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Permagold eG unsere kritische Bilanzanalyse

TungArt7 (CC0), Pixabay
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Die vorgelegte Bilanz der Permagold eG zum Geschäftsjahr 2022 wirft aus Anlegersicht einige kritische Fragen auf. Nachfolgend eine detaillierte Analyse der finanziellen Lage sowie der zugrundeliegenden Entwicklungen:


1. Rückläufige Bilanzsumme und schrumpfendes Eigenkapital

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert (von 60.420,41 EUR auf 43.867,13 EUR), was auf eine deutliche Verkleinerung der wirtschaftlichen Basis der Genossenschaft hindeutet. Besonders kritisch ist der Rückgang des Eigenkapitals, das von 34.845,63 EUR auf 20.925,17 EUR geschrumpft ist. Dies entspricht einem Rückgang von fast 40 % und kann aus Anlegersicht als erhebliche Schwächung der Kapitalstruktur interpretiert werden.

  • Bewertung: Ein sinkendes Eigenkapital reduziert die finanzielle Stabilität und die Widerstandsfähigkeit gegen wirtschaftliche Krisen. Das Unternehmen scheint Verluste erlitten zu haben, die das Eigenkapital erheblich belasten.

2. Rückstände bei Einzahlungen auf Geschäftsanteile

Die Position „Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile“ ist mit 10.500 EUR angegeben (Vorjahr: 17.000 EUR). Obwohl der Rückstand gesunken ist, bleibt er problematisch. Dies deutet darauf hin, dass nicht alle Mitglieder ihre verpflichtenden Einlagen rechtzeitig leisten, was ein Zeichen für mangelndes Vertrauen oder finanzielle Schwierigkeiten der Mitglieder sein könnte.

  • Bewertung: Solche Rückstände gefährden die Liquidität der Genossenschaft und könnten darauf hinweisen, dass die Mitgliederbasis nicht ausreichend stabil ist.

3. Rückgang des Umlaufvermögens

Das Umlaufvermögen hat sich von 36.476,41 EUR im Jahr 2021 auf 20.409,13 EUR im Jahr 2022 nahezu halbiert. Ein solcher Rückgang kann darauf hinweisen, dass die Genossenschaft weniger liquide Mittel oder kurzfristige Vermögenswerte zur Verfügung hat, was die Zahlungsfähigkeit beeinträchtigen könnte.

  • Bewertung: Liquiditätsengpässe könnten die Handlungsfähigkeit der Genossenschaft einschränken und das Vertrauen der Mitglieder oder potenzieller Anleger belasten.

4. Leicht gestiegene Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich von 1.497,30 EUR auf 3.072,01 EUR verdoppelt. Dies könnte auf geplante oder erwartete Belastungen hinweisen, beispielsweise in Form von Verpflichtungen oder potenziellen Risiken.

  • Bewertung: Es ist unklar, ob diese Rückstellungen auf ein spezifisches Risiko oder eine rechtliche Verpflichtung zurückzuführen sind. Die mangelnde Transparenz in diesem Bereich könnte Anleger verunsichern.

5. Verbindlichkeiten bleiben auf hohem Niveau

Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 19.869,95 EUR und sind im Vergleich zum Vorjahr (24.077,48 EUR) nur leicht gesunken. Dies ist problematisch, da die Verbindlichkeiten fast die gesamte Bilanzsumme ausmachen und somit eine hohe Verschuldung im Verhältnis zu den Vermögenswerten vorliegt.

  • Bewertung: Eine hohe Verschuldung bei gleichzeitig sinkendem Eigenkapital deutet auf ein angespanntes finanzielles Gleichgewicht hin. Es bleibt unklar, ob die Genossenschaft in der Lage ist, ihren Verpflichtungen langfristig nachzukommen.

6. Geringer Mitgliederzuwachs

Die Mitgliederzahl ist im Jahr 2022 um nur 3 Mitglieder gestiegen, von 368 auf 371. Dies ist ein äußerst geringes Wachstum und deutet darauf hin, dass die Genossenschaft möglicherweise Schwierigkeiten hat, neue Mitglieder zu gewinnen.

  • Bewertung: Ein stagnierender oder nur minimal wachsender Mitgliederbestand kann die Einnahmebasis der Genossenschaft belasten und auf mangelndes Interesse oder Vertrauen hinweisen.

7. Prüfung durch DEGP e. V. – Zweifel an der Zuverlässigkeit

Der Jahresabschluss wurde vom DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- und Prüfungsverband e. V. geprüft, der selbst zuletzt aufgrund von Berichten über mangelnde Unabhängigkeit und mutmaßliche finanzielle Schwierigkeiten in die Kritik geraten ist. Dies wirft dann möglicherweise Zweifel an der Verlässlichkeit der Prüfung und damit an der Aussagekraft des Jahresabschlusses auf.


8. Geschäftsguthaben der Mitglieder

Die Geschäftsguthaben der Mitglieder werden mit 300.200 EUR angegeben, was im Wesentlichen dem Vorjahr entspricht. Es gab nur eine minimale Erhöhung um 800 EUR. Dies deutet darauf hin, dass es kaum neue Einlagen oder Engagements seitens der Mitglieder gegeben hat.

  • Bewertung: Ein stagnierendes Geschäftsguthaben zeigt, dass die Mitglieder offenbar wenig bereit sind, zusätzliche Mittel in die Genossenschaft einzubringen. Dies könnte auf ein mangelndes Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der Permagold eG hindeuten.

Fazit aus Anlegersicht

Die Permagold eG zeigt in ihrem Jahresabschluss für 2022 mehrere Schwächen, die aus Sicht eines potenziellen Anlegers oder Mitglieds kritisch zu bewerten sind:

  1. Schrumpfendes Eigenkapital und eine reduzierte Bilanzsumme deuten auf wirtschaftliche Probleme hin.
  2. Hohe Verbindlichkeiten und sinkendes Umlaufvermögen belasten die finanzielle Flexibilität.
  3. Ein geringer Mitgliederzuwachs und Rückstände bei den Einzahlungen auf Geschäftsanteile zeigen ein schwaches Vertrauen in die Genossenschaft.
  4. Der Prüfungsverband DEGP e. V. steht selbst in der Kritik, was Zweifel an der Verlässlichkeit des Jahresabschlusses aufwirft.

Empfehlung für Anleger:
Vor einem Engagement in die Permagold eG sollten Investoren eine detaillierte Analyse der zukünftigen Strategie, der finanziellen Planungen und der Liquiditätslage anfordern. Zudem sollte die Verbindung zum DEGP kritisch hinterfragt werden. Ohne klare Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzlage und einem verbesserten Mitgliederwachstum scheint ein Investment derzeit mit hohen Risiken verbunden zu sein.

2 Kommentare

  • Nach meiner Recherche war Herr Rainer Stein bis zum 2. November 2024 Vorstand des DEGP. Gemeinsam mit Herrn Andreas Franke. Ab diesem Zeitpunkt ist alleiniger Vorstand Herr Kai Fengels, ein Diplom Kaufmann und Wirtschaftsprüfer.

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