 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €) und ein Währungsergebnis von 0,3 Mio. € (Vorjahr: -2,1 Mio. €). Die Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, enthalten ein Zinsergebnis von -36,4 Mio. € (Vorjahr: -30,5 Mio. €) und ein Währungsergebnis in Höhe von -1,3 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). Finanzielle Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind nachfolgend dargestellt. Hierbei handelt es sich um Aktien, für die eine Bewertung zum Börsenkurs (Level 1) erfolgt, sowie um Derivate. Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente ist abhängig von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktfaktoren. Die jeweiligen Fair Values werden in regelmäßigen Abständen ermittelt und überwacht. Der für alle derivativen Finanzinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert ist der Preis, der beim Verkauf eines Vermögenswerts oder der Übertragung einer Schuld im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion am Bewertungsstichtag zwischen unabhängigen Marktteilnehmern gezahlt würde.
Derivative Finanzinstrumente Die Tochtergesellschaften der PCC-Gruppe setzen derivative Finanzinstrumente ein, um Zins- aber auch Fremdwährungsrisiken abzusichern. Die der Bewertung der eingesetzten derivativen Finanzinstrumente zugrunde liegenden Bewertungsmethoden und Annahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Devisengeschäfte und -swaps werden einzeln mit ihrem Terminkurs beziehungsweise -preis am Bilanzstichtag bewertet. Die Terminkurse beziehungsweise -preise basieren, soweit möglich, auf Marktnotierungen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen.
Cashflow-Hedge Zur Absicherung von zukünftigen Erlösen in Fremdwährung hat ein polnisches Tochterunternehmen ein Darlehen in Euro aufgenommen. Die Bewertungsanpassungen zum jeweiligen Stichtag während der Laufzeit werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Zahlungsströme aus diesem Cashflow-Hedge werden im Jahr 2021 erfolgen. Der beizulegende Zeitwert beträgt 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). In der abgelaufenen Periode sind keine Veränderungen (Vorjahr: 0,0 Mio. €) im sonstigen Ergebnis erfasst. (36) Leasingverhältnisse Leasingverhältnisse, bei denen die PCC als Leasingnehmer auftritt, werden nach dem Nutzungsrechtsmodell gemäß IFRS 16 erfasst. Die tabellarische Darstellung der Nutzungsrechte für das Berichtsjahr ist dem Abschnitt (21) Nutzungsrechte zu entnehmen. Den Nutzungsrechten in Höhe von 55,4 Mio. € stehen zum Bilanzstichtag Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 38,5 Mio. € gegenüber. Der Ausweis erfolgt unter den Finanzverbindlichkeiten. Dazu wird auf Abschnitt (32) Finanzverbindlichkeiten verwiesen. Die Fälligkeitsstruktur der Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverhältnissen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.
Aufgrund der in Anspruch genommenen Erleichterungsvorschriften werden keine Nutzungsrechte aus Leasingverträgen bilanziert, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist oder die Vertragslaufzeit weniger als zwölf Monate beträgt. Stattdessen wird ein Leasingaufwand erfasst. Folgende Beträge wurden im Berichtsjahr im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
Es lagen weder wesentliche Aufwendungen aus variablen Leasingzahlungen noch Erträge aus Unterleasingverhältnissen vor. Insgesamt betrug der Mittelabfluss aus Leasingverträgen im abgelaufenen Geschäftsjahr 16,1 Mio. € (Vorjahr: 16,0 Mio. €). Zusätzlich zu den Leasingverhältnissen bestehen im PCC-Konzern geringe Verpflichtungen aus Mietverhältnissen. Ein entsprechendes Fälligkeitsprofil wird im folgenden Abschnitt (37) dargestellt. (37) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften entfallen auf polnische Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich um Garantien, die entweder für nicht konsolidierte Unternehmen oder für Dritte abgegeben wurden. Sie betreffen Leasingverhältnisse sowie Verpflichtungen gegenüber der öffentlichen Hand. Die Veränderung bei den sonstigen Haftungsverhältnissen resultiert aus der Berücksichtigung von Investitionszuschüssen, die teilweise noch Rückforderungsansprüche haben können, falls vertraglich vereinbarte Auflagen nicht erfüllt werden sollten. Bei allen Haftungsverhältnissen geht die PCC-Gruppe derzeit davon aus, dass nicht mit einer Inanspruchnahme zu rechnen ist. Zum 31. Dezember 2020 bestanden in der PCC-Gruppe sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Investitionszusagen, Mietverpflichtungen und sonstigen Verpflichtungen in Höhe von 24,7 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus geringeren Verpflichtungen aus Investitionszusagen auf Sachanlagen infolge der zeitweise ausgesetzten Investitionstätigkeit der PCC-Gruppe als Covid-19-Schutzmaßnahme. Die Verpflichtungen aus Mietverträgen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr enthalten Verpflichtungen in Höhe von 0,8 Mio. €, die auf kurzfristige Leasingverhältnisse entfallen.
