Auf der kleinen südkoreanischen Insel Yeonpyeong ist eigens ein Truppenkontingent stationiert, um die nahe gelegene, von Nordkorea angefochtene Seegrenze zu verteidigen.
Der nordkoreanische Artillerieangriff auf die Insel traf die Bewohner am Dienstag trotzdem völlig unerwartet. In Panik flüchteten sie sich in Bunker, als Dutzende Granaten auf Yeonpyeong niedergingen. Andere ließen alles stehen und liegen, um eine der letzten Fähren zum Festland zu erreichen. Von „Todesangst“ berichten die Inselbewohner und können es nicht fassen, dass ihre kleine Insel zum Brennpunkt des seit Jahrzehnten schwelenden Konflikts mit Nordkorea wurde.
„Blitze und ein Donnern waren an verschiedenen Stellen in unserem Dorf zu sehen“, berichtet Woo Soo-woo in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. „Verängstigte Dorfbewohner eilten zu nahe gelegenen Luftschutzräumen, während andere in Scharen zum Hafen rannten, um zu fliehen.“ Auch Woo eilte ohne langes Überlegen zum Hafen und rettete sich mit einer Fähre in die große Hafenstadt Incheon auf dem südkoreanischen Festland. Der 62-jährige Besitzer einer Pension ist immer noch geschockt. Auf Yeonpyeong sei noch nie ein Granatangriff verübt worden, sagt Woo. Durch den Beschuss wurden zwei südkoreanische Soldaten getötet und mehr als ein Dutzend weitere verwundet, auch drei Zivilisten erlitten Verletzungen.
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