In den USA haben am Wochenende erneut landesweit Proteste vor Tesla-Showrooms stattgefunden. Die Demonstrationen richten sich gegen Tesla-Chef Elon Musk und seine umstrittene Rolle als Leiter der US-Behörde für Regierungseffizienz (DOGE), einem zentralen Instrument zur Kostensenkung unter der zweiten Trump-Regierung.
Am Samstag waren laut Organisatoren über 60 Protestaktionen geplant, weitere sollen am Sonntag folgen. Die Bewegung „Tesla Takedown“, die Konsumenten zum Verkauf ihrer Fahrzeuge und Anleger zum Aktienverkauf aufruft, wird mittlerweile in der achten Woche fortgeführt. Einige Tesla-Standorte dienten gleichzeitig als Versammlungsorte für die parallel laufenden „Hands Off!“-Proteste gegen Trumps Politik.
Vorwurf: Oligarchie statt Demokratie
In Rockville (Maryland) demonstrierten über 50 Personen. Die Teilnehmer*innen kritisierten nicht nur Musks Regierungstätigkeit, sondern auch seinen wachsenden politischen Einfluss, obwohl er nicht gewählt wurde. „Diese Regierung zerstört unsere Demokratie – und Elon Musk ist ein Teil davon“, sagte Aktivistin Madeline Gupta gegenüber CNN.
Musk hatte zuletzt auf seiner Plattform X (vormals Twitter) behauptet, viele Proteste seien von Dritten finanziert – ein Vorwurf, den Beteiligte entschieden zurückwiesen. Auch Tesla selbst äußerte sich bisher nicht offiziell.
DOGE selbst gibt an, durch Personalabbau und die Kündigung staatlicher Verträge über 140 Milliarden US-Dollar eingespart zu haben – ein Wert, den CNN allerdings nicht verifizieren konnte.
Tesla unter Druck – Verkaufszahlen brechen ein
Die Proteste und die zunehmende Kritik schlagen sich offenbar auch wirtschaftlich nieder: Die Tesla-Aktie verlor seit Dezember über 50 % an Wert. Zudem meldete der E-Autohersteller vergangene Woche einen Verkaufsrückgang von 13 % im ersten Quartal 2025 – der stärkste Rückgang der Firmengeschichte.
Rückzug Musks aus DOGE?
US-Präsident Donald Trump deutete am Montag an, dass Musk seine Rolle bei DOGE bald aufgeben könnte. „Er will irgendwann zurück zu seinen Unternehmen“, sagte Trump. Musk selbst dementierte die Rücktrittsgerüchte zunächst als „Fake News“, allerdings bestätigte die Regierung inzwischen, dass sein 130-tägiges Regierungsmandat im Mai oder Juni enden könnte.
Musk selbst räumte ein, er sei „ziemlich ausgelastet“ und habe „etwa 17 Jobs“. In einem Interview sagte er, sein Engagement in der Regierung schade seinen Unternehmen – und dass die Angriffe auf Tesla-Filialen „natürlich nicht verkaufsfördernd“ seien.
Fazit: Musk zwischen Politik und Protest
Während Elon Musk versucht, sich als erfolgreicher Sanierer der Staatsfinanzen zu positionieren, wächst der Widerstand gegen seinen Einfluss auf die US-Politik. Ob sein Abschied von DOGE den öffentlichen Druck auf Tesla mindert, bleibt abzuwarten.
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