Pflege zu Hause

Published On: Sonntag, 12.05.2024By Tags:

Anlässlich des Tages der Pflegenden hebt die Deutsche Stiftung Patientenschutz die dringende Notwendigkeit hervor, die häusliche Pflege finanziell stärker zu unterstützen. Der Vorstand der Stiftung, Brysch, erläuterte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die kritische Rolle, die insbesondere weibliche Angehörige in der Altenpflege spielen. Er betonte, dass ohne deren unermüdlichen Einsatz die Pflegesituation in Deutschland bereits kollabiert wäre. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten forderte Brysch eine sofortige und pauschale Erhöhung des Pflegegeldes um 300 Euro. Diese Maßnahme soll die finanzielle Belastung der Pflegenden abmildern und ihnen eine Anerkennung ihrer unverzichtbaren Arbeit bieten.

Zusätzlich schlug Brysch vor, ein steuerfinanziertes „Pflegezeitgeld“ einzuführen, das analog zum Elterngeld nach der Geburt eines Kindes funktionieren sollte. Dieses Geld soll berufstätigen Angehörigen, die sich um pflegebedürftige Familienmitglieder kümmern, finanzielle Sicherheit während ihrer Auszeit von der Arbeit bieten.

Die Situation in professionellen Pflegeeinrichtungen verschärft sich ebenfalls. Laut einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse haben die Krankheitsausfälle unter dem Pflegepersonal in Heimen und Kliniken im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Pflegekräfte waren durchschnittlich fast 30 Tage im Jahr krankgeschrieben, mit einem besonders hohen Anteil in der Altenpflege. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller bei der Techniker Krankenkasse Versicherten lag bei etwa 19 Krankheitstagen. Diese Zahlen unterstreichen die enorme physische und psychische Belastung, der Pflegekräfte ausgesetzt sind, und betonen die Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern.

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