Es war sicherlich ein Husarenstreich, wie man die Geschäftsführung „übernommen hat“, aber damit ist der Fonds ja nicht gerettet, sondern hat lediglich neue Geschäftsführer. Jeder Geschäftsführer benötigt Geld, um etwas bewirken zu können. Wo aber soll das Geld herkommen? Natürlich von den Anlegern, aber ob die schlechtem Geld nochmals gutes hinterherwerfen wollen? Das will die neue Geschäftsführung der POC Fonds nun offenbar auf Informationsveranstaltungen herausfinden. Wir in der Redaktion halten von solchen Reanimierungsversuchen gescheiteter Konzepte nichts, denn ein neuer Trainer macht aus einem Abstiegskandidaten noch keinen Champions League-Teilnehmer. Auch Rechtsanwalt Jochen Resch aus Berlin hat zu diesem Thema eine eigene Meinung.Jetzt haben sich die neuen Geschäftsführer der POC-Fonds gemeldet und zu drei Informationsveranstaltungen in Hamburg, Düsseldorf und München eingeladen. Beigefügt waren der Einladung recht umfassende Informationen, wie es zu der Übernahme der Geschäftsführung der POC Verwaltungs GmbH gekommen ist und welche Sanierungskonzeption die neue POC Fonds Geschäftsführung den Anlegern präsentieren will. Kann ein Neustart der POC Fonds gelingen?
POC Fonds: Werden sich genügend Anleger mobilisieren lassen?
Auch wenn manches im Unklaren bleibt und wohl auch bleiben muss, nötigen einem die Anstrengungen und Mühen der neuen POC Fonds Geschäftsführung Hochachtung ab. Unterstellt, dass alle Angaben zu den Zukunftsperspektiven eines möglichen Neustarts der POC Fonds zutreffen, kann man den Anlegern nur empfehlen, für die Beendigung der Liquidation der POC Fonds zu stimmen. Ob auch genügend Anleger der POC Fonds bereit sein werden, noch einmal frisches Geld zu investieren, darf allerdings bezweifelt werden. Ohne den Rückhalt der vielen tausend POC Fonds Anleger, die durch Interessengemeinschaften und Anlegeranwälte vertreten werden, wird das schwierig werden.
POC Fonds: Ursprüngliches Konzept zum Scheitern verurteilt
Wie die neue POC Fonds Geschäftsführung schreibt, ist das ursprüngliche Konzept der POC Fonds wegen der hohen Weichkosten und Aufwendungen gescheitert. Das deckt sich voll mit den Einschätzungen, die ja alle schon in den diversen Gesellschafterversammlungen immer wieder diskutiert wurden, die seinerzeit nach den Alarmmeldungen im Zuge der Rückforderung der Ausschüttungen seitens der POC Fonds Verwaltung durchgeführt worden sind. Aus hiesiger Sicht bestanden aufgrund der POC Fonds Hintermänner von vornherein erhebliche Zweifel, ob das Geschäftsmodell der POC Fonds jemals zum Ziel hatte, den Anlegern ihr Geld zurückzuzahlen, geschweige denn Gewinne zu machen. Dass diese Machenschaften der POC Fonds Initiatoren ans Licht kommen und gegebenenfalls auch strafrechtlich verfolgt werden, ist nur richtig.
POC Fonds: Ist das neue Konzept für den Neustart tragfähig?
Ob die Prognoseberechnungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Sanierungskonzeptes für die POC Fonds zutreffend sind, kann nicht überprüft werden. Hier müssen sich die Anleger auf die Expertise der neuen Geschäftsführung verlassen – oder eben auch nicht. Dass Monika Galba nach ihrer ersten durchaus erfolgreichen Abwehrstrategie am Ende freiwillig das Handtuch werfen und zurücktreten würde, ist schon überraschend. Aber im Sinne der POC Fonds ist es nur gut, dass es nicht zu einem Gerangel um die Führung gekommen ist, die die Handlungsfähigkeit der POC Fonds auf Monate hätte blockieren können.