(38) Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Berichtsjahr und wird in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt. Die Zahlungsströme werden dabei nach den Bereichen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gegliedert. Erhaltene Zinsen sowie gezahlte Ertragsteuern werden im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Gezahlte Zinsen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Gezahlte Dividenden sind Bestandteil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit. Innerhalb des Konzerns gezahlte Dividenden aus Ergebnissen des Vorjahres sind eliminiert. Auszahlungen an den Aktionär der PCC SE sowie Auszahlungen an Mitgesellschafter bei Tochtergesellschaften sind im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit abgebildet und werden separat ausgewiesen. Der Finanzmittelfonds umfasst den in der Bilanz ausgewiesenen Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (Kasse, Bankguthaben und Schecks). Bei Veränderungen des Konsolidierungskreises durch Kauf oder Verkauf von Unternehmen (Verlust der Beherrschung) wird der bezahlte oder erhaltene Kaufpreis abzüglich der erworbenen oder verkauften Finanzmittel als Mittelfluss aus Investitionstätigkeit erfasst. Sollte ein Erwerb oder ein Verkauf von Anteilen an einem Tochterunternehmen ohne Statuswechsel erfolgen, so wird dieser im Bereich der Finanzierungstätigkeit gezeigt. Der Abschluss eines Leasingvertrags stellt grundsätzlich einen zahlungsunwirksamen Vorgang dar. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen werden saldiert mit Einzahlungen aus Leasing ausgewiesen. In der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente waren zum 31. Dezember 2020 mit 11,5 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €) nicht zur freien Verfügung stehende Mittel enthalten. Diese entfielen nahezu vollständig auf bereits bereitgestellte Mittel für Investitionsprojekte. Die folgende Überleitungsrechnung zeigt Änderungen von Finanzverbindlichkeiten, die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit als Einzahlung beziehungsweise Auszahlung ausgewiesen sind. Die zahlungswirksamen Veränderungen hatten sich im Vorjahr auf 92,7 Mio. € belaufen, im Berichtsjahr lagen sie bei -9,3 Mio. €.
Kapitalstrukturmanagement Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, finanzwirtschaftlich flexibel zu bleiben, um das Geschäftsportfolio weiterentwickeln und strategische Optionen wahrnehmen zu können. Ziele der Finanzierungspolitik sind die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung der Kapitalkosten. Gesteuert wird auf Basis der Net Debt/EBITDA-Ratio. Diese Kennzahl stellt das Verhältnis zwischen den Nettofinanzverbindlichkeiten, welche kurz- und langfristige Pensionsrückstellungen, kurz und langfristige Finanzverbindlichkeiten, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere umfassen, und dem Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und damit eine dynamische Verschuldungsgröße dar.
Bei einer Nettoverschuldung in Höhe von 858,8 Mio. € (Vorjahr: 896,2 Mio. €) und einem ausgewiesenen EBITDA in Höhe von 83,8 Mio. € (Vorjahr: 99,0 Mio. €) ergibt sich für das abgelaufene Geschäftsjahr eine um 1,1 verschlechterte Net Debt/EBITDA-Ratio von 10,2 (Vorjahr: 9,1). Zur angestrebten Zielgröße der Net Debt/EBITDA-Ratio verweisen wir auf den Abschnitt der wirtschaftlichen Verhältnisse im Konzernlagebericht. Einzelne Tochterunternehmen unterliegen aufgrund von Finanzierungsverträgen externen Mindestkapitalanforderungen, welche sich in Form von üblichen Financial Covenants, also von Verpflichtungen zur Einhaltung festgelegter finanzieller Anforderungen, widerspiegeln. Dies sind unter anderem marktübliche Anforderungen an Mindesteigenkapitalquoten oder auch maximale Verschuldungsgrade. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird ebenfalls in der jährlichen Budgetplanung für das Folgejahr berücksichtigt. Gemäß den zur Konzernabschlusserstellung vorgelegten Informationen der einbezogenen Unternehmen sind im Geschäftsjahr 2020 in einem Fall die notwendigen Covenants nicht eingehalten worden. Es gibt seitens des Kreditgebers keine Anpassungen an Kreditkonditionen oder ähnlichen Maßnahmen. Es handelt sich dabei um jeweils für Kreditverträge typische Finanzkennzahlen, welche von einem Tochterunternehmen nicht eingehalten wurden. Erläuterungen zu weiteren Anhangangaben(39) Nahestehende Unternehmen und Personen Salden und Geschäftsvorfälle zwischen der PCC SE und ihren einbezogenen Tochterunternehmen, die nahestehende Unternehmen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert. Einzelheiten zu Geschäftsvorfällen zwischen