Ja, das kann man der dann unten anbeigefügten Bilanz entnehmen. Ganz klar aber auch, eine bilanzielle Überschuldung ist nicht gleichbedeuten mit einer insolvenzrechtlichen Überschuldung.

Wir haben uns die Bilanz einmal genauer angeschaut:

Hier ist eine sachliche und kritische Analyse der Bilanz der pecuro Immobilienverwaltungs GmbH für das Geschäftsjahr 2022:

1. Eigenkapitalsituation:
– Das Unternehmen weist ein negatives Eigenkapital auf, mit einem nicht gedeckten Fehlbetrag von 22.463,21 EUR.
– Dies ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (49.392,60 EUR), deutet aber immer noch auf eine sehr angespannte finanzielle Lage hin.

2. Jahresüberschuss:
– Es wurde ein Jahresüberschuss von 26.929,39 EUR erzielt, was positiv ist, aber deutlich geringer als im Vorjahr (109.763,81 EUR).

3. Umlaufvermögen:
– Das Umlaufvermögen ist stark gestiegen, insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (545.843,86 EUR gegenüber 227.551,24 EUR im Vorjahr).
– Dies könnte auf ein Wachstum des Geschäfts hindeuten, birgt aber auch das Risiko von Zahlungsausfällen.

4. Liquide Mittel:
– Der Kassenbestand und die Bankguthaben sind sehr niedrig (862,13 EUR), was auf mögliche Liquiditätsengpässe hinweisen könnte.

5. Verbindlichkeiten:
– Die Verbindlichkeiten sind stark gestiegen, insbesondere die sonstigen Verbindlichkeiten (715.731,65 EUR gegenüber 299.800,26 EUR im Vorjahr).
– Dies könnte auf eine erhöhte Verschuldung oder unbezahlte Verpflichtungen hindeuten.

6. Umsatzentwicklung:
– Die Umsatzerlöse sind gesunken (639.122,32 EUR gegenüber 745.904,99 EUR im Vorjahr), was auf geschäftliche Herausforderungen hinweisen könnte.

7. Personalaufwand:
– Der Personalaufwand ist gestiegen (495.340,64 EUR gegenüber 413.498,34 EUR im Vorjahr), was die Profitabilität beeinträchtigt haben könnte.

8. Forderungen gegenüber Gesellschaftern:
– Diese sind stark gestiegen (302.324,00 EUR gegenüber 80.175,57 EUR im Vorjahr), was auf mögliche Liquiditätsengpässe oder Finanzierungen durch Gesellschafter hindeuten könnte.

Kritische Punkte:
– Die negative Eigenkapitalsituation ist besorgniserregend und deutet auf ein erhöhtes finanzielles Risiko hin.
– Die stark gestiegenen Forderungen und Verbindlichkeiten könnten auf Probleme im Working Capital Management hinweisen.
– Der sehr niedrige Kassenbestand in Verbindung mit hohen Verbindlichkeiten könnte zu Liquiditätsproblemen führen.
– Der Rückgang der Umsatzerlöse bei gleichzeitigem Anstieg des Personalaufwands deutet auf eine verschlechterte operative Effizienz hin.

Positive Aspekte:
– Es wurde ein Jahresüberschuss erzielt, was zur Verbesserung der Eigenkapitalsituation beiträgt.
– Die Verringerung des nicht gedeckten Fehlbetrags zeigt eine positive Tendenz in der finanziellen Entwicklung.

Insgesamt zeigt die Bilanz ein Unternehmen in einer finanziell angespannten Lage, das zwar Verbesserungen zeigt, aber weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Eine genaue Überwachung der Liquidität, des Working Capitals und der operativen Effizienz scheint dringend erforderlich.