Kurz vor einem Härtetest für das klamme Portugal am Kapitalmarkt erhitzen Gerüchte über eine Flucht des Landes unter den EU-Rettungsschirm die Gemüter.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bestritt am Montag allerdings, Deutschland dränge das hoch verschuldete Land zur Annahme von Hilfsgeldern: „Wir haben niemals Länder gedrängt, etwas zu tun, und werden es auch nicht tun.“ Jedes Euro-Land müsse selbst wissen, ob es Solidarität benötige. Auch in Regierungskreisen in Paris hieß es, Deutschland und Frankreich trieben Portugal nicht unter den Rettungsschirm. Dies sei „Unsinn“. Die EU-Kommission erklärte ebenfalls, es gebe derzeit keine Diskussion über Hilfen für das Land am Tejo. Viele Experten hoffen, dass die Eurokrise eingedämmt werden kann, wenn nach Irland auch Portugal unter den von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) aufgespannten Rettungsschirm schlüpft. Zuletzt waren Berichte aufgekommen, dass in der EU Druck auf Portugal ausgeübt werde, Finanzhilfen in Anspruch zu nehmen. Ein Hilfspaket für Portugal könne 50 bis 100 Milliarden Euro umfassen, hieß es.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte, Deutschland übe auf niemanden Druck aus. „Aber wir verteidigen den Euro.“ Seinem Ministerium zufolge wird das Thema Portugal aber nicht auf der Tagesordnung der europäischen Finanzminister stehen, die sich am Montag und Dienstag nächster Woche treffen.
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