Das Medizintechnikunternehmen Pentracor hat mit dem Zukunftspreis Brandenburg 2021 den wichtigsten Wirtschaftspreis des Bundeslandes gewonnen.
Die16-köpfige Jury lobte insbesondere die medizinische Innovationskraft der Gesellschaft, die regionale Vernetzung mit Kliniken und der Wissenschaft sowie die Beachtung seitens der internationalen Forschung.
Zitat Ende
Nun mag das eine Meldung sein, die das Unternehmen erfreut, aber ein Blick in die letzte im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz zeigt dann ein völlig anderes Bild dieser „ausgezeichneten Gesellschaft“.
Man muss hier dann möglicherweise auch die Frage stellen, „wie sieht es mit der wirtschaftlichen Zukunft des Unternehmens selber aus?“. Eine Frage, die vielleicht schon die nächsten Bilanzen beantworten werden.
Pentracor GmbHHennigsdorfJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019Bilanz
Anhang für das Geschäftsjahr 2019Allgemeines Die Pentracor GmbH („Pentracor“) hat ihren Sitz in 16761 Hennigsdorf und ist eingetragen in das Handelsregister Neuruppin HRB 9050 NP. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG). Die Gesellschaft ist nach den Größenkriterien des § 267 Abs. 1 HGB eine kleine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Gesellschaft stellt den Jahresabschluss freiwillig unter Beachtung der für große Kapitalgesellschaften geltenden Bestimmungen auf. Von der Erstellung eines Lageberichts wird abgesehen. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Zugänge werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer linear, pro rata temporis, abgeschrieben. Die Nutzungsdauer bei den immateriellen Vermögensgegenständen beträgt zwischen 3 und 15 Jahren. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Bei den Betriebsvorrichtungen wurden Vermieterzuschüsse als Minderung der Anschaffungskosten berücksichtigt. Die Zugänge werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer linear, pro rata temporis, abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt zwischen 3 und 14 Jahren. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen € 150,00 und € 1.000,00 wurden bis Wirtschaftsjahr 2017 in einem Pool zusammengefasst und entsprechend § 6 Abs. 2a EStG über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben. Ab Wirtschaftsjahr 2018 werden Wirtschaftsgüter zwischen € 250,00 und € 800,00 im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben. Die Bestände des Vorratsvermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu den Einstandspreisen. Die Bewertung der fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten beinhalten die Materialkosten, die Fertigungskosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst. Zudem werden angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie angemessene Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung einbezogen, soweit diese auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Ermittlung der Herstellungskosten einbezogen. Sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen wird auf den geringeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert, Guthaben bei Kreditinstituten mit dem Nominalwert angesetzt. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthalten ausschließlich Auszahlungen des Berichtsjahres, die Aufwendungen der Folgejahre sind. Bei den aktiven latenten Steuern wird von dem Ansatzwahlrecht für einen sich ergebenden aktiven Überhang nach § 274 Abs. 1. S. 2 HGB nicht Gebrauch gemacht. Die aktiven latenten Steuern beruhen auf unterschiedlichen Wertansätzen bei den sonstigen Rückstellungen. Die Bewertung erfolgt mit einem Steuersatz für Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag von 30 %. Das Gezeichnete Kapital sowie die Kapitalrücklage werden zum Nennwert bilanziert. Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert worden. