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Privatinvestoren wollen Banken mit eigenen Mitteln bei der Kreditvergabe helfen

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Junge Internetunternehmen im Finanzbereich wollen als Fintechs den Kreditinstituten bei der Lösung von Problemen helfen. Private Investoren möchten – meist über Wertpapierhandelsbanken – einen europäischen Marktplatz für Kredite schaffen, um als Problemlöser für Banken und sich nicht als ihr Konkurrent präsentieren. Progressive Partner bieten Plattformen, auf denen Banken Kredite an interessierte Investoren verkaufen können. Angesichts der strengen Vorgaben für Banken nach der Finanzkrise können diese Gruppen Lösungen anbieten. Die höheren Eigenkapitalanforderungen der Aufseher schränken die Kreditvergabekapazitäten der Banken ein. Deshalb brauchen sie Partner. Dazu greifen diese FinTechs auf die Verbriefung von Krediten zurück, was aber seit der Finanzkrise verpönt ist. Trotzdem wollen junge Internetunternehmen auf dieses Instrument zurückgreifen.

Zusammengefasste  Darlehensgruppen stehen nicht auf dem Programm. Investoren können individuell eigene Kreditentscheidungen treffen, wenn sie verbriefte Kredite bereitstellen wollen. Rahmendaten wie Bonität, Finanzierungszweck oder Einkommen werden über die Plattformen bereitgestellt. Diese Daten sollen anonymisiert sein.

Die Banken sind offenbar interessiert: Verbriefungen von Krediten über mehrere Milliarden Euro soll es schon geben. Sie wenden sich an institutionelle Investoren, die ihre Anlagemöglichkeiten verbreitern wollen. Versicherer oder Pensionsfonds können über diese Plattformen in Kredite investieren und dabei ihr Portfolio nach eigenen Kriterien und Wünschen zusammenzustellen.

Früher waren in den Kreditverbriefungen Strukturen vorgegeben. Die Verbriefung jedes einzelnen Kredits über Plattformen lässt – im Vergleich zu vielen Krediten in einem besicherten Wertpapier – Risiken besser verstecken. Wenn nur ein Kredit in einem Wertpapier enthalten ist, haben die Strukturen für Investoren mehr Transparenz.

Auch Banken können über diese neuen FinTechs in die Kredite investieren, wenn sie ihre Risiken streuen möchten. Dies kann für Institute interessant sein, die „Klumpenrisiken“  in belastenden Branchen aufweisen. Über die Plattformen können Verbraucher-, Immobilien- und Mittelstandskredite verbrieft werden.

Die Mindestgröße der Kredite ist individuell und kann mit vierstelligen Beträgen beginnen. Ob diese Größe zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell taugt, bleibt abzuwarten. Wenn kleinere Banken als FinTechs operieren, werden sie siebenstellige Beträge überschreiten wollen. Der europäische Marktplatz für Kredite wird auf diese Marktteilnehmer eher aufmerksam. Erste Reaktionen in Gesprächen mit Banken sind von deren Zustimmung geprägt. Diese wissen, dass sie dadurch ihre Probleme reduzieren können. Wagniskapitalgesellschaften haben sich engagiert: Dazu gehören die Beteiligungsgesellschaft der Rohstoffbörse aus Chicago, CME Ventures oder der Luxembourg Future Fund des Großherzogtums im Technologiebereich.

Privatanleger möchten ihre Chancen mit kleineren Beträgen in Verbindung mit realistisch erkennbaren Risiken erhöhen und nicht noch Monate abwarten bis das allgemeine Zinsniveau wieder steigt. Die Inflationsrate wird mindestens bis Juni weiter zurückgehen. Der Graumarkt ist von FinTechs nicht weit entfernt. Ob das mit Fonds funktioniert und langfristig legitim sein wird, bleibt abzuwarten.

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