Donald Trump, der designierte US-Präsident und selbsternannte Meister der Deals, hat sich mal wieder mit einer seiner gewohnt charmanten Spitzen zu Wort gemeldet. Diesmal ging es um die wachsende Kritik an Tech-Milliardär Elon Musk, der angeblich mehr politischen Einfluss ausübt, als es einem einfachen Bürger zustehen sollte. Doch Trump wiegelt ab: „Nein, er übernimmt nicht die Präsidentschaft“, erklärte er betont lässig bei der rechtskonservativen Konferenz „AmericaFest“ in Arizona. „Aber Elon hat einen tollen Job gemacht. Ist es nicht schön, kluge Leute zu haben, auf die wir uns verlassen können?“
Ja, „kluge Leute“ wie Musk, der laut Forbes nicht nur der reichste Mann der Welt ist, sondern offenbar auch Trumps persönlicher politischer Alleskönner. Ob Plattformbesitzer, Wahlkampfspender oder Sparberater – Musk scheint alles zu können. Ihm gehört die Social-Media-Plattform X, die mittlerweile nicht mehr nur ein Netzwerk ist, sondern offenbar zur inoffiziellen PR-Abteilung der republikanischen Partei mutiert ist. Und als ob das nicht genug wäre, hat Musk großzügig Millionen in Trumps Wahlkampf investiert. Eine Kleinigkeit für den reichsten Mann der Welt, aber offenbar genug, um Trump zur Treue bis ans Lebensende zu verpflichten.
DOGE: Wenn Milliardäre regieren
Aber Musk bleibt nicht nur Unterstützer im Hintergrund. Trump hat ihn nach seinem Wahlsieg mit einer ehrenvollen Aufgabe bedacht: Musk soll gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy im neu geschaffenen „Department of Government Efficiency“ – passenderweise mit der Abkürzung DOGE – Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben ausarbeiten. Ein Gremium, das sich offensichtlich weniger mit der Effizienz der Regierung beschäftigt als mit der Frage, wie man diese am besten demontieren kann.
Denn wer könnte besser dabei helfen, staatliche Ausgaben zu kürzen, als ein Mann, der Milliarden für Raketen, Social-Media-Experimente und virtuelle Autos ausgibt? Es bleibt abzuwarten, ob DOGE das Staatsbudget bald wie eine Kryptowährung behandeln wird: schwankend, spekulativ und mit einer Menge Memes im Gepäck.
„Präsident Musk“: Mehr als ein Spitzname?
Doch die Sache bleibt nicht ohne Kritik. In der vergangenen Woche wurde Musk massiv angegriffen, nachdem er angeblich maßgeblich an der chaotischen Blockade der Budgetverhandlungen beteiligt war. Der Kongress hatte erst in letzter Minute einen Regierungsstillstand abwenden können – ein Szenario, das laut Kritikern direkt auf Trumps und Musks Interventionen zurückzuführen war. Demokraten und sogar einige Republikaner scherzten daraufhin, Musk sei der „wahre Anführer der Republikaner“. Einige gingen noch weiter und bezeichneten ihn ironisch als „Präsident Musk“.
Trump selbst? Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, die Situation auf seine unnachahmliche Weise zu kommentieren. „Elon wird nicht Präsident werden, weil er nicht hier geboren wurde,“ erklärte er augenzwinkernd, während er die Vorwürfe des politischen Einflusses geflissentlich ignorierte. Eine Feststellung, die selbstredend nichts daran ändert, dass Musk offenbar längst das Sagen hinter den Kulissen hat.
Ein Milliardär, der weiß, wo’s langgeht
Trumps Botschaft war klar: Musk ist nicht nur ein Freund, sondern ein unverzichtbarer Teil seines Teams. Dass Kritiker ihm vorwerfen, der Milliardär habe unverhältnismäßig viel Macht, scheint ihn nicht zu stören – im Gegenteil. Schließlich ist es laut Trump „schön“, jemanden wie Musk an seiner Seite zu haben, der so klug ist, dass er scheinbar gleich alle drei Gewalten der US-Demokratie auf sich vereinen könnte.
Ob Musk irgendwann wirklich als Präsident antreten könnte, bleibt zwar ausgeschlossen – aber wer braucht schon den Titel, wenn man de facto ohnehin schon die Fäden zieht?
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