In einem Akt des stillen Protests bleiben viele Weihnachtsmärkte in Deutschland an diesem Montag musikfrei. In Städten wie Hannover, Dresden und Erfurt sowie in weiteren Gemeinden wird unter dem Motto „Tag der Stille“ bewusst auf die sonst übliche festliche Musik verzichtet. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die gestiegenen Kosten für die Nutzung von Gema-lizenzierter Musik, die die Veranstalter vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellen.
Die Stadt Hannover, als eine der beteiligten Kommunen, äußerte sich deutlich zu dieser Thematik. Man betonte, dass die Weihnachtsmärkte deutschlandweit unter den unerwartet erhöhten Gema-Gebühren des Jahres 2022 leiden. Diese Situation hat die Veranstalter zu einem ungewöhnlichen und auffälligen Schritt bewogen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen die ihrer Meinung nach unangemessenen Kosten zu setzen.
Die Gema, als zentrale Verwertungsgesellschaft in Deutschland, sieht sich indes mit Kritik konfrontiert, weist diese jedoch zurück. Sie argumentiert, dass die Grundlage für die Berechnung der Lizenzgebühren seit 2011 stabil geblieben sei. Diese Aussage steht im Gegensatz zu den Empfindungen der Veranstalter, die einen deutlichen Anstieg der Kosten wahrnehmen.
Der „Tag der Stille“ auf den Weihnachtsmärkten ist somit nicht nur ein Ausdruck finanzieller Sorgen, sondern auch ein symbolträchtiges Zeichen für die wachsende Diskrepanz zwischen Kulturschaffenden und den Institutionen, die die Rechte an musikalischen Werken verwalten. Es wirft ein Licht auf die komplexen und oft spannungsreichen Beziehungen zwischen Künstlern, Veranstaltern und Verwertungsgesellschaften im kulturellen Sektor.
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