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung Anlagevermögen Umlaufvermögen Die Vorräte beinhalten sowohl fertige Erzeugnisse als auch für die Produktion notwendige Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Kautionen in Höhe von T€ 23 (Vorjahr: T€ 23), eine Forderung aus Fördermittelzusagen in Höhe von T€ 18 (Vorjahr: T€ 22) sowie Forderungen gegen das Finanzamt in Höhe von T€ 11 (Vorjahr: T€ 37). Die bilanzierten Kautionen haben eine Laufzeit von über einem Jahr. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag Der Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag in Höhe von T€ 2.094 (Vorjahr: T€ 215) resultiert aus Verlustvorträgen und dem Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres, die das Eigenkapital der Gesellschaft übersteigen. Eigenkapital Die ausstehende Einzahlung zur Kapitalrücklage aus 2018 in Höhe von T€ 5 erfolgte am 2. Januar 2019. Sonstige Rückstellungen Die Gesellschaft hat sich im Rahmen eines bestehenden Mietvertrages zum Rückbau der von ihr durchgeführten Umbaumaßnahmen verpflichtet. Die voraussichtlichen Aufwendungen werden hierfür T€ 280 betragen. Unter Beachtung von künftigen Preissteigerungen sowie der Dis-kontierung der Verpflichtung über die Restlaufzeit, wurden im Jahre 2019 T€ 27 in die sonstigen Rückstellungen zugeführt. In den Sonstigen Rückstellungen ist eine Urlaubsrückstellung in Höhe von T€ 63 enthalten. Für die Erstellung der Steuererklärungen sowie Offenlegung und freiwillige Prüfung des Jahresabschlusses wurde eine Rückstellung in Höhe von insgesamt T€ 15 gebildet. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 844 (Vorjahr: T€ 849) beinhalten ein Darlehen der Investitionsbank des Landes Brandenburg. Das Darlehen hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Darlehen ist Halbjahresraten in Höhe von T€ 70 seit dem 30. Juni 2019 zurückzuzahlen. Die Darlehensrate zum 30. Dezember 2019 in Höhe von T€ 70 wurde erst am 2. Januar 2020 bezahlt. Daher werden zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bis 1 Jahr in Höhe von T€ 210 ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren betragen T€ 75. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Sonstige Verbindlichkeiten Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr mit Vertrag vom 23. Juli 2019 eine Wandelschuldanleihe („CSPA 2019“) in Höhe von T€ 1.400 herausgegeben. Es handelt sich um ein Darlehen mit der bedingten Möglichkeit zur Wandlung von Fremd- in Eigenkapital. Mit einer Zusatzvereinbarung vom August 2019 wurde der Betrag um weitere T€ 190 und im Rahmen eines Joinders um T€ 30 erhöht. Die Verzinsung des CSPA beträgt 7,0 %. Vertragsgemäß hat die Anleihe eine Laufzeit bis zum 31. März 2022. Jedoch wurde am 22. Januar 2020 die Wandlung der Anleihe in Eigenkapital beschlossen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betragen im Geschäftsjahr T€ 1.659. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus dem CSPA von Dritten in Höhe von T€ 30, die Lohnsteuer Dezember in Höhe von T€ 13, Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungsbeiträgen für Dezember 2019 in Höhe von T€ 6 sowie Verbindlichkeiten für ausstehende Zinsen in Höhe von T€ 4. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Laufzeit von unter einem Jahr. Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten unter anderem T€ 5 periodenfremde Aufwendungen. Im Wesentlichen handelt es sich um Sozialabgaben für das Vorjahr. Zinsaufwendungen Die Zinsaufwendungen beinhalten im Wesentlichen die Zinsen aus der Wandelschuldanleihe zum 31.12.2019 in Höhe von T€ 92. Des Weiteren beinhalten die Zinsaufwendungen T€ 4 für die Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen sowie T€ 9 für langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Sonstige Angaben Mitarbeiter Die Gesellschaft hat zum Stichtag 26 Mitarbeiter (Vorjahr: 27). Im Jahresdurchschnitt hatte die Gesellschaft 25 Mitarbeiter, davon 13 weibliche und 12 männliche Mitarbeiter. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind, beträgt T€ 296. