Ein Vorstoß von Kanzler Olaf Scholz hat eine hitzige Diskussion über die Mehrwertsteuer entfacht – oder wie die Deutschen sagen würden: das neue Lieblings-Debattenthema für jeden Stammtisch. Scholz hatte vorgeschlagen, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent zu senken. „Das spart den Menschen bares Geld“, erklärte der Kanzler und fügte möglicherweise augenzwinkernd hinzu: „Jedenfalls reicht es für ein paar zusätzliche Brötchen.“
Doch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt warf Scholz prompt vor, nicht groß genug zu denken. „Senkung? Pah! Wir streichen die Mehrwertsteuer auf Milch, Getreide, Obst, Gemüse und Fleisch einfach komplett!“ verkündete er in der Augsburger Allgemeinen. „Das wäre eine echte Entlastung für Familien, Rentner und alle, die immer noch auf die Schnäppchenjagd im Discounter gehen.“ Auf die Frage, ob das auch für vegane Fleischalternativen gelten solle, ließ Dobrindt keine klare Antwort verlauten – die Spannung wächst.
Und dann betritt Sahra Wagenknecht die Bühne – politisch immer für einen Überraschungsauftritt gut. Die BSW-Chefin schlug vor, einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz von fünf Prozent einzuführen, damit auch endlich auf elektrische Zahnbürsten, Fahrräder und Wolldecken kein Cent zu viel bezahlt wird. „Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?“ fragte sie, und man könnte fast meinen, sie habe kurz in die Kamera geschaut wie eine Figur in einer Sitcom.
Während Scholz und Dobrindt also um die goldene Mehrwertsteuer-Medaille kämpfen und Wagenknecht mit einer „One-Rate-to-rule-them-all“-Strategie überrascht, stellen sich die Bürger nur eine Frage: Werden die Preise im Supermarkt tatsächlich sinken – oder dreht der Händler einfach das Preisschild etwas eleganter nach oben? Die Debatte bleibt spannend, und die Deutschen dürfen sich schon mal auf zahlreiche Expertenmeinungen, Talkshows und vielleicht sogar eine Excel-Tabelle in der nächsten „Tagesschau“ freuen.
Kommentar hinterlassen