Der amtierende VW-Chef Herbert Diess soll nach NDR-Recherchen persönlich über den Dieselbetrug informiert und vor weitreichenden Folgen gewarnt worden sein – und zwar vor der Veröffentlichung durch die US-Behörden. Nach gestern veröffentlichten Recherchen des NDR behauptete der ehemalige Leiter für Produktsicherheit, Bernd Gottweis, in seiner Aussage vor der Staatsanwaltschaft Braunschweig, er habe am 13. September 2015 ein einseitiges Memorandum („One-Pager“) verfasst, in dem er davor warnte, VW habe jede Glaubwürdigkeit bei den US-Behörden verloren, eine Klageschrift stehe kurz bevor.
Diese Mitteilung habe er am Sonntag, dem 13. September, geschrieben und sie am Morgen des 14. September Diess selbst übergeben. Er sei extra um 6.00 Uhr morgens zum Flughafen gefahren, um den „One-Pager“ persönlich zu überreichen. In dem Memorandum heiße es weiter, VW müsse eine offensive Kommunikation gegenüber den Behörden und Aktionären entwickeln.
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