Zunächst schien es so, als hätten dreiste Betrüger Mittwochmorgen erneut eine überrumpelte Seniorin um ihr Erspartes gebracht. Doch die Polizei aus Hof sowie umliegender Dienststellen arbeitete schneller als die Trickbetrüger und machte eine Geldabholerin nach kurzer Zeit dingfest. Sie sitzt nun auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof in Untersuchungshaft.
Zunächst versuchten es die unbekannten Anrufer mit der gängigen Masche und täuschten am Telefon vor, der vermeintliche Sohn der Rentnerin aus Lichtenberg hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Damit das geliebte Familienmitglied nicht in Haft komme, sei eine hohe Kautionszahlung in Höhe von mehreren zehntausend Euro fällig. Die überrumpelte Frau sammelte ihr gesamtes Ersparnis zusammen und übergab es in einem Kuvert an eine ihr unbekannte Frau.
Als sie danach mit ihrem wirklichen Sohn sprach, fiel der Schwindel auf und sie wandten sich gemeinsam an die Polizei. Mit Hochdruck sammelte diese alle Informationen und eine Personenbeschreibung zusammen und fahndete mit einer Vielzahl an Streifen. Ein Ermittlungsansatz führte die Polizei auf die Autobahn. Demnach soll sich die Geldabholerin auf der A9 in einem Auto Richtung Süden befinden.
Schnell machten sich Zivilkräfte auf die Suche – mit Erfolg. Auf einem Parkplatz bei der Autobahnausfahrt Münchberg-Nord kontrollierten Kräfte der Verkehrspolizei Hof sowie der Grenzpolizei Selb ein Fahrzeug, in welchem sich eine 25-jährige Frau mit passender Personenbeschreibung befand. In ihrem Gepäck: Ein Kuvert voller Geld, genau so viel, wie gerade von der getäuschten Seniorin aus Lichtenberg abgeholt wurde. Die Beamten nahmen die Polin vorläufig fest und stellten den Geldbetrag sicher.
Am Donnerstag wurde sie einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof Untersuchungshaftbefehl gegen die 25-Jährige. Sie befindet sich nun in einer oberfränkischen Haftanstalt.
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