Bauernproteste haben zu Beginn der Woche in ganz Europa weiter an Fahrt aufgenommen. In den Niederlanden sorgten Aktivistinnen und Aktivisten gestern Abend für Aufsehen, indem sie Autobahnen blockierten und Feuer entzündeten, wie aus Berichten der niederländischen Polizei und diversen Medien hervorgeht.
In Lettland traten Tausende von Landwirten zusammen, um ein Einfuhrverbot für russisches Getreide in die EU zu fordern. Bei den Kundgebungen in 16 verschiedenen Städten standen auch Forderungen nach weniger bürokratischen Hürden und einer Reduzierung der Mehrwertsteuer auf lokal produziertes Obst und Gemüse im Mittelpunkt.
In Italien forderten Landwirte ein Treffen mit einem Regierungsvertreter, während aus der Toskana etwa 50 Traktoren in Richtung Rom aufbrachen. Bis Freitag werden in der Hauptstadt zwischen 1.500 und 2.000 Traktoren erwartet, wie Vertreter der Bewegung für eine landwirtschaftliche Erneuerung gegenüber einer Presseagentur angaben.
In Bulgarien nutzten Landwirte landwirtschaftliche Fahrzeuge, um zeitweise den Verkehr im Südosten des Landes lahmzulegen. Sie verlangten Ausgleichszahlungen für die günstigeren Agrarimporte aus der Ukraine. Betroffen waren unter anderem wichtige Überlandstraßen und Verkehrskreuzungen, etwa die Straße E79 in Richtung Thessaloniki in Griechenland sowie Routen zur rumänischen Grenze und nach Varna am Schwarzen Meer.
Die landwirtschaftlichen Proteste ziehen sich bereits seit Wochen durch mehrere europäische Länder, wo die Bäuerinnen und Bauern gegen den ihrer Meinung nach unfairen Wettbewerb mit Importprodukten demonstrieren. Am vergangenen Wochenende kam es zu ähnlichen Protestaktionen in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Griechenland und erstmals auch in der Schweiz, die kein Mitglied der EU ist.
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