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Präsident Milanovic verpasst Wiederwahl knapp – Stichwahl in zwei Wochen

Van3ssa_ (CC0), Pixabay
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Der kroatische Präsident Zoran Milanovic hat in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl die absolute Mehrheit knapp verfehlt und muss sich in zwei Wochen einer Stichwahl gegen seinen konservativen Herausforderer Dragan Primorac stellen.

Milanovic erhielt 49,2 Prozent der Stimmen, wie die Wahlbehörde am Sonntagabend nach der Auszählung fast aller Wahllokale mitteilte. Primorac, der von der konservativen HDZ-Partei unterstützt wird, kam auf 19,4 Prozent der Stimmen. Für einen Sieg in der ersten Runde wären mehr als 50 Prozent notwendig gewesen.

Erwartungen übertroffen, Prognosen korrigiert
Eine erste Prognose des kroatischen Fernsehsenders HRT hatte Milanovic zunächst als Sieger in der ersten Runde gesehen. Zwar verfehlte der Amtsinhaber die absolute Mehrheit, doch sein Ergebnis liegt deutlich über den Vorwahlumfragen, in denen er zuletzt bei etwa 37 Prozent gelegen hatte.

Das Abschneiden Milanovics gilt als Rückschlag für die konservative HDZ-Partei von Regierungschef Andrej Plenkovic. Kommentatoren sehen in dem Ergebnis ein Zeichen, dass Milanovic trotz seiner oft umstrittenen und konfrontativen Art weiterhin eine starke Position in der kroatischen Politik hat. Milanovic ist seit fast zwei Jahrzehnten eine der prägendsten Persönlichkeiten des Landes: Von 2011 bis 2016 war er Ministerpräsident, seit 2020 bekleidet er das Amt des Staatschefs.

Ein Wahlkampf voller Spannungen
Der Wahlkampf war geprägt von der anhaltenden Rivalität zwischen Milanovic und Regierungschef Plenkovic. Experten werten die Wahl als eine Fortsetzung dieses politischen Machtkampfes. Plenkovic warf Milanovic vor, mit seiner Kritik an der Haltung der EU im Ukraine-Krieg „prorussische Positionen“ zu vertreten und Kroatiens Glaubwürdigkeit in der NATO und der EU zu gefährden.

Milanovic wiederum stellte sich als unabhängige Stimme und als Gegengewicht zur Regierung dar. Obwohl der Präsident in Kroatien überwiegend repräsentative Aufgaben hat, verfügt er als Oberbefehlshaber der Armee und internationaler Repräsentant des Landes über bedeutenden Einfluss. Viele Kroaten sehen im Staatschef zudem einen Garanten für Stabilität und die reibungslose Funktion der Institutionen.

Herausforderungen für Kroatien
Das EU-Land Kroatien mit seinen 3,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern steht derzeit vor großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Hohe Inflation, Korruption und ein akuter Mangel an Arbeitskräften belasten das Land. Die bevorstehende Stichwahl wird nicht nur als Entscheidung über die Zukunft des Präsidentenamts, sondern auch als Stimmungstest für die politische Ausrichtung Kroatiens in den kommenden Jahren betrachtet.

Mit einem spannenden Duell zwischen Milanovic und Primorac in zwei Wochen stehen die politischen Weichen für Kroatien erneut auf dem Prüfstand.

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