dem PCC-Konzern und anderen nahestehenden Unternehmen und Personen sind nachfolgend angegeben. Im Hinblick auf die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird auf die Erläuterungen in Abschnitt (41) Gesellschaftsorgane verwiesen. Im Hinblick auf die Vergütung des Verwaltungsrats wird ebenfalls auf die Erläuterungen in Abschnitt (41) verwiesen. Die anderen übrigen Forderungen enthalten eine Forderung gegen den Alleingesellschafter der PCC SE in Höhe von 246,0 Tsd. €. Diese Forderung ist kurzfristig und wird mit 6,0 % p.a. verzinst. Im Vorjahr ergab sich eine Verbindlichkeit gegenüber dem Alleingesellschafter in Höhe von 31,2 Tsd. €, die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen war und ebenfalls mit 6,0 % p.a. verzinst wurde. In der PCC-Gruppe bestehen zum Stichtag 31. Dezember 2020 Forderungen gegen verbundene, aus Wesentlichkeitsgründen nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen in Höhe von insgesamt 7,3 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €). Dabei handelt es sich um Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Darlehensforderungen. Die konzerninternen Finanzierungsverhältnisse werden zwischen 4,0 % p.a. und 10,0 % p.a. verzinst. Nahestehende Personen sind der Alleingesellschafter der PCC SE, Herr Waldemar Preussner, die Mitglieder des Vorstands und des Verwaltungsrats der PCC SE sowie deren Familienangehörige. Grundsätzlich werden Verkäufe an nahestehende Unternehmen und Personen oder Einkäufe von nahestehenden Unternehmen und Personen zu marktüblichen Preisen abgewickelt. Die zum Geschäftsjahresende bestehenden offenen Posten sind nicht besichert, unverzinslich und werden durch Barzahlung beglichen. Für Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen oder Schulden gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen bestehen keine Garantien. Gegen das Gemeinschaftsunternehmen OOO DME Aerosol bestehen zum Stichtag Forderungen in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr: 8,9 Mio. €) aus Darlehensforderungen. Sie sind wie im Vorjahr mit 10,0 % p.a. verzinst. Die Darlehen wurden zur Entwicklung und zum Bau einer Dimethylether-Anlage auf dem Betriebsgelände des Joint-Venture-Partners gewährt. Zudem gewährten beide Gesellschafter finanzielle Mittel zur Anlauffinanzierung und zur Deckung des anfänglichen Schuldendienstes.
(40) Alternative Leistungskennzahlen Der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht der PCC-Gruppe werden gemäß geltenden Rechnungslegungsstandards aufgestellt. Zusätzlich zu den in diesen Standards geforderten Angaben und Kennzahlen verwendet und veröffentlicht die PCC-Gruppe alternative Leistungskennzahlen, auch Alternative Performance Measures (APM) genannt. Diese unterliegen nicht den Regelungen der Rechnungslegungsstandards. Die PCC-Gruppe ermittelt und nutzt die APM, um eine Vergleichbarkeit der Leistungskennzahlen im Zeitablauf sowie im internationalen Geschäftsumfeld zu ermöglichen. Diese Leistungskennzahlen werden sowohl für die Beurteilung von externen Dritten als auch intern zur Steuerung der Geschäftseinheiten verwendet. Die Ermittlung dieser Leistungskennzahlen erfolgt durch Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division einzelner oder mehrerer Positionen der Konzernbilanz sowie der Konzerngewinn- und Verlustrechnung. Die APM wurden unverändert zur Vorperiode angewendet. Die PCC-Gruppe ermittelt folgende alternative Leistungskennzahlen:
Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) steht für das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern. Es dient der Darstellung des operativen Ergebnisses ohne Berücksichtigung international unterschiedlicher Besteuerungssysteme und unterschiedlicher Finanzierungsstrukturen. Die PCC-Gruppe ermittelt es wie folgt:
Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) steht für das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen. Es dient der bereinigten Darstellung des operativen Ergebnisses aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden und Bewertungsspielräumen. Es wird innerhalb der PCC-Gruppe wie folgt ermittelt:
Die EBIT-Marge und die EBITDA-Marge sind relative Kennzahlen, die die PCC-Gruppe zur internen Steuerung der Segmente und zum internationalen Vergleich verwendet. Dabei wird zur Ermittlung dieser Kennzahlen das EBITDA beziehungsweise das EBIT ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Zur Verwendung und Berechnung der Nettofinanzverschuldung sowie der relativen Kennzahl Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA wird auf Abschnitt (38) und die dort dargelegten Erläuterungen zum Kapitalstrukturmanagement verwiesen.
