Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle bei Paris fanden heute in mehreren französischen Städten Demonstrationen statt. In Straßburg begann am Morgen ein Protestzug mit mehreren hundert Teilnehmern, die ein Banner mit der Aufschrift „In Trauer und in Wut“ trugen. In Marseille wurde eine geplante Demonstration auf Anordnung der Polizei aus dem Stadtzentrum verlegt.
Es gab auch Streit um einen geplanten Gedenkmarsch im Pariser Umland für einen jungen Mann, der 2016 nach einer Verfolgung durch die Polizei gestorben war. Die Schwester des Verstorbenen wollte die Protestkundgebung, die in einem Vorort verboten wurde, ins Zentrum von Paris verlegen. Die Polizeipräfektur untersagte jedoch den Marsch am frühen Morgen unter Verweis auf die angespannte Lage nach den jüngsten Unruhen. Die Versammlung wurde als zu spät angemeldet betrachtet und es standen keine Polizisten zur Begleitung zur Verfügung. Dennoch wurde erwartet, dass am Nachmittag Menschen auf der Place de la Republique zusammenkommen würden.
Seit dem Tod des 17-jährigen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle vor knapp zwei Wochen wurde Frankreich von schweren Krawallen und Protesten gegen Polizeigewalt erschüttert. Es kam zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Gegen den Beamten, der den tödlichen Schuss abgab, wird wegen Totschlagsverdachts ermittelt. Die Unruhen haben mittlerweile nachgelassen, jedoch wird befürchtet, dass es rund um den französischen Nationalfeiertag am 14. Juli erneut zu Ausschreitungen kommen könnte.
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