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„Photonik für die digitalisierte und automatisierte Produktion“-Interview mit dem Digitalisierungsexperten Tim Schlaut mann vom Unternehmen Marketport

Tumisu (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Schlautmann, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um über die neue Richtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung von Projekten im Bereich „Photonik für die digitalisierte und automatisierte Produktion“ zu sprechen. Zunächst einmal: Welche Bedeutung messen Sie dieser Richtlinie bei, insbesondere für Unternehmen wie Marketport?

Tim Schlautmann: Vielen Dank für die Einladung. Die Richtlinie des BMBF ist ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen, vor allem in der verarbeitenden Industrie. Photonik hat sich als Schlüsseltechnologie in der Industrie 4.0 etabliert, und Unternehmen wie Marketport, die in den Bereichen digitale Verfahren und Automatisierung tätig sind, können von den damit verbundenen Innovationen erheblich profitieren. Die Förderung unterstützt nicht nur technologische Entwicklungen, sondern auch die Integration photonischer Verfahren in bestehende Produktionsprozesse, was die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen weiter steigern wird.

Interviewer: Wie könnten Unternehmen in der Industrie von photonischen Fertigungsverfahren und Messsystemen profitieren? Und welche Herausforderungen könnten dabei auftreten?

Tim Schlautmann: Photonische Fertigungsverfahren bieten viele Vorteile, darunter eine höhere Präzision, schnellere Produktionsgeschwindigkeiten und eine verbesserte Ressourceneffizienz. Insbesondere photonische Sensorik kann Produktionsprozesse überwachen und optimieren, was zu weniger Ausschuss und niedrigeren Kosten führt. Die Herausforderungen liegen vor allem in der Integration solcher hochspezialisierten Technologien in bestehende Systeme. Unternehmen müssen die richtigen Partner finden und ihre internen Prozesse entsprechend anpassen, um die volle Effizienz dieser Technologien auszuschöpfen.

Interviewer: Ein wichtiger Aspekt der Förderung ist die Entwicklung von Auswerteverfahren und KI-Systemen, um die mit photonischen Systemen erfassten Daten effizient zu nutzen. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) in diesem Kontext?

Tim Schlautmann: Künstliche Intelligenz ist unverzichtbar, wenn es darum geht, große Datenmengen zu verarbeiten und nutzbare Erkenntnisse daraus zu gewinnen. In Verbindung mit photonischen Sensoren kann KI dabei helfen, Produktionsprozesse in Echtzeit zu optimieren, beispielsweise durch die automatische Anpassung von Parametern wie Materialzusammensetzungen. Das führt zu einer höheren Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in der Fertigung. Für Unternehmen bedeutet dies eine bessere Kontrolle über ihre Prozesse und eine höhere Effizienz.

Interviewer: Die Richtlinie fördert auch Projekte, die sich mit neuen photonischen und quantentechnologischen Prinzipien befassen. Wie sehen Sie das Potenzial dieser Technologien?

Tim Schlautmann: Die Kombination von Photonik und Quantentechnologien ist äußerst vielversprechend. Diese Technologien bieten Möglichkeiten, die bisher nicht zugänglich waren, wie zum Beispiel die Erfassung von Produktionsdaten, die mit herkömmlichen Sensoren nicht messbar sind. Diese Entwicklungen eröffnen neue Anwendungsfelder in der Messtechnik und könnten mittel- bis langfristig völlig neue Standards in der Fertigungstechnik setzen.

Interviewer: Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Umsetzung dieser Projekte?

Tim Schlautmann: Kooperationen sind hier entscheidend. Die Expertise verschiedener Disziplinen – sei es in der Lasertechnologie, der Datenanalyse oder den Quantentechnologien – muss zusammengebracht werden, um die Komplexität solcher Projekte zu bewältigen. Unternehmen wie Marketport, die bereits eine starke Basis im Bereich Digitalisierung haben, können von dieser Zusammenarbeit profitieren, indem sie Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen erhalten und gleichzeitig ihre Lösungen in industrielle Anwendungen umsetzen.

Interviewer: Abschließend: Welche konkreten Schritte plant Marketport in Bezug auf diese Fördermöglichkeiten?

Tim Schlautmann: Wir bei Marketport planen, uns aktiv in solche Verbundprojekte einzubringen, um unser Wissen im Bereich der digitalen Produktion und Automatisierung zu erweitern. Die Richtlinie bietet uns die Möglichkeit, neue Technologien zu entwickeln und in marktfähige Lösungen zu überführen. Dabei setzen wir vor allem auf die Kombination von KI und photonischen Verfahren, um die Produktion unserer Kunden effizienter und flexibler zu gestalten.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Schlautmann, für Ihre Einblicke!

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