Eigentlich dachten wir, dass sich unser Portal „Graumarktinfos“ erledigt habe, denn es gab ja eigentlich bis auf das Thema „Crowdfunding/Crowdinvesting“ keinen grauen Kapitalmarkt mehr. Dementsprechend haben wir die Aktivitäten auf unserem Portal natürlich zurückgefahren. Anlassfrei berichten wollen wir eigentlich nicht.
Nun könnte unser Portal in der Tat eine Wiederbelebung erfahren, denn wenn es zukünftig eine Prospekterleichterung/ Prospektfreiheit für Investments bis 8 Millionen Euro gibt, dann haben wir mit Sicherheit den Beginn eines neuen „grauen Kapitalmarktes“. Ähnlich wie beim Crowdinvesting soll es hier dann nur einen 3-Seiten-Flyer geben, der über die wesentlichsten Punkte des Investments informiert.
Mit Verlaub, jetzt könnte man dann auch sagen in Bezug auf den Kleinanlegerschutz sind das „zwei Schritte vor und einer zurück“. Hier werden dann neue „Geldeinsammler“ wie Pilze aus dem Boden schießen, um den Anlegern ihr Kapital aus der Tasche zu locken. Wir finden, wer acht Millionen Euro von Anlegern einsammeln will, der sollte auch 50.000 Euro für ein ordentliches BaFin gestattetes Prospekt haben. Wer selbst das Geld nicht hat bzw. investieren will, um den Anleger umfassend aufzuklären, der hat dann auch das Geld der Anleger nicht verdient, um das mal ganz klar zu sagen.
Da bin ich anderer Meinung liebes die Bewertung Team. Sorry. Aber diese Plattform lebt ja auch davon erscheidene Meinungen darzustellen. Positive Diskussionen bringen uns alle voran! Es ist das einzig Richtige die unsägliche und sinnlose Prospektpflicht für kleinere Emissionsvolumen abzuschaffen! Meiner Meinung nach bringen die Prospekte sowieso keinen Verbraucherschutz, sondern erhöhen durch den immensen zeitlichen und finanziellen Aufwand das Risiko der Vermögensanlage. Welcher Anlger und Verkäufer liest ein über 100 Seitiges Prospekt?! Wer von denen versteht es?! Was bringt es , wenn die Prospekte inhaltlich zu 50 % gleich sind? Wem nützt das aufzählen von Risiken? Was sollen die Prognoseberechnungen (Glaskugelschauen) jemanden bringen? Wobei ein dreiseitiges „Informationsblatt“ auf dem das Angebot beschrieben ist sicherlich von viel mehr Anlegern und Verkäufern gelesen und verstanden wird! Werden auf diesen drei Seiten falsche Angaben gemacht ist der Anbieter haftbar. So könnte das gehen.
Auch kann keiner den vertrieblichen Erfolg voraussagen. Es kann passieren, dass in 12 Monaten nur 3 Mio. EUR eingesammelt werden, obwohl 15 geplant waren (Glaskugelschauen). Wäre es nicht einfach, wenn der Emittent einfach die Platzierungszeit verlängern könnte um das geplante Volumen zu erreichen? NEIN! Nach 12 Monaten ist das Prospekt ungültig und es muss ein neues gebilligt werden. Man zwingt den Anbieter in den nächsten teuren und zeitintensiven Billigungsprozess! Und das obwohl man den „kleinen“ Anbieter jetzt in überproportionale Kosten stürzt. Denn sorry – für 50.000 € ist so ein Prospekt nicht zu bekommen. Es müssen schon alle Kosten betrachtet werden. Die Kosten der BaFin, die Kosten des Rechtsanwaltes der das Prospekt schreibt, die Kosten für den Druck neuer Prospekte, neuer Anträge, neuer Marketingmittel, die Kosten für die Umgesatlltung der Homepage, die Kosten für den Menschen der beim Emittenten die Prospektaufstellung betreut… Wenn man mit 100.000 € hinkommt, ist das sparsam. Rechnen wir das jetzt auf das Beispiel mit den 3 Mio. Volumen um. Das sind über 3 % Erstellungskosten!!!! Damit sinkt die Investitionsquote staatlich gewollt um 3 %!!!! Klingt wenig ist aber viel! Was ist wenn noch weniger in 12 Monaten eingeworben wird…?!?!?!?!
UND: PRAXIS: Reichen Anbieter ein Prospekt ein, welches vor wenigen Monaten von der BaFin gebilligt wurde (wirklich fast wortgleich) dann hat die BaFin unfassbar viele Kritikpunkte (am eben noch gebilligten Prospekt) und das Billigungsverfahren dauert viele Monate. Wem soll das nützen? Wo liegt der Sinn? Die Kosten und der Stress sind enorm!
Fazit: Weg mit der Prospektpflicht! Der „graue Kapitalmarkt“ hat seine Berechtigung, denn er ist der Normalfall des Kapitalmarktes (ungeregelt). Es gibt doch den geregelten „weißen“ Markt, jeder Anleger kann entscheiden auf welchen Markt er investieren möchte.