Natürlich ist ein Provisionsverbot sinnvoll, denn damit würde die provisionsorientierte Beratung wegfallen. Gerade diese hat ja in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass der Kunde nicht das Produkt vermittelt bekam, welches für ihn das Beste war, sondern das, welches dem Vermittler die beste Provision gesichert hat. Die Qualität stand dadurch leider oft hinter den finanziellen Interessen des Vermittlers zurück. Warum wechselt man nicht generell zur Honorarberatung, die es ermöglicht, dem Kunden genau das Produkt zu vermitteln, was er wirklich benötigt. Hier sollte es doch möglich sein, eine Honorarordnung festzulegen, die dem Vermittler auch seine Honorierung für die erfolgte Vermittlung gewährleistet. Gute Beratung soll und muss auch so bezahlt werden. Sämtliche Versicherungsprodukte müssten dann auf sogenannte Nettotarife umgestellt werden; Tarife, in denen die Provision für den Vermittler herausgerechnet ist. Natürlich tun sich damit so manche Branchenvertreter eher schwer, aber was interessiert diese Lobby den Verbraucher?
Weil Otto Normalverdiener nicht bereit ist, hierfür angemssen zu bezahlen, würde ein Verbot auch hier scheitern Siehe Erfahrungen aus Grossbrittannien nach PM von kmi vom 16.03.2016:
Düsseldorf. Mit einem flächendeckenden Provisionsverbot hat die britische Regierung 2013 einen gigantischen Selbstversuch mit ihren Bürgern und deren Altersvorsorge unternommen. Aktuell konstatiert die Regierung selbst, dass das Provisionsverbot in dieser Form faktisch gescheitert ist und zu äußerst unerwünschten Folgeschäden führt: Am Montag dieser Woche haben das britische Finanzministerium sowie die Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) den Abschlussreport der ‚Financial Advice Market Review’ (FAMR) vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Überprüfung der Finanzmarktreform unter dem Titel ‚Retail Distribution Review’ (RDR). Mit der RDR sollten im Jahr 2013 Missstände im Retail Investment Markt u. a. mittels des Provisionsverbotes bekämpft werden. Das Fazit des FAMR-Reports ist jedoch mehr als ernüchternd, da man seitens Aufsicht und Finanzministeriums dringenden Reformbedarf sieht: Es müsse dringend erschwingliche Beratung für Verbraucher geben und der Zugang zu Beratung verbessert werden. ……….
Ich sehe das so: wenn jemand einen Anwalt benötigt ist ihm von vornherein klar, dass die Beratung bezahlt werden muss!!Entweder selbst oder aber sie wird von einer Versicherung übernommen. Der Anwalt weiß dann auch, dass er nicht für umsonst arbeitet und kann sich somit auf eine gute Beratung konzentrieren.
Es stimmt also, warum sollte man das bei Finanzgeschäften nicht auch so machen?