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Powell zu Trump

NikolayFrolochkin (CC0), Pixabay
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Mit der Aussicht auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump als Präsident wächst die Spannung in Washington – vor allem bei Federal Reserve-Chef Jerome Powell. Schon jetzt deutet sich an, dass die Beziehung zwischen Powell und Trump wieder turbulent werden könnte. Doch Powell zeigt sich unbeeindruckt und macht klar: Er bleibt auf seinem Posten, komme, was wolle.

Die Rückkehr des „Chefs“

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihren Traumjob, aber Ihr Chef macht Ihnen das Leben schwer. Irgendwann verschwindet er, und die Dinge beginnen, sich zu bessern. Doch plötzlich steht er wieder vor der Tür. Genau das erlebt Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, mit Donald Trump.

Während einer Pressekonferenz nach dem jüngsten Treffen der Fed wurde Powell gefragt, ob er zurücktreten würde, falls Trump ihn darum bittet. Seine Antwort war kurz und prägnant: „Nein.“ Als ein anderer Reporter nachhakte, ob der Präsident ihn feuern könnte, entgegnete Powell: „Nicht erlaubt – gesetzlich nicht möglich.“ Diese knappen Antworten zeigten eine klare Haltung, die deutlich von seiner sonst ausführlichen Art abwich.

Trump und Powell: Eine komplizierte Beziehung

Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Powell mehrfach öffentlich kritisiert und sogar mit dessen Entlassung gedroht. Er warf ihm vor, schlechte Entscheidungen zu treffen – insbesondere in Bezug auf die Zinspolitik. Doch Powell bleibt unerschütterlich: Der Fed-Vorsitzende betonte, dass er unabhängig ist und nicht den Launen eines Präsidenten unterliegt.

Trump hingegen ist überzeugt, dass der Präsident zumindest ein Mitspracherecht bei Zinsentscheidungen haben sollte. „Ich habe großartige Instinkte und bin erfolgreicher Geschäftsmann. Warum sollte ich nicht zumindest beraten dürfen?“ ließ er in einer Pressekonferenz verlauten.

Unabhängigkeit der Fed in Gefahr?

Die Federal Reserve hat seit über 70 Jahren die Aufgabe, unabhängig von politischen Einflüssen zu agieren. Trumps jüngste Kommentare deuten jedoch darauf hin, dass er diese Unabhängigkeit infrage stellen könnte. Zwar benötigt jede Änderung der Fed-Politik die Zustimmung des Kongresses, doch mit einer republikanischen Mehrheit in beiden Kammern und einem konservativ dominierten Supreme Court könnte Trump versuchen, seinen Einfluss auszubauen.

Powells Antwort: Eine klare Botschaft

Trotz aller Drohungen und Provokationen bleibt Powell standhaft. Sein subtiles, aber bestimmtes „Go ahead, make my day“ zeigt, dass er sich von Trumps Rückkehr nicht einschüchtern lässt. Während die Spannungen zwischen beiden in den kommenden Jahren zweifellos zunehmen werden, scheint eines sicher: Powell wird weiterhin für die Unabhängigkeit der Federal Reserve kämpfen – egal, wie oft Trump versucht, sich einzumischen.

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