Der Return on Capital Employed (ROCE) ist das Verhältnis von EBIT zum durchschnittlichen Capital Employed. Das EBIT ist das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern. Das Capital Employed berechnet sich aus dem von der PCC-Gruppe eingesetzten Eigen- und Fremdkapital zu Buchwerten. Bei der Rohertragsquote wird der Rohertrag ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt.
(41) Gesellschaftsorgane Die PCC SE hat folgende Organe: Geschäftsführende Direktoren:
Die Geschäftsführenden Direktoren erhielten im Geschäftsjahr 2020 eine Vergütung von insgesamt 456 Tsd. € (Vorjahr: 878 Tsd. €), welche insgesamt auf kurzfristig fällige Leistungen entfiel. Verwaltungsrat:
Der Verwaltungsrat erhielt im Geschäftsjahr 2020 eine Vergütung in Höhe von insgesamt 145 Tsd. € (Vorjahr: 145 Tsd. €), welche insgesamt auf kurzfristig fällige Leistungen entfiel. Hauptversammlung: Die jährliche ordentliche Hauptversammlung der PCC SE fand am 26. Juni 2020 statt. Dort wurde der Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2019 gebilligt, die Geschäftsführenden Direktoren sowie der Verwaltungsrat der PCC SE wurden entlastet und die Warth & Klein Grant Thornton AG, Düsseldorf, wurde auch für das Geschäftsjahr 2020 zum Abschlussprüfer bestellt. (42) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 1. April 2021 wurde die von der PCC SE emittierte Anleihe mit der ISIN DE000A2E4Z04 mit einem platzierten Volumen von 19,9 Mio. € vollständig getilgt. Diese Anleihe war am 1. Juli 2017 emittiert worden und hatte eine Verzinsung von 4,0 % p.a. Im Januar 2021 konnte die PCC SE mit dem Anlagenbauer der Siliziummetall-Anlage in Island eine bilaterale Vereinbarung bezüglich der Gewährleistungsansprüche der PCC BakkiSilicon hf. erzielen. Mit der Zustimmung der übrigen Stakeholder des Siliziummetall-Projekts, konnte ein drohendes Schiedsgerichtsverfahren abgewendet werden. Ende April 2021 nahm die PCC BakkiSilicon hf. mit dem Anfahren des ersten ihrer beiden Lichtbogenöfen den operativen Geschäftsbetrieb wieder auf. Wegen eines genehmigungsrechtlich erforderlichen Umbaus des Daches am Filterhaus der Anlage durch den Anlagenbauer war der Ofenbetrieb im Juli 2021 vorübergehend eingestellt worden. Im Anschluss hat unter anderem die Coronavirus-Pandemie Preiseinbrüche bei Siliziummetall und gleichzeitige Produktionsstilllegungen auf Kundenseite ausgelöst, woraufhin die Stillstandzeit verlängert wurde. (43) Sonstiges Der PCC-Konzern und die deutschen Einzelgesellschaften wurden von der Warth & Klein Grant Thornton AG, Düsseldorf, geprüft und ihre Abschlüsse jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Das Honorar für die Abschlussprüfungsleistungen für diese Gesellschaften und den Konzern belief sich auf 233,0 Tsd. € (Vorjahr: 281,0 Tsd. €). Sonstige Leistungen wurden im Geschäftsjahr 2020 nicht erbracht (Vorjahr: 4,5 Tsd. €). Es wurden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Steuerberaterleistungen abgerechnet. (44) Anteilsbesitzliste gemäß § 313 Abs. 2 HGB
Duisburg, den 6. Mai 2021 PCC SE Ulrike Warnecke, Geschäftsführende Direktorin Dr. rer. oec. (BY) Alfred Pelzer, Geschäftsführender Direktor Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die PCC SE, Duisburg Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der PCC SE, Duisburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der PCC SE, Duisburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Den freiwillig in den Konzernlagebericht aufgenommenen Abschnitt „Nachhaltigkeitsbericht/Nichtfinanzielle Berichterstattung“ haben wir im Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Vorsitzende des Verwaltungsrats sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen
Für das im Geschäftsbericht enthaltene Vorwort des Vorsitzenden des Verwaltungsrates ist der Vorsitzende des Verwaltungsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Verwaltungsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Düsseldorf, den 6. Mai 2021 Warth & Klein Grant Thornton AG Stefan Sinne, Wirtschaftsprüfer Marianne Reck, Wirtschaftsprüfer |
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