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Pierre Lang und die erneute Insolvenz

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Groß­in­sol­venz: „Pierre Lang“ Europe Handels­ge­sell­schaft m.b.H. bzw. Hans Andersen Ges.m.b.H.

Am 22.01.2019 wurde am Handelsgericht Wien über das Vermögen der

Hans Andersen Ges.m.b.H.,
1232 Wien, Kolbegasse 73,
und der

„Pierre Lang“ Europe Handelsgesellschaft m.b.H.,
1230 Wien, Kolbegasse 70A

ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Gesamt rd. EUR Mio. 15,4 Passiva und 246 Dienstnehmer betroffen!

Der KSV1870 rechnet mit einer raschen Verfahrenseröffnung beider Verfahren.

Gegenstand des Unternehmens:
Die Antragstellerin ist im Bereich Herstellung und Produktion von Modeschmuck tätig. Die Pierre Lang Unternehmensgruppe zählt zu den größeren Modeschmuckherstellern Europas, wobei der Schmuck im Direktvertrieb an europäische Endverbraucher verkauft wird.

Das Unternehmen wurde im Jahr 1961 von den Brüdern Hans & Peter Andersen als Wiener Handwerksbetrieb für exklusiven Modeschmuck gegründet. Im Jahr 1984 kreierte die Familie Andersen die Marke Pierre Lang und begann mit dem Aufbau eines eigenen Vertriebssystems über Direktvertrieb. In den Jahren 1987 bis 1994 expandierte die Unternehmensgruppe nach Deutschland, Schweiz, Italien, England, Luxemburg und Frankreich. Seit 2013 expandierte die Unternehmensgruppe auch nach Polen und Tschechien.

Beide Antragstellerinnen befanden sich bereits im Jahre 2012 in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung und erfüllten den Sanierungsplan zur Gänze.

Unter­neh­mens­in­for­ma­tionen laut Angaben der Antrag­steller

Hans Andersen Ges.m.b.H.:

•    Betroffene Dienstnehmer: 190

•    Betroffene Gläubiger: rd. 41

•    Passiva (ohne Ab- und Aussonderungsrechte)
rd. EUR 8,9 Mio. (im Liquidationsszenario rd. EUR 13,8 Mio.)
Weitere rd. EUR 400.000,– sind durch Ab- und Aussonderungsrechte besichert

•    Aktiva 
rd. EUR 2,8 (inklusive Ab- und Aussonderungsrechten)

„Pierre Lang“ Europe Handelsges.m.b.H.

•    Betroffene Dienstnehmer. 56

•    Betroffene Gläubiger. rd. 290

•    Passiva (ohne Ab- und Aussonderungsrechte)
Rd. EUR 6,5 Mio. (im Liquidationsszenario rd. EUR 8,3 Mio.)
Weitere rd. EUR 2,4 Mio. sind durch Ab- und Aussonderungsrechte besichert

•    Aktiva
rd. EUR 3,2 Mio. (inkl. Ab- und Aussonderungsrechte)

Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870 angemeldet werden. Mail: ins.team.wien@ksv.at

Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben)
Die Ursache für die angespannte finanzielle Situation liegt in einem unerwarteten, erheblichen Umsatzrückgang in den umsatzstarken Monaten Oktober und November 2018.

Sanierungsplan
Die betroffenen Gesellschaften bieten allen unbesicherten Insolvenzgläubigern jeweils eine Sanierungsplanquote von 20%, zahlbar zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes, an. Das Konzept zur Restrukturierung und Finanzierung wird derzeit erarbeitet, allenfalls unter Einstieg eines Investors.

Hierbei handelt es sich vorerst lediglich um das gesetzliche Mindestanbot. Der KSV1870 wird prüfen, ob diese angebotene Quote adäquat und erfüllbar ist.

Der KSV1870 wird dieses Insolvenzverfahren im Interesse aller Gläubiger begleiten und die erforderlichen Maßnahmen im Sinne des Verfahrens bestmöglich überprüfen.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragen:
Mag. Roman Tahbaz

Insolvenz Wien
Telefon: 050 1870-8215, E-Mail: tahbaz.roman@ksv.at

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