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Proteste in Italien für freien Zugang zu den Stränden – Bürger fordern mehr Freiheit und Gerechtigkeit

jorono (CC0), Pixabay
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In Italien häufen sich die Protestkundgebungen von Bürgerinnen und Bürgern, die einen freien Zugang zum Meer fordern. Angesichts der zunehmenden Tendenz, alle Küstenabschnitte Badeanstalten zu überlassen, in denen man Liegen und Sonnenschirme teuer mieten muss, setzen sich Aktivistinnen und Aktivisten für ungehinderten Zugang zu den Stränden ein.

Umstrittene Onlinebuchung für Strandzugang

Gestern Nachmittag kam es im Nobelviertel Posillipo in Neapel zu einem Protest. Die Demonstrierenden kritisierten den Beschluss der Gemeinde, ein Onlinebuchungssystem für den Zugang zu den Stränden in der Stadt einzuführen. Wer seinen Platz nicht reserviert hat, hat keinen Zugang zum Strand. Die verfügbaren Plätze sind meist in wenigen Stunden vergeben.

Die Aktivisten des Komitees Freies Meer betraten die Strandbäder ohne Anmeldung. „Wir protestieren gegen den inakzeptablen Beschluss der Stadtverwaltung, eine beschränkte Zahl von Badenden auf den ohnehin wenigen freien Stränden der Stadt zuzulassen. Wir wollen den Neapolitanern das Meer ohne Einschränkungen zurückgeben“, erklärte Giuliano Esposito, ein Aktivist von Freies Meer.

Um Zugang zu den öffentlichen Stränden von Posillipo zu erhalten, muss man am Vortag eine Reservierung für den folgenden Tag vornehmen, mit Einlass bis 13.00 Uhr. Wenn man nicht erscheint, verfällt die Reservierung automatisch. Es ist möglich, maximal drei Reservierungen pro Woche für dieselbe Person vorzunehmen. Minderjährige müssen begleitet werden.

Protest auch im Norden

Der Kampf um freie Strände in Neapel dehnt sich inzwischen auch auf andere Ortschaften aus. In der Toskana, an der Riviera der Emilia Romagna und in Ligurien wächst der Protest für das Recht auf einen freien Strand. Die Strände in Italien sind zu einem großen Teil an Private vergeben, die Badeanstalten betreiben. Aktuelle Daten zeigen, dass ein kostenloser Zugang vielerorts immer schwerer wird.

Kilometerlang sind die Strände an Italiens Küste teilweise geradezu verbarrikadiert. Ein Beispiel: In der bei Österreichern beliebten Urlaubsstadt Lignano Sabbiadoro sind 83 Prozent der Strände privatisiert, in der Toskana sind es fast 100 Prozent. Wer baden will, muss sich eine teure Liege mieten. Deren Preise sind 2024 auch noch deutlich gestiegen. Gerade für Familien sind diese Preise oft ein Problem, wie der Konsumentenschutzverband Codacons immer wieder beklagt.

Positive Entwicklungen und Hoffnungsschimmer

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. In einigen Regionen Italiens haben lokale Verwaltungen begonnen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu den Stränden zu erleichtern. Einige Städte bieten kostenlose Shuttlebusse zu abgelegeneren, weniger frequentierten Stränden an, um den Zugang für alle zu gewährleisten. Andere Gemeinden haben beschlossen, die Anzahl der kostenlosen Strände zu erhöhen und sicherzustellen, dass diese gut gepflegt und zugänglich sind.

Darüber hinaus gibt es immer mehr Unterstützung von politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für die Rechte der Bürger auf freien Strandzugang einsetzen. Die zunehmende Aufmerksamkeit und das Engagement der Gemeinschaft lassen hoffen, dass langfristig eine gerechtere Verteilung der Strandressourcen erreicht wird.

Engagement und Gemeinschaft

Die Proteste und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass die Gemeinschaft stark ist und bereit, für ihre Rechte einzustehen. Die Aktivistinnen und Aktivisten von Freies Meer und anderen Organisationen setzen sich weiterhin dafür ein, dass die Strände Italiens für alle zugänglich bleiben. Ihr Einsatz hat bereits dazu geführt, dass das Thema in den öffentlichen Diskurs gerückt ist und immer mehr Menschen sich der Problematik bewusst werden.

Mit vereinten Kräften und anhaltendem Engagement besteht die Hoffnung, dass Italien seinen Bürgerinnen und Bürgern einen fairen und freien Zugang zu den wunderschönen Küsten des Landes gewährleisten kann.

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