POC Fonds: Auf Informationsveranstaltungen sollen Anleger überzeugt werden
Nun sollen also Informationsveranstaltungen durchgeführt werden, um die Anleger zu überzeugen. Es ist zu hoffen, dass die neue Geschäftsführung die Mobilisierungsfähigkeit der POC Fondsanleger nicht überschätzt hat. Zudem sollte sich die neue POC Fonds Geschäftsführung bewusst machen, dass es ein hohes Risiko für ihren Erfolg darstellt, wenn sie Interessen- und Schutzgemeinschaften sowie Anlegeranwälte nicht mit ins Boot nimmt, die in den vergangenen Gesellschafterversammlungen mehr als die Hälfte der Anleger vertreten haben.
POC Fonds: Neue Geschäftsführung müsste alle Kräfte einbinden
Empfehlenswert wäre gewesen, die Vertreter der POC Anleger nicht nur zu kontaktieren, sondern auch frühzeitig auf das Konzept einzuschwören. Dann wäre der Erfolg der neuen POC Fonds Geschäftsführung für den Neustart der POC Fonds wahrscheinlicher gewesen. So läuft die neue POC Geschäftsführung Gefahr, schon an der notwendigen Mobilisierung der POC Anleger zu scheitern. Auf eine inhaltliche Auseinandersetzung kommt es dann gar nicht mehr an. Aus den POC Fonds Gesellschafterversammlungen wusste die neue POC Geschäftsführung, dass die in dem Rundbrief so kritisierten Anlegervertreter die übergroße Mehrheit der Anleger vertreten haben.
POC Fonds: Wird genug Geld für den Neustart zusammenkommen?
Aus hiesiger Sicht kann nach Durchsicht der übersandten Unterlagen, den POC Anlegern empfohlen werden, der Beendigung der Liquidation der POC Fonds zuzustimmen. Dem Risiko, noch einmal dem schlechten Geld gutes hinterherzuwerfen, werden sich wohl nicht allzu viele POC Anleger aussetzen, wenn man sie nicht wirklich umfassend überzeugen kann. Es handelt sich nach wie vor um eine Wette auf zukünftige Öl- und Gaspreise.
Soso, nun haben also die Guten die Macht auf der Havarie POC übernommen.
Das Motto bleibt aber gleich: man will Anlegergeld einsammeln um Fonds zu sanieren. Andernfalls droht wiedermal der totale Verlust!
Und was bietet man dafür? Sehr sehr wenig, und v.a. nix Neues.
Keine belegbaren Informationen, keine Sicherheiten, keine Kostenstruktur, keine Kontrollmöglichkeiten für künftige Geldgeber usw.
Dafür bunte Flyer, garniert mit auschweifender Prosa, einen großen Haufen Papier mit Anschreiben für jeden Fonds einzeln (unnötige Kosten!) , usw.
Das erinnert doch sehr, ja zu sehr, an die (kriminellen?) Machenschaften von Frau Galba …
Hinzu kommt noch die Vorgeschichte eines der jetzigen Machthaber, Herrn Kockartz.
Dieser hatte als Vertriebler in der POC-Zeichnungsphase Unsummen d.h. mehrere Millionen an Fondskapital an gutgläubige Anleger „vermittelt“.
Dies alles mit einem 2-stelligen Prozentsatz (~13 %) an Vermittlerprovision.
Da kann man leicht ausrechnen was da so an Einnahmen d.h. Anlagerkapital welches eigentlich in Ölquellen investiert werden sollte- zustandekam.
In Relation sind da die paar € mit welcher seine Frau an POC beteiligt ist, weniger als Peanuts. Es könnte sich somit auch sehr gut um eine Alibibeteiligung handeln.
Man kann damit ja beurkunden, daß man an das POC-Konzept selbst glaubt(e) und nun gut damit vor die berumpsten Anleger treten und verkünden : seht her, ich bin ja selbst ein Geschädigter und habe nur Gutes im Sinn !
Es könnte sich mit der Aktion aber auch gut um ganz andere Motive handeln, wenn man die jüngsten Urteile gegen POC-Vermittler, ins Kalkül zieht.
Hier könnte es ganz eng werden für Hr.Kockartz. Nämlich dann, wenn seine ehemaligen Kunden gegen ihn vorgehen.
Will er event. Klagen vermeiden, indem er nun vorgibt einer der Heilsbringer zu sein ?
Und wenn dann ganz nebenher noch zusätzliche Milliönchen ins Haus flattern, mit welchen man im POC-Style schalten und walten kann, ist es doch auch nicht so schlecht, oder ?
Ein Schelm ist, wer da, Böses denkt … ;)