Rund 1,6 Milliarden Getränkeflaschen aus Plastik werden pro Jahr in Österreich verkauft, in Deutschland sind es 16,4 Milliarden: Damit gehört die PET-Flasche zu den bekanntesten Alltagsgegenständen überhaupt. Erst 1973 patentiert, steht sie als Stellvertreterin für die Beziehung zu Kunststoffen – über Jahrzehnte faszinierten sie ob ihrer Form- und Haltbarkeit. Spätestens seit man um die Umweltschäden, die sie verursachen können, weiß, ist die ursprüngliche Euphorie Problembewusstsein gewichen.
Die milliardenfach zirkulierende Getränkeflasche, sie hat eine lange Vorgeschichte. 1899 nahm sich der Chemiker Leo Hendrik Baekeland vor, den ersten vollsynthetischen Kunststoff herzustellen. Vor allem die aufstrebende Elektroindustrie war an einer günstigen Alternative zu Naturmaterialien wie Schellack und Zelluloid interessiert. Mit dem Material Bakelit, bestehend aus Phenol und Formaldehyd, das er 1907 patentieren ließ, schrieb er Geschichte.
Es war der erste hitze- und säurebeständige Kunststoff, der sich in alle erdenklichen Formen gießen ließ und damit eine Revolution in der industriellen Fertigung und der Designmöglichkeiten auslöste: von der Verwendung auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges als Patronenhülsen bis zur Boxkamera „Purma Special“ von 1937, die den Sucher erstmals in das Gehäuse integrierte.
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