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen mehrjährige Verpflichtungen aus Mietverträgen. Honorar des Abschlussprüfers Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 berechnete Gesamthonorar gemäß § 285 Nr. 17 HGB beträgt für die Prüfung des Jahresabschlusses 2019 T€ 10. Weitere Dienstleistungen werden nicht erbracht. Geschäftsführung Zum Geschäftsführer der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2019 Herr Dr. Ahmed Sheriff, Berlin, bestellt. Die Gesellschaft hat einen oder mehrere Geschäftsführer. Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er die Gesellschaft allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Alleinvertretungsbefugnis kann erteilt werden. Von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht. Beirat Der Gesellschaftervertrag sieht die Gründung eines Beirats vor. Dieser hat sich im Geschäftsjahr 2012 konstituiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 saßen folgende Mitglieder im Beirat: Im aktuellen Geschäftsjahr 2019 wurde keine Vergütung an den Beirat geleistet. Going-Concern Das aktuelle Geschäftsjahr war wesentlich durch hohe Kosten für Forschung und klinische Studien sowie die Produktvermarktung belastet. Auch die folgenden Geschäftsjahre werden planmäßig durch entsprechende Kosten belastet sein. Zum Stichtag weist die Gesellschaft einen Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von T€ 2.094 aus. Mit Ausgabe einer Anleihe im Mai 2020 konnten Mittel von € 13 Mio. eingeworben werden. Diese Mittel sollen zur Finalisierung aktueller und Durchführung weiterer klinischer Studien, den Eintritt in den nordamerikanischen Markt, den Ausbau der Produktion sowie Marketing und Vertrieb verwendet werden. Unter Abwägung aller Aspekte und unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen kommt die Geschäftsführung zu einer positiven Fortführungsprognose. Sollten sich jedoch die Studien erheblich verzögern oder der Eintritt in den amerikanischen Markt nicht wie geplant erfolgen, könnte die Gesellschaft in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Ergebnisverwendung Der Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres in Höhe von € 1.883.600,19 wird zusammen mit dem Verlustvortrag 2019 in Höhe von € 8.957.663,60 auf neue Rechnung vorgetragen. Nachtragsbericht Nach Abschluss der Geschäftsjahres 2019 sind folgende Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten: 1. Im Rahmen der bestehenden Wandelschuldanleihe („CSPA 2019“) wurde im Januar 2020 eine Erweiterung in Höhe von insgesamt T€ 548 beschlossen und die entsprechenden Beträge eingezahlt. 2. Am 22. Januar 2020 wurde gemäß Urkunde 115/2020 des Notars Alexander Kollmorgen die Kapitalerhöhung um € 11.330,00 auf € 89.084,00 beschlossen. Zeitgleich wurden die Wandlung des CSPAs in Eigenkapital beschlossen und die Verbindlichkeiten aus dem CSPA in der Kapitalrücklage erfasst. Die Einzahlung in das gezeichnete Kapital erfolgte in bar. Die Eintragung ins Handelsregister war bei Bilanzaufstellung noch nicht erfolgt. 3. Am 1. April 2020 wurde gemäß Urkunde 302/2020 des Notars Alexander Kollmorgen eine Kapitalerhöhung um weitere € 197,00 auf € 89.281,00 beschlossen. Die Einzahlung in das gezeichnete Kapital erfolgte in bar. Die Eintragung ins Handelsregister war bei Bilanzaufstellung noch nicht erfolgt. 4. Mit Datum vom 29. Mai 2020 gab die Gesellschaft unter der ISIN: DE000A289XB9 5. Aufgrund eines weltweiten Ausbruchs des Coronavirus (SARS-CoV-2) gehen Wirtschaftsexperten bereits heute von einem deutlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts für 2020 aus. Wir gehen als Hersteller davon aus, dass wir während des Lockdowns keine weiteren Kunden gewinnen können, da der Zugang zu den Krankenhäusern in dieser Zeit sehr limitiert ist und die potentiellen Kunden für neue Behandlungsoptionen des Herzinfarktes nicht zugänglich sind. Inwiefern unsere Gesellschaft betroffen sein wird und wie sich die Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf unser Jahresergebnis 2020 auswirken werden, können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend ermessen. sonstige BerichtsbestandteileHennigsdorf, den 30.06.2020 gez. Dr. Ahmed Sheriff, Geschäftsführer Angaben zur Feststellung |
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