Im Insolvenzverfahren der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften erhalten rund 54.000 Gläubiger nun eine vierte Abschlagszahlung in Höhe von rund 122 Millionen Euro. Damit erhöht sich die Gesamtsumme der bislang ausgezahlten Gelder auf mehr als 666 Millionen Euro, verteilt auf etwa 86.000 festgestellte Forderungen.
Insolvenzverwalter Jaffé: Verwertung verläuft planmäßig
Laut Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé schreitet die Verwertung der noch vorhandenen Containerflotte mit über 372.000 CEU (Container-Einheiten) planmäßig voran. Bislang konnten durch die weltweite Vermietung und den schrittweisen Verkauf ausgedienter Container über 1 Milliarde US-Dollar an Verwertungserlösen erzielt werden.
Verteilung variiert je nach Gesellschaft
Mit dieser vierten Zahlung erreichen die Gläubiger folgende vorläufige Rückzahlungsquoten:
- P&R Container Leasing GmbH: ca. 20 Prozent (ca. 2.400 Einzelforderungen)
- P&R Transport-Container GmbH,
- P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH,
- P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH: jeweils rund 21,5 Prozent (zusammen über 83.000 Forderungen)
Die jetzt erreichten Quoten liegen deutlich über den Angeboten, die Gläubiger in der Anfangsphase von Investoren für ihre Ansprüche erhalten hatten.
Ursprünglicher Schaden war gravierend
Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung im Jahr 2018 war ein massiver Fehlbestand bei der Containerflotte festgestellt worden: Von den angeblich 1,6 Millionen verkauften Containern waren tatsächlich nur rund 618.000 vorhanden. Das Geschäftsmodell hatte über Jahre hinweg nur durch neu eingeworbenes Anlegergeld funktioniert, ohne dass die Container physisch existierten.
Trotz dieser Ausgangslage ist es der Insolvenzverwaltung gelungen, die vorhandenen Werte rechtlich abzusichern, zu verwerten und die Erlöse den deutschen Gesellschaften und damit den Anlegern zuzuführen. Dabei mussten zahlreiche juristische Hürden genommen werden.
Keine Prognose über Ende der Verfahren
Obwohl die Verwertung gut voranschreitet, lässt sich derzeit kein genauer Zeitpunkt für den Abschluss der Verfahren nennen. Die Erlöse aus der fortlaufenden Vermietung und dem Abverkauf der Container werden jedoch weiterhin zugunsten der Gläubiger in die Insolvenzmasse gezogen.
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