Startseite Allgemeines Postbank – BaFin informiert
Allgemeines

Postbank – BaFin informiert

stux (CC0), Pixabay
Teilen

Information der BaFin zu Störungen der Geschäftsabwicklung bei der Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG

Die Finanzaufsicht BaFin beobachtet erhebliche Beeinträchtigungen bei der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der „Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG“ (Postbank) und prüft, ob aufsichtlich relevante Mängel in dem Institut bestehen. Es liegen dazu zahlreiche Beschwerden von Kundinnen und Kunden vor. Die BaFin geht den Beschwerden im Rahmen ihres Auftrages zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen nach und wird, wenn angezeigt, in diesem Zusammenhang aufsichtliche Maßnahmen verhängen.

Seit dem Jahreswechsel 2022/2023 sieht die BaFin erhebliche Beeinträchtigungen der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank. Neben verschiedenen Störungen im Online- und Mobile-Banking sowie der mangelnden Erreichbarkeit des telefonischen Kundendienstes zählen hierzu insbesondere lange Bearbeitungszeiten bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten sowie bei der Auflösung / Abwicklung von Konten und Rückzahlung von Spareinlagen. Daneben kommt es insbesondere bei der Einrichtung und Verwaltung von Pfändungsschutzkonten zu erheblichen Beeinträchtigungen, die für die Kunden teils massive Auswirkungen haben. Hierauf hat auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in ihrer Pressemitteilung vom 23. August 2023 hingewiesen.

Aufsichtsrechtliche Vorgaben

Die BaFin erwartet von den von ihr beaufsichtigten Unternehmen, dass sie ihre Dienstleistungen möglichst störungsfrei anbieten. Hierzu zählt u.a. die Verfügbarkeit des Online-Bankings, damit Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte jederzeit abwickeln können. Daneben sind von den Instituten insbesondere die einschlägigen gesetzlichen Fristen zum Schutz der Kunden, wie beispielsweise zur Einrichtung von Pfändungsschutzkonten sowie zur Anpassung der Pfändungsfreigrenzen, einzuhalten. Außerdem müssen die Institute in der Lage sein, Kundenaufträge innerhalb eines vertretbaren Zeitraums zu bearbeiten, etwa bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten.

Vorgehen der BaFin

Die BaFin hat unverzüglich auf die Hinweise über die Beeinträchtigungen bei der Abwicklung von Bankgeschäften reagiert und das Unternehmen aufgefordert, die Einschränkungen im Kundenservice schnellstmöglich abzustellen und ihren gesetzlichen Verpflichtungen zum Schutz der Kundinnen und Kunden nachzukommen.

Die BaFin überprüft die Ursachen für die Vielzahl betroffener Kundengeschäfte sowie die außergewöhnlich große Zahl der Kundenbeschwerden, um aufsichtliche Maßnahmen einzuleiten, wenn diese angezeigt sind.

Rückmeldung auf Beschwerden

Die BaFin hat eine außergewöhnliche große Zahl von Beschwerden zu den beschriebenen Beeinträchtigungen bei der Abwicklung der Bankgeschäfte erhalten und nimmt diese, insbesondere wegen der teilweise nicht unerheblichen Folgen für die Kunden, sehr ernst.

Für die Arbeit der BaFin sind solche Beschwerden generell wichtig. Durch sie gewinnt die Aufsicht wichtige Erkenntnisse für ihre Aufsicht über das Finanzsystem und einzelne Marktteilnehmer.

Aufgrund der Vielzahl gleichgelagerter Beschwerden oder Fragen zur Postbank zu den oben explizit genannten Themen informiert die BaFin die Kundinnen und Kunden jedoch nicht mehr individuell, sondern zentral mit dieser Veröffentlichung über ihr Vorgehen. Die BaFin versichert allen Betroffenen, dass sie den Anliegen umfassend nachgeht.

Beschwerden zu anderen Sachverhalten wird die BaFin selbstverständlich weiterhin wie üblich bearbeiten.

Einzelfälle sind Sache der Gerichte

Die BaFin hat den Auftrag, die kollektiven Interessen der Verbraucher zu schützen. Ob ein Unternehmen im Einzelfall seine vertraglichen Pflichten gegenüber seinen Kundinnen und Kunden erfüllt, kann die BaFin also weder verbindlich entscheiden noch durchsetzen. Dies ist ausschließlich Sache der Gerichte.

Kundinnen und Kunden, die der Ansicht sind, dass ihnen durch das Verhalten eines von der BaFin beaufsichtigten Unternehmens ein finanzieller Schaden entstanden oder Gewinn entgangen ist, müssen ihre Forderungen zivilrechtlich gegenüber dem Unternehmen geltend machen.

Eventuell kommt eine außergerichtliche Streitschlichtung durch die zuständigen Ombudsleute in Betracht. Die Anschrift lautet:

 

Kontakt:Om­buds­mann der pri­va­ten Ban­ken
Ge­schäfts­stel­le
Post­fach 04 03 07
10062 Ber­lin

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

MULTI-ENERGY eG-keine Bilanzen veröffentlicht

Auch das wieder eine Genossenschaft die wir dem DEGP eV zuordnen als...

Allgemeines

bav manufaktur GmbH bilanziell Überschuldet?

Kritische Analyse der Bilanz der bav manufaktur GmbH (Geschäftsjahr 2022) Die Bilanz...

Allgemeines

TRANSPAREK AgroForstEnergie eG keine Bilanzveröffentlichung seit 2017

Auch das ist eine Genossenschaft, die wir mit Hilfe unserer User als...

Allgemeines

Kritische Analyse der Bilanz der TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG aus Anlegersicht

Die Bilanz der TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG für das Geschäftsjahr 2022 zeigt deutliche...